Cover-Bild Jahre aus Seide
Band 1 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
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  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 07.12.2018
  • ISBN: 9783746634418
Ulrike Renk

Jahre aus Seide

Das Schicksal einer Familie

Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.

1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2019

Die Jahre vor dem Krieg

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„Es ist nicht wichtig, wo Menschen herkommen, welche Rasse, welche Hautfarbe sie haben. Es ist wichtig, was für Menschen sie sind.“

Inhalt: 1926. Die kleine Ruth Meyer führt mit ihren Eltern und ihrer ...

„Es ist nicht wichtig, wo Menschen herkommen, welche Rasse, welche Hautfarbe sie haben. Es ist wichtig, was für Menschen sie sind.“

Inhalt: 1926. Die kleine Ruth Meyer führt mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester Ilse ein behütetes Leben in Wohlstand. Nach dem Umzug in ein neues Haus wohnen sie direkt neben dem bekannten Seidenhändler Merländer und Ruth ist häufiger Gast in seiner Villa und begeistert von den bunten Seidenstoffen. Schon sehr früh zeigt sich ihr Talent Schnittmuster zu entwerfen und zu nähen. Doch die Familie ist jüdisch und Jahr für Jahr spitzt sich die Situation in Deutschland für die Juden immer weiter zu. Viele Freunde denken an Auswanderung, doch Karl, Ruths Vater, zögert noch…

Meine Meinung: „Jahre aus Seide“ ist der erste Teil einer Trilogie und basiert auf Tatsachen. Das Buch beginnt mit einem berührenden Auszug aus Ruths Tagebuch. Ulrike Renk hat sehr intensiv recherchiert und die wahren Begebenheiten in eine Romanform gebracht.
Durch die große Schrift und den leichten und angenehmen Schreibstil der Autorin lässt sich das Buch sehr schnell lesen. Leider plätschert in den ersten sechs Jahren (bis 1932) die Handlung etwas dahin und konnte mich nicht wirklich fesseln. Man lernt hauptsächlich die Familie Meyer und ihre Angestellten kennen, die in einer (noch) heilen Welt leben. Durch diese heile Welt wird aber die Veränderung, die ihnen bevorsteht umso deutlicher.
Der zweite Teil des Buches beginnt 1932 und die Handlung nimmt an Fahrt auf. Ganz besonders interessant fand ich die ausführlichen Erklärungen von jüdischen Traditionen, Hitlers Einstellung zu den Juden als Rasse und die Diskussion über das Für und Wider nach Palästina oder Amerika auszuwandern. Viele Juden, so wie auch die Familie Meyer, lebten nicht nach den alten Regeln, sondern praktizierten nur noch die wichtigsten Feiertage, wie das Chanukka Fest. Und immer wieder die Aussage „So schlimm wird es schon nicht.“ Das hat mich sehr berührt, denn wie hätten sie ahnen können - was ich als Leser schon weiß - was geschehen wird.
Mit Ruth konnte ich mich bis zum Schluss nicht richtig anfreunden. Von Anfang an fand ich sie ihrem Alter entsprechend nicht authentisch. Ihre Mutter Martha gefiel mir dagegen im Laufe der Geschichte immer besser und auch Karls Fahrer Hans Aretz war mir sehr sympathisch. Er und seine Familie erweisen sich als echte Freunde.
Gegen Ende des Buches wird das Leben der Familie Meyer immer eingeschränkter und bedrohlicher und die Geschichte endet mit einem Cliffhanger - der Reichsprogromnacht.

Fazit: Dieser erste Teil hat durchaus einige sehr interessante und fesselnde Kapitel, hat mich aber insgesamt leider nicht ganz überzeugen können.

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Veröffentlicht am 01.01.2019

Rührend aber packt nicht

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Ruth wächst in einer jüdischen Familie in Krefeld als Tochter eines Schuhhändlers auf. Ihre Kindheit scheint unbeschwert und ihre Eltern sorgen gut für sie, doch die "braune Gefahr" rückt immer näher und ...

