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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2019

von der ersten bis zur letzten Seite unterhaltsam, emotional und fesselnd

Bad Bachelor
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„ Sie wollte nicht nur Liebe. Sie verdiente Liebe. Sie war stark genug, mit Reed dieses Risiko einzugehen. Stark genug, sich einer möglichen Zurückweisung auszusetzen, denn sie wusste jetzt, dass es besser ...

„ Sie wollte nicht nur Liebe. Sie verdiente Liebe. Sie war stark genug, mit Reed dieses Risiko einzugehen. Stark genug, sich einer möglichen Zurückweisung auszusetzen, denn sie wusste jetzt, dass es besser war, es zu versuchen und keinen Erfolg zu haben, als es von vornherein bleiben zu lassen.“ (Darcy in Bad Bachlor)

Worum geht’s?
Eine neue Webseite namens Bad Bachelor soll die Datingwelt in New York revolutionieren. Frauen können hier nach ihren Dates anonym die guten und bösen Bachelors bewerten. Reed ist einer von ihnen, von den bösen, genau genommen, der böseste. Mit den schlechtesten Bewertungen rangiert er auf Platz 1 der „Not to date“-Liste. Das weiß auch Darcy, also sie ihn das erste Mal trifft. Reed, neben seinen ausufernden Bettgeschichten vor allem als PR-Profi bekannt, soll ihr helfen, eine Spendengala zu organisieren, damit Darcy die Bibliothek retten kann, für die sie arbeitet. Ausgerechnet Reed. Wie kann ein Mensch, der so rücksichtslos mit Menschen umgeht, ihren heiligen Ort retten? Schon bald muss Darcy aber feststellen, dass Wahrheit und Lüge, Schein und Sein schwer voneinander zu unterscheiden sind. War sie mit ihrer Meinung zu voreilig?

Bad Bachelor ist Band 1 der New York Bachelors-Reihe von Stefanie London. Das Buch ist in sich geschlossen und kann auch allein gelesen werden. In Band 2 und 3 kommen Nebencharaktere aus Band 1 als Hauptcharaktere vor.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von Bad Bachelor finde ich sehr ansprechend und es passt ganz gut zum Buch. Allerdings ist es auch ziemlich nichtssagend und könnte als Werbeplakat fürs fast gleichnamige RTL-Format genutzt werden. Die inhaltliche Gestaltung finde ich sehr gelungen. Zu Beginn jedes Kapitels gibt es entweder auszugsweise ein von Reeds Bewertungen oder eine Art Newslettermail von Bad Bachelor. Ein wenig erinnerte mich diese Aufmachung an Gossipgirl, sie passt aber wirklich hervorragend zum Buch und führt den Leser immer mehr zur Frage „wer sagt die Wahrheit?“

Der Schreibstil ist unglaublich flüssig und leicht zu lesen. Das Buch kann man hervorragend über lange Strecken oder sogar komplett in einem Rutsch lesen. Die Erzählweise erfolgt aus der dritten Person, beleuchtet aber auch immer wieder die Gedanken der Protagonisten.

Mein Fazit
Zu dem Buch habe ich aufgrund des Klappentextes gegriffen. Die Idee, eine Möglichkeit zum Bewerten von Datingpartnern zu erstellen, fand ich sehr interessant. Vom Klappentext habe ich erwartet, dass hier eine seichte Story kommt, von Reed wie er gegen den Ruf als Womanizer ankämpt und wie ach so böse die Welt doch zu ihm ist. Die Wahrheit ist: Bad Bachelor hat mich in jederlei Hinsicht überrascht und entsprach nur marginal meinen Erwartungen.

