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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2019

Leider keine Substanz, nett zu lesen - muss aber nicht sein

Cinder & Ella
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Bei einer eigentlich storymäßig nicht unbedingt notwendigen Fortsetzung wie der von Cinder & Ella, ist es immer schwierig: Mit welchen Erwartungen geht man an die Geschichte heran, denn eigentlich ist ...

Bei einer eigentlich storymäßig nicht unbedingt notwendigen Fortsetzung wie der von Cinder & Ella, ist es immer schwierig: Mit welchen Erwartungen geht man an die Geschichte heran, denn eigentlich ist sie ja schon vorbei.
Ich bin tatsächlich nicht mit der Erwartung daran gegangen, dass es mich total umhauen wird. Das große Märchen um Cinder und seine Ella war schon erzählt.

Zuerst einmal fand ich Brian und Ella als Paar wirklich wieder super süß und liebevoll, auch wenn ich irgendwann das Gefühl hatte Brian nimmt die rosa Brille gar nicht mehr ab. Aber was mich wirklich gestört hat, war, wie wenig die beiden auf Privatsphäre gegeben haben. Gegenüber der Öffentlichkeit haben sie sich natürlich zurückgezogen, aber so gut wie jeder intimere Moment des zweiten Bandes haben sie gewollt mit Familie und Anhang geteilt, ja fast schon zelebriert. Für meinen Geschmack sehr befremdlich.

Das Grundproblem, das ich bei diesem Band sehe, ist, dass es weder eine Spannungskurve gab, noch ein Ziel und erst recht keine neuen Thematiken, die interessant aufgegriffen wurden. Es gab ein paar witzige und süße Momente, Ellas Narben werden teilweise neu thematisiert, aber ansonsten wurden einfach alte Probleme aufgegriffen, die eigentlich gelöst schienen, um dann von neuem gelöst zu werden. Das ist trotz meiner Erwartungshaltung für eine Fortsetzung zu schwach. Ich habe schon andere Fortsetzungen gelesen, die nur für die Fans und eigentlich unnötig waren. Aber in ihnen wurde zumindest eine neue Handlung verfolgt, es kamen neue interessante Themen zum Vorschein; Nichts davon ist bei Cinder und Ella passiert.

Fazit:

Mir fehlte eine Handlungssubstanz und Spannung, aber stilistisch und charaktertechnisch mochte ich es immer noch gerne. Mit schwerem Herzen, gebe ich also
2/ 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 23.05.2019

Keine Empfehlung: Auch nicht für Glines Fangirls

Ein Moment für die Ewigkeit
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Eigentlich bin ich ja ein bekennendes Fangirl von Abbi Glines. Tja, eigentlich. An "Ein Moment für die Ewigkeit" bin ich wirklich mit wenig Erwartungen ran gegangen. Einfach nur mal wieder ein bisschen ...

Eigentlich bin ich ja ein bekennendes Fangirl von Abbi Glines. Tja, eigentlich. An "Ein Moment für die Ewigkeit" bin ich wirklich mit wenig Erwartungen ran gegangen. Einfach nur mal wieder ein bisschen seichte romantische Unterhaltung.
Naja…

Zum Cover muss ich dieses Mal tatsächlich etwas sagen. Vor allem, weil es mir auf den ersten Blick gut gefallen hat, aber auf den zweiten muss ich sagen, ist es zu kitschig. Die Teilung passt sehr gut zur Geschichte, auch wenn die Botschaft auf dem Cover eher traurig ist und ich nicht weiß, ob sie so wirklich passt. Das bunte, verliebte Pärchen ist mir einfach zu sehr Barbie's Ken und ihre beste Freundin Theresa sind durchgebrannt und man hat ihr Bild von einer Verpackung ausgeschnitten. 3/5 Sterne fürs Cover also schon mal, aber dafür kann die Autorin nichts, weshalb das auch nicht ins Fazit einfließt.

