Profilbild von ElisabethBulitta

ElisabethBulitta

Lesejury Star
offline

ElisabethBulitta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ElisabethBulitta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2018

Das große Haus im Wald

Ich weiß, wo sie ist
0

Das Thrillerdebüt „Ich weiß, wo sie ist“ von S.B. Caves erschien im Dezember 2018 bei HarperCollins und umfasst 303 Seiten.
Vor zehn Jahren wurde Francines Tochter Autumn entführt, bis heute fehlt jede ...

Das Thrillerdebüt „Ich weiß, wo sie ist“ von S.B. Caves erschien im Dezember 2018 bei HarperCollins und umfasst 303 Seiten.
Vor zehn Jahren wurde Francines Tochter Autumn entführt, bis heute fehlt jede Spur von ihr. Doch trotz der langen Zeit hat die Mutter die Hoffnung, ihre Tochter eines Tages wieder in ihre Arme schließen zu können, nie aufgegeben. Eines Tages erhält sie einen anonymen Brief mit den Worten „Ich weiß, wo sie ist“. Als sie kurz darauf auch noch Lena begegnet und Informationen über das verschwundene Mädchen erhält, macht sich die Frau allein auf den Weg, ihre Tochter zu finden – und stößt dabei auf Ungeheuerliches …
Ohne Umschweife kommt der junge Autor S.B. Caves gleich zu Beginn zur Sache und zieht Leserinnen und Leser unmittelbar ins Geschehen hinein. Nach und nach offenbaren sich grauenhafte Details eines schrecklichen Verbrechens und der Spannungsbogen steigt stetig, sodass man beim Lesen das Buch kaum aus der Hand legen mag. Obwohl ziemlich schnell klar ist, wer an der Sache beteiligt ist, gelingt es dem Autor, die Lesenden in seinen Bann zu ziehen und gemeinsam mit der Mutter Jagd auf die Täter zu machen. Insbesondere gegen Ende des Romans nimmt die Handlung an Rasanz zu, um in einem fulminanten Showdown zu enden. Das Ende des Romans schließlich ist zwar schlüssig, jedoch etwas unbefriedigend, da nicht alle Punkte aufgeklärt bzw. bis zu ihrem Schluss geführt werden.
Einige Szenen in diesem Thriller sind ziemlich schockierend und bedrückend zu lesen, gehen aber nie ins Voyeuristische und weiden sich gar am Leid der anderen.
Der Thriller kommt mit einer überschaubaren Zahl an Charakteren aus. Diese werden genau beschrieben und sind durchaus mehrschichtig, ihr Denken und Handeln erscheinen jedoch, was vor allem die Protagonistin betrifft, von Zeit zu Zeit nicht sehr glaubwürdig. Dieses gilt z.B. für den Umstand, dass eine alkoholabhängige, vom Leben gebeutelte Mutter es ganz allein mit einem großen Verbrecherkartell aufnimmt. Ein weiteres Manko an diesem Thriller ist meiner Meinung nach die nicht zuletzt auf diesen Punkt zurückzuführende doch recht große Realitätsferne.
Caves Sprache ist flott und flüssig zu lesen; an einigen Stellen schafft es der Verfasser sehr eindrücklich, trotz der Einfachheit der Sprache die bedrückende Stimmung pointiert darzustellen. Insgesamt fliegen beim Lesen die Seiten einfach so dahin.
Das schwarz-weiß gehaltene Cover mit dem herausstechenden Titel in Pink passt sehr gut zum Inhalt des Thrillers und spiegelt dessen düsteren Grundtenor wider.
Trotz der oben erwähnten Kritikpunkte legt S.B. Caves mit „Ich weiß, wo sie ist“ ein sehr lesenswertes Debüt vor, bei dessen Lektüre man die Zeit vergisst und auf schauerliche Art unterhalten wird. Meiner Meinung nach ein echter Pageturner von einem jungen Autoren, der wirklich Potenzial hat.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Völlerei - die Gier nach Ruhm und Geld

Gula
0

Bei „Gula. Gierige Flammen“ von Alexandra Schmidt handelt es sich um den zweiten Band der auf sieben Bände ausgelegten Krimireihe rund um Edda Bretony. Er ist im Oktober 2018 bei Books on Demand erschienen ...

