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Veröffentlicht am 31.03.2019

Das war Spitze, Herr Spitzer!

Die Letzte Melderin
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Weit in der Zukunft lebt Danielle in einer abgeschlossenen Siedlung. Jedoch ist sie mit ihren dunklen Augen und Haaren eine Außenseiterin, denn die meisten Menschen in der Stadt sind groß, blond und blauäugig. ...

Weit in der Zukunft lebt Danielle in einer abgeschlossenen Siedlung. Jedoch ist sie mit ihren dunklen Augen und Haaren eine Außenseiterin, denn die meisten Menschen in der Stadt sind groß, blond und blauäugig. Vorerst nimmt Dan dies noch einfach so hin, doch als ihr Ausbilder Gregor ihr von der Untergrundorganisation „Die geöffneten Hände“ erzählt, ändert sich alles. Plötzlich gerät Dan in ein Rad aus unglaublichen Geheimnissen und schwebt in größter Gefahr.

Dieses Buch ist nun das zweite aus der Feder des Autors, welches ich in einer Leserunde lesen durfte. Ein riesengroßes Dankeschön dafür und für die Bereitstellung des Leseexemplars an den lieben Michael. Ich hatte wieder wahnsinnig viel Spaß und der Roman hat mich einfach nur geflasht, aber ich muss sagen, dass ich damit schon gerechnet hatte.

Auch hier ist Michaels Schreibstil wieder einwandfrei, locker leicht und schnell zu lesen. Ebenfalls hat er die Sprache an den Inhalt der Geschichte angepasst, was am Anfang vielleicht ein bisschen kurios wirkt, aber einfach eine geniale Idee ist. Und obwohl der Autor keine unnötigen Worte braucht, schafft er es, sehr plastisch und realitätsnah zu schreiben. So liest man seine Geschichte nicht nur, sondern ist jederzeit mittendrin.

Und auch die Handlung ist wieder etwas Besonderes. Nicht nur, dass sie mich von der ersten Seite an in ihre Welt gezogen hat, steigert sie sich in Sachen Spannung auch noch von Kapitel zu Kapitel. Es werden unzählige Fragen aufgeworfen, Geheimnisse gelüftet und neue Erkenntnisse ans Licht gebracht. Was ich ebenfalls richtig gut fand, ist die Nähe der Geschichte zu unserer jetzigen Gegenwart. Das Gedankenspiel, was aus unseren heutigen Problemen in der Welt werden könnte, ist gleichzeitig erschütternd wie interessant. Außerdem gibt es eine kleine aber feine Liebesgeschichte, von der man denken könnte, dass sie vielleicht in eine Dreiecksgeschichte ausartet. Allerdings stellt sie sich als richtig gut heraus, weil sie mal nicht den gängigen Klischees folgt und nicht übermäßig Platz beansprucht, dennoch aber perfekt in die Handlung hinein passt. Hier stehen aber definitiv die Vorgänge in der Siedlung und Dans Kampf im Vordergrund, alles so extrem spannend, dass ich einfach weiter lesen musste und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Worauf man allerdings gefasst sein sollte, ist das vollkommen offene Ende, was mich im ersten Moment ein bisschen geschockt hat, mich aber auch total gespannt auf den nächsten Band macht.

Die Charaktere in diesem Buch haben mir ebenfalls richtig gut gefallen. Sie sind nicht nur sehr individuell, sondern auch lebensnah und nachvollziehbar geschrieben. Gerade Dan als Protagonistin fand ich nicht nur recht sympathisch, sondern auch ihre Entwicklung hat mir gut gefallen. Ebenso mochte ich, dass man sich nie sicher sein konnte, wem zu trauen ist. Nichtmal bei Gregor, Jonas und Mick, oder aber Tina, die alle Dan sehr nahe stehen, ist man sich sicher, ob sie wirklich nur Gutes vor haben. Und das muss man erstmal schaffen.

Für mich ist auch dieses Buch des Autors wieder ein absolutes Highlight und ich kann es kaum erwarten, auch den zweiten Band zu lesen. Ich wünsche mir nur, dass noch viel mehr Menschen seine Bücher zur Hand nehmen, denn sie sind es wirklich wert.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Romantisch, ergreifend und spannend bis zur letzten Seite

Das Echo unserer Träume
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Im Singapur des Jahres 1897 leben die jungen Zwillingsschwestern Harriet und Mae im Haus von David Keeley, welcher eine von ihnen heiraten soll. Dieser verguckt sich aber ausgerechnet in die wilde und ...

