Profilbild von Blondschopf10000

Blondschopf10000

Lesejury Star
offline

Blondschopf10000 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blondschopf10000 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2019

schöne Kulturbeschreibung

Das Licht der Toskana
1

Frances Mayes erzählt als staunende Amerikanerin über die Ästhetik eines Lebens in der Toskana. 5 Frauen bilden den szenischen Hintergrund der Kulturbeschreibungen: 3 von ihnen treffen sich noch in Amerika ...

Frances Mayes erzählt als staunende Amerikanerin über die Ästhetik eines Lebens in der Toskana. 5 Frauen bilden den szenischen Hintergrund der Kulturbeschreibungen: 3 von ihnen treffen sich noch in Amerika bei der Besichtigung einer Seniorenresidenz, befreunden sich und beschließen, sich nicht auf das eintönige Reglement der Residenz einzulassen, sondern gemeinsam ein Haus in der Toskana zu mieten. Dort treffen sie auf eine Schriftstellerin, die ebenfalls ursprünglich aus Amerika, in ihrer Nachbarschaft am Erbe und den Memoiren einer Dichterin arbeitet.
Die fünft, samt einer absolut unübersichtlichen Vielzahl an weiteren Dorfbewohnern, Freunden, Familienangehörigen und Bekannten lernen sich und ihre Geschichten kennen, teilen einander ihre Verwundungen und Enttäuschungen des Lebens mit und machen sich v.a. in rasantem Tempo mit der Kulinarik, Botanik und Kultur Italiens bekannt. Sie reisen, entdecken neue Leiden- und Liebschaften, unterhalten sich und kochen. Mindestens auf jeder 2. Seite wird irgend ein Gericht beschrieben, bzw. ein Essen zelebriert.
Eine tatsächliche Handlung konnte ich ab der vielen Akteure nicht erkennen. Der Lesefluss wird erheblich dadurch gestört, dass nicht immer sofort zu erkennen ist, von wem gerade erzählt wird und in welcher Situation diese Person gerade steckt. Wer eine dichte Beschreibung eines romantisierenden Toskanalebens sucht, ist hier genau richtig. Wer einen Roman mit Hauptfiguren und Handlungen erwartet, wird von ellenlangen Detailbeschreibungen, komplizierten Biographiefetzen und durcheinandergewürfelten Erinnerungsstücken enttäuscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 03.09.2018

hält nicht, was es verspricht

Zwei unter einem Schirm
0

Gleich eines vorneweg: Der Klappentext-Beschreibungstext führt einigermaßen in die Irre: Mindestens 2/3 des Buches entpuppen sich als Beschreibung des Lebens von Lotta und Gülcan VOR ihrem Treffen: die ...

Gleich eines vorneweg: Der Klappentext-Beschreibungstext führt einigermaßen in die Irre: Mindestens 2/3 des Buches entpuppen sich als Beschreibung des Lebens von Lotta und Gülcan VOR ihrem Treffen: die eine in Wien, aus schwierigen Familienverhältnissen stammend, schlug sich bislang halbwegs gelangweilt als Bürofrau durchs Leben und kann auch die Chance, die ihr der unverhoffte Lottogewinn bietet, nicht sinnvoll nutzen. Auf der Suche nach Anerkennung und Liebe verfällt sie von einem Desaster ins nächste. Höchst respektlos erzählt. Die andere, in der Türkei aufgewachsen und den Traditionen ihres Glaubens verpflichtet, fügt sich: zuerst ihrem Vater, dann einem Ehemann und dessen Familie in Salzburg und schließlich ihrer Leidensgenossin. Diese Passagen bieten einigermaßen spannende Einblicke in die Hintergründe der muslimischen Kultur und Fragen der Migration. Insgesamt ist das Werk jedoch eine Anhäufig von negativen Frauen-Klischees und einer Fülle unterschiedlicher Kleinszenen, die nur lose miteinander verbunden sind. Die ursprüngliche und im Klappentext beworbene schöne Idee, von einer Freundschaft zwischen 2 Frauen unterschiedlicher Kulturen und deren gemeinsamem Versuch, sich im Leben zurecht zu finden, zu erzählen, bleibt leider größtenteils auf der Strecke. Die Begegnung der beiden findet erst sehr spät statt und auch dann wird sehr wenig über die tatsächliche Beziehung zwischen Lotta und Gülcan erzählt. Es bleibt am Ende die Erzählung einer gescheiterten Kottogewinnerin, die alles verliert und erst auf den letzten Seiten eine Ahnung von ihrem eigentlichen Leben erhält. Sprachlich ist das Werk gelungen und immer wieder findet sich ein Stückchen Humor. Das kann für mich die fehlende Storyline aber nicht retten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Thema
Veröffentlicht am 18.03.2019

Enttäuschend

Bestimmt schön im Sommer
3

Marlene Fleißig erzählt in "Bestimmt schön im Sommer" in einigermaßen kryptischen Szenen von einer Familiengeschichte in Gallizien, die durch und durch geprägt von dem Tod der einen Tochter ist. Maria ...

Marlene Fleißig erzählt in "Bestimmt schön im Sommer" in einigermaßen kryptischen Szenen von einer Familiengeschichte in Gallizien, die durch und durch geprägt von dem Tod der einen Tochter ist. Maria - die Protagonistin der Erzählung kehrt nach einiger Zeit in Deutschland in ihre Heimat zurück und findet sich sofort verstrickt in den alten Lügen und Verirrungen wieder. Von einem leichtem Sommerroman, wie es Klappentext und Cover suggerieren hat dieses Werk überhaupt gar nichts. Beides führt absolut in die Irre. Die Erzählung hat letztlich keinerlei Ziel, kaum Handlung und lässt die Leserin mit Fragen über Fragen zurück. Einzelne Szenen stehen zusammenhanglos nebeneinander, werfen neue Themen auf, die dann ebenso wie alle bisherigen völlig offen bleiben. Außer der Erkenntnis, dass Lügen das Leben zerstören kann, hat dieses Buch keinerlei Aussage. Tut mir leid, aber ich kann dieses Buch nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema