Cover-Bild Das kalte Reich des Silbers
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 04.03.2019
  • ISBN: 9783570165492
Naomi Novik

Das kalte Reich des Silbers

Bildgewaltige und märchenhafte Fantasy. TikTok made me buy it.
Marianne Schmidt (Übersetzer)

Glitzernd, grandios und geheimnisvoll

Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2019

Ungewöhliche Erzähltechnik!

1

Bei Das kalte Reich des Silbers handelt es sich um einen Einzelband, wobei das Märchen Rumpelstilzchen als Aufhänger benutzt wird. Trotzdem sieht man nur gelegentlich Elemente daraus, denn es entwickelt ...

Bei Das kalte Reich des Silbers handelt es sich um einen Einzelband, wobei das Märchen Rumpelstilzchen als Aufhänger benutzt wird. Trotzdem sieht man nur gelegentlich Elemente daraus, denn es entwickelt sich zu einer ganz alleinstehenden Geschichte.

Im Mittelpunkt des Geschehens ist Mirjem, die pfiffige Tochter eines Geldleihers, der jedoch alles andere als erfolgreich ist und seine Familie in die Armut zieht. Als die Sitution am schlimmsten ist, nimmt sie das Geschäft selbst in die Hand und verschafft sich somit einen Namen, Wohlstand und den Ruf, Silber in Gold verwandeln zu können. Selbst die Staryk, soetwas wie eisige Elfen, bekommen davon mit und der König der Staryk teste sie daraufhin dreimal - entweder sie besteht und wird seine Königin oder sie versagt und stirbt, beides nichts, was sie sich wünschen würde.

Aber die Geschichte wird nicht nur aus ihrer Sicht erzählt, sondern mit der Zeit von immer mehr Figuren und mögen sie auch nur noch so nebensächlich sein. Zuerst hat es mich etwas verwundert, weil es nie eine klare Zuordnung bei einem Wechsel gab und man sich selber erahnen musste, wer denn nun weitererzählt, doch ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und Gefallen daran gefunden, denn es schon eine ungewöhnliche Art, so viele Figuren zum Erzählen heranzuziehen. Im Zentrum stehen dabei immer noch Mirjem, aber auch Wanda und Irina, alles Mädchen in unterschiedlichen Situationen und verschiedener Herkunft. Zunächst sieht man zwar keine Zusammenhänge, doch mit voranschreitender Geschichte kreuzen sich die Handlungsfäden und ergeben ein Gesamtbild. All diese Figuren machen die Geschichte komplexer und vielschichtiger.

Besonders ins Herz geschlossen habe ich dabei Wanda, ein kräftiges und großes Mädchen, das Mirjem nach einer gewissen Zeit einstellt, um für sie zu arbeiten, denn ihr Vater hat hohe Schulden bei ihr. Sie muss sozusagen ihre beiden kleinen Brüder alleine großziehen, auf dem Hof helfen, bei Mirjem arbeiten und sich noch vor ihrem aggressiven Vater in Acht nehmen, ihre Mutter ist gestorben - ebenso wie fünf ihrer Geschwister im Kindesalter. Sie ist nicht sehr gebildet und ist sich dessen auch bewusst, doch dafür herzensrein, stark und wissbegierig. Irgendetwas hat sie an sich, das mich nicht mehr loslassen wollte und so habe ich mich über jede Passage von ihr gefreut.

Aber auch Mirjem, die wahre Hauptfigur, ist wunderbar. In ihrer Not muss sie erbarmungslos werden und die Schulden eintreiben, auch wenn es den anderen Familien nicht besser als ihrer eigenen geht. Es ist faszinierend gewesen, zu sehen, wie sich ein so junges Mädchen über die Zeit so viel erarbeiten und ihre Familie retten konnte. Wunderlich ist auch, dass in diesem Buch eine echte Romanze fehlt, was schon fast immer Gang und Gebe bei Jugendfantasy ist und diese Abwechslung hat mir echt gut gefallen.

