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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2018

Was wird aus Gus?

Hey Siri, willst du mich heiraten?
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Der Klappentext und der Titel täuschen. Ich hatte einen Roman erwartet über einen autistischen Jungen, der sich mit seinem Handy unterhält. Stattdessen gab es einen autobiografischen Text über einen 13 ...

Der Klappentext und der Titel täuschen. Ich hatte einen Roman erwartet über einen autistischen Jungen, der sich mit seinem Handy unterhält. Stattdessen gab es einen autobiografischen Text über einen 13 Jährigen. Zugegeben: teilweise war das Buch wirklich humorvoll aufgebaut, aber halt nicht das, was ich erwartet habe.
Gus‘ Mutter berichtet von ihrem Sohn, weckt Verständnis für seine Krankheit und erzählt aus ihrem Alltag. Sehr interessant und ich fühlte mich auch gut aufgehoben in dem Buch. Denn dieses erzählt wirklich viel Neues und Interessantes über das Leben mit einem besonderen Kind. Dem Kapitel Siri ist – entgegen der Annahme, die der Titel weckt – nur ein kurzes Kapitel gewidmet. Die anderen beschäftigen sich mit verschiedenen Alltagssituationen aus Gus‘ und Judiths Leben: Züge, die Schule, Gus‘ Job als Türsteher, seine Schlafgewohnheiten und noch vieles mehr.
Viele Fakten aus dem Bereich des Autismus beantworten diverse Fragen. So fragt sich Judith zum Beispiel nach den Ursachen für Gus‘ Erkrankung. Und sie erklärt, dass die Krankheit in den USA sich immer mehr verbreitet. Ungefähr jedes 100. Kind kommt mittlerweile mit Autismus zur Welt. Hier gibt es allerdings auch diverse Abstufungen, von leicht bis schwer und Gus‘ steckt irgendwo in der Mitte. Die Autorin schafft es auch, dem Leser ihre Ängste zu vermitteln. Was wird aus ihrem Kind, wenn sie nicht mehr da ist? Wird er sich je verlieben? Und wie ist das dann mit der Verhütung?
Fazit: unter der Voraussetzung, dass man bekommt, was man sich vorstellt ein wirklich gutes Buch, das Verständnis weckt und viele Fragen beantwortet.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Eine Entscheidung, die das Leben verändert

Das Ende ist erst der Anfang
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Wenn Lake 18 wird, hat sie die Chance, eine ihr nahestehende Person vom Tod wieder zu erwecken. Ihre Eltern setzen ihre ganze Hoffnung darin, dass sie den querschnittsgelähmten Bruder rettet. Doch dann ...

Wenn Lake 18 wird, hat sie die Chance, eine ihr nahestehende Person vom Tod wieder zu erwecken. Ihre Eltern setzen ihre ganze Hoffnung darin, dass sie den querschnittsgelähmten Bruder rettet. Doch dann passiert ein schrecklicher Unfall und Lake ist hin- und hergerissen. Denn ihr Freund und ihre beste Freundin sind bei dem Unfall gestorben. Doch sie kann nicht alle 3 wieder erwecken…
Ein tolles Buch. Ich war schon nach wenigen Zeilen vom Charme des Buches und der Handlung gefangen. Die Autorin schreibt sehr anschaulich und weckt Neugierde. Denn als Leser wird man automatisch mit in der Frage aufgenommen: was würde ich tun? Und vor allem: wie geht das Buch wohl aus, was tut Lake?
Lake macht es sich nicht einfach und man spürt total ihre Selbstzweifel. Im Grunde hat sie sich ja schon entschieden. Aber dann tut sie vielen anderen Menschen weh. Erst als sie Robin kennen lernt, wird der etwas traurige Grundton des Buches etwas fröhlicher und hoffnungsfroher. Wobei gerade der Teil mir etwas suspekt war. Lake hat gerade ihren Freund verloren – und hegt gleich danach schon wieder romantische Gefühle für einen anderen Jungen? Nun ja, man könnte sagen, sind halt Jugendliche, aber auch die empfinden ja Trauer. In dem Fall hätte ich es vielleicht besser gefunden, wenn Lake eine neue Freundin findet, vielleicht in der Hackerin, die sie im Café trifft.
Fazit: ein fesselndes Szenario mit ungewissem Ausgang, das mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Leichenstapel

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Durch Zufall werden unter einem Hundezwinger die Leichen von 3 Frauen gefunden. Erste Verdächtige sind schnell ausgemacht, aber deren gibt es viele. Denn die Bewohner des Hauses hatten im Laufe der Jahre ...

