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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2019

Unterhaltsamer und spannender Segeltörn

Das Haus, das in den Wellen verschwand
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Klappentext: "" Lana und ihre beste Freundin Kitty wagen das große Abenteuer und verlassen ihre Heimat England, um auf Weltreise zu gehen. Unterwegs treffen sie auf eine Gruppe Backpacker, die mit ihrer ...

Klappentext: "" Lana und ihre beste Freundin Kitty wagen das große Abenteuer und verlassen ihre Heimat England, um auf Weltreise zu gehen. Unterwegs treffen sie auf eine Gruppe Backpacker, die mit ihrer Jacht von den Philippinen nach Neuseeland segelt. Schnell werden die beiden Mädchen Teil der Crew und es beginnt eine aufregende Zeit vor der traumhaften Kulisse der Südsee. Als plötzlich ein Crewmitglied mitten auf dem Ozean spurlos verschwindet, merken die Freundinnen jedoch, dass an Bord nichts ist, wie es scheint. Nach und nach kommen die Gründe ans Licht, weshalb ihre Mitreisenden die Fahrt wirklich angetreten haben..."

Lucy Clark erzählt in zwei Zeitebenen - "Damals" und "Jetzt" und springt so zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Die Sprünge verhelfen dem Hörer zu einem Gesamtbild der einzelnen Mitreisenden, v.a. aber zu Lana und ihrer problematischen Kindheit. Die Autorin schafft es, aus dem abenteuerlichen Urlaubsidyll zweier junger Engländerinnen einen dichten und spannenden Roman mit geheimnisvollen Geheimnissen und Geschehnissen zu entwickeln, der Misstrauen, Neid, zwischenmenschliche Probleme, vergangene Straftaten usw. ans Licht bringt. Das Ganze eskaliert, als Lana Nachforschungen anstellt und das Verschwinden eines Crewmitglieds aufklären möchte. Sie verlässt im Streit das Boot vor dem eigentlichen Ziel und reist vor den anderen nach Neuseeland. In der Zwischenzeit passiert eine Katastrophe an Bord.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Stephen King hebt ab

Erhebung
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Scott, der mit seinem Kater Bill in der amerikanischen Kleinstadt Castle Rock lebt, ist Protagonist in Kings neuster Novelle. Er will die verhärteten Fronten zwischen den Bewohnern auflösen und für mehr ...

Scott, der mit seinem Kater Bill in der amerikanischen Kleinstadt Castle Rock lebt, ist Protagonist in Kings neuster Novelle. Er will die verhärteten Fronten zwischen den Bewohnern auflösen und für mehr Verständnis sorgen, gleichzeitig verliert er auf mysteriöse Weise Gewicht. Obwohl oder vielleicht gerade weil er körperlich immer weniger wird, geht es ihm mental sehr gut, er wirkt frei und glücklich.

Zum Inhalt: Scott nimmt rasend schnell ab. Sein korpulentes Aussehen ändert sich trotzdem nicht. Und noch unheimlicher: Wenn er auf die Waage steigt, zeigt sie immer das gleiche Gewicht an, egal wie viel er momentan trägt, ob Kleidung oder gar Hanteln. Scott möchte nicht zu einem medizinischen Versuchskaninchen werden und wendet sich deshalb nur an den pensionierten Arzt Dr. Ellis. Aber auch der weiß keinen Rat. Abgesehen vom Gewichtsverlust verrichten die Hunde seiner neuen lesbischen und miteinander verheirateten Nachbarinnen ihre Geschäfte aufs Scotts Rasen. Die beiden haben gerade ein tolles Restaurant eröffnet, das jedoch von den homophoben Kleinstädtern boykottiert wird. Trotz des anfänglichen Streits bzgl. der Hunde kommen sich Scott und die zwei Gastronominnen sowie Dr. Ellis und seine Frau näher und wissen bald von Scotts geheimnisvollem Gewichtsverlust.

King schreibt zur Abwechslung mal eine Novelle mit knapp 150 Seiten, die dennoch Inhalt und etwas zu erzählen hat. Man könnte sogar von einem Märchen sprechen, denn der gute Ritter Scott besiegt mit seinem Gefolge das Böse und entschwebt letztendlich auf mysteriöse Weise. Soweit kann ich dem Autor gut folgen, er plädiert für mehr Toleranz, v.a. in Zeiten Donald Trumps. In den Gewichtsverlust kann ich ein Freimachen von Ballast hineininterpretieren, aber viel mehr auch nicht. Ich habe den tieferen Sinn dahinter, sollte es einen geben, beim besten Willen nicht verstanden.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Die andere Seite von Steve Jobs

Beifang
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Lisa Brennan-Jobs rechnet ab - mit ihrem narzisstischen Vater, der sie verleugnete und vernachlässigte, den sie hasste und abgöttisch liebte.

Wie "Beifang" fühlte sich Lisa: Als Beifang bezeichnet man ...

Lisa Brennan-Jobs rechnet ab - mit ihrem narzisstischen Vater, der sie verleugnete und vernachlässigte, den sie hasste und abgöttisch liebte.

Wie "Beifang" fühlte sich Lisa: Als Beifang bezeichnet man die Meerestiere, die zu klein, zu unattraktiv usw. sind und meistens ungenutzt wieder im Meer entsorgt werden. "Lisa war das Ergebnis einer im Ansatz gescheiterten Liebe. Als die Studentin Chrisann Brennan schwanger wurde, hatte Steve Jobs gerade das College geschmissen und schraubte in der berühmten Garage im Silicon Valley komische Kästen zusammen. Chrisann wollte Künstlerin werden und verließ den "Nerd" Steve. Diese Kränkung sollte er ihre - und auch Lisa - lange nicht verzeihen. Der Apple-Gründer bestritt die Vaterschaft, nannte aber gleichzeitig wohl einen seiner Computer nach ihr. Und das kleine Mädchen erlebte eine Kindheit der Extreme: Da war einerseits ihre Hippie-Mutter, die nicht einmal genug Geld für ein Sofa hatte, und andererseits eben einer der reichsten und berühmtesten Männer der Welt... " (Klappentext).

