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heinoko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2019

Intensiv-spannend

Verborgen
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Den ersten Fall für die Gefängnisärztin Eva Korell habe ich sehr gerne gelesen. Das Buch war leicht lesbar, dabei durchweg spannend und macht mir durchaus Neugier auf die weiteren Bücher, verfasst von ...


Den ersten Fall für die Gefängnisärztin Eva Korell habe ich sehr gerne gelesen. Das Buch war leicht lesbar, dabei durchweg spannend und macht mir durchaus Neugier auf die weiteren Bücher, verfasst von Anna Schneider alias Anna Martens alias Anna Simons.
Eva beginnt in einer neuen Stadt einen neuen Job, um die bösen Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie startet als Gefängnisärztin in einer Münchner Haftanstalt ihr neues Leben, doch noch bevor sie ihren ersten Arbeitstag mit all den neuen, teils beunruhigenden Erfahrungen antritt, wird sie in eine merkwürdige Geschichte hineingezogen. Die Frau eines Inhaftierten bittet sie flehentlich um Hilfe, was Eva ablehnt, um nicht in Konflikt zwischen Beruf und Privat zu geraten. Doch am nächsten Tag ist genau diese Frau verschwunden. Eva macht sich große Vorwürfe und versucht, auf eigene Faust die seltsame Geschichte aufzuklären, wobei sie, ohne es zu ahnen, selbst in allergrößte Gefahr gerät.
Die Geschichte ist insgesamt sehr gut ausgearbeitet und wird kurzweilig und schlüssig erzählt. Sie hält von Anfang bis Ende einen konstanten Spannungsbogen aufrecht, der sich zum Schluss hin nochmals intensiviert. Die Protagonisten wirken authentisch und realistisch, insbesondere Eva stellt sich in ihrer unbeirrbar ehrlichen Haltung als sehr sympathisch dar. Die Autorin kennt sich überraschend gut aus in der Welt der Gefängnisse, in der Welt der Borderline-Erkrankten, in der Welt der unterdrückten und männlicher Gewalt ausgesetzten Frauen und beschreibt all dies bildhaft und für den Leser intensiv nachvollziehbar. Mitunter wurde mir das viele Gedankenkreisen einzelner Protagonisten zu lang, zu ausufernd, insbesondere bei Eva. Auch wird der Ehrenkodex, dem Eva unterliegt etwas zu oft breitgetreten. Hier wäre die eine oder andere Straffung des Textes dem Buch dienlich gewesen. Insgesamt handelt es sich jedoch um einen Krimi, den ich gerne und zügig gelesen habe und der, ohne blutrünstig zu werden, dennoch intensiv-spannend geschrieben ist.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Von Freundschaft bis Magie

Die Schule der magischen Tiere 1: Die Schule der magischen Tiere
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Von Freundschaft bis Magie
Den ersten Band der flotten Kinderbuchreihe konnte ich als lebendig aufbereitetes Hörspiel hören.
Zum Inhalt der Klappentext: Diese Schule birgt ein Geheimnis: Wer Glück hat, ...

Von Freundschaft bis Magie
Den ersten Band der flotten Kinderbuchreihe konnte ich als lebendig aufbereitetes Hörspiel hören.
Zum Inhalt der Klappentext: Diese Schule birgt ein Geheimnis: Wer Glück hat, findet hier den besten Freund, den es auf der Welt gibt. Ein magisches Tier, das sprechen kann! Band 1: Der schüchterne Benni ist aufgeregt. Ausgerechnet er soll ein magisches Tier bekommen, einen besten Freund, der immer hilft und mit dem man sprechen kann! Aber statt des wilden Raubtieres, das sich Benni gewünscht hat, blinzelt ihn Henrietta, die Schildkröte, aus ihrem Käfig an … Auch Ida hat ein magisches Tier bekommen. Ihr Fuchs Rabbat wird sofort ihr bester Freund! Endlich jemand zum Reden, über das ätzende Referat mit dem langweiligen Benni, über den coolen Jo, in den Ida ein klitzekleines bisschen verliebt ist …
Eine rundum gut und folgerichtig erzählte Geschichte mit all den Themen, die Kinder in diesem Lesealter bewegen: Vorurteile, Freundschaft, Schulalltag, Magie. All das nett und locker erzählt, sodass auch Wenigleser Freude am Text haben.

Veröffentlicht am 02.12.2018

Humorvoll und liebenswert

Paule & Sneakers (Band 1)
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Paule, der kleine Dackelwelpe, muss Mutter und Geschwister verlassen und wird in eine neue Familie gegeben. Mit viel Charme schleicht er sich in die Herzen seiner neuen Familie. Vor dem vermeintlich gefährlichen ...


