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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2019

Gelungener Allgäu-Krimi

Executive
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Tilman Bullreitner führt die Tobelmühle als Seminarhaus, wobei er finanziell gut abgesichert ist. Zufällig erfährt er, dass er einen Teilnehmer des nächsten Seminars gut kennt – es ist J.K. Maierling, ...

Tilman Bullreitner führt die Tobelmühle als Seminarhaus, wobei er finanziell gut abgesichert ist. Zufällig erfährt er, dass er einen Teilnehmer des nächsten Seminars gut kennt – es ist J.K. Maierling, der am Tod von Tils Schwester und deren ungeborenem Kind Schuld trug. Maierling ist der ausgemachte Fiesling, der nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist und dabei buchstäblich über Tote geht. Auch seine Familie muss darunter leiden, seine Kinder und seine Frau, die sich von ihm getrennt hat, die Scheidung soll nun endlich über die Bühne gehen. Die Geschehnisse spitzen sich immer mehr zu…

Die Autorin Alexandra Scherer hat mit „Executive“ einen Regionalkrimi geschrieben, in dem sich die erfundenen Orte gut in die Region einordnen. Die Protagonisten sind herrlich gelungen, teilweise fast schon klischeehaft in die Geschichte geschrieben: Allgäuer Originale, die man sich sofort in dieser Landschaft vorstellen kann. Verdächtige gibt es zuhauf, es ist eine Freude, hier mitzuraten. So kann auch ein unblutiger Krimi mit viel Spannung aufwarten!

Ein Regionalkrimi ganz nach meinem Geschmack, mit einigen Szenen im Dialekt und viel Lokalkolorit sowie einer spannenden Geschichte drum herum. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung sowie fünf überzeugte Sterne.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Gelungene Fortsetzung der Reihe

Redemption Point
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Die Privatdetektive Ted Conkaffey und Amanda Pharell sollen der Polizei helfen, einen Doppelmord in einer Bar aufzulösen. Ihn verfolgt aber auch das Geschehen um die Anschuldigung, er habe eine Dreizehnjährige ...

Die Privatdetektive Ted Conkaffey und Amanda Pharell sollen der Polizei helfen, einen Doppelmord in einer Bar aufzulösen. Ihn verfolgt aber auch das Geschehen um die Anschuldigung, er habe eine Dreizehnjährige entführt und missbraucht. Deren Vater taucht plötzlich bei ihm auf und möchte sich an Ted rächen. Ted muss nun selbst den wahren Täter finden.

Die beiden Detektive haben eine bewegte Vergangenheit: Ted arbeitete als Cop, als ihn die Anschuldigung über Claires Entführung ereilte. Das stellte sein Leben völlig auf den Kopf, seine Frau distanzierte sich von ihm, seine Freunde und Kollegen wandten sich von ihm ab. Er beißt sich durch, schafft es, sich in der Detektei von Amanda ein neues, wenn auch fragiles Leben aufzubauen, denn die Anschuldigungen kochen immer wieder hoch. Amanda wiederum hat in Notwehr eine Jugendliche ermordet und saß dafür ihre Strafe im Knast ab. Zudem ist Amanda eine sehr exzentrische Person, allerdings eine Detektivin mit viel Weitsicht. Dabei ergänzen die beiden sich aufs Allerbeste. So ist der Leser schnell drin in einem spannenden Thriller, der durch den fesselnden Schreibstil der Autorin leicht zu lesen ist.

Schon der erste Band der Reihe hat mich vom Fleck weg begeistert, die vorliegende Fortsetzung hat den Standard hoch gehalten. (Wobei es sicher von Vorteil ist, mit dem ersten Band zu starten, um die Hintergründe zu kennen.) Und wie bei „Crimson Lake“ habe ich auch dieses Buch in kürzester Zeit inhaliert und freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung. Dafür gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung sowie alle fünf möglichen Sterne!

Veröffentlicht am 29.12.2018

Eine besondere Augenweide

Good Night Stories for Rebel Girls 2
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Frauen, die in irgendeiner Weise die Weltgeschichte nachhaltig beeinflusst haben, auch wenn die Nachwelt das nicht immer richtig honoriert: In diesem Buch sind die Geschichten von 100 Frauen versammelt, ...

