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Veröffentlicht am 21.03.2019

Colfer kann es besser

WARP (Band 1) - Der Quantenzauberer
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Zum Inhalt:

Erzählt wird die Geschichte der Teenagerin Chevron Savano, die vom FBI für einen Spezialauftrag an einer amerikanischen Hochschule eingesetzt wird, der nicht ganz so läuft, wie er sollte. ...

Zum Inhalt:

Erzählt wird die Geschichte der Teenagerin Chevron Savano, die vom FBI für einen Spezialauftrag an einer amerikanischen Hochschule eingesetzt wird, der nicht ganz so läuft, wie er sollte. Deshalb schickt man die etwas überambitionierte junge Dame nach London, wo sie im Fernkurs ihr Studium beenden und nebenbei mit Agent Orange eine seltsame Kapsel bewachen soll die nach 30 Jahren plötzlich und mit viel Getöse ihre Arbeit aufnimmt und prompt allerlei Leute aus der Vergangenheit in die Gegenwart befördert.

Es handelt sich tatäschlich um eine Zeitmaschine - übrigens nicht die einzige, wie sich später noch rausstellt - und das FBI erforscht schon seit längerem den Einsatz und die Gefahren dieses Gerätes. Der Erfinder befand sich jahrelang in der Vergangenheit, wird dort ermordet und mit einem der Täter in Chevrons Dunstkreis katapultiert. Leider gelingt so auch einem Auftragsmörder die Zeitreise und dieser mutiert ganz nebenbei zu einer Art Super-Bösewicht. Dieser verfolgt nun Chevie und den Jungen Riley, der aus der Vergangenheit gekommen ist, und will unbedingt einen Zeitreiseschlüssel, um mit dem neu erworbenen Wissen und seinen Superkräften im alten London zu Macht und Geld zu kommen.

Meine Meinung:

Das Buch hat eine hochwertige Aufmachung und das Cover ist durchaus passend zum Inhalt der Geschichte.

Eoin Colfer versteht es zu schreiben und seine Sprache ist unterhaltsam, schlau und amüsant. Die Idee dieses Plots ist durchaus interessant und nicht nur was für junge Leute. Leider hapert es für meinen Geschmack diesmal an der Umsetzung des Ganzen. Zu wichtig scheint ihm das Spannungsmoment und die Kämpfe zwischen Gut und Böse. Zu wenig blitzt die Situationskomik und der Wortwitz in den Dialogen auf. Das habe ich sehr vermisst, weil ich weiß, wie gut er dass doch eigentlich kann. Auch hatte ich an vielen Stellen das Gefühl, dass er etwas schludrig mit der Logik umging und über Details und Feinheiten einfach hinweggeschrieben hat. So blieben die Darsteller für mich letztendlich etwas blass und die Story erinnerte mich eher an einen Indiana-Jones-Film mit vielen Showeffekten denn an einen Nachfolger für einen guten Artemis-Fowl.

Ich wurde leider nur mäßig gut unterhalten und hoffe sehr, dass der zweite Teil der Reihe wieder an die alte Form des Autors anschließt.

Veröffentlicht am 21.03.2019

keine leichte Sommerlektüre

Wir träumten jeden Sommer
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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die ...


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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die Mädchen zueinander und treffen sich mehrere Jahre und erleben, was die Jugend und das Erwachsenwerden so mit sich bringt. Die drei sind charakterlich sehr unterschiedlich. Vor allem Justyna ist stets die rebellische, unkonventionelle, laute, die anstiftet und schon mal in Fettnäpfchen tritt. Aber das Leben und die verschiedenen Erfahrungen trennt die drei wieder und schließlich haben sie keinerlei Kontakt mehr zueinander. Eine jede steckt im Jahr 2002 in einer Lebenskrise und durch das Wiederfinden ihrer Freundschaft können sie anfangen in eine positivere Zukunft zu blicken.
Das Buch springt zwischen den Orten und Zeiten hin und her. Aber man kann der Erzählung dennoch gut folgen. Der Schreibstil hat mir eigentlich gut gefallen. Ich fand ich dem Alter der Protagonistinnen durchaus angemessen und nicht zu derb oder gar unflätig. Allerdings hätte ich mir manchmal eine leichtere Hand beim Erzählen gewünscht, denn viele Szenen sind traurig, depressiv oder gar niederschmetternd. Die Grundstimmung des Buches war mir persönlich etwas zu traurig ich hatte mit mehr Melancholie oder Galgenhumor gerechnet. Sicherlich ist die Geschichte nah dran, an der Wirklichkeit aber mich hat sie nicht tief genug berührt, da ich keinen richtigen Erzählbogen erkennen konnte und über weite Strecken nach dem Sinn des ganzen gesucht habe. Ich denke, der Roman ist einfach nicht mein Geschmack. Etwas farblos und mit zu wenig Tiefgang, was die Protagonistinnen und ihre Ziele betrifft. Ich habe leider keinen Zugang zu ihnen gefunden.