Bei „Gula. Gierige Flammen“ von Alexandra Schmidt handelt es sich um den zweiten Band der auf sieben Bände ausgelegten Krimireihe rund um Edda Bretony. Er ist im Oktober 2018 bei Books on Demand erschienen und umfasst 260 Seiten.
„Das künstliche Herstellen von Taaffeiten mag ein wissenschaftlicher Durchbruch sein; für Edda ist es nur die Fütterung der Gierigen, die den Rachen nicht vollkriegen.“
Durch Zufall entdeckt Edda den Teil einer Formel zur Herstellung dieses Edelsteins, die ihr Vater vor vielen Jahren entwickelt hat. Dieses ruft erneut den ehemaligen Geldgeber ihres Vaters, Leonard Audorn, auf den Plan, der sich hintergangen fühlt und versucht, Profit aus dieser Entdeckung zu schlagen. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Eddas Onkel Carl sowie seine kleine Enkelin Orla entführt werden und ein altes Herrenhaus in Flammen aufgeht. Schafft es Edda, den grausigen Ereignissen Einhalt zu gebieten?
Gekonnt eröffnet Alexandra Schmidt ihr Werk mit einem Prolog aus dem Jahre 1987, in dem sich den Leser/innen schon eine Menge Fragen eröffnen: Wer sind die Handelnden in diesem Vorspiel? Was wird hier versteckt? Kenner/innen des ersten Bandes werden schon eine Ahnung haben, Neulinge werden vor ein Rätsel gestellt. Auf jeden Fall aber baut sich hier schon ein Spannungsbogen auf, der alle Leserinnen und Leser bis zum Ende in seinen Bann zieht.
Die darauf folgende Handlung ist logisch und gut nachvollziehbar aufgebaut. Die Geschichte spielt sich vor allem im Umfeld dreier Familien ab: der Bretonys, der Hederichs und der Audorns. Geschickt ist dabei ihre Vorgeschichte in diesen Roman eingeflochten: für Neulinge ausreichend, für Kenner/innen des ersten Bandes nicht zu ausufernd, sodass alle über genügend Wissen verfügen dürften, um dem Geschehen zu folgen. Das Ende wartet mit einigen Überraschungen auf, ist aber nichtsdestotrotz schlüssig und stimmig.
Gekonnt verwebt die Autorin verschiedene Zeitebenen miteinander. Während der eigentlichen Handlung, die sich in der Gegenwart abspielt und im Präsens geschildert wird, gibt es immer wieder Rückblenden in die Zeit von „vor einigen Minuten“ bis hin zu „vor einigen Wochen“, die das Geschehen detaillierter beschreiben. Diese Rückblenden sind durch Zwischenüberschriften und Tempuswechsel klar voneinander abgehoben, sodass sie beim Lesen keinerlei Schwierigkeiten bereiten, dasselbe aber spannend machen und das Geschehen kommentieren.
Die Zahl der Charaktere ist überschaubar, ihre Darstellung so bunt wie das Leben selbst: Sie reichen vom scheinbar unbelehrbaren Sturkopf bis hin zum einsichtigen, klugen Strategen. Besonders über Carl konnte ich mich beim Lesen einige Mal so richtig aufregen. Sehr gefreut hat mich, dass sich die Figuren, im Gegensatz zum ersten Band, als entwicklungsfähig präsentieren.
Schmidts Sprache ist eingängig, abwechslungsreich und flott zu lesen. Sie wirkt nun „glatter“ und gleichmäßiger, nur noch selten gibt es Formulierungen, die den Lesefluss stocken lassen. Insbesondere an beschreibenden Stellen zeigt sich auch hier wieder, wie gekonnt und nuanciert die Verfasserin mit Sprache umzugehen vermag.
Auch wenn das Werk insgesamt ein in sich geschlossenes Ganzes ergibt, eröffnet sich mit dem Epilog den Leser/innen eine neue Frage, die dazu animiert, sich auf den Nachfolgeband zu freuen. Mir jedenfalls ging es am Ende so, und ich bin schon gespannt darauf, wie es mit Edda, ihrer Familie und der Taaffeit-Formel weitergeht.
Mit diesem Kriminalroman legt Alexandra Schmidt eine gut durchdachte, spannende Geschichte vor, die Leserinnen und Leser mitfiebern lässt und Lust auf mehr macht. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Ophelia lebt! Eine wundervolle, lesenswerte Neuinterpretation der Ophelia.

