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Veröffentlicht am 21.10.2018

Wenn die Vergangenheit dich einholt..

Dark Lake
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Auf dem Cover des Buches befindet sich ein kleiner Sticker mit dem Zitat "Dieser Thriller wird die Leser bis tief in die Nacht wach halten." Der Klappentext und das Cover sprachen mich schon wirklich an, ...

Auf dem Cover des Buches befindet sich ein kleiner Sticker mit dem Zitat "Dieser Thriller wird die Leser bis tief in die Nacht wach halten." Der Klappentext und das Cover sprachen mich schon wirklich an, aber dieser Kommentar war der entscheidende Punkt zu diesem Buch zu greifen. Ich wollte mal wieder so richtig von einem Thriller gepackt und nicht mehr los gelassen werden. Haben sich meine Erwartungen erfüllt? Nein..
Sarah Bailey entführt uns in eine australische Kleinstadt, wo wir Gemma Woodstock, die Hauptprotagonistin, begleiten, einen Mordfall zu klären. Die schöne und unnahbare Lehrerin Rosalind Ryan wird tot im Stadtsee aufgefunden. Das Kuriose, sie ist komplett mit roten Rosen bedeckt. Dieser Fall weckt alte Erinnerung in Gemma, da sie emotionaler an die Tote gebunden ist, als sie zunächst zu geben will.
Der Anfang der Geschichte war vielversprechend und stürzt den Leser mitten ins Geschehen. Die Autorin hat einen flüssigen leichten Schreibstil, der die Ermittlungen zu diesem Fall auch realistisch rüberbringt. Soweit so gut.. Leider wird das ganze dann doch zu sehr von dem Privatleben der Ermittlerin in Beschlag genommen. Es kommt zu einigen Rückblenden in die Vergangenheit, die wirklich noch das Interessanteste waren und sich auf die Gegenwart auswirken. Der Mordfall wird von Kapitel zu Kapitel blasser, läuft nur noch nebenbei. Viel erfahren wir dafür jedoch über Gemmas Liebesleben, von dem sie regelrecht fremdgesteuert ist und es so rüberkommt, als wäre alles andere nebensächlich. Auch handelt Gemma teilweise für mich unmoralisch, wirft es anderen Personen aber vor. Das ließ sie auch mit Voranschreiten der Geschichte immer unsympathischer werden. 
Positiv fand ich wie Sarah Bailey die Umstände vermittelt hat, dass alle Rosalind vermissen und total von ihr begeistert waren, doch wenn es darauf ankam wichtige Informationen zubekommen, keiner der Leute sie richtig gekannt hat. Das macht Rosalind Ryan gerade so interessant und ihre Geschichte so spannend. 
War die Handlung zwischen durch recht zäh und zu sehr Ich-bezogen, kam das Ende hastig, aber auch überraschend. Alle Handlungsstränge führen nun zusammen und entladen sich in einem übereilten Knall, der aber schnell wieder abflacht.
Fazit: Dieser Thriller ist nichts für Thrillerfans, außer sie wollen eine zu Ich-bezogene Hauptprotagonistin. Die Handlung is sehr zäh um wirklich Spannung aufzubauen. Jedoch sind die polizeilichen Ermittlungen realistisch und das Ende überraschend.