Im Singapur des Jahres 1897 leben die jungen Zwillingsschwestern Harriet und Mae im Haus von David Keeley, welcher eine von ihnen heiraten soll. Dieser verguckt sich aber ausgerechnet in die wilde und freiheitsliebende Harriet, die allerdings so gar nichts von ihm wissen will. Mae hingegen, die sich die reinste Mühe gibt, ihm zu gefallen, ignoriert er. Als sich Harriet dann auch noch in den gut betuchten und liebenswerten Alex Blake verliebt, kommt es zur Katastrophe.
1941 wird die junge Londonerin Ivy vom britischen Geheimdienst nach Singapur versetzt. Dort lernt sie den charismatischen Major Kit Langton kennen und lieben. Doch während die Japanischen Streitkräfte immer näher rücken, muss Ivy nicht nur um ihre junge Liebe kämpfen, sondern stößt auch noch auf ein gut bewahrtes Geheimnis ihrer Großmutter.

Ein riesiges Dankeschön geht an den Goldmann Verlag, welcher mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Und ich muss sagen, dass es sich absolut gelohnt hat, dieses Buch zu lesen, denn selten habe ich ein solch relativ dickes Buch so schnell beendet und das, obwohl ich am Anfang noch ein paar Probleme hatte, in die Geschichte hinein zu finden.

Der Schreibstil der Autorin ist meiner Meinung nach nämlich recht gewöhnungsbedürftig. Der Aufbau der Geschichte wirkt, ganz abgesehen von den Sprüngen zwischen den verschiedenen Zeitebenen, manchmal ein bisschen chaotisch. Es wird zwischen verschiedenen Charakteren hin und her gesprungen und außerdem gibt es viel indirekte Rede, sowie Anmerkungen in Klammern. Dies ist zwar nicht üblich, hatte aber auch seinen Charme und nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, wurde es für mich leichter und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Das lag aber auch an der wunderschönen und berührenden Geschichte. Sowohl Harriets und Maes Handlungsstrang, sowie der von Ivy, haben mich einfach gepackt und zutiefst berührt. Die ganzen Intrigen und das Leid, welches die beiden Zwillingsschwestern 1897 erleiden müssen, ist nicht nur grausam, sondern auch wahnsinnig traurig. Außerdem hat mich die Auflösung des Rätsels um die beiden Schwestern extrem überraschen können und sprachlos gemacht. Aber auch Ivys Vergangenheit, sowie ihre Gegenwart, die Liebesgeschichte zwischen ihr und Kit im Angesicht des Krieges und die Freundschaften, die in Singapur entstehen, sind nicht nur sehr spannend, sondern auch mitreißend und sehr emotional. Auffällig sind dazu die zahlreichen Parallelen zwischen den zwei Zeitsträngen, die Liebesgeschichte, die Widrigkeiten, die Geheimnisse und dennoch wurden auch die gesellschaftlichen Unterschiede sehr gut dargestellt und wie sich die Zeiten zwischen 1897 und 1941 verändert haben. Und auch das Setting ist wirklich wunderschön und einzigartig und richtig gut beschrieben. Ich habe beim Lesen förmlich die Hitze gespürt, die Geräusche des Dschungels gehört und die exotische Landschaft vor mir gesehen. Hinzu kommt ein Ende, welches mich beinahe zum Weinen gebracht und die ganze Geschichte perfekt abgerundet hat.

Was die Charaktere angeht, so gibt es davon eine Menge, die aber allesamt eindrucksvoll realistisch geschrieben sind. Egal, ob liebenswert oder unausstehlich, ich mochte die Vielschichtigkeit und Einzigartigkeit eines jeden. Selbst die beiden Zwillingsschwestern Harriet und Mae sind komplett unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich aber nicht in eine Schublade stecken lassen. Ebenfalls ist Ivy wieder komplett anders. Und Alex und Kit sind einfach Männer, die man sich so als Frau nur wünschen kann.