Durch Zufall werden unter einem Hundezwinger die Leichen von 3 Frauen gefunden. Erste Verdächtige sind schnell ausgemacht, aber deren gibt es viele. Denn die Bewohner des Hauses hatten im Laufe der Jahre einige Pflegekinder aufgezogen und misshandelt. Das Team von KK Oliver von Bodenstein und KK Pia Sander ermitteln in einem Milieu, das einem Sumpf gleicht.
Es dauert eine Weile bis man sich in das Buch eingelesen hat, wie ich finde. Zu viele Personen werden sehr schnell eingeführt, so dass man etwas den Überblick verliert.
Ist man aber erst einmal in der Handlung angekommen, gibt es keinen Grund mehr zu meckern. Neuhaus schreibt gewohnt anschaulich, authentisch und mit ihren beiden Protagonisten ist ihr ein tolles Team gelungen. Durch die vielen Verdächtigen ist es auch schwierig für den Leser, herauszufinden, wer denn nun der Mörder ist. Es könnten einfach (fast) alle sein. Erst kurz vor dem Ende hebt sich der Schleier und es beginnt eine wilde Jagd. Das Finale in einen Flugplatz zu legen hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die Stelle mit dem landenden Flugzeug, wenn sie auch etwas unglaubwürdig war, dennoch sehr spannend.
Anfangs noch wie nebenbei, läuft ein zweiter Handlungsstrang, der sich dann später mit dem ersten verwebt. Auch hier hatte ich erst keine Ahnung, was es mit Fiona auf sich hat, das Mädchen hat mir aber sehr gut gefallen.
Fazit: stimmig aufgebauter Krimi mit einer Rekordzahl an Leichen.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Institut für Rechtsirrtümer

Tödlicher Irrtum
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Saskia und Florian „ermitteln“ wieder.
Warum gesteht ein Jurastudent einen Mord, den er gar nicht begangen hat? Im neu gegründeten Institut für Justizirrtümer greifen Prof. Heckscher, Saskia und Florian ...

Saskia und Florian „ermitteln“ wieder.
Warum gesteht ein Jurastudent einen Mord, den er gar nicht begangen hat? Im neu gegründeten Institut für Justizirrtümer greifen Prof. Heckscher, Saskia und Florian den Fall auf und versuchen, den Jurastudenten Jan Virchow zu entlasten. Dabei bringen sie ganz nebenbei noch andere Straftäter hinter Gitter. Bald kommen sie hinter das Geheimnis von Jan, doch das reicht noch lange nicht aus. Die beiden beginnen tiefer zu graben und geraten bald selbst in Gefahr.
Patrick Burow schreibt locker und mit einer Prise Humor. Dabei kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz. Allerdings ist die an manchen Stellen noch ausbaufähig, z.B. am Ende. Da hätte ich mir gut zwei Handlungsstränge vorstellen können, die sich abwechseln und so die Spannung noch etwas höher treiben.
Ansonsten habe ich mich wieder super aufgehoben gefühlt beim Lesen. Man bekommt einen Einblick in den Alltag zweier Jurastudenten, was mir gut gefallen hat. Manche Dinge kamen mir etwas unglaubwürdig vor und teilweise auch etwas übertrieben. Aber wie Saskia und Florian vorgehen, um dem Täter auf die Spur zu kommen war immer schlüssig und sehr interessant. Besonders gut gefiel mir hier wieder, dass die beiden schlauer sind als die Polizei.
Fazit: Ein neuer spannender Fall für unsere Jurastudenten. Ich freue mich auf jeden Fall auf eine weitere Fortsetzung und bin schon gespannt, ob das Institut für Rechtsirrtümer bald einen neuen Sachverhalt lösen darf.

Veröffentlicht am 02.11.2018

schöne Geschichte

Sieben Tage Wir
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Olivia Birch arbeitet als Ärztin in Afrika. Als ihr Dienst zu Ende ist und sie nach Hause kommt, muss sie erst einmal 7 Tage in Quarantäne. Es ist Weihnachten und sie verbringt die Zeit bei ihrer Familie, ...

Olivia Birch arbeitet als Ärztin in Afrika. Als ihr Dienst zu Ende ist und sie nach Hause kommt, muss sie erst einmal 7 Tage in Quarantäne. Es ist Weihnachten und sie verbringt die Zeit bei ihrer Familie, die nun das Haus 7 Tage nicht verlassen darf. Doch jeder in der Familie hat seine Geheimnisse und so werden die ruhigen Festtage zu einer Zerreißprobe für die Familie.

Ein sehr schönes Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Die Sprache ist locker und teilweise amüsant. Die Autorin hat sich ein tolles Szenario erdacht und dieses schlüssig und interessant aufgebaut. Liebe, Intrigen, Hass, Lügen und Krankheiten – was stellenweise etwas negativ klingt, baut Kornak gut in die Handlung ein, so dass das Positive überwiegt. Manchmal konnte ich das Handeln mancher Personen nicht nachvollziehen und auch dass eine Person später eher ins Negative gezogen wurde hat mir nicht ganz so gut gefallen. Auch das Ende fand ich nicht ganz zur Handlung passend.

Fazit: ein lockerer Frauenroman, der durch Leichtigkeit und eine gute Story punktet.