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Veröffentlicht am 04.05.2019

June

June
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Handlung:
1955
Den Bewohnern St. Jude's steht ein aufregender Sommer bevor. Große Hollywood Stars kommen in die Stadt um dort einige Filmszenen zu drehen. Nur June lässt sich von der Stimmung nicht anstecken, ...

Handlung:
1955
Den Bewohnern St. Jude's steht ein aufregender Sommer bevor. Große Hollywood Stars kommen in die Stadt um dort einige Filmszenen zu drehen. Nur June lässt sich von der Stimmung nicht anstecken, sie steht kurz vor ihrer Hochzeit und will sich auf ihr künftiges Leben vorbereiten. Bis June durch einen Zufall den großen Frauenschwarm und Filmstar Jack Montgomery kennenlernt. Ihre Welt und ihre Pläne werden komplett auf den Kopf gestellt...

2015
Cassie hat das Haus ihrer Großmutter June in der Kleinstadt St. Jude geerbt. Sie ist ziellos, hat gerade eine Trennung hinter sich und kommt nur schwer über einen Streit vor dem Tod der Großmutter hinweg. Dazu kommen noch Sorgen um das Haus Two Oaks, es hat bessere Zeiten hinter sich und einige Reparaturen stehen an. Cassie kann sich nicht dazu aufraffen, sich darum zu kümmern. Eines Tages steht ein junger Herr vor der Tür und eröffnet Cassie, dass sie erneut geerbt hat. Von einer ihr vollkommen unbekannten Person...

Meinung:
Das Cover finde ich richtig schön, es ist herrlich altmodisch und nostalgisch. Mir gefallen die gedeckten und ruhigen Farben, dadurch fällt der Titel stark ins Auge und wirft die Aufmerksamkeit auf das Buch. Ein schönes Cover, dass mich auf den ersten Blick angesprochen hat und irgendwie besonders wirkt.

Lange Zeit stand das Buch auf meiner Wunschliste, Ende letzten Jahres habe ich es als Mängelexemplar in einen richtig guten Zustand gefunden und nun bin ich endlich dazu gekommen, mit dem Lesen zu beginnen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich mal eine Leseprobe davon gelesen hatte und diese mir richtig gut gefallen hat. Doch als ich das Buch aufgeschlagen habe und mit der Lektüre begonnen habe, war ich nicht mehr ganz so begeistert von dem Anfang. Direkt am Anfang wird beschrieben, wie das Haus fühlt und auch lebt. Eine schöne Vorstellung, was ich an sich auch recht gut beschrieben fand. Bis dann Cassie ihren ersten Auftritt hatte. Cassie ist ein gewöhnungsbedürftiger und seltsamer Charakter, mit dem ich durchweg meine Probleme hatte und sie hat mir den Einstieg in den Roman auch erschwert.
Cassie lässt sich arg hängen und suhlt sich nur in ihrem Selbstmitleid über all das, was in ihrem Leben schief gelaufen ist. Ich war schnell genervt von ihr und war froh, als es den ersten Zeitsprung in das Jahr 1955 gab.
Zum Glück hat sich Cassie stark entwickelt und auf den vielleicht letzten 50 Seiten fand ich sie dann doch ziemlich in Ordnung und konnte mich besser mit ihr anfreunden. Ab einem bestimmen Moment hatte sich Cassie wieder besser im Griff und hat begonnen, wieder richtig zu leben und nicht nur zu existieren.

