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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2018

Keine leichte Kost, aber dennoch sehr unterhaltsam

Totenmontag
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Meine Meinung
Temperance Brennan ist forensische Anthropologin und arbeitet zeitweise am Institut von Montreal. Sie hat immer viele Fälle zu bearbeiten, weil sie einfach eine der besten Anthropologinnen ...

Meine Meinung
Temperance Brennan ist forensische Anthropologin und arbeitet zeitweise am Institut von Montreal. Sie hat immer viele Fälle zu bearbeiten, weil sie einfach eine der besten Anthropologinnen des Landes ist. Doch das hat auch seine Schattenseiten: Sie pendelt regelmäßig zwischen Montreal und North Carolina, ihre Ehe mit ihrem Ex-Ehemann Peter ging in die Brüche und jahrelang hat sie versucht, ihre Sorgen im Alkohol zu ertränken. Seit einigen Jahren ist sie jetzt trocken und auch ihr Liebesleben scheint sich zu bessern. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist sie jetzt mehr oder weniger mit Detective Andrew Ryan zusammen. Tempe wird zu einem Fundort gerufen, der die Skelette von drei Mädchen freigibt. Tempes Vorgesetzter Claudel ist sich sicher: Dieser Fall ist etwas für den Archäologen. Doch Tempe hat ein komisches Gefühl bei der Sache und findet ziemlich bald heraus, dass der Tod der drei Mädchen erst wenige Jahre her ist. Doch um die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen muss sie mehr als einmal über ihren Schatten springen und bringt nicht nur sich selbst, sondern auch die Menschen, die ihr nahe stehen in Gefahr...

Die Charaktere hat Kathy Reichs sehr authentisch dargestellt. Vor allem die Protagonistin Tempe und Detective Andrew Ryan. Kathy Reichs ist selbst forensische Anthropologin und daher hat Tempe viele autobiografische Züge von Kathy Reichs bekommen, was sie sehr realistisch und greifbar macht. Da sich der Plot hauptsächlich um diese beiden Figuren dreht, bleiben andere Charaktere, wie ihre Schwester oder andere Ermittler, eher unscheinbar und oberflächlich. Das finde ich auch vollkommen in Ordnung, denn so konnte ich mich ganz gezielt auf die beiden Haupt-Figuren konzentrieren und wurde nicht durch unnötige Beschreibungen und Personen verwirrt.

Kathy Reichs geht in diesem Buch wieder sehr detailliert auf die forensische Arbeit ein und kann natürlich alle Vorgänge von der Pike auf erläutern. Das macht sie dann auch und manchmal wird es dadurch etwas trocken und langatmig. Gleich darauf passiert aber sofort wieder etwas, sodass der Unterhaltungswert nicht beeinträchtigt wird. In diesem Buch widmet sich Kathy Reichs der Radiokarbonanalyse (C-14), um das Alter der Knochen zu bestimmen. Hier habe ich einige interessante Details aus der forensischen Arbeit erfahren. Besonders gut finde ich, dass die Autorin alles sehr bildlich und für Laien verständlich beschreibt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt leicht und flüssig und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Jedes Kapitel endet typischerweise mit einem wunderbaren Cliffhanger, der mich jedesmal zum weiterlesen zwingt. Erst wenn die Augen wirklich nicht mehr auf bleiben wollen, lege ich das Buch aus der Hand. Mein Problem ist hier wahrscheinlich, dass ich die ganzen kleinen Hinweise auf den Mörder quasi aufsauge und ständig darüber nachdenke wer derjenige ist. Deshalb hat mich das Buch wahrscheinlich so gefesselt.

Der Plot entwickelt sich stetig weiter und auch der Spannungsbogen spannt sich von Kapitel zu Kapitel. Zwar nicht in einer steilen Kurve aber doch stetig. Etwa ab der Mitte des Buches spitzen sich die Ereignisse zu und enden in einem tollen Finale. Auch wenn es für mich keine großen Überraschungen gab, hat mich das Buch gut unterhalten.

