Profilbild von gatita2211

gatita2211

Lesejury Star
offline

gatita2211 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gatita2211 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2020

Lesenswert und stimmig!

Tintenwelt 3. Tintentod
0

Meine Meinung
Mo hat sich mittlerweile sehr gut in seine Rolle des Eichelhähers eingefunden und liebt mittlerweile was er tut: Kämpfen für die Gerechtigkeit und für das Gute in der Tintenwelt. Selbst das ...

Meine Meinung
Mo hat sich mittlerweile sehr gut in seine Rolle des Eichelhähers eingefunden und liebt mittlerweile was er tut: Kämpfen für die Gerechtigkeit und für das Gute in der Tintenwelt. Selbst das Töten fällt ihm erstaunlich leicht, so als hätten seine Hände nie etwas anderes getan. Dass sie eigentlich zum Bücherbinden gemacht sind, muss Mo erst wieder herausfinden. Im Verlauf der Geschichte findet Mo zu sich selbst und muss seine Prioritäten neu setzen - für sich selbst, aber auch für seine Frau Resa, seine Tochter Meggie und für sein ungeborenes Kind. Die Reise ist gefährlich, doch allen Schwierigkeiten zum Trotz, muss Mo seine Aufgabe erfüllen, vevor er gehen kann - das, oder er und seine Familie sind dem Tod geweiht.

Nachdem der zweite Band mich sehr enttäuscht hat, lässt sich "Tintentod" wieder wesentlich besser lesen. Es gibt spannende Auseinandersetzungen, emotionale Konflikte und auch die Figuren entwickeln sich in diesem Teil der Trilogie endlich weiter. Der Leser ist hautnah dabei, wie aus dem kleinen Mädchen Meggie allmählich eine junge Frau wird, wie Mo zu sich selbst zurückfindet, wie Resa aus Liebe fast alles möglich macht oder wie Fenoglio aus seiner schwersten persönlichen Krise herauskommt. Besonders gut hat mir hier der Gewissenskonflikt von Mo gefallen, der einfach ein held sein will. Zuerst will er Gerechtigkeit für die Tintenwelt und setzt alles daran, geht jedes Risiko ein. Später stellt Mo fest, dass ein Held auch ganz leise sein kann und er setzt seinen Fokus neu. Cornelia Funke lässt ihr Charaktere im dritten Teil wieder wunderbar lebendig und authentisch werden und schafft es trotz manchmal auschweifender Momente, die Spannung insgesamt beim Leser zu halten.

Der einfache, bildliche und fantastische Schreibstil macht es dem Leser einfach, sich direkt in der Tintenwelt einzufinden und alles um sich herum auszublenden. Emotional wird der Leser gefesselt - Wut, Liebe, Trauer oder Enttäuschung - alles kann vom Leser mitgefühlt werden. Die Autorin erzählt die Geschichte vom Anfang bis zum Ende sehr greifbar und lässt alles irgendwie möglich erscheinen. Der Lesefluss ist nur gelegentlich durch etwas zu detaillierte Momente gestört, im Großen und Ganzen läasst sich das Buch jedoch zügig und flüssig durchlesen.

Am Ende bleiben keine Fragen mehr offen und das ist für mich als Abschluss einer Trilogie absolut wichtig. Der Leser bekommt einen Einblick sowohl in die Gefühlswelten der Figuren und bekommt gleichzeitig alle Motive mit, die erklären, warum ein Charakter handelt wie er eben handelt. Das Finale ist spannend und klar.

Zitat
Ich werde Worte finden, so köstlich und betörend wie der Duft einer Lilie, Worte, die den Tod betäuben und ihm die kalten Finger öffnen, mit denen er sich sein warmes Herz gegriffen hat. (Seite 240)

Fazit
Der dritte und letzte Teil der Tintenwelt ist insgesamt wieder lesenswert und stimmig. Für alle Fans der Trilogie: nicht nach dem zweiten Band aufgeben! Für mich eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2019

Et is, wie et is!

Mein Leben nach dem Tod
0

Klappentext
Ob Forensik-Freak, Herr der Maden oder Käfer-Nerd - eines ist klar: Der Kriminalbiologe Mark Benecke hat eine ganz besondere Leidenschaft, nämlich Leichen. In seiner Autobiografie erfahren ...

Klappentext
Ob Forensik-Freak, Herr der Maden oder Käfer-Nerd - eines ist klar: Der Kriminalbiologe Mark Benecke hat eine ganz besondere Leidenschaft, nämlich Leichen. In seiner Autobiografie erfahren wir nun endlich, ob er sich bereits als Kind für Tatorte interessiert hat, was ihn an Insekten so fasziniert und warum er sich heute auch politisch engagiert. Dass spezielle Interessen kein Hindernis für ein erfülltes und glückliches Leben sind, zeigt er mit seinem Buch und macht damit allen Leser*innen Mut, den eigenen Weg zu gehen.