Dort war ich überrascht, es wurde schnell deutlich, dass sich die Geschichte mehr um Lindie, die beste Freundin von June dreht, als um diese. Anhand des Klappentextes waren meine Vorstellungen andere, damit hatte ich nicht gerechnet. Auch am Ende muss ich sagen, dass es mir besser gefallen hätte, mehr von June zu erfahren und die Dinge aus ihrer Sicht zu beschreiben. So kam die titelgebende Figur etwas zu knapp und ihr Charakter war dadurch auch zu steif und Abstand haltend. Mir fiel es schwer, zu ihr eine Bindung aufzubauen oder sie überhaupt einzuschätzen.
Lindie ist ein junger und ziemlich naiver Charakter, sie war eigentlich in Ordnung, wenn sie sich nicht so stark in das Leben anderer eingemischt hätte. Dadurch wirkte sie sehr jung und verletzlich, wollte, dass sich nichts ändert und ihr ganzes Leben so weitergeht, wie zu Zeiten des Filmdrehs. Gegenüber June war sie zu klammernd, an anderen Stellen fand ich ihre Art wieder niedlich. Für mich war Lindie der einzige Charakter, den ich mir auch bildlich vorstellen konnte und sie war am lebendigsten dargestellt.

Angenehm fand ich die Schreibweise, diese war anhaltend gut und einfach. Das Buch ließ sich flüssig und schnell lesen, ich hatte es innerhalb von vielleicht vier Tagen ausgelesen. Manchmal hatte ich ein paar Probleme mit den Namen von Nebencharakteren, diese wurden nur kurz genannt und dann tauchten sie erst nach einer längeren Zeit wieder auf. Da fiel es mir schwer, diese zuzuordnen und es wäre gut gewesen, wenn expliziter angegeben wäre, welche Rolle die Person spielt, d.h. ob sie Einwohner von St. Jude ist oder dem Filmteam angehört usw.
Manchmal tauchen einige Längen auf, in denen die Handlung stagniert und gefühlt gar nichts passiert. Dies war meist bei Cassies Abschnitten, manche Kapitel von ihr waren wie Lückenfüller um die Handlung zu strecken.
Vollkommen überflüssig empfand ich die Liebesgeschichte von Cassie mit einem plötzlich auftauchenden Gast. Das war doch etwas zu konstruiert und oberflächlich, echte Gefühle wurden keine an den Leser übertragen.

Fazit:
Ich hatte so große Hoffnungen, dass mir der Roman gefällt und ich hatte mich so auf das Lesen gefreut. Doch so richtig umhauen konnte mich die Handlung nicht. Dafür gab es doch einige Fakten, die mir nicht gefallen haben und das Lesen erschwert haben. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt und es gibt für mich einiges an Verbesserungsbedarf.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Das Geheimnis der Papiermacherin

Das Geheimnis der Papiermacherin
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Handlung:
Nürnberg 1621
Schon seit einiger Zeit hat Anna die Leitung der Papiermühle ihres Vaters übernommen, doch auch sie konnte nicht verhindern, was sich am Himmel abgezeichnet hat. Sie stehen kurz ...

Handlung:
Nürnberg 1621
Schon seit einiger Zeit hat Anna die Leitung der Papiermühle ihres Vaters übernommen, doch auch sie konnte nicht verhindern, was sich am Himmel abgezeichnet hat. Sie stehen kurz vor dem Bankrott und müssen darum kämpfen, die Mühle nicht verkaufen zu müssen. Anna sieht nur einen Ausweg: mit illegalen Machenschaften mehr Packpapier herzustellen, sodass sie mehr Geld einnehmen kann, um Mitarbeiter, aber auch die Schulden ihres Vaters abzubezahlen.
Ihr Vorhaben wird von Johann, später auch von Bartolomäus kritisch beobachtet. Während Bartholomäus nur darauf wartet, eine Chance zu finden, um die Mühle in seinen Besitz zu bekommen, versucht Johann einen Weg zu finden, um Anna vor dem Bruder zu schützen.

Meinung:
Das Cover ist definitiv sehr künstlerisch gestaltet, es wurden viele blasse und helle Farben verwendet, die viel Leichtigkeit verströmen. Dazu passt die dunkle Kleidung der Dame ganz gut, es stellt auf jeden Fall einen Kontrast dar, der dem gesamten Bild gut tut. Alles in allem ist es gut gelungen für einen historischen Roman und bietet einen netten Anblick.

