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Veröffentlicht am 27.02.2019

Eine besondere Geschichte, die mich sehr berührt hat

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Leni steht kurz vor dem Abitur, was ihr allerdings mittlerweile große Angst bereitet. Noch schlimmer wird dies, als Leni nach den Sommerferien zurück in die Schule muss. Von da an sind Übelkeit, Panikattacken ...

Leni steht kurz vor dem Abitur, was ihr allerdings mittlerweile große Angst bereitet. Noch schlimmer wird dies, als Leni nach den Sommerferien zurück in die Schule muss. Von da an sind Übelkeit, Panikattacken und Angstzustände ihr ständiger Begleiter, die sie auch von ihrem normalen Alltag abhalten. Keiner weiß, was mit Leni los ist, bis ein Arzt die alles entscheidende Diagnose stellt..

Leni lernt man als ein lebensfrohes Mädchen kennen, das kurz vor dem Abitur steht und noch keine wirklichen Pläne für die Zeit danach hat. Das ihr das Kopfzerbrechen bereitet, merkt man Leni von Anfang an. Doch dann werden die kleinen Zweifel zu einem immer größer werdenden Strudel, der Leni zu verschlucken droht. Ich finde, dass Leni im Grunde genommen eine starke Persönlichkeit ist, die niemals aufgibt und dafür meinen vollsten Respekt hat.
Auch wenn Matti erst ziemlich spät in die Geschichte eingreift, konnte man sich trotzdem ein gutes Bild von ihm machen. Eigentlich will er nur ein ganz normales Leben führen, aber er leidet unter einer seltenen nicht heilbaren Krankheit, die ihn dazu zwingt die meiste Zeit zuhause zu verbringen.
Leni und Matti im Zusammenspiel hat mir einfach sehr gut gefallen. Zwar hatten die beiden keinen besonders guten Start, aber dann sind sie meiner Meinung nach nicht nur über sich hinaus gewachsen, sondern haben sich eben auch das Vertrauen und die Hilfe gegeben, die manchmal einfach nötig ist.

"Wir zwei zusammen sind zwei Extreme, die versuchen müssen, sich gegenseitig auszugleichen ohne dass es komplett aus dem Ruder läuft. Und man hat uns keine Anleitung dafür gegeben." (Seite 246)

Neben Leni und Matti lernen wir noch Lenis Eltern, ihre beste Freundin Emma sowie Mattis Familie kennen. Vor allem Lenis Eltern und Emma sind mir positiv in Erinnerung geblieben, denn sie unterstützen Leni bei jedem Schritt, auch wenn Emma bis zuletzt mehr oder weniger im Dunkeln tappt.

Der Schreibstil von Ava Reed konnte mich von Anfang an begeistern und komplett in den Bann ziehen. Sie hat auf eindrucksvolle Weise die Gefühle von Leni wieder gegeben, wodurch sie für mich total greifbar wurden und ich ihr Handeln auch nachvollziehen konnte, obwohl ich selbst nicht von Angststörungen und Depressionen betroffen bin. Dabei ist der Großteil des Buches aus Lenis Sicht geschrieben, aber auch Matti bekommt seine eigenen Kapitel. Dadurch bekommt man auch einen guten Einblick in seine Gefühlswelt und vor allem auch mehr Infos über seine Krankheit und den Umgang mit ihr.

Insgesamt kommt das Buch ohne große Spannung aus, aber darum geht es hier auch gar nicht. Viel wichtiger ist, dass Ava Reed es geschafft hat, ein Thema, dass in unserer Generation zwar sehr präsent ist, aber zum Teil trotzdem totgeschwiegen wird, in einen tollen Jugendroman zu verpacken und den Leser somit auch ein Stück weit aufklärt und auch Mut und Hoffnung gibt.

Das Cover des Buches ist einfach nur wunderschön und es passt meiner Meinung nach auch perfekt zu dem Buch. Nicht nur, dass Grün die Farbe der Hoffnung ist, sondern eben auch die Lichterketten am oberen Rand, die den sonst eher dunkleren Einband erhellen.
Aber nicht nur das Cover ist wunderschön, sondern auch die Innengestaltung. Besonders die Tagebucheinträge, die von der Autorin selbst erstellt wurden, machen dieses Buch nochmal etwas besonderer, denn so wurden die Gefühle von Leni nochmal greifbarer für mich.

Insgesamt ist Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen. wirklich ein besonderes Jugendbuch, dass mich sehr berührt hat und auch zum Nachdenken angeregt hat. Meiner Meinung nach sollte es wirklich in jedem Bücherregal vertreten sein, denn es behandelt ein enorm wichtiges Thema.