Zuerst haben mich die Charaktere Darcy und Reed doch sehr überrascht. Darcy ist eine junge Frau, die mehr als ein Päckchen mit sich trägt. Ihr größtes Päckchen ist hierbei fehlende Selbstliebe und der Zweifel, von jemandem geliebt zu werden. Wieso das so ist, erfährt der Leser im Laufe des Buches. Darcy war von der ersten Seite unglaublich sympathisch und man wollte sie regelmäßig in den Arm nehmen. Als leicht alternativ angehauchte Frau mit Piercings und Tattoos war sie eine erfrische Abwechslung zu den normalerweise in solchen Büchern vorherrschenden weiblichen Protagonistinnen. Besonders toll fand ich aber, dass Darcy nicht auf den Mund gefallen ist. Hierdurch entstehen sehr witzige Dialoge und die Story war stellenweise sehr heiter und spritzig, fast schon frech. Reed hingegen ist die Definition eines emotionslosen Eisblocks. So denkt man zumindest. Im Laufe des Buches erfährt man viel über ihn und mehr als einmal zog sich dabei meine Brust zusammen. Besonders beeindruckend ist hierbei, wie die Autorin mit dem Kontrast zwischen den Erlebnissen und den Bewertungen auf Bad Bachelor spielt. Reed ist ebenfalls sehr wortgewandt und sehr unterhaltsam. Die Chemie hat zwischen beiden Charakteren für mich von Anfang an gestimmt. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass hier etwas übereilt wurde oder krampfhaft versucht wurde, etwas glaubhaft zu machen. Die Puzzleteile der Story fallen für mich realistisch und passend zusammen. Es gibt auch interessante Nebencharaktere, auf die ich mich in den Folgebänden freue, etwa Darcys Freundinnen und Darcys Halbschwester.

Doch auch die Story hat mich vollkommen überzeugt und überrascht. Es war selbstverständlich abzusehen, dass es primär darum gehen wird, ob und wie Reed und Darcy zusammenfinden. Über weite Strecken wurde mir dabei das Herz schwer, weil beide sehr starke, sehr sture aber auch sehr von der Vergangenheit geprägte Charaktere sind. Die Storyline um die Webseite zieht sich durch das ganze Buch. Die Auswirkungen von dem, was anfangs vielleicht witzig war, zeigen sich immer mehr und zwingen Reed später auch zum Handeln. Hierbei stellt sich der Leser vor allem die Frage: Wer steckt hinter der Seite und wieso. Soviel sei verraten: Es war aufgelöst, zumindest das Wer, das warum wird eher oberflächlich angeschnitten, ich vermute aber, wir finden die Lösung in einem späteren Band der Reihe. Der Spannungsbogen, wie sich die Webseite auf das Leben von Reed auswirkt und die Frage der Urheberschaft, hat von Anfang bis zum Ende gereicht und mich wirklich gefesselt. So hatte man eine spannende Story, die ewig währende Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Beiträge und die Entwicklung der professionellen und persönlichen Beziehung von Reed und Darcy. Eine absolut gelungene Mischung.

Was mich am Buch aber auch überrascht, aber zugleich auch begeistert hat: Die versteckte Kritik, die den Leser zum Nachdenken anregt. Während ich anfangs noch dachte „wow, eigentlich eine coole Idee“, merkt man im Verlauf immer mehr, was es eigentlich bedeutet, Leute zu bewerten. Es gibt viele Stellen, an denen Darcy wegen der Sachen auf Bad Bachelor anders handelt, als sie ursprünglich wollte. Das sind die Stellen, wo ich das Konzept hinterfragt habe. Immer wieder spricht die Autorin dies auch an, meistens durch Reed. Und ich als Leser habe mich immer wieder ertappt gefühlt, dass ich mich genauso von den Beiträgen habe beeinflussen lassen.

Doch auch Witz und Erotik kommen hier nicht zu kurz. Immer wieder gibt es witzige Dialoge oder durch die Nachrichten von Bad Bachelors ein Schmunzeln auf Seiten des Lesers. Darcy und Reed sind zwei fast ebenbürtige Wortduellpartner. Erotische Inhalte kommen zwar im Verhältnis nicht so viel vor, wenn es aber dann losgeht, dann geht’s heiß her, ohne aber billig zu werden.

Auch der Verlauf der persönlichen Entwicklung ist meiner Meinung nach gut gelungen. Während es bei Darcy um Fragen der Selbstliebe gibt (hier gibt es einige wirklich schöne Szenen im Buch, die wirklich liebevoll und mit viel Bedacht geschrieben wurden), geht es bei Reed vor allem um Fragen der Fremdliebe. Es ist ein komplexer Entwicklungsprozess, eine regelrechte Achterbahnfahrt, die den Leser emotional an der ein oder anderen Stelle auch unvorbereitet trifft. Besonders das letzte Viertel des Buches hat mein Herz nicht nur einmal brechen lassen.


Stefanie London hat eine rundum stimmige, tolle Geschichte kreiert, die mit starken Charakteren, Geheimnissen und persönlichen Problemen punktet und mit einer guten Portion Humor und Spritzigkeit garniert wird.



[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von Netgalley und vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.12.2018

spannende Fälle mitreißend dargestellt

Mörderinnen
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„So unterschiedlich die Fälle, so verschieden meine Mandanten in Alter, Motiven, Lebensläufen waren, auf welchem Wege sie wem das Leben nahmen – eine Erkenntnis ist allumfassend: Jeder Mensch kann töten. ...

