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Veröffentlicht am 02.10.2018

Deutlich schwächer als der erste Band

Die Frauen der Kamelien-Insel
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Silvia und Maël feiern ein rauschendes Hochzeitsfest. Der Kinderwunsch der beiden bleibt zunächst unerfüllt. Eines Tages taucht plötzlich Maëls Exfreundin Chloé mit ihrem siebenjährigen Sohn auf der Insel ...

Silvia und Maël feiern ein rauschendes Hochzeitsfest. Der Kinderwunsch der beiden bleibt zunächst unerfüllt. Eines Tages taucht plötzlich Maëls Exfreundin Chloé mit ihrem siebenjährigen Sohn auf der Insel auf. Sie behauptet, dass es sich bei dem Jungen um Maëls Sohn handle. Keine einfache Situation für das junge Glück. Dann droht auch noch der Kameliengärtnerei das Aus. Können Silvia und Maël es schaffen die Krisen gemeinsam zu meistern?

Bei „Die Frauen der Kamelien-Insel“ handelt es sich um den zweiten Band der bretonischen Saga rund um die Kamelien-Insel und die darauf befindliche Gärtnerei. Ich denke, man kann dieses Buch auch lesen ohne den Vorgänger zu kennen.

Ich bin sehr gut in die Geschichte hinein gekommen. Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Man ist sofort mitten im Geschehen und fühlt sich direkt wieder auf die Kamelien-Insel zurück versetzt. Es war schön liebgewonnen Charakteren wieder zu begegnen. Wie auch im ersten Buch erzählte ein auktorialer Erzähler die Geschichte aus der Sicht von Silvia. So erhält der Leser gute Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, sodass es leicht fällt, sich in sie hinein zu versetzen und mit ihr zu fühlen. Auch die Nebencharaktere waren wieder interessant und authentisch gezeichnet.

Der Schreib-und Erzählstil von Tabea Bach haben mir auch bei diesem Buch grundsätzlich wieder gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Allerdings gibt es hier auch kleinere Schwächen. Das erste Drittel der Geschichte war super. Der Zauber des ersten Buches war auch hier zu finden. Im zweiten Drittel geht dieser leider etwas verloren. Die Ereignisse wurden hier nur eher lieblos aneinander gereiht. Gefühl wurde in diesem Abschnitt nicht transportiert. Im letzten Drittel kehrte glücklicherweise etwas von dem Zauber zurück. Die Geschichte wurde wieder besser.

Der erste Band „Die Kamelien-Insel“ hat mir sehr gut gefallen. „Die Frauen der Kamelien-Insel“ kann da leider nicht ganz mithalten. Diese Fortsetzung war in meinen Augen eher unnötig. Man hätte den ersten Band mit der Hochzeit enden und die Geschichte ruhen lassen können und vielleicht auch sollen. Das heißt aber nicht, dass mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat. Die Geschichte hat mich gut unterhalten und ich werde vermutlich auch den dritten Teil lesen, da ich gerne wissen möchte, wie die Saga endet. Ich hoffe, dass der dritte Band wieder etwas stärker ist als der zweite.

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  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 31.07.2018

Spannend, überraschend, aber leider dennoch nicht überzeugend

Vier.Zwei.Eins.
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Kit und Laura sind im Sommer 1999 Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis in Cornwall. Laura glaubt, im Dämmerlicht danach eine Vergewaltigung beobachtet zu haben. Der Mann bestreitet jedoch alles. Die Frau ...

Kit und Laura sind im Sommer 1999 Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis in Cornwall. Laura glaubt, im Dämmerlicht danach eine Vergewaltigung beobachtet zu haben. Der Mann bestreitet jedoch alles. Die Frau schweigt. Einige Zeit nach der Gerichtsverhandlung tritt die Frau plötzlich wieder in Lauras und Kits Leben. 15 Jahre später leben Laura und Kit unter falschem Namen an einem geheimen Ort. Sie versuchen möglichst unauffindbar zu sein, denn Laura lebt in ständiger Angst, dass die Frau sie finden könnte.

Die Geschichte wird sowohl aus Lauras, als auch aus Kits Perspektive erzählt. Durch die Perspektivwechsel ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild. Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen, zum einen in der Vergangenheit, zum anderen in der Gegenwart. So erfährt man nach und nach, was in der Zeitspanne von 1999 bis zum Jahr 2015 geschah. Außerdem erhält man Einblicke in das gegenwärtige Leben des Paares.