"Deine Meinung ist die einzige, die zählt, wenn du morgens in den Spiegel blickst, und sie sollte lauten: Du bist schön und klug, du bist wundervoll und wunderbar." (Seite 206)

Veröffentlicht am 11.01.2019

Berührende Liebesgeschichte mit einzigartigen Charakteren

Cinder & Ella
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Ellamara muss nach einem schweren Autounfall nicht nur mehrere Operationen und Reha Maßnahmen hinter sich bringen, sondern danach auch noch zu ihrem Dad und seiner neuen Familie ziehen. Dort angekommen ...

Ellamara muss nach einem schweren Autounfall nicht nur mehrere Operationen und Reha Maßnahmen hinter sich bringen, sondern danach auch noch zu ihrem Dad und seiner neuen Familie ziehen. Dort angekommen fällt ihr die Eingewöhnung überhaupt nicht leicht und sie wendet sich an Cinder, ihren Chatfreund, dem einzigen Menschen, den sie aktuell noch vertraut. Doch was sie nicht weiß, ist, dass Cinder der angesagteste Schauspieler Hollywoods ist.

Ellamara, die von allen nur Ella genannt wird, war mir von Anfang an sympathisch, denn sie ist einfach eine einzigartige, starke und authentische Persönlichkeit. Sie liebt Bücher und betreibt einen Bücherblog, wodurch sie nochmal zusätzliche Pluspunkte sammeln konnte. Durch den Unfall verändert sich ihr ganzes Leben, denn sie hat nicht nur einen geliebten Menschen verloren, sondern muss sich auch selbst wieder in ein für sie ungewohntes Leben zurück kämpfen. Trotzdem ist sie weiterhin eine selbstbewusst und hat ihren Humor nicht verloren. Auch wenn es hin und wieder schlechte Phasen gibt, verliert sie nie den Glauben an sich selbst und kämpft weiterhin mit allen Mitteln.
Cinder ist Ellas Chatfreund und auch gleichzeitig bester Freund. Hinter ihm verbirgt sich Brian Oliver, ein junger Schauspieler, der Hollywood gerade aufmischt. Trotz seiner Berühmtheit ist Brian auf dem Boden geblieben, humorvoll, einfühlsam und möchte für seine Freunde nur das Beste. Trotzdem merkt man ihm an, dass der Ruhm nicht spurlos an ihm vorbei geht, denn er wird in den Medien zum Teil ganz anders dargestellt als er wirklich ist, was vor allem auch an seinem Management liegt.
Die Beziehung der beiden ist von Anfang an vertrauensvoll und vor allem durch viele Neckereien geprägt, obwohl die beiden sich noch nie getroffen haben. Auch nach dem Unfall von Ella sind es eben diese Dinge, die die Beziehung der beiden ausmachen. Mir hat es gut gefallen wie sehr sich die Beziehung der beiden vertieft hat und sie sich ineinander verliebt haben ohne die wahre Identität des anderen zu kennen, denn heutzutage liegt der Fokus ja leider häufig auf dem Äußeren.
"Sie hat nicht verstanden, dass ihre Narben sie in meinen Augen sogar noch schöner machen. Sie zeigen ihre Stärke." (Seite 416)

Als Nebencharaktere lernen wir auch viele verschiedene Personen kennen, die auf ihre Weise die Geschichte prägen. Vor allem Ellas Dad und seine neue Familie spielen eine tragende Rolle. Am Anfang hat mich die gesamte Familie einfach so wütend gemacht, aber umso überraschter war ich, als wenigstens ein Teil der Familie eine komplette Wendung durchlaufen hat und mir doch noch sympathisch wurde. Außerdem lernen wir Vivian und Rob kennen, die zu Ellas besten Freunden werden und mir auch super sympathisch waren, denn solche verständnisvollen und liebevollen Freunde wünscht sich jeder.
Auf Brians Seite lernt man vor allem die Schauspielerin Kaylee Summers kennen, die ich überhaupt nicht mochte. Sie ist einfach nur egoistisch und ihr Handeln ist zum Teil echt kindisch!