Frauen, die in irgendeiner Weise die Weltgeschichte nachhaltig beeinflusst haben, auch wenn die Nachwelt das nicht immer richtig honoriert: In diesem Buch sind die Geschichten von 100 Frauen versammelt, die ihr Leben selbst in die Hand genommen haben. Von Madonna über Hillary Clinton bis hin zu weniger bekannten Frauen sind Kurzporträts versammelt, die Mut machen, das eigene Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Sehr spannend sind diese Kurzporträts, wundervoll illustriert von 60 Künstlerinnen, die ihren eigenen Stil in die Geschichten einbringen. Sehr unterschiedliche Frauen sind hier versammelt, aus den verschiedensten Bereichen und über die ganze Welt verstreut. Zum Schluss kann frau ihre eigene Geschichte ins Buch schreiben, mit den Worten, die den größten Teil dieser Geschichten beginnen lassen: „Es war einmal…“ Eine sehr schöne Idee, die jeder Leserin zugesteht, ihre eigene Geschichte als etwas Besonderes aufzufassen.

Die Sammlung der Geschichten und die Aufmachung des Buches sind sehr gelungen, jede Geschichte ist eine besondere Augenfreude. Ein gelungenes Geschenk für jede Frau, unbedingt empfehlenswert.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Die Weihnachtsgeschichte in lustiger Variante

Das letzte Schaf
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Die Schafe sind in heller Aufregung: Ihre Hirten sind verschwunden, und in dieser Nacht soll ein Mädchen geboren worden sein. Gemeinsam machen sich die Schafe auf, um bei diesem Fest teilzunehmen. Unterwegs ...

Die Schafe sind in heller Aufregung: Ihre Hirten sind verschwunden, und in dieser Nacht soll ein Mädchen geboren worden sein. Gemeinsam machen sich die Schafe auf, um bei diesem Fest teilzunehmen. Unterwegs treffen sie ein paar Tiere, die ihnen bei der Suche weiterhelfen.

Die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht der Schafe erzählt – das ist eine ganz fabelhafte Idee, die manches nochmal in ein ganz anderes Licht setzt. Wie die Schafe sich ganz ohne Plan auf den Weg machen, ohne die fürsorgliche Hilfe ihrer Hirten, wie sie auf dem Weg Gefahr laufen, eines der Schafe zu verlieren, dann aber doch vollzählig ankommen am Stall, das ist sehr lustig und komisch erzählt von Ulrich Hub und wunderbar passend illustriert von Jörg Mühle. Jedes der Schafe ist einzigartig geraten, die Geschichte mit viel Sprachwitz erzählt.

Da kann man ganz leicht mal Pause machen vom vorweihnachtlichen Stress – oder nach Weihnachten entspannt auf die Weihnachtstage zurücksehen. Das alles mit einem liebevollen Augenzwinkern.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Geht direkt ins Herz

Die Schneeschwester
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Julian ist ein Weihnachtskind, er hat genau an Heiligabend Geburtstag. Bisher war dies ein wunderschönes Fest in seiner Familie, doch in diesem Jahr ist alles anders. Seit dem Tod seiner Schwester vor ...

Julian ist ein Weihnachtskind, er hat genau an Heiligabend Geburtstag. Bisher war dies ein wunderschönes Fest in seiner Familie, doch in diesem Jahr ist alles anders. Seit dem Tod seiner Schwester vor einigen Monaten hat die Trauer in der Familie Einzug gehalten, und seine Eltern scheinen Weihnachten vergessen zu haben: Es gibt keine einzige Weihnachtsdekoration im Haus, und das scheint sich drei Tage vor Weihnachten auch nicht mehr zu ändern. Da trifft er die lebenslustige Hedvig, die Weihnachten über alles liebt und ihn mit allem mitzieht, was sie vorschlägt. Gemeinsam bauen sie eine Schneefrau, die Julians Schwester Juni zum Verwechseln ähnlich sieht. Doch Hedvig hat ein riesiges Geheimnis…

Dieses Buch ist wunderschön geschrieben und phänomenal illustriert. Beim Lesen konnte ich richtig mitleben mit Julian und Hedvig: Ich spürte die Trauer, die wie ein Schatten über Julians Familie liegt, fühlte Hedvigs Lebenslust, und gleichzeitig ahnte ich schon ziemlich bald, dass hier etwas ganz seltsam ist. Durch die 24 Kapitel kann die Geschichte zu einem Adventskalender umfunktioniert werden, doch das hätte ich kaum erwarten können, ich musste es in einem Rutsch auslesen. Es ist eine Weihnachtsgeschichte, die direkt ins Herz geht, aber auch Trost spendet zu jeder anderen Jahreszeit.

Eine solch ergreifende und tieftraurige, aber auch Trost spendende Geschichte um das Thema Trauerbewältigung habe ich selten gelesen. Deshalb kann ich es nur allen Erwachsenen ans Herz legen, aber auch älteren Kindern, die einen Verlust zu verkraften haben. Am liebsten würde ich mehr als die fünf möglichen Sterne verteilen.