Der Klappentext war vielversprechend und auch der Einstieg in die Geschichte gelang mir mühelos. Durch viele Andeutungen wird direkt Spannung aufgebaut, die auch über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt. Leider gab es zwischendrin auch immer mal wieder etwas langatmige Passagen. Die beiden Protagonisten konnten mich nicht so recht überzeugen. Laura und Kit waren wenig sympathisch. Ihre Handlungen waren für mich oft nicht nachvollziehbar. Die Charaktere waren, meiner Meinung nach, ein wenig flach dargestellt, so dass es mir nicht gelang eine Verbindung zu ihnen aufzubauen.

Der Schreib- und der Erzählstil von Erin Kelly haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die Autorin lässt immer wieder Andeutungen einfließen, die dafür sorgen, dass immer eine gewisse Spannung vorhanden ist und die zum Weiterlesen animieren. Sie schafft es, den Leser mit unvorhersehbaren Wendungen immer wieder in die Irre zu führen. Die Auflösung am Ende war für mich völlig unerwartet.

Eigentlich hat Erin Kelly vieles richtig gemacht, dennoch konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen. Die Geschichte konnte mich nicht mitreißen und auch wenn immer eine gewisse Spannung vorhanden war, war ich zu keiner Zeit gefesselt. Ich hatte nie das Gefühl, das Buch nicht aus der Hand legen zu können bzw. zu wollen. Die Handlung war zwischenzeitlich etwas langatmig und wirkte zeitweise etwas konstruiert. Die Charaktere konnten nicht überzeugen. Ich kann mich den Lobgesängen von Gillian Flynn, „Packend, hypnotisierend, unvergesslich“, nicht anschließen. Für mich war „Vier.Zwei.Eins.“ ein leider nur eher mittelmäßiges Buch.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Warmherziger Roman über das Thema Angsterkrankung

Solange wir uns haben
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Jessica Hanser ist geschieden und lebt mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Miriam in einem Haus mit Garten. Sie dachte, sie hätte ihr Leben als alleinerziehende, berufstätige Mutter im Griff. Doch dann ...

Jessica Hanser ist geschieden und lebt mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Miriam in einem Haus mit Garten. Sie dachte, sie hätte ihr Leben als alleinerziehende, berufstätige Mutter im Griff. Doch dann hat sie plötzlich Panikattacken und kann nicht mehr arbeiten. Miriam scheint wenig Verständnis für ihre Mutter zu haben. Diese erhält jedoch unerwartet Hilfe von ihrer seltsamen Nachbarin Hildegard, die sich als große Stütze in einer schwierigen Zeit entpuppt. Als Miriam plötzlich wegläuft, ist Jessica panisch. Kann sie es schaffen, ihre Krankheit zu überwinden und ihre Tochter zurückholen?

Jessica ist eine sympathische Protagonistin. Lange will sie nicht wahrhaben, dass sie krank ist. Dadurch ist ihr Verhalten für jemanden, der noch nie mit einer Angsterkrankung zu tun hatte, oft irrational und nicht unbedingt nachvollziehbar. Oft wirkte sie wie ein trotziges Kind. Trotzdem gelang es mir mich in sie hinein zu versetzen und ihre Situation nachzuempfinden. Ich habe Jessica gern begleitet und ihr gern dabei zugesehen, wie sie anfängt ihr Verhalten zu überdenken und eine Veränderung durchmacht.

Der Schreibstil von Andrea Ulmer hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. In den Vorbemerkungen steht, dass die Autorin in diesem Buch die Angsterkrankung eines nahen Angehörigen verarbeitet. Das zeigt, dass sie sich mit dem Thema auskennt und macht die Geschichte authentisch. Das Thema wurde glaubhaft dargestellt.

Der Roman „Solange wir uns haben“ von Andrea Ulmer hat mir gut gefallen. Ich hatte bisher zum Glück noch nicht mit dem Thema Angsterkrankung zu tun. Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich kann dieses Buch jedem, der sich beruflich zu viel Stress aussetzt, nur ans Herz legen. Man sollte es als Warnung sehen, was passieren kann.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Unterhaltsamer Roman

Das Leuchten über den Klippen
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Nachdem sie herausgefunden hat, dass ihr Mann sie betrügt, flüchtet Rebecca Hals über Kopf nach Irland um dort ihre Gedanken zu ordnen. Bei einem Spaziergang trifft sie auf einen Historiker, der sie überredet ...

Nachdem sie herausgefunden hat, dass ihr Mann sie betrügt, flüchtet Rebecca Hals über Kopf nach Irland um dort ihre Gedanken zu ordnen. Bei einem Spaziergang trifft sie auf einen Historiker, der sie überredet ihn auf die Insel Skellig Michael zu belgeiten. Die Klosterruine dort interessiert sie zunächst wenig. Doch als sie von einer Legende hört, die besagt, dass sich im Mittelalter mal eine junge Frau auf der Insel befunden habe, die sich in einen der Mönche des Klosters verliebt habe, ist sie fasziniert. Aislin stürzte von den Klippen in den Tod. Sie soll die Insel verflucht haben. Rebecca versucht herauszufinden, wie viel Wahrheit in der Legende steckt und was einst geschah.

Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Neben den Erlebnissen von Rebecca in der Gegenwart, gibt es Passagen aus dem 12. Und dem 19. Jahrhundert, in denen von der im Klappentext angesprochenen Legende berichtet wird. Diese Kapitel aus der Vergangenheit unterstützen die eigentliche Handlung und Rebeccas Nachforschungen. Die Geschichte wird dadurch rund.

Ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen. Rebecca ist eine sympathische Protagonistin, die ich gerne bei ihrer Reise nach Irland und ihren Nachforschungen bezüglich der Legende um Aislin und den Mönch Rónán begleitet habe.

Der Schreib- und der Erzählstil von Sophia Cronberg haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist sehr ansprechend und flüssig geschrieben und ließ sich flott lesen. Die Handlung ist logisch und schlüssig aufgebaut. Die historischen Fakten schienen gut recherchiert und waren glaubhaft.

Bei „Das Leuchten über den Klippen“ handelt es sich zwar um einen Roman ohne besonders viel Tiefgang, der mir aber dennoch gut gefallen hat. Ich habe das Buch gern gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Schöner Roman, dennoch hätte es die Fortsetzung für mich nicht gebraucht

Ein ganz neues Leben
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Louisa Clark und Will Traynor hatten sechs gemeinsame Monate. Diese Zeit hat beide verändert. Lou ist zwar nicht mehr das Mädchen, das sie war, bevor sie Will kennen lernte, aber das Leben, das er sich ...

Louisa Clark und Will Traynor hatten sechs gemeinsame Monate. Diese Zeit hat beide verändert. Lou ist zwar nicht mehr das Mädchen, das sie war, bevor sie Will kennen lernte, aber das Leben, das er sich für sie gewünscht hat, führt sie auch nicht. Der Verlust ihres geliebten Will ist für sie noch immer schwer zu ertragen. Sie lebt in einem Apartment und hat einen tristen Job. Sie existiert eher, als dass sie lebt. Eines Tages klingelt es an der Tür und es tut sich eine unerwartete Verbindung zu Will auf. Lou schöpft endlich wieder Hoffnung.

Ich habe Wills und Lous Geschichte in „Ein ganzes halbes Jahr“ geliebt. Sie hat mich zutiefst berührt und lange nicht mehr losgelassen. Bei diesem Buch handelt es sich um eines meiner absoluten Lesehighlights. An die Fortsetzung „Ein ganz neues Leben“ ging ich daher mit gemischten Erwartungen heran. Einerseits wollte ich das Buch unbedingt lesen, andererseits hatte ich Angst vor einer Enttäuschung. Mir war klar, dass die Geschichte emotional mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an ihren Vorgänger heran reichen würde, aber ich wollte zu gern erfahren, wie Louisa, die ich als Charakter sehr lieb gewonnen habe, es schafft, nach Wills Tod weiter zu machen und wie es ihr weiterhin ergeht.
Enttäuscht hat mich das Buch zwar nicht, aber es lässt mich mit ebenso gemischten Gefühlen zurück, wie ich es begonnen hatte. Es handelt sich z um einen schönen, unterhaltsamen Roman, der mich zwar, wie erwartet, nicht so berührt hat, wie sein Vorgänger, aber dennoch nicht kalt gelassen hat. Es war sehr schön Louisa wieder zu begegnen und sie durch die einzelnen Phasen tiefster Trauer bis hin zu neuer Hoffnung zu begleiten.
Ich habe irgendwo gelesen, dass Jojo Moyes einmal sagte, dass sie nie eine Fortsetzung von „Ein ganzes halbes Jahr“ geplant habe, sie aber das Gefühl überkam, dass Lous Geschichte noch nicht zu Ende sei. Dies klingt zwar, als sei die Idee zur Fortsetzung eher spontan gewesen, während des Lesens hatte ich aber häufiger das Gefühl, dass alles stellenweise ein wenig erzwungen wirkte, besonders was die im Klappentext angesprochene unerwartete Verbindung zu Will angeht. Es wirkte zwischenzeitlich alles ein wenig zu gewollt.

Fazit: Einerseits war es zwar toll, mit Lou einem lieb gewonnen Charakter wieder zu begegnen und zu erfahren, was aus ihr geworden ist, aber andererseits hätte es, auch wenn es sich um einen schönen Roman handelt, diese Fortsetzung für mich nicht gebraucht.