Ruth wächst in einer jüdischen Familie in Krefeld als Tochter eines Schuhhändlers auf. Ihre Kindheit scheint unbeschwert und ihre Eltern sorgen gut für sie, doch die "braune Gefahr" rückt immer näher und bringt ihre bis dahin perfekte Welt ins Wanken.
Ulrike Renk beschreibt die Erlebnisse von Ruth einfühlsam und lebendig, sodass man die kleine einfach ins Herz schließen muss. Auch die anderen Charaktere muss man einfach mögen- und vielleicht ist das der Punkt, der stört. Gerade am Anfang des Buches ist sogut wie gar keine Spannung vorhanden, die Handlung plätschert vor sich hin und wäre da nicht der tolle Schreibstil, hätte ich mehr Probleme gehabt, am Ball zu bleiben. Auch wenn die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, die man nunmal nicht umschreiben und verändern kann, hätte man hier noch das ein oder andere Verbessern können. Im zweiten Abschnitt hat sich dann auch ein paar mal der Fehlerteufel eingeschlichen, in diesem Fall aber nur selten und trotzdem vollkommen Verständlich.
Ulrike Renk scheint sich große Mühe gegeben zu haben, das Buch korrekt in den Geschichtlichen Kontext einzuordnen- Sprache und Verhalten der Personen entsprechen dem damaligen Standart und so gewinnt die Story an Authentizität.
Wer sich für die damaligen Geschehnisse interessiert und auch gerne mal den Blickwinkel einer etwas jüngeren Hauptperson einnehmen möchte, findet an diesem Buch bestimmt gefallen, wer eher Spannung und Drama möchte, sollte auf ein Buch zurückgreifen, dass nicht auf wahren Begebenheiten beruht und somit eingeschränkte Möglichkeiten der Handlungsentwicklung hat.

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Veröffentlicht am 01.01.2019

Etwas zu wenig Spannung

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Ruth Meyer wächst behütet auf. Ihr Vater verdient gut, ihre Mutter hat trotz Kindermädchen viel Zeit für sie. Doch langsam wird der Antisemitismus stärker und die Familie Meyer fühlen sich als Juden immer ...

Ruth Meyer wächst behütet auf. Ihr Vater verdient gut, ihre Mutter hat trotz Kindermädchen viel Zeit für sie. Doch langsam wird der Antisemitismus stärker und die Familie Meyer fühlen sich als Juden immer mehr ausgegrenzt.

Die erste Hälfte des Buches ist sehr ruhig und man lernt einfach die Familie und deren Leben kennen. Ich hatte erwartet, dass das Buch aus der Sicht von Ruth erzählt wird. Aber es geht zunächst um die ganze Familie und deren Umfeld. Dadurch ist es etwas langatmig und man fiebert nicht so mit wie es beispielsweise bei der Ostpreußensaga war. Aber ab der Hälfte nimmt das Buch etwas mehr Fahrt auf und man wird gefesselt. Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Irritiert hat mich auch, dass es um so viele verschiedene Menschen geht. Man erwartet durch den Klappentext nur Ruth.

Vielleicht wäre es gut gewesen das Nachwort zu teilen und ein Vorwort einzufügen.

Ich mag den Schreibstil der Autorin total gern und finde es schön eine wahre Geschichte zu lesen.

Fazit: Der 1. Band der Reihe ist eher ruhig und zum Kennenlernen der Familie. Auch wenn man weiß was in Deutschland passiert ist, möchte man wissen was dieser netten Familie passiert.

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Veröffentlicht am 18.12.2018

Familiensaga im dunklen Deutschland

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Aus dem Klappentext

Ruth wächst glücklich und behütet auf, sie besucht das Lyzeum, verbringt die Sommer an der See und taucht in der benachbarten Villa des Seidenfabrikanten Merländer in die Welt der ...

Aus dem Klappentext

Ruth wächst glücklich und behütet auf, sie besucht das Lyzeum, verbringt die Sommer an der See und taucht in der benachbarten Villa des Seidenfabrikanten Merländer in die Welt der Stoffe ein. Mit Begeisterung lernt sie nähen und fertigt aus sorgsam gehüteten Stoffresten kunstvolle Verzierungen und kleine Taschen. Und sie verliebt sich. Kurt ist einige Jahre älter und, genau wie sie, jüdischen Glaubens. Dann kommen die Nazis an die Macht, und all ihre Träume für die Zukunft zerplatzen. Immer häufiger sind sie und ihre Familie Anfeindungen ausgesetzt, wissen nicht mehr, wem sie noch trauen können und stehen schließlich vor der Frage, ob sie ihre geliebte Heimat, Freunde und Verwandte verlassen müssen.

