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Veröffentlicht am 15.02.2019

Erotik, die mir sehr gut gefallen hat

Wilde Triebe | Erotische Geschichten
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Zwölf teils einfühlsame, teils feurige, aber keinesfalls vulgäre Geschichten, die jede ihren eigenen Spielort und ihre eigenen Paare hat. Egal, ob es Greta mit einem jungen Kunststudenten treibt, sich ...

Zwölf teils einfühlsame, teils feurige, aber keinesfalls vulgäre Geschichten, die jede ihren eigenen Spielort und ihre eigenen Paare hat. Egal, ob es Greta mit einem jungen Kunststudenten treibt, sich Elena und Patrick auf einem Bergsteigerhof vergnügen, es freudige Abwechslungen an einem frostigen Ort gibt, sich Carlos auf einem Klassentreffen ersteigern lässt oder sich zwei Fremde an einem anonymen Ort im Nirgendwo treffen – ich lese von Sex auf die unterschiedlichste Art und Weise, von Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen.

Da es sich um abgeschlossene Kurzgeschichten handelt, lassen sich diese leicht und locker nacheinander, oder immer mal wieder zwischendurch lesen. Einfach gut geschriebene Erotik, jede einzelne Geschichte gut verpackt mit Stil und einem gewissen Niveau. Diese Art der erotischen Geschichten gefällt mir sehr gut.

Das einzige, was mir nicht so gefallen hat, sind verschiedene Rechtschreib- oder Wortfehler. Das hemmt bei mir immer etwas den Lesefluss.

Eine 13. Geschichte bekommt man mit einem Gutschein-Code als E-Book übers Internet.

Mir, die ich selten erotische Literatur genieße, haben diese Kurzgeschichten sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Von der wahren Liebe, die für immer ist

Auf nach irgendwo!
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Dies ist der erste Roman, den ich von Simone Veenstra gelesen habe und ich bin begeistert:

vom Prolog - wow, hier facht er gleich zu Beginn die Spannung ganz schön an;

von dem bunten Cover, von dem ...

Dies ist der erste Roman, den ich von Simone Veenstra gelesen habe und ich bin begeistert:

vom Prolog - wow, hier facht er gleich zu Beginn die Spannung ganz schön an;

von dem bunten Cover, von dem ich jedes mal, wenn ich es anschaue, gute Laube bekomme;

von dem ausgefeilten, leichten und flüssigen Schreibstil, der mich einfach in die Geschichte und auf die Spuren von Miroslav „Miro“ Möller und Jakob Grünberg hinein gezogen hat;

von den vielen ganz unterschiedlichen Personen, die man, bis auf ganz wenige, einfach ins Herz schließen muss. Ich mag Jakob, der ohne Navi auskommt und keine Bonuskarten mag, sofort. Seine Hintergrundgeschichte erfahre ich immer wieder bei Rückblicken in die Zeiten der DDR, wo der kleine Jakob aufgewachsen ist und seine erste große und einzige Liebe gefunden hat. Er trifft auf seiner Fahrt nach Tschechien, wo er einige alte Dampfloks fotografieren will, den jungen Tramper Miro. Gemeinsam gehen sie mit dem VW-Bus Bienchen auf eine Fahrt auf der Suche nach Vergangenheit (Jakob) und Zukunft und Vergangenheit (Miro);

von einer interessanten und abwechslungsreichen Reiseroute, bei der ich Prag, Bratislava und einige andere Städte kennengelernt habe und einiges über Antonin Dvořák und seine Musik erfahre;

von zwei grundverschiedenen Familiengeschichten, die mich ab der ersten Seite gefesselt haben.

Eine wunderbare Lektüre, bei der ich auf der Suche nach der großen Liebe von zwei liebenswerten Menschen dabei sein durfte. Interessante und spannende Unterhaltung, die ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Nachkriegszeit in Köln

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Köln im Juni 1947. Drückende Hitze liegt über der Stadt. Friederike Matthee von der Weiblichen Polizei wird zur Unterstützung zu einem Fall berufen, bei dem der Tod von Ilse Röder, einer ehemaligen Kollegin ...