Die Schreibweise war locker und einfach, zum Thema der Papierherstellung wurden einige Fachbegriffe verwendet. Insgesamt war es ein flüssig geschriebener Roman, ich bin jedoch trotzdem immer wieder über einige Begriffe der Papierherstellung gestolpert. Insgesamt hätte ich mir gewünscht, wenn es zu den einzelnen Schritten bei der Herstellung mehrere Informationen und Erläuterungen gegeben hätte. Bei vielen Vorgängen konnte ich mir nichts darunter vorstellen und musste erst einmal im Internet nachschauen, was gerade gemeint ist. Dadurch wurde natürlich der Lesefluss gestört und auf lange Sicht hat es mich immer mehr gestört. Es wäre auch eine Möglichkeit gewesen, dies in einem ausführlichen Nachwort zu beschreiben, was aber leider nicht der Fall war.

Innerhalb von den ersten Seiten lernt man direkt die Lebenssituation von Anna und ihrem Vater kennen und weiß von den wichtigsten Problemen. Mir hat der direkt Einstieg gut gefallen, so wird nicht erst heile Welt gespielt, sondern es werden direkt die finanziellen Probleme angesprochen. So erhält man sofort einen Einblick in das Leben und sie Sorgen von Anna und kann sich ein gutes erstes Bild von ihrer Person machen.

Entgegen meiner Erwartungen gibt es nicht nur den Erzählstrang rund um Anna, die Mühle und ihre Freunde, sondern auch den von den Brüdern Johann und Bartholomäus. Diese wechseln sich immer ab, ein Kapitel gehört Anna, das nächste den Geschwistern. Anfangs laufen die Stränge nebeneinander her, jedoch wird schnell eine Verbindung deutlich und schließlich verflechten sie sich miteinander. Lange Zeit war die Geschichte von den beiden Brüdern für mich nicht so interessant, sie schien an einigen Stellen einfach nicht passend und fast ein wenig störend.

Insgesamt konne ich der Handlung nicht mit großer Spannung und mit Interesse folgen. Dafür gab es für mich zu viele Abschnitte, die ereignislos waren und wo die Handlung vor sich hingeplätschert ist. Am Ende kann ich zwar sagen, dass doch einiges passiert ist, vieles jedoch unnütz ausgeweitet wurde und sich kleine Abenteuer über einige Seiten ziehen und so weit wie möglich ausgedehnt werden.
Ein historischer Aspekt war nur an wenigen Stellen zu finden. Vorrangig bei dem Vorgang der Papierherstellung, ansonsten gibt es nur wenige Details zu dem Dreißigjährigen Krieg. Meist wird nur erähnt, wie Truppen durchs Land ziehen und Dörfer zerstören, Menschen töten.

Es wurde versucht, einzigartige und besondere Charaktere zu erstellen. In einigen Fällen ist dies ganz gut gelungen, besonders Johann und Matthias fand ich wirklich toll, sie waren top ausgearbeitet und richtige Charaktere. Bei vielen anderen jedoch, allen voran Anna, war mir ihr ganzes Wesen zu schwach, unsicher und einfach. An viele Aufgaben geht sie viel zu naiv und leichtsinnig ran, am Ende gelangen ihr aber all ihre Unternehmungen und nicht einmal ist sie auf die Nase gefallen. Das war mir irgendwann zu viel des Guten und darunter hat dann auch die Authentizität gelitten.

Mit fortschreitender Handlung ging die Spannung immer mehr flöten, ein mögliches Ende hat sich für mich schon recht früh abgezeichnet und genauso ist es dann eingetreten. Kein Aspekt davon konnte mich überraschen. Auch die Liebelei von Anna ist mir zu konstruiert und schon nach der ersten Begegnung ist klar, dass sie irgendwann heiraten werden, Kinder bekommen und glücklich miteinander leben werden. Es gab keine überraschende Wendung oder viel Dramatik dabei, alles ist in Ruhe und ohne Probleme abgelaufen, obwohl Anna lange Zeit an ihrem Liebsten bemängelt hat, dass er zu viele Geheimnisse vor ihr habe. Am Ende standen diese zwischen Anna und ihrem Liebsten immer noch im Raum, aber Anna scheint sie vergessen zu haben. Das war mir dann doch zu naiv und blauäugig.