Zitat
Man wirft mir oft vor, dass ich den Toten mehr Herzlichkeit entgegenbringe als den Lebenden. Doch dieser Vorwurf trifft nicht zu. Ja, ich trauere um diejenigen, die auf meinem Tisch landen. Ich bin mir aber auch schmerzlich des Kummers bewusst, der ihre Hinterbliebenen befällt. (Seite 44)

Fazit
"Totenmontag" ist auf Grund der detaillierten Beschreibungen von verwesenden Leichen und schrecklichen Tatorten keine leichte Kost, unterhält den Leser aber bis zum Ende. Für alle Leser, die spannende Thriller zum Mitdenken mögen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Ein kurzweiliges Buch, das gut unterhält

Miese kleine Morde
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Klappentext
Er hat sie wirklich geliebt damals, vor ihrer Ehe. Doch das ist lange her. Von seiner Frau im finalen Streit noch als "Langweiler" beschimpft, setzt Lars Hansen alles daran, es ihr zu zeigen. ...

Klappentext
Er hat sie wirklich geliebt damals, vor ihrer Ehe. Doch das ist lange her. Von seiner Frau im finalen Streit noch als "Langweiler" beschimpft, setzt Lars Hansen alles daran, es ihr zu zeigen. Bei seinen regelmäßigen Besuchen in einem edlen Schönheitssalon, in dem er sich fortan für viel Geld einen neuen und weniger "langweiligen" Anstrich verpassen lässt, staunt er darüber, wie viele enttäuschte Ehefrauen ihren Mann lieber tot als lebendig sähen und dafür eine gute Stange Geld hinlegen würden. Was für eine Geschäftsidee! Und wie rasch er handelseinig wird mit seiner ersten Kundin! Doch eines tages geschieht etwas, das die Konstruktion seines neuen Doppellebens maximal ins Wanken bringt ...



Einstieg ins Buch
Lars Hvilling Hansen war Auftragsmörder, und zwar einer von der raffinierten Sorte. Fand er. ...

Meine Meinung
Lars Hansen ist ein sympathischer Mann, der von seiner Frau verlassen wird. Doch, dass sie ihn als "Langweiler" bezeichnet, stößt ihm sauer auf. das kann er sich doch nicht gefallen lassen! Und was an ihm findet sie überhaupt langweilig? Sein Aussehen? Seinen Charakter? Sein Leben? Sie selbst ist allerdings auch keine Dancing Queen .... Lars entscheidet, seinem Leben eine Wendung zu geben und besucht mit einem komischen Gefühl zu ersten Mal in seinem Leben einen edlen Schönheitssalon. Hier lässt er sich innerhalb von drei Tagen in einen völlig anderen Menschen umgestalten. Nebenbei lauscht er interessanten Gesprächen, die eine mörderische Geschäftsidee in ihm reifen lassen: Er wird Auftragskiller!

Der Charakter von Lars Hansen alias Michél ist zwar schnell aber präzise aufgebaut. Vom gedemütigten Ehemann entwickelt er sich zu einem Killer, der nicht ganz unsympathisch ist. Der Leser folgt stetig seiner Gedankenwelt und für mich waren diese Gedankengänge absolut plausibel. Ich war immer auf seiner Seite und am Ende war ich sogar ein bisschen traurig, dass sich die Dinge nicht ganz so entwickelt haben, wie er sich das Ganze ausgemalt hat.

Die Idee der Geschichte ist sicherlich nicht ganz neu, aber mit viel Charme und einem gewissen Witz erzählt. Das macht die Geschichte sehr leicht und sie erhält eine lockere Atmosphäre dadurch. Alles in allem ein Buch, das mich sehr gut unterhalten hat.

Zitat
Er würde den Frauen versichern, dass es unbedingt und unter allen Umständen wie ein Unfall aussehen würde. (Seite 36)

Fazit
Ein kurzweiliges Buch mit einer gewissen Komik. Bestens als kleine Lektüre Zwischendurch geeignet und für alle Fans von Jussi Adler-Olsen ein besonderes Highlight. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Guter Thriller mit hohem Tempo

The Cutting - Stich ins Herz
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Meine Meinung
Das Ermittlungsteam Michael McCabe und Maggie Savage aus Portland/Maine werden zu einem Tatort gerufen, der es in sich hat. Ein junges Mädchen, etwa 16 Jahre alt, liegt auf dem Gelände einer ...

