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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grausam, fesselnd....Chris Carter

Die stille Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 6)
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Chris Carter ist sicherlich einer der härtesten Thriller Autoren die ich kenne. Keiner schreibt die Morde so grausam, keiner zeichnet für mich ein klareres Bild eines Psychopaten wie er. Bisher war es ...

Chris Carter ist sicherlich einer der härtesten Thriller Autoren die ich kenne. Keiner schreibt die Morde so grausam, keiner zeichnet für mich ein klareres Bild eines Psychopaten wie er. Bisher war es mir trotz allem immer gelungen Abstand zu seinen bestialischen Mördern und deren Morden zu halten. Diesmal ist mir die Handlung aber richtig unter die Haut gegangen. In diesem neuen Fall seines Romanhelden Robert Hunter hat er Fälle eingebaut die nicht nur seiner Fantasie entspringen. Christ Carter versteht wovon er schreibt. Denn er ist nicht nur Autor, er hat auch forensische Psychologie studiert und auch als Kriminalpsychologe in den USA gearbeitet. Im seinem sechsten Buch mit Profiler Hunter geht er besonders stark auf die Gedankengänge ein. Erst dachte ich ja, mir würden diese Ermittlungen nicht so nah gehen, die Opfer waren schon tot und der Mörder gefasst. Doch die Schilderungen und genauen Bilder der Abartigkeiten und besonders noch die wirren Denkinhalte des Täters sind beängstigend und durch die teils realen Fälle war die Geschichte nicht nur spannend sondern auch beklemmend. “Die stille Bestie” ist nicht nur Robert Hunters persönlichster Fall, sondern auch Chris Carters persönlichstes Buch von den dreien, welche ich bisher aus der Reihe las.

Mein Fazit:

Chris Carter ist und bleibt eine Klasse für sich. Nichts für schwache Nerven und zartbesaitete Gemüter. Seine Erzählungen fesseln und lassen bis zum Ende nicht mehr los. Man durchlebt von Gänsehaus, Ekel bis Angst so ziemlich alles was man während des Lesens so verspüren kann.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Eine grausame Krankheit, eine gescheiterte Ehe

Im Traum höre ich dich spielen
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Anfangs, nach einigen Kapiteln, hatte ich echt schon die Befürchtung, mich würde der Roman völlig kalt lassen. Denn das hatte die Geschichte wahrlich nicht verdient. Zu Beginn beschränkte sich das Geschehen ...

Anfangs, nach einigen Kapiteln, hatte ich echt schon die Befürchtung, mich würde der Roman völlig kalt lassen. Denn das hatte die Geschichte wahrlich nicht verdient. Zu Beginn beschränkte sich das Geschehen aber zu sehr um die gescheiterte Ehe von Richard und Karina. Ihre gegenseitigen Schuldzuweisungen. Rein gedanklich, doch ihre Vergangenheit war noch sehr präsent, noch nicht verarbeitet. Zwar war da kein Hass zwischen den Beiden, aber die gegenseitige Ablehnung war doch spürbar. Erst als die grausame Krankheit, ihr Verlauf und was es aus Richard macht, immer mehr in das Geschehen einfloss, entwickelte sich allmählich so etwas wie Mitgefühl bei mir. Für Richard, wie er mit der Krankheit umging. Seine Ängste, seine Selbstreflexion während des Krankheitsverlaufes. Was diese Krankheit aus ihm machte. Aber auch zu Karina hatte ich am Ende den allerhöchsten Respekt.

Natürlich stellte sich dann auch die Frage, warum tut sie das? Warum opfert sie sich für ihren Ex-Mann auf? Hat sie wirklich ein so großes Herz oder verbirgt sich dahinter doch mehr? Die Antworten bekommt man dann nach und nach geliefert. Man kann sich auch gut in Karina, als die pflegende Angehörige, hineinversetzten. Welche Ängste, welchem Stresslevel sie ausgesetzt ist und was dies bei ihr auslöst. Wirklich gut nachvollziehbar und lebensecht dargestellt.

Mein Fazit:
Nach meinen anfänglichen Zweifeln konnte mich die Geschichte dann doch noch für sich gewinnen. Tatsächlich hat es die Autorin dann doch noch geschafft, dass mir die Tränen in den Augen standen. Die Charaktere empfand ich als sehr realistisch. Keiner von beiden hatte wirklich großen Sympathiewert, doch waren sie glaubhaft dargestellt. Ihre Entwicklung während des Krankheitsverlaufes, wie sie vorher miteinander umgingen und welche Rolle ihre eigene Kindheit für die charakterliche Entwicklung spielte. Über ALS wusste ich vorher nicht viel. Nur, dass sie grausam und tödlich ist. Jetzt, nach dieser Lektüre, bin ich um einiges klüger. Es ist erschreckend. Die Autorin hat gut recherchiert und ihr Wissen ganz gut in den Roman einfließen lassen.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Guter Spionagethriller

Niemand kennt deinen Namen
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Ein Verhör, ein Rückpfiff aus höchster Ranghöhe, ein Opfer. So beginnt der Prolog. Spannend, geheimnisvoll. Die Gehirnwindungen fangen bereits auf diesen ersten Seiten an mitzuarbeiten.

Rasante Aktion ...

Ein Verhör, ein Rückpfiff aus höchster Ranghöhe, ein Opfer. So beginnt der Prolog. Spannend, geheimnisvoll. Die Gehirnwindungen fangen bereits auf diesen ersten Seiten an mitzuarbeiten.