Das Buch ist der Auftakt einer 3-teiligen Familiensaga rund um die jüdische Familie Meyer. Allen voran Tochter Ruth.
Deren Leben verläuft bis zur Machtergreifung der Nazis wohl behütet und sorgenfrei.
Hier muss ich allerdings anmerken, dass ich mir anhand des Klappentext eine andere Vorstellung vom Inhalt des Buches gemacht habe.
Ich dachte eigentlich, dass es sich bei Ruth um eine junge Dame handelt und nicht um ein Kind, welches ich aufwachsen sehen werde. Im Grund dreht sich die eigentlich Handlung in diesem Buch, mehr um ihre Mutter Martha.
Spannend fand ich, mehr über den jüdischen Glauben zu erfahren, über die Spannungen welche die Machtergreifung der Nazis auslöste, die Ängste der Menschen und die verzweifelten Versuche, den Gräueltaten der braunen Brut zu entkommen.
Gerade in der heutigen Zeit, darf dies nicht vergessen werden.

Der Schreibstil ist flüssig, allerdings kommt es immer wieder zu Wiederholungen ganzer Passagen. Hier müsste von Seiten des Lektorats nachgearbeitet werden.
Ich würde auch die Altersfreigabe auf 16 Jahre setzen. Manche Passagen waren schon recht naiv geschrieben.
Die Protagonisten waren mir dagegen weitgehend sympathisch und von der Autorin gut ausgearbeitet. Auch der geschichtliche Hintergrund war sehr gut recherchiert.
Interessant fand ich, dass es sich um die wahre Geschichte von Ruth Elcott handelt. Von ihr hatte ich schon gelesen, aber sie nicht mit der „Ruth“ hier in Verbindung gebracht.
Obwohl das Buch für mich ein paar kleine Schwächen hat und ich leider nur gute 3 Sterne vergeben kann, möchte ich gerne lesen, wie es mit der Familie Meyer und ihren Freunden weitergeht, denn das Thema ist hoch interessant.

Veröffentlicht am 17.12.2018

rührend geschrieben, mir hat es an Handlung gefehlt

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Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld der 30er Jahre. Vater Karl ist viel als Vertreter für Schuhe in Deutschland unterwegs. Mutter Martha kümmert sich um Haushalt und die beiden Kinder Ruth und Ilse. ...

Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld der 30er Jahre. Vater Karl ist viel als Vertreter für Schuhe in Deutschland unterwegs. Mutter Martha kümmert sich um Haushalt und die beiden Kinder Ruth und Ilse. Der Familie geht es gut. Aber immer mehr machen sich die Braunen im Lande bemerkbar mit ihren Hassparolen und Ideologien. Mehr will ich nicht verraten!
Wieder einmal hat die Autorin sehr gefühlvoll und einfühlsam das Leben der Meyer beschrieben. Dabei ist der Schreibstil so wunderbar, dass man als Leser einfach abtauchen kann in die damalige Zeit. Ulrike Renk vermittelt mit der Geschichte auch die Sorgen, Nöte und Ängste der jüdischen Bevölkerung, ihren Irrglauben, dass die Nazis sich nicht lange halten werden, sehr glaubhaft. Auch die Charaktere im Buch sind wieder sehr gut beschrieben und gelungen. Am besten > wenn auch als Person eher unsympathisch< gelungen fand ich Marthas Mutter Emilie. Einfach zum Schmunzeln, wie herrisch, altmodisch und uneinsichtig diese Frau dargestellt ist. Ein „Traum“ von Schwiegermutter“.
Ich habe mich gefragt, warum das Buch „Jahre aus Seide“ heißt. Nur weil Ruth von ihrem Nachbarn Seidenstoffe geschenkt bekommt und damit erste Stücke entwirft? Sicher doch nicht. Eher würde ich denken, dass in diesem ersten Teil der Trilogie die Familie noch in „Samt und Seide“ gebettet war. So richtig kritisch wurde es für diese jüdische Familie, außer die finanziellen Einbußen des Vaters bei seinem Vertretergeschäft, ja noch nicht. Und das ist es, was mich an dem Buch gestört hat. So richtig aufregendes ist in diesem ersten Teil nicht passiert. Gestört haben mich die vielen grammatikalischen Fehler im ersten Drittel.
Insgesamt gesehen ist es ein unterhaltsames, lesenswertes Buch. Für die beiden folgenden Teile hoffe ich, dass da dann mehr Handlung, mehr Wendungen auftreten werden. Der erste Teil bekommt von mir 3,5 Lese-Sterne.