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Veröffentlicht am 14.05.2019

Wohlfühlrätselkrimi

Lavendel-Tod
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Buchmeinung zu Carine Bernard – Lavendel-Tod

„Lavendel-Tod“ ist ein Kriminalroman von Carine Bernard, der 2019 bei Knaur TB erschienen ist.

Zum Autor:
Carine Bernard wurde 1964 in Niederösterreich geboren. ...

Buchmeinung zu Carine Bernard – Lavendel-Tod

„Lavendel-Tod“ ist ein Kriminalroman von Carine Bernard, der 2019 bei Knaur TB erschienen ist.

Zum Autor:
Carine Bernard wurde 1964 in Niederösterreich geboren. Seit 2002 lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Deutschland in der Nähe von Düsseldorf.
Sie fotografiert gerne und geht in ihrer Freizeit Geocachen. Beim Erfinden von Geocache-Rätseln entdeckte sie ihre alte Liebe zum Schreiben wieder und nach einigen Rätselgeschichten rund um Molly Preston folgte 2015 ihr erster Roman.

Klappentext:
»Lavendel-Tod« ist die noch einmal vollkommen überarbeitete Neuausgabe des bereits unter dem Titel »Der Lavendel-Coup« erschienenen Werkes der Autorin.
Ein Fall von Wirtschaftskriminalität führt EU-Ermittlerin Molly Preston nach Südfrankreich, in ein beschauliches Dorf zwischen alten Olivenbäumen und den ewig singenden Zikaden. Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf geheimnisvolle Zeichen an der Wand einer kleinen Kapelle. Mit der Unterstützung ihres Freundes Charles – seines Zeichens erfolgreicher Krimi-Autor – entschlüsselt sie die Botschaft und erfährt von einem nie geklärten Bankraub. Doch dann gibt es einen Toten, und auf einmal entwickelt sich die Jagd nach dem verschollenen Goldschatz zum Schlüssel für die Lösung ihres aktuellen Falls …

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine überarbeitete Fassung des ersten Romans um die junge EU-Polizistin mit Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität Molly Preston. Man merkt dem Buch den Hintergrund der Rätselgeschichten deutlich an. Molly arbeitet undercover als Kunststudentin in der Provence bei der Restauration einer Kapelle. Sie ist eine taffe junge Frau, die mir manchmal etwas zu perfekt gezeichnet wurde. Sie verfügt über eine Reihe von Ressourcen, die sie bei ihrer Arbeit aus der Ferne unterstützen. Die Geschichte wird aus der Perspektive der jungen Frau erzählt, so dass man auch ihre Gedanken und ihre Gefühle miterleben kann. Molly agiert sehr selbstbewusst und bewahrt auch in kritischen Momenten die Ruhe. Manchmal wirkt es aber eher wie eine Aneinanderreihung von Rätseln, die die Ermittlungen prägen. Eine interessante Figur ist Kommissar Demoireau, der tief in der Provence verwurzelt ist und einen sehr sympathischen, aber auch kompetenten Eindruck hinterlässt. Das Buch ist sehr angenehm zu lesen und vermittelt ein Wohlfühlklima. Die ausführliche Beschreibung der Landschaft und der urlaubsähnlichen Atmosphäre prägen den Gesamteindruck. Die Auflösung der Kriminalfälle ist eher Zugabe.

Fazit:
Ein Wohlfühlkrimi mit einer sympathischen Ermittlerin und viel Urlaubsflair, dem es aber ein wenig an Zusammenhang fehlt. Ich vergebe drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) und spreche ein Leseempfehlung für Rätselfreunde aus.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Lange Zeit herausragend, aber ein unterirdisches Ende

Der Gesang der Bienen
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Buchmeinung zu Ralf H. Dorweiler – Der Gesang der Bienen

„Der Gesang der Bienen“ ist ein Historischer Roman von Ralf H. Dorweiler, der 2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Ralf H. ...

Buchmeinung zu Ralf H. Dorweiler – Der Gesang der Bienen

„Der Gesang der Bienen“ ist ein Historischer Roman von Ralf H. Dorweiler, der 2019 im Bastei Lübbe Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Ralf H. Dorweiler, geboren 1973 in der Nähe von Frankfurt am Main, hat in Köln Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft studiert. Danach ging er, seinen breitgestreuten Interessen und Talenten entsprechend, verschiedensten Tätigkeiten vom Schauspieler bis hin zum Manager von Callcentern nach. Mittlerweile lebt Ralf H. Dorweiler im Südschwarzwald, wo er als Redakteur bei einer großen regionalen Tageszeitung arbeitet. Außerdem hat er mehrere Regionalkrimis veröffentlicht. Er ist mit einer Opernsängerin verheiratet und Vater eines Sohnes.