Die Geschichte ist bis zu einem gewissen Punkt relativ ruhig gehalten und es werden gelegentlich neue Elemente hineingeworfen, zum Beispiel der Wendepunkt, als der Staryk auftaucht oder Mirjem in sein Reich reist. Leider muss jedoch auch hier gestehen, dass bei mir ab etwa der Hälfte infolgedessen die Aufmerksamkeit immer wieder etwas abgeschweift ist und mir mit zunehmender Anzahl an erzählenden Personen ich nicht mehr ganz klar folgen konnte. Nach einiger Zeit hat es sich wieder gelegt und zum Ende hin hat mich die Geschichte wieder fesseln können, doch in der Zwischenzeit musste ich das Buch immer wieder gelegentlich zur Seite legen.

Insgesamt betrachtet hat mir das Buch sehr gut gefallen und als erstes Buch der Autorin konnte sie mich definitiv mit ihren innovativen Erzähltechniken und ihrer Schreibweise überzeugen. Hin und wieder tauchten Elemente auf, die zu Rumpelstilzchen passen, es ist aber lediglich ein Aufhänger und keine Adaption! Jedoch muss ich auch noch anmerken, dass ich in der Mitte des Buchs eine kleine Leseflaute hatte, die aber nicht erheblich groß war.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Märchenhaft

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Inhalt:

Mirjem ist die Tochter eines Geldverleiher, der zu gutherzig für seinen Beruf ist. Als ihre Familie kurz vor dem Verhungern ist, übernimmt Mirjem die Arbeit ihres Vaters und ist sehr gut darin.
Bald ...

Inhalt:

Mirjem ist die Tochter eines Geldverleiher, der zu gutherzig für seinen Beruf ist. Als ihre Familie kurz vor dem Verhungern ist, übernimmt Mirjem die Arbeit ihres Vaters und ist sehr gut darin.
Bald ist die Familie wohlhabender und das Gerücht das sie Silber in Gold verwandeln kann dringt bis in den Wald hinein. Dadurch werden die Staryk auf Mirjem aufmerksam und die ganze Geschichte nimmt seinen Verlauf. Gleichzeitig lernen wir zwei weitere Frauen kennen, Wanda und Irina. Diese beiden haben ihre eigene Geschichte und doch ist sie mit Mirjems verbunden, die drei Frauen treffen immer wieder aufeinander.

Cover:

Ich glaube ich kann sagen, dass dieses Cover eines der Schönsten ist, die ich in meinem Bücherregal habe. Das Cover passt einfach zu der Geschichte die Naomi Novik hier erzählt.

Meinung:

"Das kalte Reich des Silbers" ist ein Einzelband von Naomi Novik und wird von mehreren Perspektiven erzählt. Die ich zum Teil, aber wirklich nicht gebraucht hätte. Was mich, aber allerdings auch gestört hat war die Einteilung der Seiten und der Wechsel, der Erzählperspektiven. Diese wurden nur durch kleine Zeichen gekennzeichnet und waren somit immer nicht ganz aussage gebend wer jetzt erzählt. Deshalb wurde mir manchmal erst nach einer halben Seite bewusst, dass ein Perspektiven wechsel stattgefunden hat. Die Charaktere haben mir alle sehr gefallen und wurden auch gut beschrieben. Viele Charaktere haben hier in diesem Buch eine Wandlung durchlebt, die ich sehr gut fand. Die Frauen in diesem Buch haben einen sehr großen Respekt gegenüber einander, was ich sehr gut fand. Sie alle sind sehr klug und nehmen ihre Schicksale selber in die Hand und warten nicht auf Hilfe von außen. Ich liebe einfach Frauenpower in Büchern :D
Der Schreibstil von Naomi Novik ist sehr malerisch und am Anfang gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte ist eher ruhig und ließ sich mit der Zeit auch sehr gut lesen, wobei ich mir an vielen Stellen mehr Spannung gewünscht hätte. Das Ende konnte mich, aber noch einmal packen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. In diesem Buch wird Romantik nicht großgeschrieben, also Leser die nach einem Romantasy Buch suchen sind hier an der falschen Stelle. Am Ende habe ich etwas Romantik bekommen, aber es war leider etwas zu wenig für mich.
Es ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung für die Leute die gerne Fantasy lesen.
Da mich das Buch unterhalten konnte, ich es genossen hab in diese Welt einzutauchen und trotzdem das eine oder andere zu bemängeln hatte, kann ich dem Buch nur 4 Sterne geben.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Großartig!