„So unterschiedlich die Fälle, so verschieden meine Mandanten in Alter, Motiven, Lebensläufen waren, auf welchem Wege sie wem das Leben nahmen – eine Erkenntnis ist allumfassend: Jeder Mensch kann töten. Und er wird es tun, kommt er nur an eine ganz bestimmte Grenze.“ (Veikko Bartel im Vorwort von Mörderinnen)

Worum geht’s?
Veikko Bartel war lange Zeit als Strafverteidiger vor deutschen Gerichten tätig. Während seiner beruflichen Laufbahn traf er immer wieder auch auf Personen, die anderen das Leben genommen haben. Mehr noch: Er war ihr Verteidiger vor Gericht. In „Mörderinnen“ greift er vier seiner realen Fälle, bei denen Frauen auf der Anklagebank saßen, auf und (ent)führt den Leser in eine Welt aus Abgründen und Abwegen. Bei allen Fällen geht es weniger um das Strafverfahren und das Urteil, als vielmehr um die Tat selbst und ihre Umstände.

Schreibstil / Gestaltung
Mörderinnen besticht durch ein schlichtes, minimalistisches Cover mit dem Titel und der Unterschrift „Fälle aus der Praxis eines Strafverteidigers“. Die simple Gestaltung ist sehr ansprechend und dabei so nüchtern, dass man hier nicht den Eindruck erhält, dass jemand reißerische Geschichten erzählen möchte. Das Buchcover befindet sich auf einem Schutzumschlag, den man abnehmen kann. (Da ich kein Fan von solchen Umschlägen bin und sie mich beim Lesen stören, habe ich den Umschlag entfernt.) Das Buch selbst ist komplett in dunkelrot gehalten und verfügt nur am Buchrücken über den Buchtitel und Autorennamen.

Das Buch besteht aus einem umfangreichen Vorwort, gefolgt von 4 Abschnitten – für jeden Fall einer. Vom Umfang des Vorworts war ich überrascht, denke jedoch, dass es vielleicht sogar notwendig war, da Herr Bartel hier einige grundlegende Punkte zum Verständnis des Buches aufzeigt. Die jeweiligen Fälle sind in kleinere Unterabschnitte mit jeweiligen Überschriften untergliedert. Der Umfang der jeweiligen Fälle liegt bei etwa 40 bis 60 Seiten. Hierdurch kann man sehr gut einen Fall am Abend vorm Zubettgehen lesen, ohne gleich drei Stunden beschäftigt zu sein.

Sprachlich hat mich das Buch sehr überrascht. Ich habe bereits viele ähnliche Titel gelesen und sehr oft können Juristen einfach nur das nüchterne, umspannende Programm abspulen, wie es im Berufsalltag notwendig ist. Nur wenige Ausnahmen gibt es, etwa den Ferdinand von Schirach. Und auch Herrn Bartel werde ich definitiv in die Kategorie „ein Jurist, der mit der Sprache umgehen und wunderbar Geschichten erzählen kann“ aufnehmen. Anders als bei Schirach driftet er dabei aber nicht in eine künstlerische, verworrene Erzählweise ab und man hat nie das Gefühl, den Boden der Realität zu verlassen. Hier erhält man eine Mischung aus Spannung und Emotionen.

Mein Fazit
Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele Bücher aus dem Bereich Real Crime ich gelesen habe. Fast jede Neuerscheinung landet früher oder später auf meinem Lesestapel. Und dennoch wird Mörderinnen immer ein Buch bleiben, was sich deutlich aus der Masse abhebt. Nicht nur, dass Herr Bartel wirklich wunderbar schreiben kann, Frauen als Täterinnen sind schlichtweg selten und ein Buch nur über Frauen, die Leben nehmen, ist per se schon interessant.