Klappentext:
A.D. 1152: Als Zeidler streift Seyfried durch den Schwarzwald und erntet Honig und Wachs von wilden Bienenvölkern. Als seine Frau zum Tode verurteilt wird, bricht er auf der Suche nach Beistand zum Kloster Bingen auf. Er findet es in heller Aufregung vor, denn die gelehrte Äbtissin Hildegard hat sich mit ihrer direkten Art Feinde innerhalb und außerhalb der Klostermauern geschaffen. Sie knüpft ihre Hilfe an schier unerfüllbare Bedingungen, die Seyfried bis vor den frisch gekrönten König Friedrich I. führen.

Meine Meinung:
Mein erster Eindruck war sehr positiv – eine interessante Handlung und Figuren mit Ecken und Kanten. Ich lernte viel über die Zeidlerei. Wie die Imkerei mit Wildbienen genannt wird. Zeidler Seyfried trägt ein dunkles Geheimnis mit sich und steht mit Gott auf Kriegsfuß. Hildegard von Bingen ist mit dem Aufbau eines neuen Klosters beschäftigt. Sie ist nicht die nette Nonne sondern eine erfahrene Frau, die sich selbstbewußt den Problemen stellt. Sie korrespondiert mit vielen mächtigen Männern, aber nicht aus der Rolle einer Unterstellten heraus. Im Laufe des Buches wird klar, dass auch sie mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat. Dann gibt es die Novizin Adelheyd, die Hildegard bei den Schreibarbeiten unterstützt. Eher die klassische Frauenrolle hat Seyfrieds vierzehnjährige Tochter Anne inne, die mühsam versucht, sich und ihren jungen Bruder am Leben zu erhalten. Ihr werden die Sympathien der Leser zufliegen, zumal sie es mit dem Bösewicht des Buches zu tun bekommt. Die Handlung ist in vielen Fällen nachvollziehbar und hat mich überzeugt. Bis hierhin ein Fünfsternewerk. Dann kam für mich die große Ernüchterung – ein Ende, das so gar nicht zum bisherigen Ablauf passt.

Fazit:
Über weite Teile ein wunderbares Buch, das mir sehr gefallen hat. Für mich ist das Ende so unpassend, dass ich dem Gesamtwerk nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) gebe. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, die Geschichte zu verfolgen. Vielleicht kommen andere Leser mit dem Ende besser klar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.01.2019

Baut nach grandiosem Beginn stark ab

Die Plotter
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Buchmeinung zu Un-Su Kim – Die Plotter

„Die Plotter“ ist ein Thriller von Un-Su Kim, der 2018 im Europa Verlag in der Übersetzung von Rainer Schmidt aus dem Englischen erschienen ist. Die koreanische ...

Buchmeinung zu Un-Su Kim – Die Plotter

„Die Plotter“ ist ein Thriller von Un-Su Kim, der 2018 im Europa Verlag in der Übersetzung von Rainer Schmidt aus dem Englischen erschienen ist. Die koreanische Originalausgabe ist 2010 erschienen.

Zum Autor:
Un-Su Kim, geboren 1972 in Busan, Korea, hat in seiner Heimat mehrere Literaturpreise gewonnen, darunter den renommierten Mumhakdongne Preis. Mit Die Plotter, seinem ersten Kriminalroman, ist ihm auf Anhieb ein Werk gelungen, das Zeichen setzt – nicht nur in Korea.

Klappentext:
Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …

Meine Meinung:
Der Beginn des Buches war außerordentlich gut, aber leider konnte dieses Niveau nicht annäherungsweise gehalten werden. Dieser erste Abschnitt mit der Begegnung wissendes Opfer und Killer war faszinierend. Man spürte die koreanische Tradition, die bei beiden Figuren im Vordergrund stand. Für einen westlich geprägten Menschen passierte Unfassbares und für beide Figuren war es angemessen. Nach diesem Einsatz ließ die Spannung stark nach und Raeseng hatte Zeit nachzudenken. Er nutzte diese Zeit zu alleilei eher philisophischen Gedanken und Exkursen über die arbeitsteilige Praxis im Killergeschäft. Dann tauchten immer mehr westlich geprägte Motive auf, eine Liebesgeschichte mit Spionageelementen, die in einem Finale ala Hollywood endeten. Zwischendurch fand sich Gelegenheit sehr detailliert und grausam Auseinandersetzungen im Milieu zu beschreiben. Mir hat diese Mischung asiatisch und westlich geprägter Vorgehensweise nicht zugesagt, zumal der Spannungsbogen verloren ging und die neu aufgebaute Spannung eher Thrillercharakter hatte. So sehr mir die ersten Abschnitte gefallen haben, so sehr war ich vom Rest enttäuscht.