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Als Tochter des Geldverleihers weiß Mirjem mit Zahlen umzugehen. Als ihre Familie kurz vor dem Verhungern ist, übernimmt Mirjem kurzerhand die Arbeit ihres Vaters und beweist ein geschicktes Händchen.
Schon ...

Als Tochter des Geldverleihers weiß Mirjem mit Zahlen umzugehen. Als ihre Familie kurz vor dem Verhungern ist, übernimmt Mirjem kurzerhand die Arbeit ihres Vaters und beweist ein geschicktes Händchen.
Schon bald ist die Familie wohlhabender, als je zuvor und man munkelt, dass Mirjem Silber in Gold verwandeln kann. Ein Gerücht, das den König der Staryk auf Mirjem aufmerksam werden lässt.

"Das kalte Reich des Silbers" ist ein Einzelband von Naomi Novik.
Das Buch wird vorwiegend aus den Ich-Perspektiven von Mirjem Mandelstam, Wanda Vitkus und Irina, der Tochter eines Herzogs, erzählt.
Wir durften aber auch aus den Sichten von Wandas jüngerem Bruder Stepon, Irinas Kinderfrau Magreta und der von Mirnatius, dem Zaren von Lithvas, lesen.

Schon in "Das dunkle Herz des Waldes" konnte mich Naomi Noviks fast schon malerischer Schreibstil mitreißen und begeistern, sodass ich mich schon sehr auf "Das kalte Reich des Silbers" gefreut habe! Auch in diesem Buch hat mir der Stil der Autorin richtig gut gefallen!
Die Geschichte ist eher ruhig und ließ sich sehr gut lesen, wobei ich mir an der ein oder anderen Stelle doch ein wenig mehr Spannung gewünscht hätte. Aber die Geschichte konnte mich auch so verzaubern und besonders das Ende konnte mich noch einmal packen!

Wir lernen mit Mirjem, Wanda und Irina drei starke junge Frauen kennen, die sehr klug sind und ihre Schicksale selbst in die Hand nehmen, was ich echt klasse fand!
Als Mirjems Familie immer mehr in die Armut abrutscht, übernimmt sie die Arbeit ihres Vaters als Geldverleiher. Sie wird kalt, zeigt kein Mitgefühl und wird so in kurzer Zeit erfolgreicher, als ihr Vater es jemals gewesen ist. Mir hat Mirjem von allen Charakteren am Besten gefallen! Sie ist mutig, handelt überlegt und verkriecht sich nicht, wenn die Lage ernst wird!
Es scheint, als könnte Mirjem Silber in Gold verwandeln. Ein Gerücht, durch das der Herr der Staryk auf Mirjem aufmerksam wird und er stellt sie auf die Probe. Die Staryk sind elfenartige Wesen, die auf der Suche nach Gold keine Freunde kennen und die erbeuteten Schätze in ihr Königreich am Ende ihrer Straße bringen. Je härter die Winter in Lithvas wurden, desto öfter sind die Staryk aufgetaucht und bedrohten das Leben der Bevölkerung.

Neben Mirjem haben wir noch Wanda kennengelernt, die Tochter eines Bauern, dem Alkohol wichtiger ist, als seine drei Kinder. Wanda arbeitet hart, auch um dem Leben bei ihrem Vater zu entkommen. Sie ist eher ruhig, aber nicht auf den Kopf gefallen und mir hat es besonders gut gefallen, dass sie und ihre beiden Brüder Sergej und Stepon im Laufe der Handlung immer stärker zu einer Familie zusammengewachsen sind, eine tolle Entwicklung!