Leider war die Prota mir furchtbar unsympathisch. Um leicht zu spoilern überwindet sie ihre Liebe zu Crawford wirklich sehr schnell. Innerhalb weniger Monate, während er im Koma liegt, sagt sie schon "Ach so toll wahr es wohl doch nicht und überhaupt konnte ich nie sein wer ich wirklich bin". Und wer bist du, Mädchen? Total egozentriert? Genau so kam es mir trotz der üblichen liebes, unschuldiges Mädchen Hülle leider vor. Normalerweise mag ich Abbi Glines' Protagonistinnen genau dafür. Dass sie die süßen Mädchen sind, die eigentlich zu nett für diese Welt sind. Die pure Unschuld. Tja, Vale war alles andere als das, auch wenn alle anderen sie genau so gesehen haben. In der zweiten Hälfte war es das schon eher, wodurch die Gute mir allerdings komplett persönlichkeitsgespalten vorkommt und ich keinerlei Beziehung zu ihr aufbauen konnte.
Die Spaltung des Buches in zwei Teile hatte vielleicht einen tieferen, künstlerischen Sinn, der bei mir jedoch überhaupt nicht ankam. Eher wie der zweite Akt, der den ersten nochmal anders machen will, weil er schlecht war? Irgendwie sowas. Keine Ahnung was die zweite Hälfte mir in Verbindung zur ersten sagen will. Ob da ein tieferer Sinn dahinter ist, oder es wirklich nur das ist, als was es dargestellt wird.
Slate war schon ein Schnittchen, das muss ich zugeben. Gerade in der zweiten Hälfte war er genau die Art Bookboy, die Abbi Glines standartmäßig hervorbringt und die ich liebe.
Wie gesagt: keine Ahnung was die erste Hälfte des Buches sollte. Mit Erwartungen spielen? Empathie für Crawford schaffen nur um sie dann zu zerschlagen?

Fazit:

Mir hat das Buch leider gar nicht gefallen. Obwohl die zweite Hälfte nett zu lesen war, weil sie eher das war, was ich mir gewünscht hätte und auch ein paar Emotionen rüberkamen. Generell hat es sich flüssig lesen lassen und hatte keine großen Längen drin, aber die Antipathie zu Vale und diese eigenartige Teilung der Geschichte führen leider zu
2/5 Sterne
Keine Leseempfehlung. Auch nicht für Glines Fangirls.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Leider enttäuschend

Backstage Love – Unendlich nah
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Backstage Love spielt mit seiner Coverähnlichkeit zu "Rock my Heart" mit den hohen Erwartungen aller The Last Ones to Know Fangirls, die Adam lieben (HIER! ICH). Wie ich befürchtet hatte kam es nicht wirklich ...

Backstage Love spielt mit seiner Coverähnlichkeit zu "Rock my Heart" mit den hohen Erwartungen aller The Last Ones to Know Fangirls, die Adam lieben (HIER! ICH). Wie ich befürchtet hatte kam es nicht wirklich an Jamie Shaw ran, aber ich suche weiter. Jetzt zum eigentlichen Thema: Backstage Love und wie sehr es mich begeistern konnte.

Die Perspektivenwahl fiel hier einmal ausnahmsweise auf die personale Erzählung, sowohl durch Mia als auch durch Nic. Gerade bei Liebesgeschichten bin ich da immer etwas kritisch, weil die Perspektive an sich wirklich gut geschrieben sein muss, um die Nähe und die Gefühle der Charaktere rüber bringen zu können.

Die Geschichte wartet mit der guten alten Liebe zwischen besten Freunden auf, die einander durch Nics Ruhm aus den Augen verloren haben. Viele unerwiderte und heimliche Gefühle der letzten Reihe spielen eine Rolle, genauso wie der enorme Ruhm von Nics Band, den Swores.

Der angebliche Frauenheld und Frontmann hat mein Herz anfangs noch sehr zum Schmelzen gebracht, so süß wie er seiner besten Freundin Mia gegenüber ist. Zuckersüß und mit einer langjährigen Freundschaft wartet das Paar schon anfangs auf, inklusive einem ganzen Haufen Hindernissen – wie man das eben so gerne hat als Dramaliebhaber.

Mir persönlich hat – mal wieder – der Bezug zur Musik inklusive der entsprechenden Szene gefehlt, die ich mir bei einem Buch über Rockstars immer erhoffe. Wirklich in Action sah man den angeblich charismatischen Frontmann selten. Einzelne Szenen mit den Swores, ihrer Musik und ihrem Ruhm gibt es schon, aber die Thematik steht definitiv nicht im Vordergrund. Es geht eher darum, dass Nic eben super sexy und begehrt ist – wobei ich hauptsächlich von Nic, dem Welpen, gelesen habe.