Fazit:
Nach grandiosem Beginn wird das Buch zunehmend schwächer und das Ende passte eher zu einem 08/15 Hollywoodthriller. Insgesamt bewerte ich dieses Buch mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung kann ich nur für den Beginn aussprechen.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Nebenschauplätze nehmen zu viel Raum ein

Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard
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Buchmeinung zu Liliane Fontaine – Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard

„Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard“ ist ein Kriminalroman von Liliane Fontaine, der 2018 bei Piper Spannungsvoll ...

Buchmeinung zu Liliane Fontaine – Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard

„Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard“ ist ein Kriminalroman von Liliane Fontaine, der 2018 bei Piper Spannungsvoll erschienen ist.

Zum Autor:
Liliane Fontaine ist der Geburtsname der Krimiautorin und Kunsthistorikerin Liliane Skalecki, geboren in Saarlouis im Saarland, der deutsch-französischen Grenzregion. Nach einer Banklehre studierte sie Kunstgeschichte, Klassische und Vorderasiatische Archäologie an der Universität des Saarlandes mit Abschluss zum Dr. phil. Seit 2001 lebt sie mit ihrer Familie in Bremen. Liliane Fontaine besitzt französische Wurzeln und lebt viele Wochen des Jahres in der Nähe von Nîmes, kennt Kultur, Land und Leute und das savoir-vivre. Sie veröffentlichte zahlreiche Fachartikel rund um die Pferdekultur, zur Kunst und Architektur, sowie Unternehmerdarstellungen und Chroniken. Zusammen mit Biggi Rist hat sie mehrere Kriminalromane geschrieben, die in Bremen und am Bodensee angesiedelt sind.

Klappentext:
Vor dem Palais de Justice in Nîmes wird auf die Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt nach einem Strafprozess ein Attentat verübt. Mathilde überlebt schwerverletzt und ist sich sicher, dass hinter diesem Anschlag ein Pädophilen-Zirkel steckt, dessen Mitglieder aus den höchsten Kreisen der Gesellschaft stammen. Um sich von ihren Verletzungen zu erholen, zieht sich Mathilde auf das Weingut ihres Großvaters im Languedoc zurück. Von dort ermittelt sie gemeinsam mit Rachid Bouraada, Commandant der Police judicaire mit algerischen Wurzeln, und sagt den Tätern den Kampf an.
Während die beiden das Netz um die Verdächtigen immer enger ziehen, ist der deutsche Reiseschriftsteller Martin Endress in Südfrankreich auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, was mit seiner jüdischen Großmutter geschah, die 1941 nach einem Fluchtversuch durch einen vermeintlichen Unfall ums Leben kam. Die Wege von Mathilde de Boncourt und Martin Endress kreuzen sich auf schicksalhafte Weise, und Rémy de Boncourt, Mathildes Großvater, und seine Freunde wissen mehr über das Schicksal von Martins Großmutter, als sie zugeben wollen…

Meine Meinung:
Dieses Buch widmet sich auch den historischen, kulturhistorischen und landschaftlichen Aspekten dieser Region. Das Buch liest sich flüssig und man spürt die Liebe aller Beteiligten zu ihrer Region. Dabei bleibt der bzw. die Kriminalfälle etwas auf der Strecke. Im Gegensatz zu den Nebenschauplätzen wird die Kriminalhandlung nur recht kurz dargestellt. Es gibt einen Kriminalfall, der auf Vorgängen während des Krieges basiert, und einen dazu unabhängigen aus der heutigen Zeit. Über die beteiligten Personen entstehen Verbindungen, die die Ermittlungen etwas behindern. Generell sind alle Beteiligten wenig auskunftfreudig und es geht nur langsam voran. So nebenbei erhält man einen Einblick in die Entwicklung von Beziehungen und vor allem welchen Belastungen diese widerstehen können. Offene Worte hätten die ein oder andere Leiche verhindern können. Im zweiten Fall erweisen sich die Ermittlungen als noch schwieriger, weil Mächtige und Wohlhabende mit Einfluss betroffen sind. Die Hauptfiguren sind differenziert gestaltet und wirken sympathisch. Man leidet mit der Untersuchungsrichterin, dem Polizisten und dem Urlauber mit. Im Laufe der Ermittlungen wird die Tragweite des zweiten Falles deutlich und welche Gefahren sich daraus auftun. Leider bleibt die Spannung in weiten Teilen übersichtlich und manche Wendung in den Kriminalfällen kommt recht überraschend daher. Eine stärkere Konzentration auf die Kriminalfälle wäre wünschenswert gewesen.