Die Auswahl der vier Fälle ist meiner Meinung nach gut gelungen. Man erhält eine gute Mischung mit verschiedenen Motiven und vor allem verschiedenen Biographien auf Täter- und Opferseite. Vor allem hält das Buch einem an vielen Stellen aber auch einen Spiegel vor. Wie fassungslos der Leser sein wird, wenn er die Einleitung zum ersten Fall, der Kindsmörderin, liest und wie er sie wohl direkt verfluchen wird, nur um am Ende seine Meinung wahrscheinlich zu überdenken. Denn der Mensch urteilt gern und er urteilt schnell. In der Justiz ist für beides kein Platz. Oder wie geneigt der Leser sein wird, bei der Sadistin und der Beschreibung der zugehörigen Taten das Buch zuzuklappen und sich einzureden, dass die gewalttätigen (aber dennoch sorgsam dargestellten!) Exzesse nur eine Fantasie sind. Denn so ist es nicht. Herr Bartel spielt mit dem Leser, treibt ihn an die Grenzen, zeigt ihm das Ausmaß des Übels. Hier geht es wirklich um die Fälle. Nicht um die Verteidigungsstrategie, nicht um das Urteil oder den Prozess (zumindest nicht vorrangig), nur um das Wie und das ewig schwebende Warum. Es gibt wenig juristische Ausführungen, an einigen Stellen gab es jedoch durchaus juristische Begriffe, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass sie zumindest mit einer Fußnote kurz erklärt werden. Für mich waren sie berufsbedingt alltäglich, aber „fachfremde Leser“ werden vielleicht nicht direkt verstehen, was die Einstellung nach §153a StPO für eine Bedeutung hätte und was die Nichteröffnung des Hauptverfahrens meint.

Alles in allem ist Mörderinnen ein Buch, was ich sehr gut lesen lässt, einige Leser aber mit Sicherheit an eine gewisse Grenze treiben wird. Das ist ok so, denn anders als im Gerichtssaal kann man das Buch einfach zuklappen und später weiterlesen. Denn so erschreckend die Fälle auch sind, die Neugier wird siegen und man möchte weiterlesen. Das Buch wird einige Leser an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft bringen, an die Grenzen ihrer Emotionen. Aber das Buch wird einige Leser vielleicht auch zum Umdenken bewegen, dass nicht alles so ist, wie es auf dem ersten Blick scheint.

Nur ein kleines Manko hat das Buch für mich: Es war viel zu schnell vorbei. Aber im März 2019 kommt mit Mörder das männliche Äquivalent und ich freue mich sehr darauf.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 17.12.2018

spritzige, unterhaltsame Geschichte fürs Herz

Idol - Gib mir dein Herz
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„Irgendwo, über dem Atlantik, in zehntausend Metern Höhe, hat sie sich an mich geschmiegt und mein Herz hat beschlossen, ihren Duft, den Klang ihrer Stimme und das Gefühl ihrer Haut mit Geborgenheit gleichzusetzen.“ ...

„Irgendwo, über dem Atlantik, in zehntausend Metern Höhe, hat sie sich an mich geschmiegt und mein Herz hat beschlossen, ihren Duft, den Klang ihrer Stimme und das Gefühl ihrer Haut mit Geborgenheit gleichzusetzen.“

(Gabriel über Sophie in Idol – Gib mir dein Herz)


Worum geht’s?


Auf dem Überseeflug zu ihrem neuen Job zieht Sophie das große Glückslos: Ein First-Class Upgrade. So landet sie neben dem unheimlich attraktiven, aber extrem griesgrämigen Gabriel Scott, Manager der weltbekannten Band Kill John. Dieser hat so gar keine Lust auf Sophie und will seine Ruhe. Doch Sophie macht sich einen Spaß daraus, „Sonnenschein“ aufzuziehen, denn sie sieht ihn ja eh nie wieder. Und so erleben beide einen in jeder Hinsicht turbulenten Flug. Doch noch vor der Landung stellt Gabriel fest, dass „Plappermäulchen“ fortan einen festen Platz in seinem Leben hat: Sophie soll nämlich neue Social Media Helferin für Kill John sein und mit der Band auf Tournee gehen. Und plötzlich wird aus einem 7-Stunden-Flug nebeneinander eine lange Tournee miteinander. Und schon bald bröckelt Gabriels harte Fassade…


Idol – Gib mir dein Herz ist Band 2 der Idol-Reihe von Kristen Callihan. In dem Buch werde einige Elemente und Vorkommnisse aus Band 1 aufgegriffen, ebenfalls spielen die Charaktere aus Band 1 mit. Idol 2 kann zwar ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da notwendige Informationen kurz angerissen werden, allerdings empfehle ich das vorherige Lesen von Idol 1, da Idol 2 sonst einige Spoiler enthält.


Schreibstil / Gestaltung


Das Cover ist farblich und gestalterisch an Band 1 der Idol-Reihe angepasst. Auf dem Cover sieht man mutmaßlich den nachdenklichen, stets top gekleideten Gabriel. Die Covergestaltung ist jedenfalls passend zum Buch.