Zu Mia an sich kann ich gar nicht so viel sagen. Sie hat eine ungewöhnliche Familie, die sie aber liebt und unterstützt, und die genau wie Nics im selben Kleinstadt Kaff in England lebt. Eine Rockstar Geschichte auf dem englischen Land wirkt übrigens sehr entschleunigend. Vielleicht nicht das beste Setting für den Rockstar, aber durchaus für die besten Freunde. Mia an sich hat in mir wenig Nähe aufgebaut, was teilweise an der Perspektive und teilweise an den schnellen Gefühlsumschwüngen lang, die ich nicht so wirklich nachvollziehen konnte.

Spannungstechnisch bedient sich Backstage Love eines netten Kniffs, des Stalkers, den ich wirklich bis am Ende nicht identifizieren konnte. Leider wirkten selbst die gefährlichen Szenen nicht wirklich spannend auf mich.

Das große Problem des Buches ist, so leid mir das tut, der Schreibstil. Die Idee an sich ist nicht schlecht, es gibt genug nette Klischees, die mich ansprechen würden, wenn sie besser umgesetzt wären. Sie wirken jedoch oft zu einfach und nicht zu Ende gedacht. Genau wie Gefühle und sogar die Sex Szenen (die es ganz vereinzelt und kurz gibt) fängt die Autorin damit an und hört beinahe augenblicklich wieder auf, so als habe sie nicht genug Zeit, Lust oder Seiten gehabt, um zu beenden, was sie angefangen hat. Zudem gibt es stilistisch einige Ecken, die das Lektorat hätte noch besser abschleifen können.

Sowohl Mia als auch Nic hüpfen mit ihren Gefühlen und kleinen Dramen ständig hin und her. Im einen Moment fühlen sie sich noch verraten, dann kommt ein kleiner Stups in die andere Richtung und plötzlich ist alles wieder ganz anders. Nicht wirklich glaubwürdig. Mir wurden zu oft Gefühle genannt, die dann handlungstechnisch doch nicht ausgebaut wurden. Dadurch haben die Protagonisten an Empathie und vor allem nachvollziehbarer Nähe zueinander verloren.

Gerade den Schlafzimmerszenen hätte ein bisschen mehr Umfang gutgetan. Wenn man sich dafür entscheidet solche Szenen in die Geschichte einzubauen, dann sollten sie so intim und emotional sein, dass der Leser dabei nicht die Zeilen überfliegt und kein Gefühl aufgreifen kann. So ging es mir leider.

Ein weiterer Minuspunkt, obwohl sie meistens wenig Aufmerksamkeit bekommen, sind die Nebencharaktere. Sie reagieren und handeln meist genauso wie es in die Geschichte passt und wirken dadurch etwas leblos. Mich persönlich stört das immer.

Fazit:

Mit 357 Seiten konnte ich das Buch gut und zügig durchlesen, ohne allzu große Längen zu haben. Es gab einige süße Stellen und gerade der Anfang hat mir gut gefallen, dann jedoch habe ich die Charaktere und ihre Gefühle irgendwie verloren. Die Spannung ging flöten, die potenziell guten Klischees und Dramen rutschten durch zu schnelle und einfache Abhandlung ab und verloren an Nachvollziehbarkeit. Leider muss ich sagen, dass ich momentan eher dazu tendieren würde die Reihe nicht weiter zu verfolgen, falls mich nichts und niemand noch umstimmt.
Aufgrund des Gefühlverlusts…

[2/5 Sterne]

Veröffentlicht am 22.07.2018

Nicht schlecht, aber mein Herz hängt nicht daran

Fesselndes Verlangen - Forbidden Lovers
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Sie beginnt eine heiße BDSM Affäre mit ihrem College Professor, nachdem ihr psychisch gestörter Ex-Freund sie fast umgebracht hat. Schlagworte und Klischees funktionieren für mich gerade bei New Adult, ...

Sie beginnt eine heiße BDSM Affäre mit ihrem College Professor, nachdem ihr psychisch gestörter Ex-Freund sie fast umgebracht hat. Schlagworte und Klischees funktionieren für mich gerade bei New Adult, weshalb ich mich gefreut habe es über die Lesejury Leserunde lesen zu können.