Einstieg ins Buch
Wenn ich Vorträge halte, liegt neuerdings ein Fragenbuch aus. ...

Meine Meinung
Mark Benecke ist ein ganz besonderer Typ Mensch. Er ekelt sich nicht vor Tatorten oder Opfern krimineller Gewalt, sondern ist ganz darauf konzentriert, die Wahrheit zu erfahren und dass anhand von kleinsten Spuren - am liebsten von Käfern oder Insekten im Allgemeinen. Zum Leben wie auch zum Tod hat er eine ganz pragmatische Einstellung, die wunderbar einfach und logisch erscheint. Und wie Mark Benecke zu Mark Benecke wurde, erzählt er in diesem Buch.

1970 in Rosenheim geboren, wächst Mark Benecke sehr behütet auf. Gewalt kennt er in seiner Kindheit nur von Erzählungen und als er einen Chemiebaukasten geschenkt bekommt, merkt er, dass sein Herz für die Wissenschaft schlägt. Und dem bleibt er stets treu. Seine Geschichte erzählt Dr. Mark Benecke sehr authentisch, ehrlich und schonungslos. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er eigentlich neben mir sitzt und alles erzählt. Das liegt vermutlich daran, dass er genauso schreibt wie er redet. Der Leser merkt ihm ganz klar seine Leidenschaften, aber auch seine Abneigungen an. Mit einem Hauch Ironie bringt Mark Benecke sogar ein bisschen Humor mit in die Erzählungen ein. Trotz der teilweise wissenschaftlichen Abschweifungen, konnte auch ich als Laie alles verstehen - eine der großen Stärken des Kriminalbiologen, denn auch in seinen Interviews bei z. B. "Medical Detectives" u. a. erklärt er alles auf sehr einfache, bildhafte Weise. Gelegentlich fand ich die Exkurse etwas zu ausschweifend, zumal das Thema, um das es eigentlich ging, ein ganz anderes war. So muss der Leser schon ein bisschen Geduld aufbringen um etwas von Mark Benecke zu erfahren. Trotzdem blieb der Lesefluss erhalten und die Seiten flogen nur so dahin beim Lesen.

Das Buch erzählt teilweise vom beruflichen Bereich, hauptsächlich allerdings aus dem privaten Leben von Mark Benecke, sodass der Leser begreift, wer hinter der Figur wirklich steckt. Manche Ereignisse sind traurig, manchmal musste ich aber auch schmunzeln. Ein ganz normales Leben mit Höhen und Tiefen, Hobbies, Comicfigur-Helden und Reflektionen. Mein Lieblingssatz von Mark Benecke: "Et is, wie et ist." ... ich habe den Satz bereits in meinen Sprachgebrauch eingebracht.

Gegen Ende des Buches ergreifen ein paar Personen aus dem Umfeld - unmittelbar oder entfernt - das Wort. So habe ich beispielsweise zum ersten Mal von den "MARKierten" gehört....eine interessante Gruppe, auch wenn ich niemals dazu gehören werde.

Das Cover finde ich sehr passend - ohne Schnick-Schnack, sondern einfach er. Das finde ich sehr authentisch.

Vielen Dank liebes Team der Lesejury für dieses schöne Rezensionsexemplar!

Zitat
"Der Mensch ist ein kleiner, guter, freundlicher Witz der Natur." (Seite 230)

Fazit
Ein sehr schöner Einblick in die Gedankenwelt des wohl bekanntesten Kommentators zu Kriminalfällen. Von mir eine klare Leseempfehlung an alle, die sich für den Menschen hinter den Worten interessieren und warum alles so ist, wie es ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.09.2019

Herrlich berührend!

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
0

Meine Meinung
Harold Fry ist fünfundsechzig Jahre alt und bewegt sich für gewöhnlich nicht weiter zu Fuß fort, als bis zu seinem Auto. Als er einen schicksalsträchtigen Brief seiner ehemaligen Kollegin ...

