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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2018

Viel Wissenswertes auf kindgerechte Art

Ich weiß jetzt 100 Dinge mehr! Der menschliche Körper
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Dieses Buch befasst sich mit Phänomenen und Erklärungen rund um den menschlichen Körper. In kindgerechten Worten und Bildern werden Zusammenhänge hergestellt, Rekorde beziffert und vor allem der menschliche ...

Dieses Buch befasst sich mit Phänomenen und Erklärungen rund um den menschlichen Körper. In kindgerechten Worten und Bildern werden Zusammenhänge hergestellt, Rekorde beziffert und vor allem der menschliche Mechanismus und Krankheiten beschrieben.



Ich finde das Buch sehr gut aufgebaut und auch Erwachsene können noch so einiges lernen. Das Buch eignet sich für Leser ab 9 Jahre, aber auch schon jüngere Kinder werden angesprochen. Kinder haben viele Fragen – und Eltern manchmal nicht die passenden Antworten. Hier kann dieses Buch sehr hilfreich sein. Besonders wenn es um Fragen geht wie: Wie funktioniert die inneren Organe, Muskeln oder das Skelett. Wie ist der Körper aufgebaut? Wie funktioniert die Verdauung?



Auch Kurioses kommt nicht zu kurz. So wird z.B. festgestellt, dass man im Flugzeug häufiger pupst, dass nur Menschen ein Kinn besitzen, dass Niesen sich in jedem Land anders anhört und noch mehr interessante kleine Dinge.



Jede Seite beinhaltet ein neues Kapitel, in bunten Farben. Die Erklärungen werden meist von kleinen Männchen abgegeben, die für mich aber eher plump erscheinen.


Das Buch wird vervollständigt durch ein Lexikon mit Erklärungen der Stichwörter im Anhang.


Fazit: Ein Kinder/Eltern-Buch, in dem es viel zu entdecken und bestaunen gibt.

Veröffentlicht am 09.12.2018

16 Kurzgeschichten

Der Tod steckt im Detail
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16 Kurzgeschichten aus der Feder des Erfolgsautors Martin Krist. Manche sehr kurz (2 Seiten), andere schön ausführlich. Natürlich sind immer welche dabei, die dem Leser besser gefallen als andere. Die ...

16 Kurzgeschichten aus der Feder des Erfolgsautors Martin Krist. Manche sehr kurz (2 Seiten), andere schön ausführlich. Natürlich sind immer welche dabei, die dem Leser besser gefallen als andere. Die ganz kurzen waren jetzt nicht so mein Ding. Kurzkrimis mangelt es ja leider manchmal etwas an Spannung, die sich auf den wenigen Seiten nicht so ganz entwickeln kann. Trotzdem sind hier einige Storys dabei, die ich sehr gut fand. Z.B. Dortmunds Domina 09 – hier war die Handlung etwas komplexer als in anderen und das hat mir sehr gut gefallen. Und wie in allen Geschichten: der Teufel steckt im Detail. Hier war es ein Schal von Schalke!

Überhaupt diese Details! Das Buch hat seinen Namen zu Recht. Krist streut in fast jede Geschichte ein kleines, liebevoll durchdachtes Detail. Sei es ein Lied im Autoradio, das Wiedertreffen einer Person aus einer anderen Geschichte oder einfach ein total netter Plot, wie in der Story „Handeln“. Die fand ich total gut und auch nicht so durchsichtig und vorhersehbar wie andere.

Auch ein Wiedersehen mit Kommissar Kalkbrenner und seiner Kollegin Sera Muth aus Martin Krists Thrillern „Engelsgleich“ und „Kalte Haut“. Natürlich kann eine Kurzgeschichte nicht den Anspruch eines kompletten Buches erfüllen, aber ich muss trotzdem kritisieren, dass diese doch recht an Spannung mangeln lässt. Der Prolog beginnt sehr spannend, die Geschichte ist schlüssig und hat mir gut gefallen, leider wird dann das Ende sehr schnell abgehandelt, was mich gestört hat.


Gar nicht viel anfangen konnte ich mit dem 3. Teil des Buches. Hier fanden sich eher mysteriöse Geschichten, z.B. die mit der toten Prinzessin oder dem immer wiederkehrenden Traum.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Neue Serie

Böses Kind
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Es brodelt in der Hauptstadt: in einem Umbauhaus wird eine Leiche mit abgehackten Händen entdeckt. Gleichzeitig verschwindet ein junges Mädchen. Alle Spuren laufen bei der alleinerziehenden Suse zusammen. ...

Es brodelt in der Hauptstadt: in einem Umbauhaus wird eine Leiche mit abgehackten Händen entdeckt. Gleichzeitig verschwindet ein junges Mädchen. Alle Spuren laufen bei der alleinerziehenden Suse zusammen.


Sehr hektisch empfand ich den Einstieg ins Buch. Suse hat 3 Kinder, lebt in ärmlichen Verhältnissen und ist überfordert. Ein typischer Morgen in ihrem Leben bildet den Anfang im Buch und der hat es ganz schön in sich. Ich kam kaum nach mit den Bildern in meinem Kopf.

Zum Glück hat sich die Handlung dann doch etwas gebremst und wurde spannender. Die Story spielt in mehreren Ebenen. Mir hat vor allem der Strang gefallen, in der von der Gefangenen die Rede war. Allerdings hätte ich mir hier auch gern mehr Grusel und Schocker erwartet. Die Passagen waren immer relativ kurz.


Am Ende wartet der Autor noch mit einer netten Wendung auf, was mir sehr gut gefallen hat. Und mit einem Cliffhanger, der mir weniger gut gefallen hat, jetzt muss man auf den nächsten Band hibbeln.