Es geht schnell zur Sache, gleich im ersten Kapitel wirft sich Isabella mitten hinein ins Geschehen und auch das Zusammentreffen mit dem etwas mürrischen College Professor lässt nicht lange auf sich warten. Es knistert heftig zwischen den beiden, aber nach dem ersten Drittel ließ die Spannung für mich etwas nach.

Der Spannungsbogen der Liebesgeschichte wird von leicht kriminalistischen Elementen unterstützt, die darauf hindeuten, dass Isabella verfolgt wird und in Gefahr schwebt. Alles in allem hat das Buch auch dafür gesorgt, dass ich es sehr schnell gelesen habe, aber das lag gefühlt auch daran, dass man als Leser nie irgendwo wirklich hängen bleibt. Mal ganz von den 280 Seiten abgesehen, bieten die Geschichte wenig tiefere Kanten, an denen man sich im Lesefluss festhalten kann.

Ich lese für mein Leben gerne Abbi Glines, die in der Regel auch nicht mehr als maximal 300 Seiten Bücher schreibt und trotzdem habe ich hinterher das Gefühl in der Geschichte und den Charakteren ein kleines Klischeemärchen gelebt zu haben. Hier war das leider nicht annähernd der Fall.

Sexy Professor Tristan ist für einen Dom etwas unsicher, was vor allem durch seine Sicht im Roman deutlich wird und hadert irgendwie mit sich und seiner zukünftigen Firma, die so selbstverständlich erwähnt wird, dass es schon wieder unwichtig ist. An dieser Stelle gefällt mir der reiche, erfolgreiche Dom einfach besser. Selbstsicherheit und Autorität gehört dabei für mich einfach zu Gesamtbild und Tristan weiß zwar im Bett wohin er will, lässt sich aber vom Paradebeispiel einer fiesen, gierigen Ex ziemlich einschüchtern. (Warum müssen Ex-Frauen/ Freundinnen immer böse sein? Wird langsam etwas langweilig, zumal auch aus guten Verhältnissen zwischen Ex-Partnern schwierige Situationen für die aktuelle Liebesgeschichte entstehen kann. Aber naja.)

Isabella an sich ist eine zielstrebige junge Frau mit einer Vorliebe fürs Backen, was sie zum Glück auch beibehält. Es gibt nichts Schrecklicheres als inkonsistente Protagonistinnen.
Anfang: Oh ich möchte unbedingt beruflichen Erfolg haben.
Ende: Tja, war doch alles nur ein Daddy Geltungskomplex. Jetzt wo ich schwanger bin kümmere ich mich mal um die Kinder, ich habe ja einen reichen Mann.
Bitte … Ende doch wie du begonnen hast, Mädchen.
Für Isabella trifft das zum Glück nicht zu. Sie bleibt auf ihrem Pfad.

Der verbotene Aspekt ihrer Beziehung kommt leider nicht ganz so heraus, wie ich gehofft hatte und obwohl ich gerne Romane mit BDSM Einschlag lese – scheinbar wegen der dominanten Männer – konnte ich wenig damit anfangen, dass Tristan und Isabella diesen Lebensstil tatsächlich auch außerhalb des Schlafzimmers deutlich ausleben und damit glücklich sind.

Und mit "außerhalb des Schlafzimmers ausleben" meine ich nicht, dass sie Sex auf einer Parkbank haben, sondern, dass die Dom-Sub-Beziehung sich über ihr ganzes Leben erstreckt, nicht nur den sexuellen Bereich. Geschmackssache würde ich sagen; ich für mich habe festgestellt, dass es mir nicht so liegt. Mein innerer Rebell lehnt sich zu sehr gegen die devote Ader der Protagonistin auf. Dennoch fand ich es interessant und abwechslungsreich mal einen solchen Roman zu lesen zwischen all den Christans und Anastasias.

Im Schlafzimmer (und auch außerhalb) knistert es zwischen den beiden und die Liebesszenen können sich auch sehen lassen. Ein paar ausgefallenere Einfälle waren dabei, aber mir hat die Intimität, die durch das Lesegefühl hätte entstehen sollen, zwischen den beiden gefehlt.

Der Spannungsbogen um Isabella wird gegen Ende schön zugespitzt, nimmt eine unerwartete Wendung und war damit ganz nett.