Ich, Ophelia
0

William Shakespeares „Hamlet“ gehört zu den großen Werken der Weltliteratur. Eine tragische Rolle in diesem Drama spielt Ophelia, die, wie fast alle Hauptcharaktere, in den Intrigen und Querelen am dänischen ...

William Shakespeares „Hamlet“ gehört zu den großen Werken der Weltliteratur. Eine tragische Rolle in diesem Drama spielt Ophelia, die, wie fast alle Hauptcharaktere, in den Intrigen und Querelen am dänischen Hof ihr Ende findet.
Der Figur Ophelias hat Lisa Klein unter dem Titel „Ich, Ophelia“ einen ganzen Roman gewidmet. Das Werk ist im November 2018 als Insel-Taschenbuch erschienen und umfasst 368 Seiten.
Wer war Ophelia? In Shakespeares Werk erfahren wir über ihre Person an sich nur wenig. Lisa Klein verleiht ihr eine Stimme, in der sie über ihre Geschichte, ihre Herkunft und Lebenseinstellung berichtet. Ophelia ist Halbwaise und wächst bei ihrem Bruder, Laertes, und ihrem Vater, Polonius, im Umfeld des dänischen Königshofs auf. Als ihr Vater zum Ratgeber des dänischen Königs und sie selbst zur Hofdame avancieren, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Doch im Gegensatz zum Shakespeare’schen Drama findet Ophelia hier nicht den Tod, sondern täuscht ihn nur vor und geht fortan ihren eigenen Weg.
Das Buch zieht Leserinnen und Leser von Anfang an in seinen Bann, was nicht zuletzt der Erzählperspektive zu verdanken ist: Die Ich-Perspektive hilft beim Lesen, sich in Ophelia hineinzuversetzen und sich mit ihr zu identifizieren. Die plastische Darstellung der Charaktere und des Milieus lassen die Lesenden tief in Zeit und Ort eintauchen.
Der Handlungsrahmen dieses Romans orientiert sich weitgehend an Shakespeares „Hamlet“. Lediglich Ophelia durchbricht dieses Gerüst. Sie wird von Anfang an als reife, kluge und vor allem, was in der damaligen Welt eher ungewöhnlich war, gebildete Frau gezeichnet, was ihr die Kraft gibt, sich zu emanzipieren. Dieses verhindert allerdings nicht, dass sie auch immer wieder an sich und ihren Fähigkeiten zweifelt. Insgesamt ergibt sich so auch ein Entwicklungsroman: Mit jedem dramatischen Ereignis wachsen auch Ophelias Selbstbewusstsein und Stärke.
Ein wenig unbefriedigt hat mich das Ende zurückgelassen, da es mir persönlich ein bisschen zu märchenhaft und „schön“ erscheint. Aber wahrscheinlich wollen die Menschen einfach ein Happy End und dass sich am Ende alles zum Guten wendet.
Kleins Sprache ist schlicht, angenehm zu lesen und der Zeit, in der das Buch spielt, durchaus angemessen, wobei sie meiner Meinung nach ruhig noch etwas „altmodischer“ hätte sein können. Immer wieder zeigt die Autorin, dass sie eine Kennerin des Werkes dieses englischen Dramatikers ist, sodass man beim Lesen auch einen nicht unerheblichen Lernzuwachs erhält und animiert wird, sich mit seinem Werk (noch einmal) zu beschäftigen. Mir ging es beim Lesen jedenfalls so.
Insgesamt handelt es sich bei Lisa Kleins Roman um eine lesenswerte, interessante Neuinterpretation der Ophelia. Besonders vor dem Hintergrund der Zeit, in der „Hamlet“ spielt, erscheint das Bild dieser jungen Frau, die eher noch ein Mädchen ist, umso grandioser. Auch wenn man natürlich darüber streiten kann, ob es nötig und sinnvoll ist, klassische Literatur „neu zu schreiben“, habe ich dieses Buch mit großem Genuss gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Ein schönes Buch für Erstleser und zum Vorlesen