Kristen Callihan hat einen sehr rasanten, unterhaltsamen Erzählstil. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Sophie und Gabriel, teilweise auch innerhalb eines Kapitels. Die Erzählform passt aber sehr gut zum Buch, da man zum vollständigen Verständnis der Geschichte Einsicht in die Gedanken beider Hauptcharaktere benötigt. Idol 2 überzeugt mit einem sehr guten Lesefluss, durch die Spritzigkeit wird man von dem Buch nie gelangweilt. In der zweiten Hälfte des Buches gibt es teilweise erotische Teile, die aber auf einem eher unschuldigen Niveau bleiben.


Mein Fazit


Zu Idol – Gib mir dein Herz habe ich hauptsächlich aufgrund des Klappentextes gegriffen. Ich muss vorweg sagen, dass ich Idol 1 – Gib mir deine Welt nicht gelesen habe und die Reihe nur von Instagram kannte. Dennoch klang der Klappentext für mich sehr ansprechend und wollte Idol 2 direkt lesen.


Anfangs tat ich mich ein wenig schwer. Wir steigen direkt in den Flug sein, der Erzählstil ist von Anfang an rasant, aber auch erfrischend. Sophie ist eine wirklich lebhafte Person mit sehr viel Energie. Das störte mich anfangs sehr und ich hatte nach den ersten 40 Seiten Schwierigkeiten, sie zu mögen. Ehrlich gesagt: Sie nervte mich., sie wirkte kindlich und naiv. Genauso, wie sie Gabriel nervte. Gabriel war ein Charakter, der es einen anfangs auch schwer macht. Er steigt direkt extrem unsympathisch und arrogant in die Geschichte ein, wirkt unhöflich und absolut nicht wie ein Gentleman. Dennoch konnte mich der Schlagabtausch zwischen den beiden von Anfang an fesseln und vor allem auch sehr unterhalten. Und so kam es, dass ich das Buch fast in einem Zug durchgelesen habe. Denn je weiter man kommt, desto mehr Facetten enthüllt vor allem Gabriel und desto lieber mag man beide Charaktere. Auch als später die Band hinzukommt, die ich bislang ja nicht kannte, war ich absolut begeistert. Der Unterhaltungswert des Buches ist wirklich extrem hoch, ich habe mehrere dutzend Male schmunzeln müssen.


Als mit zunehmendem Verlauf mehr über Gabriel und seine Art bekannt wird, kann man einfach nicht anders, als sich in ihn zu verlieben. Er macht es einem nicht leicht, vor allem macht er es auch Sophie nicht leicht. Und als dann immer wieder kleine Hindernisse auftauchen, die beim Leser das Hoffnung auf ein einigermaßen glückliches Ende zerschmettern, war ich wirklich komplett gefesselt. An einigen Stellen hätte ich mir hier mehr Tiefe und mehr Zeit für die Situation gewünscht, da das ein oder andere Vorkommnis doch eher schnell abgehandelt wurde. Dies konnte meine Stimmung aber nicht trüben. Angenehm fand ich auch den Erotikanteil an der Geschichte. Dieser war für mich angemessen dosiert und brachte die Geschichte vorwärts, ohne wie ein schlechter Porno zu wirken.


Idol 2 ist ein von der ersten bis zur letzten Seite unterhaltsames Buch, bei dem sich Sophie und Gabriel einen köstlichen Schlagabtausch nach dem anderen liefern. Das Buch konnte mich mit seiner Spritzigkeit überzeugen, die auch die ein oder andere fehlende Tiefe wiedergutmachen konnte. Wer allerdings ein Buch sucht, bei dem es primär um Musik und das Rockstarleben geht, der wird hier nicht glücklich werden. Der Teil, der auf die Band und die Tourerlebnisse entfällt, ist nicht sehr hoch.


*** im weiteren Folgen mögliche Spoiler ***


Man musste Sophie und Gabriel einfach lieben. Diese unglaubliche Dynamik zwischen den beiden, die ich anfangs super befremdlich und dann ziemlich schnell super lustig fand, zieht einen voll in den Bann. Es gab mehr als einen Schmachtmoment (etwa, als Gabriel mit Sophie tanzen geht) und genug Situationen, wo man wahlweise Gabriel oder Sophie gerne einen kleinen Klaps zum Denkanstoß hätte verpassen wollen.