Fazit:
So richtig überzeugen konnte mich der Roman nicht. Dafür gab es zu viele Aspekte, die mich gestört haben und mir die Freude am Lesen ein wenig verleidet haben. An sich finde ich die Grundidee wirklich gut, meiner Meinung nach hat der Roman viel Potenzial, wenn die Umsetzung anders stattgefunden hätte.

Veröffentlicht am 14.02.2019

P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich
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Handlung:
Holly ist Witwe. Vor einem Monat starb ihr geliebter Mann Gerry und nun steht für sie die Welt auf dem Kopf. Sie ist hoffnungslos und weiß nicht, wie sie alleine weiterleben soll. Bis sie eines ...

Handlung:
Holly ist Witwe. Vor einem Monat starb ihr geliebter Mann Gerry und nun steht für sie die Welt auf dem Kopf. Sie ist hoffnungslos und weiß nicht, wie sie alleine weiterleben soll. Bis sie eines Tages eine Schachtel erhält, in der sich zehn Briefe mit kleinen Notizen befinden. Ein Brief für jeden Monat mit Aufgaben, die Gerry seiner Frau stellt, um ihr ein Leben ohne ihn schmackhaft zu machen. Voller Eifer stürzt sich Holly auf die Aufgaben, wird von Familie und Freunden unterstützt, doch ist ihr Leben eine Achterbahnfahrt, die Holly in die verschiedensten Gefühlslagen katapultiert. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.

Meinung:
Das Cover wurde schlicht und unauffällig gehalten. Blauer Hintergrund mit weißen Wolken, dazu nur der Name der Autorin, sowie der Titel. Es ist nicht sehr auffällig oder zeichnet sich durch besondere Details aus. Das ist hier wahrscheinlich auch nicht nötig, so bekannt wie der Roman ist.

Erstmals habe ich hier nicht nur einen Roman von Cecilia Ahern gelesen, sondern ein Buch aus der Fischer TaschenBibliothekt gelesen. Ich hatte die Geschichte als Mängelexemplar online gefunden und bei der Bestellung nicht auf das Format geachtet und war sehr überrascht, als ich dann so ein kleines Büchlein ausgepackt habe. Ich glaube nicht, dass ich von diesem Format ein Fan werde, es ist wirklich praktisch und handlich, trotzdem sind mir irgendwie „große“ Bücher liebe.

Durchweg war die Geschichte einfach geschrieben, genau meinen Erwartungen entsprechend. Mein besonderes Highlight waren einige Dialoge, die viel Biss hatten und genau meinem Humor entsprechen. Hier musste ich einige Male schmunzeln. Ein wenig hat mich manchmal die Nutzung von Schimpfwörtern o. ä., die mir zu niveaulos waren. Hat meiner Meinung auch nicht gut in die gesamte Handlung gepasst.
Seitdem ich das erste Mal den Film gesehen hatte, stand der Roman auf meiner Wunschliste und ich war unfassbar gespannt, wie mir dieser gefallen wird. Meine Erwartungen waren hoch, besonders durch den tollen Film, aber auch durch die Meinungen, die ich bisher gehört habe. Deshalb war ich auf eine emotionale, tränenreiche und nahegehende Geschichte gefasst und wurde ziemlich enttäuscht. An vielleicht drei Stellen wurde ich etwas emotional und hatte Tränen in den Augen, ansonsten schleppte sich die Handlung etwas. Noch dazu hatte ich mit tollen, gefühlvollen Briefen von Gerry gerechnet, doch diese waren ziemlich kurz und einfach gehalten, manche wurden dem Leser ganz vorenthalten.