Eine Frage blieb am Ende dennoch offen: wie kam der Rucksack zu der Leiche?


Fazit: Krist startet eine neue Serie: Alanna. Alanna ist vor 14 Jahren spurlos verschwunden, und ihr Vater sucht immer noch nach ihr. Ich denke, dass sich ihr Verschwinden wie ein roter Faden durch die folgenden Bücher ziehen wird. Der zweite Fall für Kommissar Henry Frey erscheint am 21. Mai 2018 und wird „Stille Schwester“ heißen.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Was bleibt?

Im Traum höre ich dich spielen
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Karina und Richard haben sich erst vor kurzer Zeit getrennt als Richard an ALS erkrankt. Als er immer hilfloser wird, holt ihn Karina zu sich und pflegt ihn. Richard merkt erst jetzt, was in der Ehe schief ...

Karina und Richard haben sich erst vor kurzer Zeit getrennt als Richard an ALS erkrankt. Als er immer hilfloser wird, holt ihn Karina zu sich und pflegt ihn. Richard merkt erst jetzt, was in der Ehe schief gelaufen ist, kann es aber nicht mehr zurücknehmen. Und auch Karina hat etwas gut zu machen, die Pflege von Richard verlangt ihr jedoch alles ab.
Ein sehr eindringliches Buch. Richards schreckliche Krankheit nimmt auch den Leser sehr mit. Denn Richard berichtet selbst. Wie es ihm beinahe täglich schlechter geht. Wie er kämpft, nur um zu erkennen, dass er chancenlos ist. Wie sein Körper immer mehr den Dienst einstellt – ich musste teilweise sehr schlucken, weil mich die Erzählung sehr berührt hat.
Auch Karinas Sicht ist schrecklich. Sie hilft ihrem Mann wo es nur geht, muss aber erkennen, dass sie an ihre Grenzen stößt, als es Richard immer schlechter geht.
Genova hat in meinen Augen super recherchiert, stellt die Krankheit als den Schrecken dar, der sie ist. Und lässt auch die Angehörigen nicht außen vor, denn auch die leiden mit. Als Richards Atmung immer schwerer wird, müssen alle eine schreckliche Entscheidung treffen, hier hatte ich direkt die Tränen wegblinzeln müssen. Denn wie entscheidet man, ob man noch weiter lebt, die Tochter heiraten, evtl. Enkel zu sehen bekommt, oder ob man es dem Partner doch erspart, sich weiter um jemanden zu kümmern, der keine Chance auf Heilung mehr hat?
Das Buch hat, naturgemäß, eine trübe Grundstimmung, wirkt aber teilweise auch heiter und fröhlich, vor allem mit Bill, Richards Pfleger. „Und manchen gibt er die Freiheit, das zu tun, was sie können, solange es noch geht“. Dieser Satz macht klar: es sind manchmal Kleinigkeiten, die das Leben noch lebenswert macht. Wir verstehen das aber oft erst, wenn es zu spät ist.
Was mich ein wenig gestört hat waren die vielen Bezüge zu Musik. Klar, Richard war ein berühmter Pianist und das meiste fand ich ja auch gut beschrieben, nur teilweise war es dann doch etwas zu langatmig.
Fazit: Ein Buch, das traurig macht. Aber sehr schön geschrieben und sehr gut recherchiert ist.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Was wird aus Gus?

Hey Siri, willst du mich heiraten?
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Der Klappentext und der Titel täuschen. Ich hatte einen Roman erwartet über einen autistischen Jungen, der sich mit seinem Handy unterhält. Stattdessen gab es einen autobiografischen Text über einen 13 ...

Der Klappentext und der Titel täuschen. Ich hatte einen Roman erwartet über einen autistischen Jungen, der sich mit seinem Handy unterhält. Stattdessen gab es einen autobiografischen Text über einen 13 Jährigen. Zugegeben: teilweise war das Buch wirklich humorvoll aufgebaut, aber halt nicht das, was ich erwartet habe.
Gus‘ Mutter berichtet von ihrem Sohn, weckt Verständnis für seine Krankheit und erzählt aus ihrem Alltag. Sehr interessant und ich fühlte mich auch gut aufgehoben in dem Buch. Denn dieses erzählt wirklich viel Neues und Interessantes über das Leben mit einem besonderen Kind. Dem Kapitel Siri ist – entgegen der Annahme, die der Titel weckt – nur ein kurzes Kapitel gewidmet. Die anderen beschäftigen sich mit verschiedenen Alltagssituationen aus Gus‘ und Judiths Leben: Züge, die Schule, Gus‘ Job als Türsteher, seine Schlafgewohnheiten und noch vieles mehr.
Viele Fakten aus dem Bereich des Autismus beantworten diverse Fragen. So fragt sich Judith zum Beispiel nach den Ursachen für Gus‘ Erkrankung. Und sie erklärt, dass die Krankheit in den USA sich immer mehr verbreitet. Ungefähr jedes 100. Kind kommt mittlerweile mit Autismus zur Welt. Hier gibt es allerdings auch diverse Abstufungen, von leicht bis schwer und Gus‘ steckt irgendwo in der Mitte. Die Autorin schafft es auch, dem Leser ihre Ängste zu vermitteln. Was wird aus ihrem Kind, wenn sie nicht mehr da ist? Wird er sich je verlieben? Und wie ist das dann mit der Verhütung?
Fazit: unter der Voraussetzung, dass man bekommt, was man sich vorstellt ein wirklich gutes Buch, das Verständnis weckt und viele Fragen beantwortet.