Zum Ende hin immer schwächer
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Es geht um die beiden Protagonisten Rhys und Tamsin, zwei anfänglich Fremde, die in einer neuen Umgebung einen Neuanfang wagen. Rhys verbrachte seine letzten Jahre damit, im Gefängnis eine Strafe ...
Inhalt:
Es geht um die beiden Protagonisten Rhys und Tamsin, zwei anfänglich Fremde, die in einer neuen Umgebung einen Neuanfang wagen. Rhys verbrachte seine letzten Jahre damit, im Gefängnis eine Strafe abzusitzen, die er nicht vollführt hat. In dieser neuen, für ihn wieder unbekannten Welt, versucht er sich zurechtzufinden. Dabei trifft er auf Tamsin, die für ihr Literaturstudium in die Gegend gezogen ist. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und will sich alleine ein neues Leben aufbauen, denn von Männern hat sie erst einmal genug. Doch obwohl sie diesen Entschluss fest gefasst hat, muss sie immer wieder an Rhys denken. Und er an sie...
Meinung:
Das Buch wird abwechseln aus den beiden Perspektiven von Rhys und Tamsin erzählt. Generell fand ich das gut, da man so beide Protagonisten auf einer ganz anderen Ebene kennen lernen kann und so ihre Handlungsweisen besser nachvollziehen kann.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Wobei mir generell aufgefallen ist, dass die Beschreibungen der Umgebung eher immer etwas kurz gehalten wurden - verglichen mit anderen Autoren. Dies fällt hier aber nicht unbedingt negativ ins Gewicht, da es ja hauptsächlich um die Liebesgeschichte zwischen Rhys und Tamsin geht.
Letzteres fand ich dann eher negativ. Klar, es ist ein Liebesroman, aber dennoch sollten die Nebenhandlungen und die Hintergrundgeschichte nicht zu kurz kommen. Zu Beginn des Buches war das noch relativ gut ausgearbeitet - die Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere werden aus deren Vergangenheit auch in der Gegenwart behandelt und Nebenhandlungsstränge, die unter anderem daraus resultieren, werden im durchschnittlichen Maße aufgegriffen. Im weiteren Verlauf der Handlung wurde das dann eher weniger aufgegriffen. Es wird eine Fokussierung auf die Liebesbeziehung zwischen den beiden Protagonisten bemerkbar.
Des Weiteren hat es mich ehrlich überrascht, wie die beiden so plötzlich mit ihrer Vergangenheit abschließen konnten. Rhys Kampf mit dieser neuen, fremden Welt, war am Anfang sehr authentisch, was jedoch dann verloren ging. Irgendwann rückte das einfach in den Hintergrund und war augenscheinlich nicht mehr relevant genug. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich mehr damit auseinandergesetzt hätte. Vor allem fand ich sehr komisch, dass er nicht wütend war, dass er unschuldig jahrelang im Gefängnis saß. Wieso hat er nicht versucht, diesen Missstand aufzuzeigen?! Was fühlt er dabei? Auch Tamsin hat ihre Vorsätze Männer betreffend von einer auf die andere Sekunde über Bord geworfen. Das alles hat die Handlung sehr viel unrealistischer erscheinen lassen.
Das Ende fand ich jedoch ganz gut gelungen. Es ist zwar eher offen gestaltet, lässt aber noch viel Spielraum.
Aufgrund der oben angeführten Gesichtspunkte sollte es unter anderem verständlich sein, dass ich anbringe, dass die Charaktere nicht gut genug ausgearbeitet wurden. Manchmal erschienen sie mir etwas blass. Dadurch, dass man durch die gewählte Erzählperspektive gute Einblicke in das Innere der Protagonisten hätte erhalten sollen, war es einfach nicht gut genug.
Die Nebencharaktere nahmen genug Platz in der Geschichte ein und haben der Geschichte etwas Aufschwung verliehen.
Hätte es sie nicht gegeben oder wären sie weniger in das Geschehen eingebunden gewesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich abgebrochen.
Fazit:
Das Buch ist ein Liebesroman, der zu Anfang viele Facetten zeigt, sie aber im Verlauf viele wieder verliert.