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Veröffentlicht am 27.11.2018

Schönes Jugendbuch – witzig, intelligent, romantisch

Was Jungs mit 15 wollen und warum ich das weiß
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Justine ist 15 und soll ihr geliebtes Internat (zumindest für ein Jahr) verlassen, weil ihre Mutter sich mit einer sog. „Liebeschule“ selbst verwirklichen möchte.
So zieht Justine aus dem Internat aus, ...

Justine ist 15 und soll ihr geliebtes Internat (zumindest für ein Jahr) verlassen, weil ihre Mutter sich mit einer sog. „Liebeschule“ selbst verwirklichen möchte.
So zieht Justine aus dem Internat aus, bei ihrer Mutter ein und damit in eine neue Stadt und an eine neue Schule.
Plötzlich passiert etwas Seltsames, so dass Justine die Gedanken ihrer männlichen Klassenkameraden und Lehrer hören kann. Das ist zwar einerseits spooky, andererseits könnte es vielleicht auch nützlich sein, um sich mit dem süßen Lenny zu verabreden…?


Meine Meinung:
Das neue Jugendbuch von Heike Abidi ist wieder sehr schön geschrieben, so dass ich die Lektüre sehr genossen haben.
Die Charaktere, allen voran Justine, sind sehr glaubwürdig angelegt. Justine war mir mit ihrer reflektierten selbstbewussten Art auch gleich sympathisch. Auch andere handelnde Personen, wie zum Beispiel Justines Mutter oder ihre (neuen) Freundinnen werden sehr liebevoll beschrieben.
Die Geschichte an sich ist spannend zu lesen, aber auch gefühlvoll und witzig. Insgesamt ist die Handlung wirklich eine runde Sache; es gibt einen schönen Spannungsbogen und ein Happy End, das aber auch nicht zu schnell oder zu leicht erreicht wird.
Somit ist die Handlung mit ihren Höhen und Tiefen wirklich sehr stimmig gehalten.

Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen liebevollen Details, die im Buch vorkommen. So gibt es zum Beispiel Buchempfehlungen im Buch, Filmtipps oder nette Ausflüge zu IKEA, die für nette Farbtupfer sorgen.


Fazit:
Für mich ist das neue Jugendbuch von Heike Abidi wieder einmal ein sehr schönes Highlight in diesem Bereich. Wirklich eine runde Sache!

Veröffentlicht am 21.11.2018

Toller warmherziger historischer Roman – ein echtes Lieblingsbuch

Die Schokoladenvilla
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Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts:
Judith Rothmann ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann. Sie liebt es, in der Firma neue Ideen einzubringen und neue Schokoladenkreationen auszuprobieren. ...

Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts:
Judith Rothmann ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann. Sie liebt es, in der Firma neue Ideen einzubringen und neue Schokoladenkreationen auszuprobieren.
Doch dann soll sie auf Wunsch ihres Vaters die Ehe mit einem jungen Mann eingehen, den sie abstoßend findet, und sich aus der Firma vollkommen zurückziehen….


Meine Meinung:
Der Roman ist der erste Teil einer Trilogie und mit seinem über 600 Seiten ein richtiger Schmöker.
Dank der sehr anschaulichen, flüssigen und warmherzigen Erzählweise bin ich sofort gut in die Geschichte gekommen. Gut gefallen hat mir, dass sie aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, so dass der Leser nicht nur die Sicht der jungen Judith Rothmann erlebt, sondern auch die ihrer Mutter Helene, ihrer kleinen Zwillingsbrüder, der Hausangestellten und Dienstboten der Rothmanns und des engagierten Victor Rheinberger, der zu Beginn der Handlung aus der Haft in der Festung Ehrenbreitstein entlassen wird.

Alle Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und waren für mich in ihren Handlungen nachvollziehbar. Besonders Judith hat es mir sehr angetan, denn sie ist innovativ, hat ihren eigenen Kopf und steht zu ihren Wünschen und kümmert sich gleichzeitig gut und respektvoll um die Arbeiterinnen in der Fabrik und um ihre Hausangestellten.
Somit habe ich von Beginn an mit ihr mitgefiebert und auf ein positives Ende gehofft.

Neben der gut aufgebauten, spannenden und berührenden Geschichte hat mir auch die Beschreibung des historischen Settings im Stuttgart zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gefallen. Es gibt zahlreiche Anklänge an reale Persönlichkeiten oder Gegebenheiten, die auch im Anhang erklärt werden.
Aber auch in der Schreibweise merkt man sehr subtil die gründliche und fundierte Recherche der Autorin, die ihr Wissen hier einfließen lässt, ohne damit penetrant zu wirken. Das machte für mich den besonderen Reiz dieses Romans aus, der insgesamt eine runde Sache ist.


Fazit:
Das Lesen dieses zauberhaften Romans war für mich wie ein kleiner Urlaub, denn es hat mich intellektuell erfrischt und emotional gewärmt. Wunderbar!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Meisterhaft erzählter schaurig-schöner Roman in den schottischen Highlands

Die Melodie der Schatten
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Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona ...

Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona gelingt es gerade noch, aus der Kutsche zu springen und sich in Sicherheit zu bringen.
Sie irrt durch die Wildnis, bis sie völlig erschöpft bei einem – wenig einladenden – Herrenhaus vorbeikommt, wo sie Unterschlupf findet.
Der Hausbesitzer, Laird Aidan, ist zwar nicht gerade gastfreundlich, aber Fiona fühlt sich seltsamerweise durchaus zu dem in sich zerrissenen jungen Mann hingezogen.
Darüber hinaus wird sie während ihres Aufenthalts nachts durch seltsame Träume gequält und hört fremdartige Melodien…


Meine Meinung:
Der neue in sich abgeschlossene historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein ganz wunderbar komponiertes und erzähltes Meisterwerk.
Die Personen sind sehr komplex angelegt, aber immer sehr authentisch und glaubwürdig gezeichnet, auch wenn sie manchmal innerlich zerrissen und von dunklen Gefühlen geplagt erscheinen.
Fiona war mir direkt sympathisch, während Aidan zwar kein Sympathieträger, aber durchaus eine sehr interessante Figur ist.