Köln im Juni 1947. Drückende Hitze liegt über der Stadt. Friederike Matthee von der Weiblichen Polizei wird zur Unterstützung zu einem Fall berufen, bei dem der Tod von Ilse Röder, einer ehemaligen Kollegin aufgeklärt werden soll. Der Fall scheint klar, da Franziska Wagner, eine junge Streunerin, mit einer Pistole in der Hand direkt neben dem Opfer aufgefunden wurde. Nur für Friederike ergeben sich immer wieder kleine Ungereimtheiten und sie ist sicher, dass hier die Falsche im Untersuchungsgefängnis sitzt.
Auch Lieutenant Richard Davis von Royal Military Police, der immer noch in Friederikes Gedanken herum geistert, ist wieder mit von der Partie. Er hat den Mord an 3 englischen Soldaten aufzuklären, die in einem Waldstück verscharrt, jetzt gefunden wurden.

Dies ist schon der zweite Fall für Friederike und Richard. Da ich den ersten Fall nicht gelesen habe, hatte ich etwas Bedenken, ob mir nicht einiges an Informationen fehlen würde. Aber da beide Fälle in sich abgeschlossen sind, hatte ich hier gar keine Probleme, konnte ungehindert mit rätseln und mit ermitteln.

Beide Fälle fesseln den Leser, vor allem auch wegen der beiden Komissare, die um sich herum schleichen, wie die Katze um den heißen Brei. Wobei ich Beiden immer wieder gewünscht habe, dass sie endlich zueinander finden.
Spannung baut sich langsam auf und hält sich dann weit oben, bis beide Fälle endlich aufgeklärt sind. Wobei ich bei dem Fall der Ilse Röder immer wieder getäuscht und auf falsche Fährten gesetzt wurde. Die Aufklärung hatte ich dann so auch nicht erwartet.

Friederike hat sich ganz schnell in mein Herz geschlichen. Ich mag die taffe junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, für ihre Ziele kämpft und sich rührend auch um ihre Mutter und ein kleines Mädel kümmert, sehr gerne. Bei Richard hingegen hat es schon eine Weile gedauert, bis auch er meine Sympathien erreicht hat. Insgesamt finde ich alle Personen sehr menschlich und mit ihren Ecken und Kanten gut gezeichnet.

Genau so gut wie die beiden Kriminalfälle haben mir die ausführlichen Schilderungen und Beschreibungen der damaligen Zeit und ihrer Wirren gefallen. Schwarzmarktgeschäfte und Hunger, aber auch der Wille zu überleben, wieder Tanzen zu gehen, Spaß zu haben und wieder am Leben teilhaben zu wollen, wird hier anschaulich und gut nachvollziehbar beschrieben. Bei den Beschreibungen des Polizeilichen Jugendschutzlagers in der Uckermark, wo auch Franziska eine Weile eingewiesen war, haben mich schockiert und erschreckt.

Gut, dass es am Ende der Geschichte ein Personenverzeichnis gibt. Da habe ich immer mal wieder gespickert, wenn ich jemanden nicht konkret zuordnen konnte.

Sehr interessant finde ich hier auch das Nachwort, wo einiges noch mal näher erklärt und beschrieben wird.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Erschreckende Wahrheit

Dunkelmädchen
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Elena Lorenz ist sich sicher: die Julia, die bei ihr und ihrem Mann Johannes lebt, ist nicht ihre Tochter Julia. Sie muss vertauscht worden sein. Ihr Mann hält alles, was Elena an Indizien vorbringt für ...

Elena Lorenz ist sich sicher: die Julia, die bei ihr und ihrem Mann Johannes lebt, ist nicht ihre Tochter Julia. Sie muss vertauscht worden sein. Ihr Mann hält alles, was Elena an Indizien vorbringt für Spinnereien. Langsam beginnt sie an sich und ihrem Verstand zu zweifeln. Lässt aber auf der anderen Seite nicht locker und plötzlich kommen schockierende Tatsachen ans Licht.

Ab der ersten Seite bin ich von dem neuen Thriller von Leonie Haubrich begeistert, gefangen und mittendrin.

Ich leide mit Elena, die fest daran glaubt, ein fremdes Kind anstelle ihrer Tochter zu betreuen und aufzuziehen. Einerseits kann ich ihre Zweifel sehr gut nachvollziehen. Da Johannes es aber immer wieder fertig bringt, die Zweifel schlüssig zu zerstreuen, bin ich hin und her gerissen. Mich hat das Verhältnis zwischen Elena und Johannes, das nicht immer einfach ist, sehr beschäftigt. Vor allem hatte ich immer mal wieder den Eindruck, dass Johannes etwas vertuschen will.