Irina ist keine Schönheit, sehr zum Missfallen ihres Vaters, einem Herzog von Wisnja, der seine Tochter gerne so gut, wie möglich verheiraten möchte, aber keine große Auswahl hat. Doch was Irina an Schönheit fehlt, macht sie mit Klugheit und Aufopferungsbereitschaft wieder wett! Nach Mirjem mochte ich Irina am liebsten, auch weil ich es so spannend fand, dass die beiden in so ähnliche Situationen geraten, die sie auf völlig unterschiedlichen Seiten stehen lässt!
Ihre Kinderfrau Magreta ist immer an Irinas Seite, wenn sie Hilfe braucht und die benötigt sie ohne Zweifel, als der Zar Mirnatius wieder in ihr Leben tritt, denn er wird von seinem ganz eigenen Dämon geplagt, der auch Irina gefährlich werden kann.

Die Charaktere haben mir allesamt richtig gut gefallen! Es hat mir zwar ein wenig gestört, dass alle Charaktere aus der Ich-Perspektive erzählen, weil ich manchmal nach einem Sichtwechsel Schwierigkeiten hatte, mich zurechtzufinden, aber das wurde mit der Zeit immer besser!
Ich fand es außerdem sehr spannend, dass die Charaktere aus so unterschiedlichen Schichten kommen! Wanda und ihre Brüder sind Bauern, während Mirjems jüdische Familie eher zur Mittelschicht gehört. Am Anfang sind sie zwar bettelarm, aber durch Mirjems harte Arbeit, ist die Familie bald wohlhabend und ihre Mutter stammt sowieso aus reichen Verhältnissen. Irina und Mirnatius dagegen gehören zum Adel. So verschieden und doch kreuzen sich ihre Wege schon bald.

Auch die Welt fand ich sehr gelungen! Die Geschichte spielt in Lithvas, einem Land, das an das östliche Europa erinnert, was mir sehr gut gefallen hat! Ich habe bisher leider nur wenige Fantasybücher gelesen, in denen slawische Sagen eine Rolle spielen, obwohl ich diese total gerne mag. Deshalb finde ich es immer sehr spannend und auch erfrischend, wenn diese in eine Geschichte einfließen!
Die Winter sind in den letzten Jahren härter geworden und die Straße der Staryk taucht immer öfters auf. Eine unterschwellige Bedrohung, vor der sich die Bevölkerung sehr fürchtet. Wir lernen auch die winterliche Welt der Staryk kennen, die mir echt gut gefallen hat, auch weil ich die Staryk spannend fand. De Atmosphäre des Buches war dann auch noch einfach großartig!
Eine Liebesgeschichte stand nicht im Fokus, was die Geschichte meiner Meinung nach auch nicht gebraucht hat. Es gab aber zwei kleinere Annäherungen, die mir richtig gut gefallen haben und auch das Ende lässt mich zufrieden zurück!

Fazit:
"Das kalte Reich des Silbers" von Naomi Novik konnte mich fast restlos begeistern!
An manchen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Spannung gewünscht, aber ich mochte die vielschichtigen Charaktere total gerne und fand die Atmosphäre des Buches einfach großartig! Naomi Novik besitzt einen malerischen Schreibstil, der das Lesen zu einem tollen Erlebnis gemacht hat und auch die Handlung hat mir sehr gut gefallen!
Ich vergebe starke vier Kleeblätter!

Veröffentlicht am 03.03.2019

Silber zu Gold

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Mirjems Familie leidet bittere Armut. Und das nur weil ihr Vater, ein Pfandleiher, es nicht übers Herz bringt, sich das verliehene Geld auch wieder zurückzuholen. Als ihre Mutter schwer erkrankt, beschließt ...

Mirjems Familie leidet bittere Armut. Und das nur weil ihr Vater, ein Pfandleiher, es nicht übers Herz bringt, sich das verliehene Geld auch wieder zurückzuholen. Als ihre Mutter schwer erkrankt, beschließt Mirjem die Schulden einzutreiben, um damit Medizin bezahlen zu können. Ihre Unnachgiebigkeit und ihr Geschäftssinn tragen ihr bald den Ruf ein, Silber in Gold verwandeln zu können. Als der König des magischen Volks der Staryk davon hört, stellt er Mirjem zunächst auf die Probe, bevor er sie in sein Reich entführt, damit sie dort wahrhaftig Silber in Gold verwandelt.