Meine Meinung
Harold Fry ist fünfundsechzig Jahre alt und bewegt sich für gewöhnlich nicht weiter zu Fuß fort, als bis zu seinem Auto. Als er einen schicksalsträchtigen Brief seiner ehemaligen Kollegin Queenie bekommt, in dem sie ihm mitteilt, dass sie unheilbaren Krebs hat, entschliesst er ihr zu antworten. Obwohl er mehr als 20 Jahre nichts von ihr gehört hat, trifft die Erinnerung ihn hart. In seiner Firma war Quennie die Einzige, mit der er sich verstand. Ein Antwortbrief kommt Harold plötzlich so mickrig vor. Also entscheidet er, den Brief wenigsten bis zum nächsten Briefkasten zu tragen. Oder zum Übernächsten. Oder zum nächsten Breifkasten in der nächsten Stadt. Plötzlich fasst Harold einen Entschluss. Er wird den Brief persönlich vorbei bringen. Er wird zu Fuß bis nach Berwick gehen. Von Kingsbridge aus - über 1000 km in 87 Tagen. Und Quennie wird leben!

Die ganze Geschichte hindurch wird Harold vom Leser begleitet. Harolds persönliche Entwicklung ist durch das Buch hindurch enorm hoch und faszinierend. Er startet ganz allein und hat nicht mal einen Plan. Kein Gepäck, keine Wechselklamotten, kein Kompass, keine Wanderausrüstung und keine Hygieneartikel. Sein Ziel ist Queenie und wie er dort ankommt oder wie er unterwegs auf die Leute wirkt, ist ihm völlig egal. Das hat mich beeindruckt, denn die meisten Menschen sind viel zu sehr darauf bedacht, was die Anderen über sie denken. Viele Menschen können sich mit diesem Buch vielleicht auf eine eigene Reise begeben und anfangen sich selbst zu reflektieren, denn genau dazu lädt Harold den Leser ein.

Spannung kam nicht wirklich auf, aber das Buch ist eben auch kein Krimi. Für den Leser ist ab einem unbestimmten Punkt einfach nur noch wichtig, ob Harold sein Vorhaben erfolgreich abschließen wird und ob Queenie am Ende auf ihn wartet. Denn Harold wird immer mal wieder von Selbstzweifeln zerrissen und sein mangelndes Selbstvertrauen steht ihm oft im Weg. Er kämpft nicht nur gegen die Umstände, sondern am meisten gegen sich selbst an. Und das ist es auch, was mich hat weiterlesen lassen. Die Frage: "Schafft Harold es durchzuhalten?"

Der Schreibstil ist einfach gehalten, dafür aber sehr bildhaft. Während Harold zu Fuß an Straßenrändern entlang wandert, im strömenden Regen und mit kaputten Schuhen, war ich stets bei ihm und sah ihn direkt vor meinen Augen. Das Cover ist wunderbar schlicht gehalten - genau wie die Geschichte an sich. Sehr passend sind die beiden Schuhe, denn um die Schuhe macht sich Harold immer mal wieder Gedanken.

Zitat
Er hatte keine Wanderschuhe, keinen Kompass, von einer Landkarte oder Kleidung zum Wechseln ganz zu schweigen. Der am wenigsten ausgefeilte Teil der
Planung war jedoch die Reise selbst. (Seite 38)

Fazit
Ein herrlich berührendes Buch um einfach mal abzuschalten. Die Reise mit Harold Fry macht Spaß, stimmt manchmal aber auch nachdenklich. Für alle Fans der Selbstreflektion. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Ein herzerwärmender Roman zur Weihnachtszeit

Das wunderbare Wollparadies
0

Klappentext
Susan liebt Weihnachten, Gemütlichkeit und ihren kleinen Wollladen in der Valerie Lane. Hier verkauft sie kuschelige Eigenkreationen und alles, was man zum Häkeln und Stricken braucht. Ihr ...

Klappentext
Susan liebt Weihnachten, Gemütlichkeit und ihren kleinen Wollladen in der Valerie Lane. Hier verkauft sie kuschelige Eigenkreationen und alles, was man zum Häkeln und Stricken braucht. Ihr Laden ist aber auch ein beliebter Treffpunkt für die Bewohnerinnen der Valerie Lane, denn bei der warmherzigen Susan lässt es sich gerade in den kalten Wintermonaten wunderbar aushalten: Man sitzt in gemütlicher Runde zusammen, es wird gehäkelt und gestrickt, und natürlich dürfen auch Lauries Tee und Keiras Pralinen dabei nicht fehlen. Susans Leben ist eigentlich perfekt - sie liebt ihren Beruf, ihre Freundinnen und ihr Hündchen Terry. Doch während draußen der Schnee fällt und Weihnachten immer näher rückt, erkennt Susan, dass ihr vielleicht doch etwas fehlt - und sie erlebt einen Winter, der alles verändert ...

Einstieg ins Buch
An einem eisig kalten Abend Anfang Dezember ging eine Frau mit ihrem Cockerspaniel im verschneiten Oxford spazieren. ...