Für mich hat dieses Buch, obwohl ich anfangs noch so meine kleineren Probleme hatte, alles, was ein guter und spannender Roman haben muss. Es gibt Liebe, Leidenschaft, Intrigen und einiges an Drama, ohne aber in Kitsch abzudriften. Außerdem haben mir sowohl die beiden Zeitebenen, als auch das Setting, sehr gut gefallen. Mich hat das Schicksal der drei Frauen berührt und ich habe die ganze Zeit mit ihnen gelitten, gelacht und geliebt.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Außergewöhnlich, eindringlich, emotional

Wellen schlagen gegen meine Seele
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Mit ihrem ersten Gedichtband „Wellen schlagen gegen meine Seele“ hat Bettina Ittermann eine Sammlung von Gedichten über sämtliche Gefühle des Menschen und das Schreiben herausgebracht.

Auf eine tiefgründige, ...

Mit ihrem ersten Gedichtband „Wellen schlagen gegen meine Seele“ hat Bettina Ittermann eine Sammlung von Gedichten über sämtliche Gefühle des Menschen und das Schreiben herausgebracht.

Auf eine tiefgründige, nachdenkliche und oft sehr anspruchsvoll Weise hat die Autorin Gedichte geschaffen, die mich einen ganzen Tag lang beschäftigt haben und die ich ganz sicher noch einige Male lesen werden, bis ich sie für mich selbst verstanden habe. Dabei haben sie mich mal mehr und mal weniger angesprochen, aber dennoch immer auf irgendeine Weise berührt. Manchmal sind diese Gedichte bedrückend, manchmal traurig oder melancholisch. Manchmal sind sie aber auch fröhlich und locker leicht. Aber eines haben sie immer gleich, nämlich das Herzblut. Man merkt einfach, dass sich die Autorin ihre Gefühle vom Herzen geschrieben hat und dass sie sich auszudrücken versteht, wenn auch auf außergewöhnliche Weise, wobei es keine Reime gibt, was auch wieder anders ist, als gewohnt. Und auch, wenn ich sie nicht alle verstanden habe, so kann ich sagen, dass die Gedichte alle auf ihre Weise etwas besonderes sind und ganz für sich sprechen.

Sei zum Schluss nur noch gesagt, dass dieser Gedichtband zwar nichts für jeden ist, sondern eher für solche, die sich auf tiefgründige, anspruchsvolle Lyrik einlassen können. Doch diesen hat er dann sehr viel zu erzählen. Man muss sich nur darauf einlassen können.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Der Titel spricht für sich!

Mama
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Beschreibung des Verlags:
„Mama.
Ein Name, getragen von Milliarden von Frauen, zu allen Zeiten und auf allen Kontinenten dieser Erde.
Ein Wort, das Liebe ausdrückt, Zärtlichkeit, Verbundenheit, manchmal ...


Beschreibung des Verlags:
„Mama.
Ein Name, getragen von Milliarden von Frauen, zu allen Zeiten und auf allen Kontinenten dieser Erde.
Ein Wort, das Liebe ausdrückt, Zärtlichkeit, Verbundenheit, manchmal Warten, Abwesenheit.
Doch wenn sie ihr Kind im Arm halten, sind alle Mamas gleich.
Nämlich einzigartig.“

Was soll man nur über ein Bilderbuch schreiben, welches einen schon beim durchblättern so sehr ergreift, dass man Tränen in den Augen hat? Jedenfalls bin ich wahnsinnig froh, dass ich dieses Buch ganz spontan bestellt und gleich gelesen habe.

Im Buch gibt es jeweils auf der rechten Seite ein großes Bild von einer Mutter mit ihrem Kind, manchmal auch ohne, links immer passend dazu eine kleine oder auch größere Geschichte, Anekdote, ein Gedicht oder sogar ein Zitat aus einem Lied, ebenfalls versehen mit einem kleinen, skizzenartigen Bild.

Dabei geht es bei allen Texten darum, was es heißt, eine Mutter zu sein, mit allen Freuden, aber auch mit allem Leid, der Verantwortung und den Sorgen. Vor allem aber geht es immer wieder um die Liebe, die eine Mutter ihrem Kind gegenüber verspürt, herzallerliebst und manchmal sogar humorvoll in Worte gepackt. Und auch die Illustrationen sind wunderschön, bunt und ausdrucksstark. Schön finde ich ebenfalls die kulturelle Vielfalt der abgebildeten Frauen und die unterschiedlichen Epochen, aus welchen sie stammen.