Fazit:

Alles in allem hatte es interessante Aspekte und Szenen, ein nettes Buch für zwischendurch eben. Es lässt sich leicht und flüssig lesen, hat aber auch keine tieferen Kanten, an denen man hängen bleiben könnte. Die Erotik war ganz nett, aber von der Beziehung von Tristan und Isabella war ich aufgrund fehlendes Einfühlungsvermögens enttäuscht. Es war ein Buch, das mich einige wenige Stunden gut unterhalten hat, das ich aber vermutlich längerfristig nicht im Gedächtnis behalten werde. Wirklich schlecht war es nicht, aber eben auch nicht so, dass ich mein Herz hätte an die Figuren oder die Geschichte hängen können.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Gut angefangen, stark nachgelassen - konnte nicht überzeugen

King of Chicago
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Reicher Macho mit Beziehungsproblemen trifft auf nettes Mädchen, ist eine Story, die gut erzählt immer wieder lesenswert ist. Zumindest für mich.

Anfangs war „King of Chicago“ wirklich vielversprechend. ...

Reicher Macho mit Beziehungsproblemen trifft auf nettes Mädchen, ist eine Story, die gut erzählt immer wieder lesenswert ist. Zumindest für mich.

Anfangs war „King of Chicago“ wirklich vielversprechend. Er war ein Macho, ein Arsch, verdammt reich und sie hat sich nichts von ihm gefallen lassen. Tolle Spannungsgrundlage. Aber nach dem ersten Date ging es bergab. Es war schon hin und wieder unterhaltsam, aber es ist wenig Aufregendes passiert, das Buch hat seine eigene Geschichte wiederholt, weil Ash Vertrauensprobleme hat und Travis das zwar weiß, es aber trotzdem nicht für nötig hält mit ihr zu kommunizieren. Die ersten zwei Male war das Krisen-Drama auch wirklich unterhaltsam, denn ich liebe bekannterweise dramatische Begebenheiten – vor allem mit Ex-Geliebten- aber die anderen gefühlten drei bis vier Male waren das nicht mehr.

Die letzten 20% habe ich auch nur grob überflogen, ob noch irgendetwas Spannendes passiert. Dadurch, dass es mit Ash und Trevor während des gesamten Buches ein Auf und Ab war, konnte mich das finale Drama zwischen den beiden kein Stück mehr packen.

Die Intimität zwischen den beiden hat mir leider auch gefehlt. Sie haben Sex, aber ansonsten wurde „show not tell“ nicht wirklich umgesetzt. Ich will nicht erzählt bekommen: „Danach lagen wir zusammengekuschelt zusammen und es war so schön“, ich will solche Szenen lesen, sie fühlen, dabei sein und mich wegen der kleinen Dinge mitverlieben.

Travis hat sich auch sehr stark wegentwickelt von dem was er war. Wenn er etwas mitteilsamer gewesen wäre, was seine Probleme mit der Ex angeht, wäre er der perfekte Freund … und genau deshalb konnte er mich leider nicht von sich überzeugen. Die einzige Charakterspannung herrschte zwischen ihm und seiner Ex, aber auch nur, weil sie ein Miststück ist.

Ashs Cousine Madison ist eine furchtbare Männerfresserin, die scheinbar nur auf Geld aus ist. Travis Bruder – um den es in Band 2 geht – benimmt sich wie ein bockiger kleiner Junge, dem der Sexualtrieb auf die Gehirnplatte drückt, außerdem ist Travis Sekretärin scheinbar nicht die Hellste. Die Nebencharaktere waren also wirklich anstrengend.

Ich finde es wirklich schade, dass das Buch mich so wenig von sich überzeugen konnte. Vor allem, weil ich jetzt nicht weiß, ob ich Band 2 wirklich lesen will. Einerseits möchte ich ihm eine Chance geben, auch weil es für den Leserpreis 2017 nominiert ist, aber andererseits hat mir Teil 1 und vor allem Damien so wenig gefallen. Ich bin auch eigentlich sehr tolerant was kleine Schwächen in Erotikromanen angeht, aber bei „King of Chicago“ waren es leider zu viele.

Allerdings möchte ich betonen, dass ich am Schreibstil der Autorin rein gar nichts auszusetzen habe. Es lag wohl hauptsächlich am Plot und den Charakteren von „King of Chicago“, das trotzdem immer wieder netten Unterhaltungswert hatte und anfangs auch wirklich gut war.

Dennoch (und das tut mir als Bücherliebhaberin und Bloggerin auch sehr weh) leider nur:

[2/5 Sterne]