Meine Meinung
Mit großen Schritten geht es auf Weihnachten zu und Susan ist wie jedes Jahr fleißig dabei, so viele Schals, Mützen, Socken und Handschuhe für zu stricken, wie sie nur schaffen kann. Denn wie jedes Jahr verteilt sie diese Sachen zu Weihnachten an die Bedürftigen im Obdachlosenheim, die nicht so viel Glück im Leben gehabt haben wie sie. Susan hat ein gutes Herz. Sie hat die besten Freundinnen und den tollsten Hund der Welt - und doch fehlt ihr gerade zu Weihnachten jemand, der ihre Wohnung ein bisschen wärmer werden und ihre Einsamkeit vergessen lässt. Doch den Männern hat sie schon vor Jahren abgeschworen. Als sie aber auf Stuart trifft, steht ihre Welt Kopf und sie muss sich zusammenreißen, um ihre mühsam aufgebauten Mauern nicht einstürzen zu lassen. Wird es für Susan aber vielleicht trotzdem ein Weihnachtswunder geben?

Susan ist von Anfang an ein Charakter, mit dem ich mich sehr gut identifizieren konnte. Ihr Bruder ist 6 Jahre jünger als sie - genau wie mein Bruder. Ihr Bruder arbeitet im IT-Bereich - genau wie mein Bruder. Sie gibt lieber als zu nehmen und dass erinnert mich daran, dass ich es an Weihnachten viel schöner finde, Geschenke zu verteilen als welche zu bekommen. Susan ist eine selbstlose Person und doch fehlt ihr zum ganz großen Glück noch der richtige Mann an ihrer Seite. Ich finde es toll, wie sich Susan endlich ihrer Vergangenheit stellt, auch auf die Gefahr hin, dass sich Menschen von ihr abwenden. Das ganze Buch hindurch fand ich ihre persönliche Entwicklung sehr spannend.

Die Geschichte an sich spielt natürlich wieder in der Valerie Lane, dieses Mal aus Sicht von Susan. Die Autorin schafft es mühelos und ohne ausschweifende Schilderungen, eine gemütliche, vorweihnachtliche Atmosphäre zu erschaffen, die den Leser sofort abholt. Nicht nur Susan als Figur, auch die anderen Charaktere sind absolut authentisch. Mit jedem Buch (dies ist ja bereits der 4. Band) lernt man die Valerie Lane und ihre Menschen ein bisschen besser kennen und die Geschichte bekommt immer mehr Tiefgang. Ich bin schon auf den 5. Teil der Valerie Lane gespannt!

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen und die Story unterhält das ganze Buch hindurch gut. Es gab für mich keine langatmigen Stellen. Die Autorin erzählt eine Geschichte, die leicht zu verstehen ist und doch emionalen Tiefgang besitzt. Überraschende Wendungen gab es zwar nicht, dafür erfährt der Leser aber von ein paar Schicksalschlägen, die das Leben für die betroffenen Personen sehr schwer werden lässt. Das macht die Figuren für mich nur noch menschlicher. Für das Ende hatte ich zwar eine vage Vermutung, jedoch schaffte es Manuela Inusa ganz hervorragend den Leser trotzdem bis zu letzten Seite an das Buch zu fesseln.

Vielen Dank liebes Team von blanvalet und an das bloggerportal für dieses tolle Rezensionsexemplar!

Zitat
"... Ich finde, jeder sollte die Möglichkeit haben, zu lesen und sich in andere Welten zu begeben. Bücher erfreuen die Menschen nämlich nicht nur, sie schenken ihnen auch Mut und neue Hoffnung." (Seite 197)

Fazit
Ein tolles Buch, das besonders zu Vorweihnachtszeit die Herzen erwärmt und den Leser bis zur letzten Seite nicht mehr los lässt. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.03.2019

Ein toller Roman mit Tiefgang!

Mein Jahr mit Dir
0

Klappentext
Mit einem Stipendium erfüllt sich Ella ihren lange gehegten Traum, in Oxford zu studieren. Doch gleich am ersten Tag stößt sie mit Jamie zusammen, der ihren Literaturkurs leitet und mit dem ...

Klappentext
Mit einem Stipendium erfüllt sich Ella ihren lange gehegten Traum, in Oxford zu studieren. Doch gleich am ersten Tag stößt sie mit Jamie zusammen, der ihren Literaturkurs leitet und mit dem sie so gar nichts anfangen kann. Als Ella und Jamie jedoch eines Abends gemeinsam in einem Pub landen, kommen Sie sich dabei viel näher als geplant. Aber Jamie hat ein tragisches Geheimnis, das nicht nur sein Leben für immer verändern wird. Als Ella davon erfährt, steht sie auf einmal vor der schwierigsten Entscheidung ihre Lebens. Und sie merkt: Du kannst dein Leben planen, aber nicht deine große Liebe.