Sehr gut und passend fand ich auch die immer wieder aufkommenden Hindernisse, die eine große Belastung für das Vertrauen zwischen Sophie und Gabriel sind. Beide sind sich sowieso schon unsicher, was sie eigentlich wollen und sicher, was sie eigentlich nicht wollen, und dann kommen immer wieder Stolpersteine. Als die erste Bombe platzt, dass Sophie in einer schicksalsbehafteten Nacht die Person war, die die Fotos von Jax gemacht hat, war ich kurz schockiert. Die Enthüllung passte nicht zu der Sophie, die wir kannte. Als wir später erfahren, dass Gabriel regelmäßig illegale Kämpfe austrägt, war auch dies ein Schock. Doch beide Momente zeigten einfach wunderbar, wie schwer sie es in der Vergangenheit hatten und wieso beide so geworden sind, wie sie aktuell sind.


Permanent wartet man darauf, dass Sophie endlich durch die eiserne Rüstung um Gabriels Herz dringen kann. Fast schon frustriert erlebt man jede kleine Annährung, die dann wieder abbricht. Und dann, als es endlich so scheint, als hätten beide zueinander gefunden, passiert die schicksalsbehaftete Nacht 2.0 und bringt alles durcheinander. Diese Szene um Jax war die einzige Szene, von der ich mir gewünscht hätte, dass sie etwas länger gegangen wäre und vor allem Gabriel und Sophie ihren Gemütszustand mehr mit uns geteilt hätten. Doch ich wurde versöhnt, als man mit einer absolut zuckersüßen Endszene aus dem Buch entlassen wird. Gabriel, der freiwillig einen Langstreckenflug trotz seiner Flugangst antreten will, um Sophie zurückzuerobern – spätestens da war es um mein Herz geschehen.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von Netgalley und dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]


Veröffentlicht am 16.12.2018

Sehr toll für Einsteiger

Mein Bullet-Planer für Ideen, Ziele und Träume
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Was ist das?
Der Bullet Journal Trend ist – insbesondere auch dank Youtube und Instagram – mittlerweile sehr weit verbreitet. Hierbei geht es um die kreative und individuelle Gestaltung von einem Buch, ...

Was ist das?
Der Bullet Journal Trend ist – insbesondere auch dank Youtube und Instagram – mittlerweile sehr weit verbreitet. Hierbei geht es um die kreative und individuelle Gestaltung von einem Buch, was nach den eigenen Ansprüchen als Tagebuch, Gedankenbuch, To-Do-Buch und Kalender erstellt wird. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Der Bullet Planer von Jasmin Arensmeier greift diesen Trend auf, indem er ein Buch präsentiert, was innen bereits sehr liebevoll vorgestaltet ist und Raum für Notizen bietet. Anders als beim klassischen Bujo muss man das Buch also nicht von der Pieke auf selbst gestalten, was Vor- und Nachteile haben kann.

Wie sieht es aus?
Der Bullet Planer ist etwas größer als das klassische A5-Format, aber kleiner als A4. Insgesamt empfinde ich die Größe als angenehm und vor allem handtaschentauglich, aber dennoch groß genug für viele Notizen. Bei dem Planer handelt es sich um ein broschiertes Buch mit einem Softcover. Die Haptik des Buches ist wirklich schön und fühlt sich hochwertig an. Allerdings befürchte ich, dass die Oberfläche sehr anfällig für Macken und Abfärbungen ist. Auf dem Cover und der Rückseite befinden sich zwei Aufkleber (einmal mit dem Hinweis, wer die Urheberin ist und auf der Rückseite mit der Beschreibung) – diese lassen sich rückstandslos abziehen. In meinen Augen ein großer Pluspunkt, weil der Planer dadurch eben nicht so gekauft wirkt.

Das Innere umfasst 187 Seiten. Jeder Seite ist sehr liebevoll und individuell gestaltet, es gibt neben farblichen Unterschieden auch kleine gemalte Symbole. Auf den ersten Seiten findet man eine Übersicht über den Inhalt sowie eine kurze Erklärung. Hier wurde sich wirklich umfassend ausgelebt: Jahresplan, Monatspläne, Wochenpläne, Dashboards, Platz für Notizen, Zielsetzungsseiten, Finanzplaner, Gewohnheitstracker, Packlisten, Leihlisten – hier findet man wirklich alles, was das Herz begehrt. Dadurch, dass das Buch allerdings gebunden ist, kann man nicht mehr benötigte Seiten nicht entfernen.