Mit „Das kalte Reich des Silbers“ erzählt Naomi Novik die Geschichte vom Rumpelstilzchen neu. Nur, dass es in dieser Geschichte, streng genommen, kein Rumpelstilzchen gibt. Niemand backt heute, braut morgen oder holt übermorgen der Königin ihr Kind. Allerdings spielen zentrale Elemente des Märchens eine nicht unwichtige Rolle. So sind Habgier, Macht und Prahlerei starke Handlungsmotive, aber auch das dreimalige Auf-die-Probe-Stellen, das Böse in Gestalt eines Dämons und das Geheimhalten von Namen kennzeichnen die Erzählung. Ein ebenfalls nicht unwichtiger Aspekt, der meiner Ansicht nach durchaus etwas Sozialkritik in die Geschichte bringt, ist die Tatsache, dass Mirjems Familie jüdisch ist. Die Antipathie, die Mirjems Familie von den anderen Dorfbewohnern erfährt, ist zwar vorwiegend darauf begründet, dass Mirjem so hartnäckig die Schulden zurückfordert, allerdings wird man beim Lesen das Gefühl nicht los, dass Naomi Novik auch gegen Antisemitismus schreibt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei man mitunter überlegen muss, wer gerade spricht. Da Sprecherwechsel allerdings immer durch Absätze gekennzeichnet sind, verliert man beim Lesen aber trotzdem nicht den Faden. Die wechselnden Perspektiven sorgen dafür, dass man auch die Sichtweise der vermeintlich Bösen erlebt und dadurch einen besseren Einblick in ihre Motive erfährt. Und auch die eigentlich Guten handeln nicht immer durchweg einwandfrei. Auch, wenn „Das kalte Reich des Silbers“ eine Version des Märchens vom Rumpelstilzchen ist, finden sich hier deutlich mehr Grauzonen innerhalb der Handlung, wodurch auch die Ursprungsgeschichte eine andere Perspektive bekommt.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Zuerst ein wenig holprig, dann jedoch sehr gut!

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Für dieses Buch habe ich leider verhältnismäßig lange gebraucht, da es mir sehr schwer fiel, in das Buch reinzukommen und ich es zwischenzeitlich auch länger liegen lassen habe. Ab der Mitte des Buches ...

Für dieses Buch habe ich leider verhältnismäßig lange gebraucht, da es mir sehr schwer fiel, in das Buch reinzukommen und ich es zwischenzeitlich auch länger liegen lassen habe. Ab der Mitte des Buches war ich dann aber doch total gefesselt. Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Mirjem, der Geldverleiherin, Wanda, ihrer Mitarbeiterin und Irina, der Tochter eines Herzogs, erzählt. Deren Geschichten sind miteinander verwoben, sie treffen aber erst relativ spät im Buch aufeinander. So bekommt man völlig andere Blickwinkel derselben Geschichte zu sehen, was ich sehr interessant fand. Allerdings war es teilweise schwierig, herauszufinden, aus wessen Sicht gerade erzählt wird, da die einzelnen Erzählerperspektiven sehr schnell wechseln und nicht ausdrücklich genannt ist, wer spricht. Dass auch Nebencharaktere für kurze Abschnitte das Wort ergreifen, unterbricht den Lesefluss meiner Meinung nach noch mehr, da man immer erst kurz überlegen muss, wer nun eigentlich spricht. Zudem beschreibt die Autorin auch Details sehr ausführlich (z.B. Landschaften, Personen u.ä), sodass man unkonzentriert wird und einige Passagen überfliegt. Dadurch wird es noch schwieriger, den Faden wieder aufzunehmen und in der Geschichte zu bleiben.

Nichtsdestotrotz ist die Idee hinter der Geschichte sehr, sehr gut! Hat man sich erst einmal an den Schreibstil und die Perspektivwechsel gewöhnt, ist das Buch auch sehr spannend und außergewöhnlich.