Holly war für mich eine schwierige Hauptprotagonistin. Einerseits fand ich sie häufig sympathisch und hätte gerne einige Worte mit ihr gewechselt, ihr Humor ist an vielen Stellen klasse. Andererseits beanspruchte sie aber auch meine Geduld und Nerven. Sie hat sich fast durchweg selbst bedauert und es scheint, als würde sie von ihren Freunden verlangen, dass diese auch ihr Leben anhalten, damit Holly niemanden um sein Glück beneiden muss. Sie hat einen krassen Schicksalsschlag miterlebt und es ist klar, dass ihr Leben nicht einfach so weitergeht, als wäre nichts geschehen. Aber ihre Trauer war zu sprunghaft, entweder zu Tode betrübt oder ziemlich glücklich. Holly verhielt sich wie die Einzige Witwe auf der ganzen Welt und konnte erst spät begreifen, dass andere Menschen etwas ähnliches durchgemacht haben.
Auch ihre besten Freundinnen waren komische Charaktere. Alles gestandene Frauen, verhielten sich jedoch gerne wie Teenager, die das erste Mal ausgehen oder ständig verbotene Dinge tun. An einigen Stellen war das für mich urkomisch, häufig jedoch unrealistisch und ganz schön aus der Luft gegriffen.

Fazit:
Leider konnte mich der Roman nicht überzeugen. Dafür gab es doch immer wieder einige Momente, in denen ich den Kopf geschüttelt habe. Allen voran bei Hollys Problemen und ständigen Gefühlsausbrüchen. Hier ist der Film für mich um Welten besser, als das Buch.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten

Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten
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Handlung:
Franziska und ihre Mutter mussten Gut Dranitz im zweiten Weltkrig verlassen. Sie werden verjagt und müssen einen Abstand zu dem Gutshof wahren. Jahrelang schwärmt sie davon, eines Tages wieder ...

Handlung:
Franziska und ihre Mutter mussten Gut Dranitz im zweiten Weltkrig verlassen. Sie werden verjagt und müssen einen Abstand zu dem Gutshof wahren. Jahrelang schwärmt sie davon, eines Tages wieder das Gelände zu betreten und das Gut erneut in den Familienbesitz zu bringen. Doch ein Weg zurück war ausgeschlossen. Bis die Grenze sich öffnet. Für Franziska steht fest: sie will wieder den Gtshof wiedersehen. So betritt Franziska 1990, nach über 40 Jahren, wieder das Anwesen und ist enttäuscht. Das Haus steht zwar noch, ist jedoch verfallen und in keinem guten Zustand. Franziska setzt alles daran, das Anwesen in ihren Besitz zu bringen und ihm wieder zu neuen Glanz zu verhelfen.
Mit ihrem neuen Leben bringt Franziska jedoch nicht nur positive Dinge in Erinnerung. Es weckt auch Erinnerungen an ihre Eltern und ihre große Liebe. Für Franziska werden vielleicht doch noch einige Träume erfüllt, auch wenn sie niemals daran gedacht hätte...

Meinung:
Schon bei der ersten Betrachtung des Covers war sofort eine Ähnlichkeit zu den anderen Romanen von Anne Jacobs zu erkennen.Eine junge Dame, die auf ein herrschaftliches Haus zustrebt, welches traumhaft anzusehen ist. Es gibt viel Wiedererkennungswert und ich finde es ganz nett anzuschauen. Es ist kein Cover, welches sofort ins Auge fällt und in Erinnerung bleibt, dafür fehlt mir etwas besonderes.

Die Schreibweise war sehr angenehm, wie ich es schon von Frau Jacobs gewohnt bin. Eine recht einfache Schreibweise, die besonders viel Wert auf Beschreibungen legt und diese bildlich darstellt. Mir hat es sehr gut gefallen, dass teilweise sehr alte Begriffe genutzt wurden, die ich bisher auch noch nicht kannte. Dies hat den Personen in ihren Dialogen oder Gedanken viel Authentizität verliehen und war für die Handlung auch sehr passend.
Ein wenig hat mir immer die Spannung gefehlt. Die Handlung war interessant, jedoch ist sie auch ein wenig vor sich hingeplätschert, ohne das etwas Großes passiert, mir hat Dramatik gefehlt, die das Buch zu einem Roman machen, den ich gar nicht mehr aus der Hand legen will.