Ja, vertuschen. Ich nehme vieles aus der Geschichte auf und habe mal die ein oder andere Theorie, was sich hier wohl abspielt bzw. abgespielt hat. Immer neue Fährten locken mich auf neue Spuren, die sich dann aber immer wieder verlaufen. Daher hat der eigentlich recht unaufgeregte Thriller einen sehr hohen Spannungsbogen. Nur mit der sich dann raus kristallisierten Wahrheit hatte ich absolut nicht gerechnet. Ich bin jetzt noch ganz baff.

Die Personen, die ich hier kennenlerne sind alle sehr gut ausgeformt, gut vorstellbar und das französische Ehepaar hätte ich gerne als meine Freunde. Auch die verschiedenen Umgebungen, sei es die Burg in Frankreich oder die psychiatrische Anstalt, sind sehr gut vorstellbar beschrieben. Der Umstieg von der Urlaubsregion in die Geschlossene ist schon krass, aber auch glaubwürdig rübergebracht.

Ein fantastischer neuer Thriller von Leonie Haubrich, bei dem ich mitgefiebert habe, immer neuen Spuren nachgegangen bin, überrascht wurde und vor Spannung das Buch kaum aus der Hand legen konnte. So muss Thriller sein!

Veröffentlicht am 22.01.2019

Was aus einem Krimispiel alles werden kann

Tiefe Stille
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Maria Wagner ist seit 2 Jahren verwitwet und hat nun beim Jahreshauptwettbewerb des Deutschen Krimiklubs, dem sie sich angeschlossen hat, einen der drei Hauptpreise gewonnen: Eine Krimirallye am wunderschönen ...

Maria Wagner ist seit 2 Jahren verwitwet und hat nun beim Jahreshauptwettbewerb des Deutschen Krimiklubs, dem sie sich angeschlossen hat, einen der drei Hauptpreise gewonnen: Eine Krimirallye am wunderschönen Schliersee. Wie schnell man dabei in einem echten Kriminalfall landen kann, war ihr bestimmt nicht bewusst.

Kriminalhauptkommissar Lukas Zieringer hat sich von der Mordkommission in München in eine kleine Dienststelle in Miesbach versetzen lassen. Dass es hier genau so kriminell zugehen kann wie in München, hätte er nicht vermutet, bis er mittendrin steckt.


Mich hat das Cover auf das Buch aufmerksam werden lassen. Ich habe zwar gedacht, dass ich ins Ruhrgebiet entführt werden würde – aber nein, auch am Schliersee wurde früher mal Kohle aus dem Berg geholt. Und das Cover passt absolut zum Inhalt des Buches.

Susanne Rößner hat mit ihrem Krimi „Tiefe Stille“ eine Geschichte erzählt, die am Schliersee gesettet ist. Da ich als Münchnerin dort immer mal wieder meine Wochenenden verbringe, habe ich bei den Beschreibungen der Landschaft, der Orte und der Menschen immer ein klares Bild vor Augen, was mein Kopfkino noch intensiver laufen lässt.

Die Personen sind, bis auf ganz wenige, sehr sympathisch, kommen menschlich rüber und sind gut vorstellbar. Neben den Hauptdarstellern, die meine Sympathien schnell ergattert haben, haben sich Herr Schmiedl und eine alte Dame im Café fest in mein Herz geschlichen. Besonders die alte Dame lockert die kriminelle Handlung auf und ich kann auch mal schmunzeln.

Nicht so gut gefallen haben mir die gedanklichen Abschweifungen vom eigentlichen Fall. Vielleicht auch deswegen, weil Mann mir zutiefst unsympathisch ist. Im Gegensatz dazu fand ich die Geschichten, die Herr Schmiedl über den Stollen und seine Vergangenheit erzählt sehr interessant.

Die Autorin spannt ab der ersten Seite einen Spannungsbogen, der sich, mit einem kleinen Zwischentief, bis zum Schluss recht hoch hält. Ich kann mit rätseln, mit fiebern und bin froh, als sich am Ende alles zur Zufriedenheit auflöst.

Der erste Fall, den der neue Kommissar in seiner neuen Dienststelle zu lösen hat besticht mit interessanten Charakteren, einer Geschichte, bei der ich auch noch einiges gelernt habe, einem spannenden Fall, bei dem ich froh war, dass alles gut gegangen ist und einem Setting am wunderschönen Schliersee.

Ich hoffe, Lukas Zieringer bekommt bald einen neuen Fall zugeteilt.