Meine Meinung
Das Ermittlungsteam Michael McCabe und Maggie Savage aus Portland/Maine werden zu einem Tatort gerufen, der es in sich hat. Ein junges Mädchen, etwa 16 Jahre alt, liegt auf dem Gelände einer Müllkippe. Nackt und seltsam arrangiert. Und ihr Herz fehlt. Es wurde mit chirurgischer Präzision aus dem Brustkorb des Mädchens herausgeschnitten. Schnell wird klar, dass das Mädchen hier nur abgelegt wurde, doch gestorben ist sie wahrscheinlich an einem Ort, der viel grausamer ist als die Ermittler sich vorstellen können. Kurz darauf verschwindet wieder eine junge Frau und den Ermittlern läuft die Zeit davon. Wie schnell können sie hunderte von Menschen durchleuchten? Chirurgen, Ärzte, Tierärzte, Biologielehrer.... Sie müssen den Täter aufhalten, bevor noch mehr Frauen sterben.

Die Geschichte rund um den Ermittler McCabe startet gleich spannend. Der Leser wird im ersten Kapitel Zeuge einer Entführung und wird so gleich an den Ausgang des Buches gebunden. In den ersten zwei Dritteln des Buches geht es fast ausschließlich um Ermittlungsarbeit und doch wurde mir nicht langweilig dabei. Ich war durchgehend gespannt, wie sich die Ermittler Stück für Stück an den Täter heranschleichen. James Hayman schafft es immer wieder kleine Fährten für den Leser zu legen, damit er selbst mitgrübeln kann. Auch ich habe die ganze Zeit überlegt, wer wohl die Fäden in der Hand hat. Im letzten Drittel des Buches überschlagen sich die Ereignisse und ich konnte fast spüren, wie den McCabe und seinem Team die Zeit durch die Finger ran. Der Spannungsbogen ist hier bis zum Ende sehr hoch gehalten und das Ende finde ich absolut authentisch und plausibel.

Für den Aufbau der Figuren hat sich James Hayman viel Zeit genommen. Der Leser erfährt einiges aus der Vergangenheit von McCabe und dadurch wurde ich schnell warm mit dem Protagonisten. McCabe ist eine authentische Figur mit Tiefgang. Mit menschlichen Stärken und Schwächen. Ich finde ihn sehr sympathisch und konnte seine Handlungen sehr gut nachvollziehen. Oft hätte ich wahrscheinlich genauso gehandelt. Maggie bleibt eher eine Randfigur, obwohl sie in der Ermittlung viele wichtige Schritte bearbeitet. Hier hätte ich mir ein paar mehr Informationen gewünscht, zu mal sie ein sehr gutes Gegenstück zu McCabe bildet.

Das Cover finde ich gut gewählt. Das Skalpell mit dem bisschen Blut passt genau ins Bild. Der Originaltitel wurde bei diesem Buch beibehalten. Ich kann mir auch keine gute Übersetzung vorstellen, die wirklich gut zum Buch gepasst hätte.

Zitat
"Habe ich dich glauben gemacht, dass Sicherheit möglich ist - in einer Welt, in der es keine Sicherheit gibt?" Selbstverständlich hatte er das, aber es war eine Lüge aus Liebe gewesen. (Seite 71) 

Fazit
"The Cutting" ist ein Thriller, der durchweg unterhält und seine Leser zu fesseln weiß. Für alle Leser, die gute Thriller mit hohem Tempo mögen. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.10.2018

Ein gutes Buch über den Sinn des Lebens

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
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Meine Meinung
Genki Kawamura stellt in seinem Roman die einfache Frage: Was macht ein gutes und erfülltes Leben aus?

Ein junger Mann erfährt, dass er bereits im Alter von 30 Jahren sterben wird. Er hat ...

Meine Meinung
Genki Kawamura stellt in seinem Roman die einfache Frage: Was macht ein gutes und erfülltes Leben aus?

Ein junger Mann erfährt, dass er bereits im Alter von 30 Jahren sterben wird. Er hat einen unheilbaren Gehirntumor, obwohl sein Unwohlsein sich eher wie eine Erkältung äußerte. Diese Diagnose reißt ihm den Boden unter den Füßen weg, denn der Arzt gibt ihm einen Überlebenszeitraum von 7 Tagen bis max. einem halben Jahr. Der junge Postbote aber schließt einen Pakt mit dem Teufel, der es ihm ermöglicht noch etwas länger auf dieser Welt zu bleiben: Für jeden weiteren Tag, den er leben will, verschwindet irgendetwas von dieser Welt. Doch der Teufel entscheidet was verschwinden wird. Was soll schon passieren wenn der Staub aus den Bücherregalen verschwindet? Oder die ganzen Klatschzeitschriften? Oder aber die Katzen?