Leselöwen 1. Klasse - Das geheimnisvolle Drachenei
0

Das 45-seitige Leselernbuch „Das geheimnisvolle Drachenei“ von Annett Stütze und Britta Vorbach ist 2018 in der Reihe „Leselöwen“ bei Loewe erschienen. Die Illustrationen stammen von Leonie Daub.
Linus ...

Das 45-seitige Leselernbuch „Das geheimnisvolle Drachenei“ von Annett Stütze und Britta Vorbach ist 2018 in der Reihe „Leselöwen“ bei Loewe erschienen. Die Illustrationen stammen von Leonie Daub.
Linus ist der letzte Drache. Eines Tages erfahren er und sein Freund Max vom Fund eines Dracheneis. Natürlich machen sie sich gleich auf den Weg, denn: „Nur ein Drache kann ein Drachenei ausbrüten.“ Als die beiden losziehen, müssen sie feststellen, dass sie nicht die Einzigen sind, die hinter diesem Fund her sind. Ob sie es schaffen, das Ei auszubrüten?
Schlägt man das Buch auf, fallen einem als Erstes die großflächigen, bunten Bilder ins Auge. Sie illustrieren den Text und laden ein, ausgiebig betrachtet zu werden.
Mit Text wird in diesem Buch sparsam umgegangen: Er ist in kleinen Portionen auf den Seiten verteilt, als Schriftart wurde eine leicht lesbare Fibelschrift gewählt und in Leseanfänger/innen angemessener Größe gedruckt. Auch der Wortschatz und die Satzkonstruktionen sind kindgemäß, sodass das Lesen Erstklässler/innen ohne Überforderung möglich ist.
Im Anschluss an die Geschichte gibt es zwei Seiten mit Fragen zum Text, die Kinder können also überprüfen, ob sie das Gelesene wirklich verstanden haben. Daran schließen sich zwei Seiten mit dem Titel „Schon gewusst?“ an, auf denen Wissenswertes aus dem Buch erklärt wird. Außerdem ist das Buch bei Antolin gelistet.
Das Thema entspricht voll und ganz der Erfahrungswelt der Kinder: Drachen faszinieren Kind seit jeher, doch behandelt das Buch darüber hinaus das für Kinder immer wichtige Thema „Freundschaft“.
Insgesamt präsentieren der Loewe-Verlag und die Autorinnen hier wieder einmal ein Buch, das meines Erachtens für Leseanfänger/innen sehr geeignet ist und sich aufgrund der Thematik sowohl an Mädchen als auch an Jungen wendet. Die Zeichnungen machen das Buch auch fürs Vorlesen interessant.

Veröffentlicht am 28.11.2018

True crime

Stieg Larssons Erbe
0

„Der Mord am schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme ist einer der unglaublichsten und erstaunlichsten Mordfälle, die ich je zu betreuen hatte.“ (Stieg Larsson)

Jan Stocklassas Sachbuch „Stieg Larssons ...