Sowohl Laurene Powell, die Mutter von Jobs anderen drei Kindern, und die Schriftstellerin Mona Simpson distanzieren sich von Lisa Brennan-Jobs Darstellung und es hat auch einen gewissen Beigeschmack, wenn mit Toten abgerechnet wird, die sich nicht mehr wehren können. Dennoch funktioniert "Beifang" als autobiografischer Roman und zeigt die Coming-of-Age-Geschichte einer Frau, die ihren Platz im Leben sucht. Auf dem Sterbebett konnte sie sich noch mit ihrem Vater aussöhnen, der leider viel zu spät realisierte, was für eine wunderbare Tochter er hat. Immer wieder sagte er zu ihr "Du hast etwas gut bei mir". Lisa schreibt über diese letzten Tage: "Ich dachte, es ist so spät. Wir hätten Freunde sein können, aber nun ist es so spät."

Ich hoffe, dass sie ihren Platz im Leben gefunden hat und ihre Kindheit und Jugend, zwischen Reichtum und Armut, mit einem mal kumpelhaften, mal tyrannischem Vater, mit einer psychisch labilen und weltfremden Mutter, aufgearbeitet hat und zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranwuchs.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Wie wir einander besser verstehen

Die Sprache der Tiere
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Ich muss dem Klappentext Recht geben: Karsten Brensing trägt viel mit seinem neuen Buch zu mehr Verständnis zwischen Mensch und Tier bei.
"Ist es wirklich möglich, die uralte Menschheitssehnsucht, dass ...

Ich muss dem Klappentext Recht geben: Karsten Brensing trägt viel mit seinem neuen Buch zu mehr Verständnis zwischen Mensch und Tier bei.
"Ist es wirklich möglich, die uralte Menschheitssehnsucht, dass Mensch und Tier einander verstehen, zu verwirklichen? …. seit wir wissen, dass Meisen in Sätzen reden, Delfine eine komplizierte Grammatik sicher anwenden können und manche Tierarten 300 und mehr Vokabeln beherrschen, erscheint fast alles möglich. … Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie Tiere besser verstehen, und wenn Sie richtig kommunizieren, werden Sie auch besser verstanden. …"

Tiere haben nicht nur Anspruch auf Freiheit von Schmerzen und Leiden, sondern auch auf ein schönes und sinnvolles Leben. Als Verhaltensforscher und Meeresbiologe geht Brensing diesem Thema auf den Grund. Er zeigt dem Leser anhand unterschiedlicher Theorien und Beispiele, dass Tiere genauso logisch denken und fühlen wie wir Menschen und sie keineswegs nur auf Instinkte zu reduzieren sind. Sie können mit uns Menschen kommunizieren sowie untereinander und sie sind Individuen.

I ch wollte das Buch lesen, weil ich mich für Tierkommunikation interessiere und ich Vegetarier bin. Für mich ist es verständlich, dass man Tiere als Nahrung tötet, wenn es nichts anderes zu essen gibt, wie z.B. in Grönland, Tibet oder in der Wüste Namibias. In der westlichen Welt, sollte jedoch kein Tier mehr sterben müssen, damit wir etwas zu essen haben, somit würde z.B. auch die grausame Massentierhaltung, Tiertransporte usw. sofort aufhören.

Es handelt sich bei "Die Sprache der Tiere" um ein Sachbuch, dass jedoch kein bisschen trocken ist und der Leser spür auf jeder Seite wie Brensings Liebe zu Tieren mitschwingt.

Veröffentlicht am 04.01.2019

M. Fischedick trifft den Nagel auf den Kopf

Überleben unter Kollegen
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Wer kennt sie nicht, die Lästermäuler, Klugscheißer, Labertaschen, Blaumacher oder Lowbrainer, die man Tag für Tag mind. 8 Stunden ertragen muss?
Mathias Fischedick verrät in seinem Buch wie man die zwischenmenschlichen ...

Wer kennt sie nicht, die Lästermäuler, Klugscheißer, Labertaschen, Blaumacher oder Lowbrainer, die man Tag für Tag mind. 8 Stunden ertragen muss?
Mathias Fischedick verrät in seinem Buch wie man die zwischenmenschlichen Herausforderungen im Berufsleben meistern kann und gibt allerhand hilfreiche praktische Tipps für den Berufsalltag. Er legt wert auf ein respektvolles und wertschätzendes Arbeitsklima und unterscheidet sich dabei grundlegend von anderen Ratgebern, die häufig Strategien aufzeigen, wie man Konflikte gewinnt oder den anderen manipuliert, dadurch verhärten sich die Fronten jedoch nur noch. Seine Strategie heißt kurz WOW - Wahrnehmung, Offenheit und Wertschätzung.
Mathias Fischedick hat vielleicht eine blassrosa Brille auf und die Umsetzung seiner Ideen ist bestimmt nicht einfach, aber haben wir eine andere Wahl?

Der Job-Couch hat schon lange eine beliebte Radioshow, ist nun aber auch mit "Überleben und Kollegen" in ganz Deutschland live on Tour. Er hat aus der Not eine Tugend, indem er den beruflichen Wahnsinn mit viel Humor nimmt.