Einstieg ins Buch
"Nächster!" Der Zollbeamte gibt der Person vor mir ein Zeichen, und ich nähere mich der großen roten Linie, berühre mit der Zehe geistesabwesend das gekräuselte Klebeband, lege die Hand auf das glänzende Geländer. ...

Meine Meinung
Ella hat es geschafft! Sie hat ihr Stipendium bekommen und geht zum Studieren nach Oxford. Nebenbei unterstützt sie noch die vermeintlich zukünftige Präsidentin der Vereinigten Staaten. In Oxford angekommen, sieht sich Ella mit einer völlig neuen Welt konfrontiert und alle kommen ihr unglaublich schlau vor. Viel schlauer als sie selbst. Ihr Ehrgeiz ist geweckt und sie will allen beweisen, dass auch ein Rhodie hier Karriere machen kann.
Bei ihrem ersten Ausflug in ein Fish&Chips Lokal trifft sie mit Jamie Davenport zusammen. Sie findet ihn auf Anhieb unsympathisch. Dann stoßen sie auch noch unglücklich zusammen und die Soße, die Ella gerade noch auf ihrem Teller hatte, befindet sich prompt auf ihrer Bluse. Sie ist genervt von diesem Schnösel, hatte er sie kurz zuvor noch fast mit seinem Wagen überfahren. Sie verlässt das Lokal, nur um im Hörsaal schon wieder auf Jamie zu treffen. Er ist ihr Vertretungsdozent.
Eines abends treffen sich die beiden zufällig wieder, besuchen einen Pub zusammen und kommen sich viel näher als geplant. Schließlich einigen sich Ella und Jamie auf eine "Freundschaft Plus", doch schon sehr bald bemerkt Ella, dass sie etwas für ihn empfindet. Jamie jedoch hütet ein dunkles Geheimnis und so muss Ella sich entscheiden: Geht sie in den Semesterferien nach Hause oder bleibt sie in Oxford um Jamie zu unterstützen?

Ich mochte Ella gleich von Beginn an und mit der Zeit lernt der Leser sie auch immer besser kennen. Ich erkannte ihre Beweggründe und sie wuchs mir ans Herz. Auch Jamie, der Anfangs als kalt und unnahbar dargestellt wird, entpuppt sich als ein sehr herzlicher und selbstloser Mensch. Beide Figuren besitzen viel Tiefgang und sind für mich zu jeder Zeit authentisch gewesen. Insgesamt mochte ich alle Figuren in diesem Roman aufgrund ihrer Authentizität und Menschlichkeit.

Die Geschichte ist durchweg gut und leicht erzählt und hat mich die kompletten Seiten durch gut unterhalten. Der Aufbau gelingt direkt sehr gut und die Entwicklung der Geschichte ist für mich nicht vorhersehbar gewesen. Ich hatte etwas anderes erwartet. So gab es aber den einen oder anderen Überraschungsmoment. Auf den letzten 60 Seiten musste ich sogar arg gegen die Tränen ankämpfen und das schaffen nicht viele Autoren bei mir.

Das Buch ist sehr angenehm aufgebaut. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und am Anfang jedes Kapitels steht ein kleines Zitat aus irgendeinem Buch des 19. Jahrhunderts. Da Ella Literatur der Jahre 1830 bis 1914 studiert, finde ich das sehr passend und authentisch.

Ich gehe nachdenklich aus diesem Buch hervor. Es macht mich wieder aufmerksam - aufmerksam auf die wichtigen Dinge im Leben und dass immer alles anders kommt, als man sich das ausgemalt hat. Ella hat versucht ihr Leben zu planen, doch erst als sie keinen Plan mehr hatte, fing sie an wirklich zu leben. Vielleicht hilft es manchmal, die Dinge auf sich zukommen zu lassen und keine Angst davor zu haben, mal völlig planlos zu sein. Denn wie sonst kann das Leben dich überraschen?

Zitat
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass Oxford nach Pergament und Zimt oder irgendetwas Poetischem riecht, aber im Augenblick riecht es einfach nur nach Stadt: ... (Seite 23)

Fazit
"Mein Jahr mit Dir" lässt seinen Leser nachdenklich, aber erfüllt zurück. Für alle Fans von Romanen mit Tiefgang. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Vielen Dank liebes Team von blanvalet und an das bloggerportal für dieses tolle Rezensionsexemplar!