„Der Mord am schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme ist einer der unglaublichsten und erstaunlichsten Mordfälle, die ich je zu betreuen hatte.“ (Stieg Larsson)

Jan Stocklassas Sachbuch „Stieg Larssons Erbe“ ist im November 2018 im Europaverlag erschienen und umfasst 486 Seiten.
In erster Linie ist Stieg Larsson als der Verfasser der Millennium-Trilogie bekannt. Was weniger bekannt ist: „Er hatte sein Leben dem Kampf gegen den Rechtsextremismus verschrieben.“
In diesem Zusammenhang widmete er auch einen großen Teil seines Lebens in den Jahren von 1986 bis zu seinem Tod 2004 den Recherchen im Mordfall Olof Palme, der 1986 nicht nur Schweden erschütterte und bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. Als der schwedische Journalist und Autor Jan Stocklassa auf das versteckte Archiv Larssons stößt, nimmt er die Recherchen wieder auf und versucht, diesem Verbrechen auf den Grund zu gehen.
Gegliedert ist Stocklassas Buch in zwei Teile: Im ersten beschreibt er Larssons Recherche sowie, parallel dazu, die der schwedischen Behörden, im zweiten in erster Linie seine eigenen Untersuchungen. Im Vor- und im Nachwort erläutert er sein Vorgehen.
Zweifelslos ist der erste Teil interessant zu lesen, da man einen guten Einblick in die Polizeiarbeit und ihre Strukturen erhält. Diejenigen, die die Achtzigerjahre noch bewusst miterlebt haben, fühlen sich hier auch wieder in diese Zeit zurückversetzt, was unter anderem auch dem Buchdruck zu verdanken ist: Wann haben wir das letzte Mal maschinengeschriebene Seiten und handschriftliche Listen vor Augen gehabt? Wer erinnert sich im Alltag noch an die politischen Querelen und Verstrickungen der damaligen Zeit? Vieles davon taucht beim Lesen wieder auf. In Rückblenden erfahren Leser/innen und Leser zudem Details aus Larssons Leben und können nachvollziehen, weshalb er sein Leben der Bekämpfung der Rechten und dem Palme-Tod gewidmet hat. Informativ ist es auch, den verschiedenen Spuren zu folgen, die sich im Laufe der Ermittlungen auftaten: Sie reichen von einem „durchgeknallten Einzeltäter“ über die PKK und das rechte Milieu bis hin zum südafrikanischen Geheimdienst. Auf der anderen Seite ist dieser Abschnitt jedoch recht kompliziert und langatmig zu lesen, da er viele Personen und Organisationen enthält, die einzuordnen den meisten schwer fallen dürfte. Das sich am Ende befindende Personenverzeichnis mag zwar als Orientierung dienen, genügte mir persönlich jedoch nicht, um alle Fragen und Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.
Im zweiten Teil entfaltet Stocklassa sein schriftstellerisches Können. Plastische Beschreibungen und lebensnahe Darstellungen der Beteiligten lassen diesen Teil streckenweise romanhaft erscheinen und laden Leser/innen ein, in die Handlung einzutauchen. Mit ihm befragen Leserinnen und Leser erneut Zeugen, reisen durch die Welt und gehen den Spuren noch einmal auf den Grund.
Der Autor beendet seine Ausführungen mit dem Satz: „Wenn sich alles fügt, dann können wir in eine oder zwei Jahren wirklich das sagen, was lange für unmöglich gehalten wurde: Der Palme-Mord ist aufgeklärt.“ Wir dürfen also weiterhin gespannt sein.
Insgesamt ein Buch, das einige Ansprüche an die Lesenden stellt, in dem man aber auch viel Wissenswertes über Stieg Larsson und – vor allem – die politische Lage der Achtzigerjahre erfährt. Für Interessierte bestimmt eine eindrucksvolle Lektüre. Mir jedenfalls hat das Buch nach einigen Anlaufschwierigkeiten interessante Lesestunden bereitet.