Rasante Aktion im Wechsel mit akribischer Wahrheitssuche. Vine ist glaubhaft als Agent und sympathisch als Mensch, auch wenn er ein eigenbrötlerischer Einzelgänger ist. Nach und nach deckt er Geheimnisse auf und kommt einer Sache auf den Grund, die politisch brisanter nicht sein könnte. Die Hintergründe sind Glaubhaft, die Hintermänner rätselhaft, Verdächtige gibt es einige. Schade, dass man aber ab einem gewissen Punkt dann doch zu früh eine gewisse Ahnung über eine bestimmte Person hat. Positiv aber, dass das Warum fast bis zum Ende rätselhaft bleibt.

Klassisch gut gemachter Spionagethriller. Zwischen den aktuellen Geschehnissen driftet die Geschichte immer mal wieder in die Vergangenheit. Man erfährt dadurch einiges über Vine, seine Arbeit, Gariel Wilde und sein Verhältnis zu dessen Frau Rose. Das Tempo ist angenehm dynamisch, nicht zu schnell, nicht zu langsam.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Das Grauen überlebt

Final Girls
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Der Beginn fesselt einen schon, wie man es sich von einem rasanten Thriller erwartet. Leider zieht sich die Handlung dann doch recht zäh in die Länge. Der Spannungsbogen wird über längere Strecken recht ...

Der Beginn fesselt einen schon, wie man es sich von einem rasanten Thriller erwartet. Leider zieht sich die Handlung dann doch recht zäh in die Länge. Der Spannungsbogen wird über längere Strecken recht flach gehalten, schnellt dann aber immer mal wieder in die Höhe. Fragen über Fragen, Ideen im Kopf, als Leser scheint man immer eine gewisse Ahnung zu haben, ohne dies wirklich Bestätigt zu bekommen. Psychologisch durchaus interessant. Erst zum Ende hin, wendet sich alles in eine unerwartete Richtung und die Geschichte bekommt den bis dahin vermissten Kick. Lässt man dann das Gelesene noch einmal Revue passieren, entdeckt man so manches an Hinweisen, welche einen erst dann richtig bewusst werden.

Mein Fazit:
Super Idee, guter Schreibstil und Storyaufbau. Leider hapert es an der recht flach gehaltenen Spannung, die bis zum Ende nur ab und zu ausschlägt, dann aber rasant an Höhe gewinnt. Auch wenn die Handlung mitunter recht in die Länge gezogen war, konnte mich der Thriller mit seinen psychologischen Feinheiten und seiner doch unerwarteten Wendung am Ende noch überzeugen!

Veröffentlicht am 30.06.2018

Unschuldig hinter Gitter

D.I. Helen Grace: Eingeschlossen
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Eingeschlossen ist der sechste Band der D.I. Grace Reihe und eine Fortsetzung des fünten Falles. Meinen persönlichen Eindruck zu dem vorhergehenden Titel Letzter Schmerz ist hier.
Helen wurde für die Morde ...

Eingeschlossen ist der sechste Band der D.I. Grace Reihe und eine Fortsetzung des fünten Falles. Meinen persönlichen Eindruck zu dem vorhergehenden Titel Letzter Schmerz ist hier.
Helen wurde für die Morde aus Letzter Schmerz in Untersuchungshaft genommen. Draußen gibt es nur eine Person die an ihrer Unschuld glaubt: Charlie Brooks, ihre Freundin und engste Mitarbeiterin. Alle anderen im Revier sind überzeugt von Helens Schuld. Nur ihr Vorgesetzter weiß, dass er Licht in den Fall bringen könnte. Doch er hegt einen persönlichen Hass auf die Detective und möchte unter allen Umständen verhindern, dass Charlie Brooks weiter nach dem Mann sucht, der für die Morde verantwortlich ist.
Derweil kämpft Helen hinter Gittern ums nackte Überleben. Denn nicht nur ist ein Mörder hinter den verschlossenen Mauern, auch muss sie brutale Überfälle von Insassinnen an ihr fürchten. Denn so manche der Frauen hat Helen selber in das berüchtigte Gefängnis gebracht. Nur wenigen Frauen kann sie trauen und ein Wärter geht besonders hart mit ihr ins Gericht. Als ein weiterer Mord geschieht, ist Helen klar, dass sie den Fall aufklären muss, ansonsten wird das Morden nicht aufhören.
In der Fortsetzung von Letzter Schmerz erlebt man besonders das harte Leben hinter Gittern, besonders für eine Polizistin. Schlägereien und tätige Angriffe stehen an der Tagesordnung. Das Gefängnis selber scheint auch eine Extreme zu sein, einem Mittelalterlichen Kerker nicht unähnlich, mit einem Hauch von Moderne. Kann mir gar nicht vorstellen, dass es solche Uralteinrichtungen im Königreich tatsächlich noch gibt. Helen begibt sich hier auf sehr gewagte Missionen, die ihr so manche Wunde abverlangen. Geschickt führt der Autor den Leser hier auf so manchen Holzweg.
Eine rasante Mördersuche findet aber nicht nur hinter Gittern statt. Auch Charlie Brooks gräbt tief und findet schließlich die Person, welche sie sucht. Hier ist weniger die Spannung präsent, dafür fiebert man doch mit, damit auch dieser Fall geklärt und für Helen alles gut ausgeht.
Mein Fazit:
Eine spannende Fortsetzung mit geschickten Finten und falschen Wegen. Unbedingt Letzter Schmerz vorher lesen!