Der Schreibstil von Kelly Oram hat mich sofort in den Bann gezogen, denn sie überzeugt mit einem locker leichten und jugendlichen Schreibstil, der an die Charaktere angepasst ist. Dabei schafft sie den perfekten Wechsel aus gefühlvollen, dramatischen und auch humorvollen Szenen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Dabei wird die Geschichte überwiegend aus Ellas Sicht erzählt, wodurch ich so mit ihr mitgefiebert habe. Aber auch in Brians Gedankenwelt bekommt man hin und wieder Einblicke, was mir ebenfalls gut gefallen hat.
Das die Geschichte zwar an das Märchen "Cinderella" angelehnt wurde, aber mit verschiedenen Kleinigkeiten aufgemischt wurde und auch tiefgründige und sensible Themen behandelt, hat mir richtig gut gefallen.
"Er hatte unsere Geschichte zu einem modernen Märchen gemacht - zur ultimativen Liebesgeschichte". (Seite 427)

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut, denn es ist mit den Rosen und der weißen Schrift auf dem türkisgrünen Hintergrund zwar schlicht, aber auch ein echter Hingucker.

Insgesamt hat mich die Liebesgeschichte von Ella und Cinder sehr berührt. Obwohl das Buch teilweise nur so von Klischees gestrotzt hat, kann ich gar nicht anders als dem Buch 5/5 Sterne zu geben, denn Kelly Oram konnte mich nicht nur durch ihren tollen Schreibstil sondern auch durch die authentischen und teilweise auch einzigartigen Charaktere überzeugen.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Ein wundervolles Buch über die erste große Liebe und zweite Chancen

Schmetterlinge im Winter
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Kailey steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Verlobten Ryan, als sie nach einem Dinner einen Obdachlosen auf der Straße trifft. Sofort spürt sie eine Verbindung zu dem Mann, denn es ist kein geringerer ...

Kailey steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Verlobten Ryan, als sie nach einem Dinner einen Obdachlosen auf der Straße trifft. Sofort spürt sie eine Verbindung zu dem Mann, denn es ist kein geringerer als Cade. Der Mann, der ihre erste große Liebe war und der vor 10 Jahren einfach spurlos verschwunden ist. Sofort ist Kailey klar, dass sie Cade helfen möchte und das auch tut ohne Ryan etwas davon zu erzählen.

Kailey ist eine Journalistin, die in ihren Artikeln hauptsächlich die soziale Ungerechtigkeit anspricht. Dafür setzt sie sich sehr engagiert ein und man merkt, dass ihr das Thema am Herzen liegt. Sie ist ein herzensguter Mensch und vor allem sehr hilfsbereit, was sich auch in ihrem Umgang mit Cade immer wieder zeigt. Auch wenn sie auf den ersten Blick sehr stark und selbstbewusst wirkt, merkt man ihr an, dass sie die Trennung von Cade nie wirklich verarbeitet hat und immer noch darunter leidet.
Ryan ist Kaileys Verlobter und stammt aus einer reichen Familie, was er auch hin und wieder zeigt. Man merkt ihm an, dass er Kailey über alles liebt und ihr in allen Dingen die nötige Unterstützung gibt. Deshalb tat er mir umso mehr leid, dass er mehr oder weniger hintergangen wurde.
Cade ist Kaileys erste große Liebe und die beiden waren zwei Jahre ein Paar. Früher hatte er mit seinem besten Freund eine Musikfirma, wodurch er sehr erfolgreich wurde. Er war witzig, charmant und hatte Spaß am Leben. Heute lebt Cade auf der Straße und scheint nicht nur seinen Spaß am Leben sondern auch seine Stimme und sein Gedächtnis verloren zu haben.

Normalerweise bin ich ja nicht so der Fan von solchen Dreiecksbeziehungen, aber hier habe ich einfach nur mit den Charakteren mitgefiebert. Bei Ryan war ich zuerst etwas unsicher, aber er hat bewiesen wie sehr er Kailey liebt und wirklich alles für sie tun würde. Zwischen Kailey und Cade hingegen habe ich sofort eine Verbindung gespürt und die Autorin hat eine bedingungslose Liebe mit vielen Höhen aber auch einigen Tiefen aufgezeigt. Ich habe einfach nur die ganze Zeit mitgefiebert, ob die beiden wieder einen Weg zueinander finden.

"Ich hab eine bessere Idee", entgegnet er. "Irgendwann rettest du mir einfach auch das Leben, und dann sind wir quitt." (Seite 126)

Der Schreibstil von Sarah Jio ist locker leicht und lässt sich sehr flüssig lesen. Vor allem aber ist er auch sehr gefühlvoll, wodurch der Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen wird. Die gesamte Geschichte wird dabei aus Kaileys Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihren moralischen Zwiespalt bekommen hat. Gut gelungen ist ebenfalls, dass die Kapitel abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit spielen. So erfährt man Stück für Stück mehr über Kaileys und Cades frühere Beziehung und die Spannung bleibt immer hoch.
Außerdem finde ich es toll, dass die Geschichte in Seattle spielt. Die Autorin hat es geschafft die frühere Musikszene gut einzufangen und man merkt einfach, dass ihr Seattle am Herzen liegt. Am liebsten würde ich in den nächsten Flieger steigen und mir selbst ein Bild von der Stadt machen.