Ich hatte schon vor dem Lesen damit gerechnet, dass der Roman auf verschiedenen zeitlichen Ebenen spielen wird und vielleicht auch mehrere Personen ihre Sicht der Dinge schildern. Wie viele dann letztendlich ihre eigenen Kapitel bekommen haben, hat mich doch sehr verwundert. Ich hatte kein Problem damit, diese auseinanderzuhalten und mich immer wieder neu zu orientieren, gleichzeitig hätte ich es gut gefunden, wenn vielleicht eine Sichtweise, z.B.: die der Enkelin Jenny wegfällt. Sie hat für mich nicht recht in die Handlung gepasst und in ihren Kapiteln hätten gerne Franziska oder Mine mehr zu Wort oder in Erinnerungen schwelgen können.

Die Charaktere waren im Einzelnen betrachtet gut gezeichnet, sie hatten Stärken und Schwächen. Jedoch hat die Bindung zueinander bei vielen gefehlt, sie haben nie wirklich miteinander agiert, sondern etwas aneinander vorbei gehandelt. Keine gemeinsamen Erlebnisse oder Handlungen, sondern viele werden als Einzelkämpfer dargestellt.
Lediglich zwei Protagonisten fand ich einwandfrei und äußerst sympathisch. Dies waren Mine und ihre Ehemann Karl-Erich. Sie bildeten eine tolle Allianz, agierten miteinander und waren einfach goldig miteinander. Definitv meine Lieblingspersonen!

Geschichtliche Fakten wurden einfach und verständlich an den Leser vermittelt, auch wenn ich manche Dinge aus Erzählungen von Verwandten anders kenne. Ich habe an einigen Stellen doch etwas das Gefühl, dass die Ostdeutschen und das Land nach der Wende ein wenig zu einfach beschrieben wurden. Es war zu oberflächlich beschrieben, ohne in die Tiefe zu gehen
Auch steht für mich die Familiengeschichte von Franziska zu wenig im Mittelpunkt. Diese schweift in Gedanken zwar ab und an in die Vergangenheit ab, jedoch findet ein Großteil der Handlung 1990 statt. Und diese Kapitel handeln auch mehr von der Zeit nach der Wende, als von der Kriegszeit.

Fazit:
Der Roman hätte wirklich viel Potenzial, wenn mehr in die Tiefe gegangen worden wäre. Gerade die Abschnitte aus der Vorkriegszeit fand ich wirklich großartig und diese haben genau meinen Erwartungen getroffen. Sie waren detailliert beschrieben, haben eine Familiengeschichte wiedergegeben und wirkten einfach lebendig. Im Gegensatz dazu konnten mich die Erlebnisse von Jenny absolut nicht fesseln, sie war ein Charakter, der durchweg etwas fehl am Platze gewirkt hat.
So ganz konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden, ein netter Roman, der sich leider nicht auszeichnen kann. Trotzdem würde ich gerne wissen, wie die Geschichte weitergeht und ob der zweite Teil mich mehr überzeugen könnte.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Winter im kleinen Brautladen am Strand

Winter im kleinen Brautladen am Strand
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Handlung:
Stundenlang könnte Sera in ihrem kleinen Atelier sitzen und Träume in weiß entwerfen. Besonders zur Weihnachtszeit, wenn vor den Fenstern des Raumes der Schnee fällt. Ihre Entwürfe sind bei den ...

Handlung:
Stundenlang könnte Sera in ihrem kleinen Atelier sitzen und Träume in weiß entwerfen. Besonders zur Weihnachtszeit, wenn vor den Fenstern des Raumes der Schnee fällt. Ihre Entwürfe sind bei den Kundinnen sehr beliebt, Sera und Jess, die Besitzerin des Brautladens, hatten sogar schon die Ehre, Berühmtheiten einzukleiden.
Am liebsten würde Sera auch die letzten Tage vor Weihnachten an ihrer Kollektion arbeiten, jedoch hat sie dafür keine Zeit. Denn ihre ältere Schwester Alice heiratet und spannt Sera vollkommen in die Planung mit ein, weil sie selbst noch nicht vor Ort sein kann.
Plötzlich steht Sera mit genau ausgeführten Befehlen da und muss ihr möglichstes versuchen, damit die Planung wenigstens einigermaßen rund läuft. Was ihr nicht gelingt, woran auch zwei Trauzeugen schuld sind, welche auch noch beide um ihre Aufmerksamkeit buhlen. Ob am Ende doch noch eine märchenhafte Trauung an Weihnachten stattfinden wird?