Primäres Augenmerk liegt auf einer Kalenderfunktion. Ein Jahresplaner ist ganz am Anfang, danach kommen immer ein Monatsplaner mit 4 Wochenplänen. Die Wochenplänen wechseln sich dabei horizontal (oben vorgefertigt Mo-So, unten Freiraum) und vertikal (links vorgefertigt Mo-So, rechts Freiraum) ab. Sämtliche Freiräume sind gepunktet und gewähren so ein sicheres und gleichmäßiges Schreiben. Es gibt wirklich viele Freiräume, die man eigenständig gestalten kann. Jeder Monat ist mit seinen Wochen farblich einhaltlich gestaltet, was mir wirklich sehr gefällt. Der Bullet Planer umfasst 12 Monate. Großer Pluspunkt ist zudem, dass Monate und Wochen unnummeriert sind, man also jederzeit starten kann und nicht mit Januar anfangen müsste.

Die Seiten sind aus festerem Papier, Kugelschreiber und normale Fineliner drücken bei mir nicht durch. Leider ist auf den Seiten offenbar eine leichte Beschichtung, da Textmarker bei mir lange zum Trocknen brauchen. Hier sollte man lieber vorsichtig sein und nicht zu euphorisch direkt das Buch zuschlagen.

Was mir leider etwas fehlt: Es gibt weder eine Stifthalterung noch eine Art Verschluss. Leider geht das Buch immer ganz leicht auf und läuft gerade in der Tasche dadurch Gefahr, zu verknicken. Hier hätte man eventuell noch ein Gummiband einziehen sollen. Zudem fehlt mir ein Lesezeichen oder eine andere Markierung im Sinne von „hier bist du aktuell“.

Mein Fazit
Der Bullet Planer von Jasmin Arensmeier ist wirklich ein optisch und inhaltlich ansprechendes Büchlein. Man merkt von der ersten bis zur letzten Seite, dass hier viel Liebe und Zeit reingesteckt wurde. Für Leute, die gerade erst mit dem Thema Bullet Journal anfangen oder sich vielleicht noch nicht an ein Blanko-Buch herantrauen, ist dieses Buch wirklich eine wunderschöne und praktikable Alternative. Ich selbst habe im Bereich Bujo auch noch keine Erfahrung und freue mich sehr, langfristig mit diesem Planer zu arbeiten. Bei mir wird er allerdings eher als Tagebuch und Gedankenbuch eingesetzt werden, anstelle eines Kalenders. Dafür fehlt mir dann doch zu sehr die Übersichtlichkeit. Ich kann den Bullet Planer aber auf jeden Fall – vor allem auch als Geschenk – sehr ans Herz legen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 28.11.2018

gefühlvolle Geschichte, die mitreißt

Starlight Nights - Immer wieder du
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„Ich werde den einzigen Menschen verlieren, der mir jemals das Gefühl gegeben hat, gut genug zu sein, so wie ich bin. Dass ich nicht mehr brauche, nicht dünner sein muss oder hübscher oder schlicht besser ...

„Ich werde den einzigen Menschen verlieren, der mir jemals das Gefühl gegeben hat, gut genug zu sein, so wie ich bin. Dass ich nicht mehr brauche, nicht dünner sein muss oder hübscher oder schlicht besser in irgendeiner Form.“ (Calista in Starlight Nights – Immer wieder du)

Worum geht’s?
Jahrelang standen Calista und Eric gemeinsam für die Serie Starlight vor der Kamera. Eric bedeutete für Calista Freund und Familie zugleich, denn mit ihrer kontrollsüchtigen Momagerin Lori fehlte Calista dies und Erics superbekannter Vater macht seinen eigenen Sohn immer nur nieder. Doch eine schicksalshafte Nacht mit einem dramatischen Ausgang treibt Eric und Calista nicht nur auseinander, sondern Calista auch tief in den Abgrund. Jahre später, als sie sich wieder gefangen hat und sich die Freiheit erkämpft hat, zur Uni zu gehen, steht Eric plötzlich vor der Tür. Er will mit ihr eine Serie drehen und dadurch, dass er Lori mit ins Boot geholt hat, bleibt Calista nichts anders übrig, als mit ihm zu gehen. Doch viele Aspekte ihrer gemeinsamen Vergangenheit scheinen sie immer wieder einzuholen…

„Starlight Nights – Immer wieder du“ gehört zu „From Scratch – Alles neu mit dir“, kann jedoch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da es hierbei um einen anderen Aspekt der Geschichte geht.