Mit dem Thema Obdachlosigkeit hat die Autorin ein sensibles und wichtiges Thema in das Buch eingebaut. Sie berichtet ohne jegliche Vorurteile darüber, dass man nur so zum Nachdenken animiert wird.

"Eine geteilte Welt, auf der einen Seite Schönheit, auf der anderen Finsternis, und in der Mitte eine klare Trennungslinie." (Seite 271)

Das Cover des Buches besticht vor allem durch die goldene Schrift und die Lichteffekte auf dem dunkelblauen Hintergrund, was das Cover elegant erscheinen lässt. Leider gefällt mir das abgebildete Pärchen nicht unbedingt, denn es wirkt im Gesamtbild leider etwas lieblos und deplatziert.

Insgesamt konnte mich Sarah Jio mit ihrem Roman Schmetterlinge im Winter voll und ganz überzeugen. Die Geschichte rund um Kailey und Cade ist nicht nur wunderschön sondern hat eben auch eine interessante und tiefgründige Hintergrundstory, die mich sehr berührt hat. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Absolut gelungen!

Der Tätowierer von Auschwitz
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Ich habe der Tätowierer von Auschwitz nun vor fast 3 Wochen beendet und es lässt mich immer noch nicht los. Genau deswegen fällt es mir auch so schwer diese Rezension zu schreiben, denn ich weiß nicht ...

Ich habe der Tätowierer von Auschwitz nun vor fast 3 Wochen beendet und es lässt mich immer noch nicht los. Genau deswegen fällt es mir auch so schwer diese Rezension zu schreiben, denn ich weiß nicht genau wie ich meine Gedanken verpacken soll.

Das Buch handelt von Lale, der als junger Jude ins Konzentrationslager deportiert wird und dort die Häftlingsnummern tätowiert. Unter anderem tätowiert er eben auch den Arm von Gita, die ihm fortan nicht mehr aus dem Kopf geht.

Lale, bürgerlich Ludwig Eisenberg, wird im April 1942 nach Auschwitz deportiert und ist vorerst im Bauamt tätig. Schon bei seiner Ankunft merkt man Lale seinen Überlebenswillen an. Er ist selbstbewusst, hat eine sehr gute Menschenkenntnis und beobachtet seine Umgebung genau. Außerdem spricht er mehrer Sprachen, was ihm seinen Umgang mit der SS und den Mithäftlingen erleichtert. So kommt es, dass er eines Tages erst zum zweiten Tätowierer und schließlich zum alleinigen Tätowierer ernannt wird. Ab diesem Zeitpunkt bekommt er Vergünstigungen, wie z.B. ein eigenes Zimmer oder mehr Essen, die er aber ebenso wie seine Weisheiten und Ratschläge mit anderen teilt und so auch das ein oder andere Leben rettet. Ich habe den größten Respekt vor Lale, denn er ist ein starker Charakter, der durch seinen eisernen Überlebenswillen auch die ein oder andere brenzlige Situation überlebt hat und somit auch die Zeit im KZ überlebt hat.

"Du machst mich neugierig, Lale. Du hast mich irgendwie angezogen. Du hattest eine Stärke, die nicht mal dein kranker Körper verbergen konnte. Deshalb sitzt du heute vor mir." (Seite 43)

Eines Tages lernt Lale Gita kennen, die ebenfalls seit April 1942 in Auschwitz gefangen ist. Für Lale ist es Liebe auf den ersten Blick und auch Gita findet nach und nach Gefallen an Lale. Neben den vielen dunklen Seiten, die man im Laufe des Buches kennenlernt, zeigt die Autorin so, dass es durchaus auch schöne Dinge gab: Liebe, Hoffnung und Freundschaft, die die Häftlinge zusammen geschweißt hat.

"Ich will vergessen. wo ich bin und was meiner Familie zugestoßen ist. Und wenn er mich umarmt, vergesse ich das, nur für diese paar kurzen Momente." (Seite 151)

Der Schreibstil von Heather Morris ist absolut fesselnd. Dabei erzählt sie die aus Gesprächen mit Lale gesammelten Informationen im Präsens, sodass der Leser nochmal mehr mitgerissen wird.

Es gab wirklich schon lange kein Buch mehr, dass mich so emotional berührt und fertig gemacht hat. Ich war die ganze Zeit über die vorgefallenen Grausamkeiten erschüttert, war wütend, habe gehofft, geweint, aber auch an der ein oder anderen Stelle geschmunzelt. Abgerundet wird das Buch noch mit einem Nachwort sowie einer Anmerkung der Autorin und einem Epilog, wodurch ein gelungener Abschluss erzeugt wurde.