Für mich ist dieses Buch auf jeden Fall ein tiefgründiges und emotionales Meisterwerk, welches gar nicht allzu viele Worte benötigt, um allen Müttern dieser Welt ein Denkmal zu setzen. Und wer sich vor dem doch recht hohen Preis scheut, dem sei gesagt, dass sich jeder einzelne Euro lohnt.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Tiefgründig, emotional und grandios geschrieben

Nichts weniger als ein Wunder
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Nachdem die Mutter gestorben ist und ihr Vater sie verlassen hat, müssen die fünf Dunbar-Brüder auf eigenen Beinen stehen. Matthew, der Älteste, übernimmt die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister ...

Nachdem die Mutter gestorben ist und ihr Vater sie verlassen hat, müssen die fünf Dunbar-Brüder auf eigenen Beinen stehen. Matthew, der Älteste, übernimmt die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister und doch herrscht das Chaos. Bis irgendwann der Vater der Jungs plötzlich wieder in deren Leben auftaucht, mit einer Bitte, die sie nur allzu gerne ausschlagen. Alle, außer Clay, dem vierten der Brüder, der sich kurz darauf aufmacht, eine Brücke zu bauen.

Dieses Buch ist eine Wucht, eine Wucht aus Erzählkunst und Emotionen! Vielen vielen lieben Dank an den Limes Verlag, dass ich diesen wunderbaren Roman als Rezensionsexemplar lesen durfte. Mir wird die Geschichte über die fünf Dunbars ganz sicher nicht so schnell aus dem Kopf gehen, wenn überhaupt irgendwann.

Wie schon bei „Die Bücherdiebin“ beweist Markus Zusak mal wieder, dass er einen außergewöhnlichen und sehr kreativen Erzählstil hat. Stellte im vorgenannten Buch noch der Tod den Erzähler dar, so ist es hier Matthew, der älteste der Brüder, der über das Schicksal seiner Familie berichtet. Dabei ist der Schreibstil eine Explosion aus Metaphern, Personifikationen und allen möglichen rhetorischen Mitteln, also recht anspruchsvoll. Dennoch lässt sich dieser Roman super gut lesen und man fliegt einfach nur so durch die Seiten, was auch an den recht kurzen Kapiteln liegt.

Die Geschichte scheint im ersten Moment wie das reinste Chaos und bis zum Ende bleibt es auch dabei. Dennoch merkt man mit der Zeit, dass dieses Chaos genau das widerspiegelt, wofür die fünf Dunbars stehen, nämlich für ihre Rebellion, das Leid und die innere Gebrochenheit, aber auch für die Liebe untereinander und den Zusammenhalt. Außerdem ergibt alles am Ende einen Sinn. Und immer wieder diese Tiefgründigkeit, verpackt in witzige, aber auch tief traurige Situationen, diese Liebe zum Detail, ohne dass es langweilig wird und die Vielzahl an verschiedenen Themen, die dieses Buch anspricht, sei es Familie, Tod, Liebe, Sport, Musik oder Kunst. Alles passt so gut ineinander und ergibt eine Geschichte, die zwar relativ ruhig erzählt ist, mich aber dennoch absolut in ihren Bann ziehen konnte. Ich habe die Dunbar-Brüder lieb gewonnen, mit ihnen gelacht, gelitten und sie angefeuert, wenn sie sich mal wieder etwas vorgenommen haben, egal wie kurios ich es auch fand. Ich habe ihre Geschichte so gern verfolgt, dass ich noch hätte ewig weiter lesen können und ich habe irgendwann ganz vergessen, dass es dort oder da ein paar Kleinigkeiten gab, die mir nicht so gut gefallen haben.

Bleibt nur noch meine Meinung zu den Charakteren in diesem Roman. Und was soll ich sagen? Ich fand sie grandios. Jeder einzelne der fünf Jungs war einzigartig und liebenswert, egal wie durchgeknallt und eigenartig er auch war. Außerdem fand ich alle Charaktere in diesem Buch wahnsinnig realistisch und nachvollziehbar geschrieben.

Bleibt also nicht viel mehr zu sagen, als dass dieses Buch schon jetzt ein Jahreshighlight für mich ist und es wohl schwer werden wird, diese Geschichte noch zu toppen. Manchmal muss man halt auch zwischen den Zeilen lesen und sich ganz und gar in eine Geschichte fallen lassen. Genau das trifft auf diese hier zu. Eine absolute Leseempfehlung!