Genki Kawamura erzählt mit seinem namenlosen Hauptdarsteller eine wundervolle Geschichte über den Sinn des Lebens. Was macht das Leben eigentlich lebenswert? Warum verschwenden wir so viel Zeit mit unwichtigen Dingen? Warum fühlen wir uns immer unsterblich, als hätten wir noch alle Zeit der Welt. Wenn unsere Zeit abläuft, wollen wir plötzlich noch so viel machen und erledigen, z. B. Fallschirmspringen oder Urlaub auf den Malediven, die Welt sehen, seit Jahren der Funkstille doch noch mal Gespräche mit Menschen führen, jemanden anrufen und ihm sagen, das er uns wichtig ist.

Der Autor regt mit dieser Geschichte, die nicht mal 200 Seiten lang ist, sehr zum Nachdenken an. Am emotionalsten finde ich , als der junge Mann sich mit seiner Familie auseinandersetzt. Was ist alles schief gelaufen? Was hätte er anders machen können? Was kann er vielleicht noch wieder gut machen? ER beginnt zu verstehen, das vieles, was nicht so gut in seinem Leben gelaufen ist, auch zum großen Teil seine eigene Schuld war und das er vieles in der Vergangenheit nicht aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet hat.

Vielleicht sollten wir uns wieder weniger auf Smartphones konzentrieren und nicht unser komplettes Leben um sie herum aufbauen. Fangen wir doch wieder mit den guten alten Dingen an: Verlässlichkeit, Aufrichtigkeit und Offenheit. Verabredungen einhalten. Versprechen nicht als leere Worthülsen verenden lassen. Unterhaltungen von Angesicht zu Angesicht führen. Was ist wirklich wichtig im Leben? Was macht mein Leben lebenswert? Für mich sind es die kleinen Dinge, die mich glücklich machen, z. B. ein gutes Buch zu lesen oder mit meinem Kater zu kuscheln, Zeit mit meiner Familie zu verbringen oder gute Freunde zu treffen, die Zeit nutzen für Dinge, die mir am Herzen liegen. Für jeden sind das sicherlich andere Dinge. Nehmt euch die Zeit dafür!

Trotz des schweren und melancholischen Themas, bleibt der Schreibstil immer leicht und an vielen Passagen auch sehr humorvoll. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen und trotzdem trifft es oft mitten ins Herz.

Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Zitat
"Um etwas zu bekommen, muss man auf etwas anderes verzichten", hatte meine Mutter mir erklärt. Das sei zwar eine Binsenwahrheit, aber die Menschheit würde ständig nehmen wollen, ohne zu geben. Ein räuberisches Verhalten sei das. (Seite 40)

Fazit
Ein Buch, das definitiv dazu anregt, sich mit sich selbst zu befassen und für sich selbst zu klären, was im Leben wirklich wichtig ist. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Ein Thriller mit politischer Kritik

Scheintot
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Klappentext
Die Pathologin Dr. Maura Isles arbeitet seit Stunden im Bostoner Leichenschauhaus. Als sie spät abends noch in den Kühlraum geht, hört sie ein Geräusch aus einem der Leichensäcke. Maura öffnet ...

Klappentext
Die Pathologin Dr. Maura Isles arbeitet seit Stunden im Bostoner Leichenschauhaus. Als sie spät abends noch in den Kühlraum geht, hört sie ein Geräusch aus einem der Leichensäcke. Maura öffnet den Sack und erschrickt bis ins Mark: Die junge Frau, die dort liegt, ist schwer unterkühlt - aber sie atmet. Maura bringt die Scheintote sofort ins Krankenhaus. Ihr Zustand ist kritisch, aber sie überlebt. Am nächsten Tag fährt Maura in die Klinik, um sich nach der jungen Frau zu erkundigen, und wird Zeugin, wie die Unbekannte einem Wachmann die Pistole entwendet und ihn erschießt. Zur selben Zeit muss Detective Jane Rizzoli eine Zeugenaussage vor Gericht machen. Jane ist hochschwanger und während der Verhandlung setzen die Wehen ein. Die Polizistin wird ins Krankenhaus gebracht - und gerät mitten in das Drama um die Unbekannte hinein: Die junge Frau nimmt Jane und weitere Patienten als Geiseln. Als Maura und Janes Ehemann Gabriel selbst zu ermitteln beginnen, zeigen plötzlich Vertreter von Bundesbehörden großes Interesse an dem Fall. Sie wollen die Geiselnahme schnelle beenden - und gefährden dabei nicht nur die Täterin ...