Der Tätowierer von Auschwitz hat meiner Meinung nach so viel mehr Aufmerksamkeit verdient, denn es zeigt nicht nur die dunklen Seiten der NS-Zeit sondern eben auch, dass aus so einer grausamen Zeit etwas wunderbares entstehen kann.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Gelungener Auftakt mit wundervollen Charakteren und ganz viel Humor

Captain Love
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Als Ryan und Tessa eines Abends in einer Bar aufeinander treffen, fühlen sich beide sofort zueinander hingezogen. Doch dann kommt Ryans Ex-Freundin in die Bar gestürmt und der Abend findet ein schnelles ...

Als Ryan und Tessa eines Abends in einer Bar aufeinander treffen, fühlen sich beide sofort zueinander hingezogen. Doch dann kommt Ryans Ex-Freundin in die Bar gestürmt und der Abend findet ein schnelles Ende - ohne das die beiden die Telefonnummern getauscht haben. Und doch möchte Ryan Tessa auf keinen Fall aufgeben..

Tessa Rodriguez ist eine selbstbewusste Frau, die in ihrem Job als persönliche Assistentin voll und ganz aufgeht. Dabei helfen ihr vor allem ihre liebenswerte und perfektionistische Art und ihre Schlagfertigkeit, die sie allerdings auch davon abhalten sich mal fallen zu lassen. Dies fällt ihr vor allem in Sachen Liebe schwer, denn sie hat durch ihren Ex-Freund Angst einer anderen Person zu vertrauen und lässt daher niemanden an sich heran.
Ryan Morgan ist ein Immobilienmarkler aus Seattle, der nicht nur die beste Guacamole der Welt macht sondern dabei mit seinen Tattoos auch noch gut aussieht. Er ist einfach ein herzensguter Mensch, der total loyal ist und die Menschen beschützen will, die er liebt. Nebenbei ist er auch noch unglaublich humorvoll und sich für nichts zu schade. Nachdem Ryan in seinen jüngeren Jahren ein totaler Frauenheld war, möchte er nun die Eine fürs Leben finden und ist dabei - wie auch in anderen Dingen - total zielstrebig und gibt nicht auf bevor er sein Ziel erreicht hat.
Die Beziehung zwischen den beiden ist vor allem eins: explosiv. Am Anfang bestechen die beiden vor allem durch die vielen amüsanten Schlagabtäusche. Wobei auch von Beginn an eine gewisse Spannung spürbar ist, die sich immer mehr ausbaut. Meiner Meinung nach harmonieren die beiden Charaktere einfach herrlich miteinander und sind damit die perfekte Mischung.

Neben den authentischen Hauptcharakteren gibt es noch so einige Nebencharaktere, die den beiden in nichts nachstehen. Vor allem der Morgan-Clan hat es mir total angetan. Die Familie ist einfach super sympathisch, total witzig und immer für einander da. Was mir von der Familie aber vor allem im Gedächtnis geblieben ist, sind die vielen verschiedenen und genialen Spitznamen.

Der Schreibstil von Lauren Rowe hat es mir total angetan. Er ist locker leicht, unglaublich humorvoll und teilweise ziemlich derb. Dabei findet die Autorin genau die richtige Mischung aus romantischen und teilweise auch tiefgründigen Szenen, schlagfertigen und witzigen Dialogen und jede Menge Leidenschaft. Die Verkettung von verschiedenen unglücklichen Situationen trägt ihr übriges zur Spannung bei, sodass das Buch wirklich nie langweilig wurde und mich bestens unterhalten hat. Die Geschichte wird hierbei abwechselnd aus der Sicht von Tessa und Ryan erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt erhält.

Das Cover und die gesamte Aufmachung des Buches gefällt mir unglaublich gut. Es ist zwar schlicht, aber trotzdem ein totaler Hingucker. Auch die Rosen bei den Seitenzahlen und die Einleitung der Kapitel durch Zitate aus Mobby Dick und Romeo und Julia haben mir gut gefallen.

Insgesamt ist der Autorin mit dem ersten Band der Spin-Off-Reihe zur "The Club"-Reihe (die ich übrigens nicht gelesen habe) ein wundervoller Auftakt gelungen, der Lust auf mehr macht. Dabei konnte mich die Autorin vor allem durch die authentischen Charaktere und dem tollen Schreibstil in den Bann ziehen. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne und ich möchte unbedingt Band 2 lesen.