Meinung:
Das Cover finde ich sehr niedlich und liebevoll gestaltet, es ist harmonisch und nicht zu überladen oder kitschig. Genau richtig und mir ist es sofort positiv ins Auge gefallen. Ein sehr hübscher Anblick, welcher bei mir auch sofort die Freude auf den Winter geweckt hat. Allein das Cover verspricht eine winterlich romantische Geschichte, in welche man sich richtig reinfühlen kann und in die von der Autorin erschaffene Welt hineinversinken kann.

Durchweg war die Schreibweise locker und umgangssprachlich, was mir ein schnelles und flüssiges Lesen ermöglicht hat.Natürlich hat hier auch die recht anspruchslose Handlung beigetragen, bei diesem Roman musste man nicht vollkommen konzentriert lesen, um alle Informationen mitzubekommen, sondern konnte sich fallen lassen.
Alle Ereignisse wurden in der Ich-Perspektive von Sera geschrieben, dadurch erhält man einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. An sich fand ich dies toll, jedoch hat es mich häufig gestört, dass es Hinweise oder Anmerkungen auf vergangene Dinge gab, welche in Sera's Studienzeit geschehen sind, und es erst gegen Ende der Handlung eine konkretere Aussage gibt. Hier hätte ich es gerne gesehen, wenn dies schon eher erwähnt wurden wäre, sodass man als Leser nicht ewig im Dunkeln tappt und Vermutungen anstellt.

Mein persönliches Highlight an dem Roman war die Beschreibung der Landschaft und von diversen Häusern und Räumen. Diese waren wirklich traumhaft gelungen und ich hätte mir gerne mehr gewünscht. Es wurde ein tolles Setting geschaffen, welches dazu einlädt, sich an genau diese Orte zu wünschen.

Schon am Anfang wurde deutlich, wie wichtig es der Autorin war, vielfältige und einzigartige Charaktere zu schaffen. Dies ist zwar gelungen, jedoch blieben sie mir während des ganzen Romans fremd und eigenartig. Besonders mit den männlichen Figuren hatte ich Probleme, sie wirkten doch sehr machohaft und unnatürlich. Zu den Damen habe ich ebenfalls keinen Zugang erhalten, konnte mich mit ihnen jedoch abfinden und habe sie akzeptiert, jedoch keine Sympathie empfunden.
Nicht alles an den Charakteren fand ich schlecht, mir hat es gut gefallen, dass ihr äußeres nicht wirklich beschrieben wurde, sondern sie sich über ihren Charakter definiert haben. Dadurch konnte ich meiner eigenen Fantasie freien Lauf lassen und außerdem wurde gezeigt, dass sich Menschen nicht über ihr Aussehen definieren, sondern über ihren Charakter.

Insgesamt war es mir teilweise zu viel Trubel, gefühlt alles ist schief gelaufen und ständig sind neue Probleme aufgetreten. Hier wäre mir weniger Drama lieber gewesen, dafür mehr Gespräche oder Beschreibungen von Seras Arbeit an den Brautkleidern, welche arg im Hintergrund sind. Davon erfährt man leider nur recht wenig.

Fazit:
Die Grundidee finde ich richtig gut und es war auch ziemlich unterhaltsam. Leider konnte es mich aber nicht überzeugen, dafür war es am Ende doch zu schnulzig und vielfältig. Einige ruhigere Kapitel hätten dem Roman sehr gut getan. Eine weihnachtliche Geschichte, die ganz nett ist, jedoch auch nichts besonderes.