Einstieg ins Buch
Ich heiße Mila, und dies ist meine Geschichte. ...

Meine Meinung
Bei Detective Jane Rizzoli haben während einer Gerichtsverhandlung die Wehen eingesetzt und nun muss sie auf schnellstem Weg ins Krankenhaus. Doch noch bevor sie ihr erstes Kind auf die Welt bringen kann, übernehmen zwei Unbekannte das Kommando in der Klinik und nehmen ein paar Menschen als Geiseln - darunter Jane und ihre Ärztin. Während vor der Klinik das reinste Chaos herrscht, versucht Jane einfach nur zu überleben und als das SEK die Klinik stürmt, sterben die Geiselnehmer. Doch damit ist das Drama noch lange nicht zu Ende. Gerade erst wieder im normalen Leben angekommen, muss sich Jane nicht nur um ihre Tochter kümmern, sondern nebenbei auch noch einen großen Ring aus Menschenschmugglern auf die Schliche kommen. Damit gefährdet sie nicht nur das Leben der Menschen, die sie leibt, sondern auch ihr eigenes....

Tess Gerritsen hat hier ein sehr interessantes Thema aufgegriffen: Menschenschmuggler, ihre geheimen Machenschaften und die Ware Mensch. Ohne Rücksicht erzählt sie hier ganz schamlos wie Menschenhändler es jedes Jahr schaffen, Tausende von Menschen in die USA zu schmuggeln und viel Geld damit zu verdienen. Ein ganzes Netzwerk, bis hoch in die obersten Etagen der Regierung, ist hier am Werk. Es zeigt sehr deutlich, dass jeder Mensch seinen Preis hat und jede Nachfrage ein Angebot erhält. Der Schmugglerring ist skrupellos und arbeitet äußerst effizient. Doch irgendwann werden doch Spuren hinterlassen.

Detective Jane Rizzoli ist ein sehr bodenständiger Charakter, der genau weiß, was ihn ausmacht. Sie ist nicht unverwundbar, aber sie geht mit Leidenschaft und Herz an jede Ermittlung. Mit der Unterstützung ihres Ehemannes Gabriel - ein FBI-Agent - und Dr. Maura Isles - die Pathologin - macht sie sich daran, den Bösen das Handwerk zu legen und die schwachen zu schützen. Was hier jetzt wie ein Marvel-Comic klingt, wird durch Tess Gerritsen zu einem besonderen Thriller, der mich nicht mehr losgelassen hat und mich auch nach der letzten Seite noch zum Nachdenken anregt. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und macht es dem Leser nicht schwer Seite für Seite zu verschlingen.

Der Plot wird nicht kontinuierlich hoch spannend gehalten. Die Story liest sich eher wie eine Achterbahnfahrt: krasse Passagen, in denen ich die Seiten gar nicht schnell genug umblättern konnte wechseln sich ab mit ruhigeren Passagen, in denen ich Zeit hatte, dem Täter vielleicht selbst auf die Spur zu kommen. Das Ende hat mich teils überrascht, aber teilweise haben sich meine Vermutungen auch bestätigt. Alles in allem hat mich dieser Thriller sehr gut unterhalten und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Das Cover und den Titel finde ich absolut passend!

Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Zitat
Er betrachtete sie eine Weile, und sein Blick war so durchdringend, dass er ihr Unbehagen verursachte. Dieses Interview ist ein Fehler, dachte sie. (Seite 51)

Fazit
Ein Thriller, der den Leser nicht mehr los lässt und direkt unter die Haut geht. Für alle Fans von Detective Jane Rizzoli und Dr. Maura Isles ein unbedingtes MUSS!!!