Paule, der kleine Dackelwelpe, muss Mutter und Geschwister verlassen und wird in eine neue Familie gegeben. Mit viel Charme schleicht er sich in die Herzen seiner neuen Familie. Vor dem vermeintlich gefährlichen Kater Sneakers wird er zwar gewarnt, aber auch hier schafft es der liebenswerte kleine Kerl, sich mit viel Ideenreichtum Zugang in die Katzenwelt zu verschaffen, denn Sneakers ist in Wirklichkeit gar nicht so fies. Im Gegenteil, der hat das Herz am rechten Fleck, und so entsteht am Ende sogar der Anfang einer dicken Freundschaft.
Insgesamt gesehen überzeugt das Kinderbuch mit seinen vielen gestalterisch liebevollen Details und seiner humorvollen, lebendigen und durchaus auch spannenden Erzählweise. Paule muss man einfach liebhaben. Er ist fröhlich, unbeschwert, neugierig und hat ein großes Herz. Sneakers dagegen macht es uns nicht ganz so leicht. Wir müssen ihn erst genauer kennenlernen, bis wir erkennen, was hinter seiner ruppigen Art steckt. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht und wir können uns auf so manch weiteres Abenteuer der beiden freuen.
Besonders hervorzuheben ist die Gesamtgestaltung des Buches. Ein gestanztes Guckloch im Buchdeckel lässt uns auf einen etwas griesgrämig schauenden Kater mit recht gefährlichen Eckzähnen schauen. Und dazu ein dem Kindchenschema voll entsprechendes Hündchen mit großen Augen – wie süüüß! Auch im Inneren des Buches finden sich ausdrucksstarke Illustrationen, dazu ein witziges Daumenkino. Insgesamt also eine sehr liebevolle, aufwändige Buchgestaltung.Warum allerdings setzt der Verlag das Lesealter auf 9 – 11 Jahre an? Die große Schrift, die Erzählweise und die Geschichte als solche deuten für mich eher auf eine jüngere Zielgruppe, zum Vorlesen ab 5, zum Selberlesen ab 7-8.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings, denn dass Paule so leichtfertig und gedankenlos an neue Besitzer weggegeben wird, finde ich nicht gut. Jeder wahre Tierfreund prüft mögliche neue Tierbesitzer erst einmal auf Herz und Nieren. Und auch in einem Kinderbuch sollte diese Verantwortung für Tiere nicht unter den Tisch fallen. Es hätte schon genügt, wenn die Erstfamilie den Bewerbern ein, zwei Fragen gestellt hätte. Aber einfach so dem Nächstbesten Paule zu übergeben, finde ich nicht gut. Deshalb leider nur 4 von 5 Punkten.


Veröffentlicht am 08.11.2018

Ein ruhiges, lebensbejahendes Buch

Cottage mit Meerblick
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Eher zufällig geriet ich an dieses Buch und ging anhand des Covers von einem der üblichen leichten Sommerromane ohne Tiefgang aus. Der Roman ist in der Tat solch ein Sommerroman, unterhaltsam und flott ...


Eher zufällig geriet ich an dieses Buch und ging anhand des Covers von einem der üblichen leichten Sommerromane ohne Tiefgang aus. Der Roman ist in der Tat solch ein Sommerroman, unterhaltsam und flott zu lesen. Aber er ist nicht nur trivial, er hat auch etwas an sich, was länger nachwirkt und weshalb sich das Lesen lohnt.
Claire, von Beruf Journalistin, mietet ein kleines, ziemlich heruntergekommenes Cottage direkt am Strand, denn sie braucht eine Auszeit. Nach überstandener Krebserkrankung mit den vielen sowohl Körper als auch Seele belastenden Therapien musste sie auch noch die Scheidung von ihrem Ehemann verkraften. So hofft sie, in einer Zeit des Alleinseins wieder zu neuen Kräften zu kommen und für ihr Leben neue Orientierung zu finden. Sie genießt die Abgeschiedenheit des Ortes, genießt die Natur, genießt sogar, den frühmorgens im Meer schwimmenden unfreundlichen Nachbar zu beobachten.
Das Buch zu lesen, verlangt vom Leser, zur Ruhe zu kommen. Denn es erzählt sehr langsam, ruhig und bedächtig. Und während man in die intensiven, schönen Naturschilderungen eintaucht, sich dem Gleichmaß der Wellen am Strand hingibt, den Sand unter den Füßen spürt, entschleunigt man selbst Stück für Stück. Und indem man durch die Autorin in dieses entspannte, wohlige Wahrnehmen der Natur versetzt wird, nähert man sich ganz ohne Schwere auch den wichtigen Fragen des Lebens, denen sich Claire stellt und erkennt mit ihr die große Bedeutung der kleinen Dinge, der kleinen Freuden, der Magic Moments. Claire wird sehr nachvollziehbar dargestellt als ein zwar grundsätzlich kämpferischer und lebensbejahender Mensch, aber dennoch gezeichnet durch die Narben, die sowohl ihr Körper als auch ihre Seele davongetragen haben. Genau diese erlittenen Verletzungen und das dadurch gewonnene Mitgefühl für andere Menschen ermöglichen es jedoch letztlich der Protagonistin, auf geduldige und reife Weise einen neuen Zugang zu sich selbst, zu den sie umgebenden Menschen, sogar zu ihrem mürrischen Nachbarn und damit zur Liebe zu finden.
Fazit: Ein ruhiges, leicht zu lesendes Buch mit anhaltend positivem Nachhall.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Keine Angst vor Kapuzen