Die Handlung des Romans ist total spannend, denn man rätselt von Anfang an mit, was wohl hinter den mystischen und geheimnisvollen Vorgängen in dem alten Herrenhaus steckt.
Die Auflösungen kommen erst nach und nach ans Licht und sind sehr glaubwürdig gehalten.

Darüber hinaus kommt auf jeder Seite deutlich heraus, wie viel fundierte und detaillierte Recherche in dem Roman steckt, ohne dass es an irgendeiner Stelle belehrend wirkt.
Es hat mich sehr erfreut und bereichert, was ich – so nebenbei – alles über Schottland und die Geschichte, aber sogar auch über andere Themen gelernt habe.


Fazit:
Dieser neue Roman von Maria W. Peter hat mir sogar noch besser gefallen als z.B. „Die Festung am Rhein“. Es steckt unheimlich viel in dem Buch, das mir ein ganz tolles Leseerlebnis beschert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Spannung
Veröffentlicht am 14.11.2018

Liebevoll erzählter Roman mit einer sympathischen Protagonistin, die sich enorm weiterentwickelt

Wirf dein Herz voraus und spring hinterher
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„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung ...

„Wirf dein Herz voraus und spring hinterher“ war nach „Liebe M.“ der zweite Roman von Anna Paulsen, den ich gelesen habe.
Wieder steht eine Protagonistin im Vordergrund, die sich im Laufe der Handlung stark weitentwickelt: Liane.
Sie ist Ende dreißig und lebt ihr Leben ohne große Abwechslung und ohne übermäßige Risiken einzugehen. Sie hat ihre Routinen, macht viel Morgensport, geht regelmäßig zum Arzt, zieht sich sehr konservativ an und geht ihrem Job als Chefsekretärin nach.
Bei einem ihrer Routinebesuche beim Arzt erhält sie eine niederschmetternde Diagnose, die dazu führt, dass sie auf einmal aktiv an ihrer Bucket List arbeitet und sich viel mehr zutraut.


Meine Meinung:
Dank der flüssigen und fesselnden Schreibweise bin ich sofort gut in die Handlung gekommen und konnte das Buch fast nicht mehr weglegen.
Liane ist zu Beginn wirklich sehr konservativ und ging mir als Leserin fast ein bisschen auf die Nerven durch ihre hypochondrische Art. Zum Glück bekommt sie relativ schnell einen Schubser und entwickelt sich sehr gut weiter. Im Großen und Ganzen fand ich diese Entwicklung durchaus glaubwürdig, wenn manches auch ein bisschen zu glatt und zu schnell ging. Aber Liane bleibt insgesamt authentisch und sympathisch, weil die Autorin ihre Figuren sehr liebevoll zeichnet.
Auch die anderen Personen, mit denen Liane zu tun hat, zum Beispiel Nachbarinnen oder Männer, die sie kennenlernt, werden sehr schön beschrieben.
Einige Begegnungen haben mich richtig berührt, ohne dass die Beschreibungen kitschig gewesen wären.


Fazit:
Ich habe beim Lesen dieses zauberhaften Romans viel Spaß gehabt und fühlte mich gut unterhalten und auch emotional bereichert.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Wunderbar einfühlsam und tiefgründig erzählt

Das Traumbuch
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Henri ist Kriegsreporter und Probleme mit festen Beziehungen…
Aus einer besonderen Begegnung hat er einen Sohn, Sam, der bei der Mutter lebt und ihn nicht kennt. Auch mit seiner langjährigen Freundin Eddie ...

Henri ist Kriegsreporter und Probleme mit festen Beziehungen…
Aus einer besonderen Begegnung hat er einen Sohn, Sam, der bei der Mutter lebt und ihn nicht kennt. Auch mit seiner langjährigen Freundin Eddie ist er nicht mehr zusammen, weil ihm die Beziehung zu eng wurde.
Nun ist Henri zu einer Aufführung in Sams Schule eingeladen und hat auf dem Weg dorthin einen so schweren Unfall, dass er anschließend im Krankenhaus über einen langen Zeitraum im Koma liegt.
Hier begegnen sich Sam und Eddie, die Henri als im Notfall zu kontaktierende Person angegeben hat.


Meine Meinung:
Wie ich es von Nina Georges Romanen gewöhnt bin, war ich auch von dieser Erzählung gleich gefangen. Sie wird aus den unterschiedlichen Perspektiven – Henri, Sam, Eddie – erzählt, so dass man ein rundes Bild der Empfindungen der einzelnen Personen und der Ereignisse bekommt.
Das schwere Thema von Koma, nahem Tod, Abschied wird sehr feinfühlig aufgegriffen und poetisch erzählt.
Die Charaktere sind sehr nachvollziehbar beschrieben und sehr liebevoll gezeichnet, allen voran der hochsensible Sam, der ein ganz besonderes Kind / Jugendlicher ist.

Ich habe die Personen richtig lieb gewonnen und mich ganz in dem Roman verloren.
Das Thema ist zwar sehr traurig, so dass es mich sehr berührt hat, aber doch so schön erzählt, dass man auch die schönen Seiten des Lebens sieht und ganz viel Hoffnung bleibt.


Fazit:
Ich kann das Buch nur empfehlen. Unbedingt lesen! Es reiht sich sehr gut ein mit dem „Lavendelzimmer“.