Gestaltung / Schreibstil
Das Buch umfasst 33 Kapitel, einen Prolog und einen Epilog. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Eric und aus der Sicht von Calista geschrieben, jeweils in der Ich-Perspektive. Der Schreibstil ist jugendlich mit übersichtlichen Sätzen. Man ist sehr schnell im Buch drin und die Geschichte liest sich sehr flüssig.

Fazit
Starlight Nights ist wahrlich eine Achterbahnfahrt. Nachdem wir im Prolog das erste Zusammentreffen von Calista und Eric vorgestellt bekommen, startet die eigentliche Geschichte unmittelbar mit dem Aufeinandertreffen von Calista und Eric an der Uni. Nach vielen Jahren der Funkstille ist er plötzlich da und möchte mit ihr eine Serie drehen. Aus dieser Ausgangssituation entwickelt sich unglaublich viel Drama. Das Buch fesselt einen direkt. Es gibt etwas, was die beiden miteinander verbindet, aber man erfährt erst schleichend im Verlauf des Buches, was passiert ist, warum diese schicksalshafte Nacht sie auseinandergebracht hat und wie sehr Calista von all dem in den Abgrund gerissen wurde. Hierbei werden weitere Nebenstränge aufgebaut, die allesamt hervorragend ausgearbeitet sind und in einem angemessenen Gleichgewicht zur Haupthandlung stehen, diese aber auch entsprechend unterstützen.

Stacey Kade hat zwei wunderbare Charaktere kreiert. Eric und Calista glänzen, weil sie nicht perfekt sind. Immer wieder verzweifeln sie an sich selbst, am jeweils anderen, an den Erwartungen Dritter und jedes Mal hat man Angst, dass sie wieder von irgendwem in den Abgrund gerissen werden. Das Buch ist durchweg eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt, der Leser fliegt getrieben von Hoffnung nur so durch die Seiten. Jedes Mal, wenn man endlich mit einem Lächeln dort sitzt, wird man eines Besseren belehrt und es tritt wieder eine Figur auf, die alles vernichten muss, gelegentlich sogar Calista oder Eric selbst. So bleibt es bis zur letzten Seite spannend.

Starlight Nights ist einfach durchweg eine starke Leistung. Man merkt bereits von Anfang an die Spannungen – positiv und negativ – zwischen Calista und Eric. Die Einflüsse von Erics Vater und Loris Mutter treiben Eric und Calista immer wieder an ihre Grenzen und oftmals scheint es so, als würden sie daran zerbrechen. Das tun sie zwischenzeitlich auch. Und das ist herrlich realistisch. Man fühlt mich beiden mit, aber hat zugleich Angst, dass sie sich gegenseitig in den Abgrund reißen. Calista, die ewig behütet und bevormundet wurde, weiß nicht einmal, wie man ein Konto eröffnet. Zugleich hat sie die Last, ihre komplette Familie ernähren zu müssen. Mehr als einmal macht ihre Mutter ihr deutlich, dass Calista Loris Leben versaut hat und dafür jetzt gefälligst aufkommen soll. Und Calista macht und tut. Man sitzt als Leser dort und es wird einem schwer ums Herz. Dann kommt Eric und man hat Hoffnungen, dass er Calista hilft. Doch Eric selbst ist selbst noch nicht von der jahrelangen Behandlung seines Vaters geheilt. Und dann ist da auch noch eine weitere Person, die in seinem Leben mittlerweile eine Rolle spielt. Oder spielt Eric vielleicht eher seine bisher schwerste Rolle mit seinem neuen Leben?

Positiv erwähnt werden muss aber auf jeden Fall, dass das komplette Buch realistisch bleibt. Viele Bücher haben komplett zerstörte Charaktere, die sehr schnell plötzlich wieder in Ordnung sind, und Storylines, die viel zu schnell und einfach ihr gutes Ende finden. Starlight Nights hat dies nicht. Einzig als ich den Epilog zu lesen begann, war mein erster Gedanke: Echt jetzt? Bitte nicht schon wieder dieses typische Klischee-Ende. Aber auch hier wurde ich eines Besseren belehrt.

Dieses Buch war eine Wohltat, absolut fesselnd zu lesen und wunderbar emotional mit der richtigen Mischung aus „ich muss gleich weinen“ und „ich strahle vor Glück“-Momenten.

[Diese Rezension wurde auf Grundlage eines Rezensionsexemplars erstellt, welches mir freundlicherweise von NetGalley.de und dem LYX Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung zu dem Buch ist hiervon unberührt]