Fazit:
Ein Kriminalroman mit Atmosphäre aber zu vielen Nebenhandlungen und Beschreibungen, der die Brisanz der Kriminalfälle verschenkt. So gibt es drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

Veröffentlicht am 07.11.2018

Erinnerung an eine starke Persönlichkeit

Hemingway und ich
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Buchmeinung zu Paula McLain – Hemingway und ich

„Hemingway und ich“ ist ein Roman von Paula McLain, der 2018 im Aufbau Verlag in der Übersetzung von Yasemin Dincer erschienen ist. Der Titel der amerikanischen ...

Buchmeinung zu Paula McLain – Hemingway und ich

„Hemingway und ich“ ist ein Roman von Paula McLain, der 2018 im Aufbau Verlag in der Übersetzung von Yasemin Dincer erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „Love and Ruin“ und ist 2018 erschienen.

Zum Autor:
Paula McLain, geboren 1965, studierte an der University of Michigan Kreatives Schreiben und lebte in den Künstlerkolonie Yaddo und MacDowell. Paula McLain lebt mit ihrer Familie in Cleveland.

Klappentext:
Eine große Liebe vor der bedrohlichen Kulisse des Zweiten Weltkriegs: Meisterhaft inszeniert Paula McLain die außergewöhnliche Geschichte von Ernest Hemingway und seiner dritten Frau, der berühmten Kriegsreporterin Martha Gellhorn.
Als Martha sich haltlos in den zehn Jahre älteren Ernest verliebt, ist sie gerade achtundzwanzig Jahre alt. An seiner Seite legt sie den Grundstein für ihre Karriere als Autorin. Doch als Ernest immer größere Erfolge feiert, muss Martha sich entscheiden: Möchte sie die Frau eines weltberühmten Mannes sein oder ihren eigenen Weg gehen?

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich zwiegespalten zurück gelassen. Eindrucksvoll wird der Aufstieg der Hauptfigur geschildert, die ohne Frage eine starke Frau ist. Es ist eine Hommage an Martha Gellhorn und ich muss sehr aufpassen, nicht Fiktion und Wirklichkeit zu vermischen. Obwohl die Geschichte fast ausschließlich als Ich-Erzählung Marthas erfolgt, ist sie mir fremd geblieben. Man erfährt viel von Begebenheiten aus Friedens- und Kriegszeiten, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es fast immer an der Oberfläche blieb. Deutlich wurde, dass Martha einen starken Willen und den festen Vorsatz hat, als eigenständige Schriftstellerin anerkannt zu werden. Nicht deutlich wurde, was sie ausgerechnet an der Figur Hemingway so angezogen hat. Einerseits ist Martha eine Frau der nüchternen Analyse, aber im Umgang mit Hemingway ist sie seltsam inkonsequent. Dazu kommen die Stellen, die nicht in der Ich-Form erzählt werden. In ihnen kommt Hemingway sehr schlecht davon und so fand ich es nicht in Ordnung und wirkte wie billige Stimmungsmache. Positiv empfand ich, dass Martha auch Schwächen zugestanden worden. In vielen Bereichen sind sich Martha und Ernest sehr ähnlich. Sie sind beide Alphatiere, die ein Leben nach eigenen Maßstäben führen und denen die öffentliche Meinung relativ egal. Natürlich ist es aber bei Martha etwas Besonderes, weil sie es sich als Frau einfach herausnimmt. Bei beiden Figuren wird der Konflikt zwischen persönlichem Glück und beruflichem Erfolg herausgearbeitet. Bei beiden Figuren ist der Erfolgswille dominant und so können sie nicht über längere Abschnitte gemeinsam glücklich sein. Keiner von beiden kann oder will sich dem Partner unterordnen.

Fazit:
Eine Hommage an die Schriftstellerin Martha Gellhorn, aber auch ein unglücklicher Versuch, ihre Beziehung zu Ernest Hemingway zu beschreiben und zu analysieren. Gerade hier blieb vieles blass. Deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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