Woolly Hugs Hoodies stricken
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Hoodies, also Pullis und Jacken mit Kapuze, zu stricken, klingt für die weniger erfahrenen Strickerinnen ganz schön kompliziert. So kompliziert, dass sie sich gar nicht erst herantrauen an ein solches ...


Hoodies, also Pullis und Jacken mit Kapuze, zu stricken, klingt für die weniger erfahrenen Strickerinnen ganz schön kompliziert. So kompliziert, dass sie sich gar nicht erst herantrauen an ein solches Projekt. Da kommt Veronika Hug gerade recht. Denn sie als versierte Designerin hat die Gabe, ihre eigene Unerschrockenheit im Stricken und Häkeln mutmachend weiterzugeben. Es gibt ja in der Tat nichts Gemütlicheres als ein kuscheliges Modell, das durch seine Kapuze noch mehr zum Wohlfühlen beiträgt, umso mehr, wenn es mit Liebe und Hingebe selbst gestrickt wurde.
Das vorliegende Buch enthält 16 sehr unterschiedliche Modellvorschläge in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Nur 16 Modelle? Nein! Die klassische Kapuzenjacke, das Kapuzencape, der flippige Poncho oder der Seelenwärmer mit Kapuze – alle Modelle sind als Anregung zu verstehen, die eigenen Ideen einfließen zu lassen. Der Hoodie im Casual Stil wirkt zum Beispiel in einer einfarbigen Wolle ganz anders als das Modell im Buch, das durch das Strickmuster und die zusätzlich unterschiedlichen Farben sehr unruhig daherkommt. Ein wenig Vorstellungsvermögen ist gefragt, dazu einen Schuss Fantasie, und schon bringt das Buch echten Gewinn.
Man muss es hinnehmen, dass Veronika Hug ihre eigene Woll-Linie verkauft und deshalb ihre eigene Wolle zum Gebrauch vorschlägt. Es hätte jedoch dem Buch einiges mehr an Sympathie eingebracht, wenn es jenseits der Eigenwerbung noch einen Hinweis gegeben hätte, dass man auch andere Garne verwenden kann, vorausgesetzt Lauflänge und Maschenprobe stimmen überein. Solch ein Satz fehlt leider. Die Stärke des Buches liegt in der Qualität der Anleitungen. Diese sind ausführlich, präzise, gut verständlich und werden hilfreich unterstützt durch die Zeichnungen der Schnittteile mit genauen Maßangaben. Aber auch die Fotos der Modelle in mehreren Ansichten sind hilfreich, die Anleitungen genau zu verstehen. Nicht wirklich einverstanden bin ich jedoch mit den sehr unterschiedlichen Größenangaben. Das eine Modell wird nur bis Größe 40 angegeben, mehrere andere wiederum bis Größe 48. Das macht auf mich den Eindruck, als ob man sich nicht die Mühe hatte machen wollen, z. B. das Modell auf S. 31 mit seinem Einstrickmuster für größere Größen umzurechnen, was zugegebenermaßen etwas aufwändiger gewesen wäre.
Fazit: Ganz unterschiedliche Modellvorschläge, problemlos nachzuarbeiten. Vor dem Stricken von Kapuzen muss niemand Angst haben! Trotzdem bin ich nicht rundum mit dem Buch zufrieden, denn die Autorin hätte etwas mehr Mühe in die Größenvariationen stecken sollen statt in Eigenwerbung.