Veröffentlicht am 21.03.2019

eisblaue See

Eisblaue See, endloser Himmel
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Es handelt sich bei diesem Hörbuch um eine Fortsetzung und man sollte den ersten Teil gelesen haben, denn dieser zweite Band schließt fast nahtlos an die Geschehnisse im ersten Band an. Ich hatte beim ...

Es handelt sich bei diesem Hörbuch um eine Fortsetzung und man sollte den ersten Teil gelesen haben, denn dieser zweite Band schließt fast nahtlos an die Geschehnisse im ersten Band an. Ich hatte beim Hören das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel wollte und zuviele Dinge in das Buch gepackt hat ohne sie wirklich richtig auszuführen. Hier wird erzählt von einer jungen Liebe, die schnell zu Heirat und Kindern führt. Aber die Beziehung plätschert so vor sich hin und als es zu Problemen kommt, werden diese nur kurz angerissen und nicht wirklich beschrieben. Ein anderer Charakter kommt aus dem Krieg zurück und leidet unter den Spätfolgen. Aber auch hier erfährt der Zuhörer nur in Ansätzen um was es eigentlich geht und die Geschichte muss bald hinter anderen zurückstehen. Mir fehlt irgendwie auch der größere Bezug zu den damaligen Verhältnissen in Amerika. Über weite Strecken merkt man nicht wo und wann alles spielt. Florine macht leider keine wirkliche Entwicklung durch und steht den Problemen ihres Mannes hilflos und ratlos gegenüber, fühlt sich auch von den Kindern oft überfordert und hat keine wirklichen Träume, die sie weiterverfolgt, ausser dem, wieder in ihren Heimatort ziehen zu wollen.

Die Vorleserin vermittelte den Eindruck, dass das Buch ziemlich depressiv und traurig ist und ich musste mich manchmal richtig zwingen weiter zu hören. Vielleicht wurde auch an den falschen Stellen der Text des ursprünglichen Buches zu stark gekürzt, so dass der falsche Eindruck vom Grundtenor entstand.

Die Frage des ersten Bandes, wo die Mutter abgeblieben ist, wurde am Ende beantwortet und Florine und Bud sind noch nicht am Ende ihres gemeinsamen Weges angekommen und am Ende wird vielleicht alles doch noch gut. Das versöhnt ein bisschen aber so wirklich überzeugen konnte mich das Hörbuch nicht.

Veröffentlicht am 21.03.2019

sehr bemüht und etwas langatmig

Löwen wecken
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Die Ausgangslage des Romans „Löwen wecken“ erschien mir ausgesprochen vielversprechend. Der Arzt Etan überfährt nachts einen illegalen Einwanderer. Nachdem er festgestellt hat, dass der Mann nicht überleben ...

Die Ausgangslage des Romans „Löwen wecken“ erschien mir ausgesprochen vielversprechend. Der Arzt Etan überfährt nachts einen illegalen Einwanderer. Nachdem er festgestellt hat, dass der Mann nicht überleben wird, begeht er Fahrerflucht. Er merkt aber nicht, dass die Frau des Toten ihn beobachtet hat. Diese erpresst ihn nun mit ihrem Wissen, damit er nachts anderen Eritreärn hilft. Als Etans Frau, die Polizistin ist, auf den Fall angesetzt wird, droht alles aufzufliegen.

Von Anfang an habe ich mich schwer getan mit dem Buch. Dies lag zum einen an der sehr anspruchsvollen ausschweifenden Erzählstruktur. Die Autorin schweift sehr oft ab, holt weit aus, um ihre Personen zu beschreiben und wechselt zwischen lyrischen Sätzen und anstrengenden Verbalattacken. Wobei mich hier mehr die Häufigkeit als der Umgang mit derben Ausdrücken stört. Zum anderen wurde ich einfach mit den Figuren nicht warm. Etan ist mir zu glatt und nichtssagend, seine Gefühle sind verwässert und er laviert sich einfach so durch ohne große Eigeninitiative. Am Schluss versucht er zwar der Frau des Toten zu helfen, aber auch das verläuft im Sande.

Ich habe mich durch das Buch durchgequält, langweilige Rückblenden fast quergelesen. Das Buch ist so ganz anders als der Erstling der Autorin. Der hatte mich sehr erheitert und gut unterhalten. Hier aber wurde bei mir „Der Löwe geweckt“ und ich war etwas verärgert, vor allem über das Ende, welches mich nicht überzeugt hat.
Dieser Eindruck ist natürlich ganz subjektiv und in der Leserunde, bei der ich mitmachen durfte, haben manche wirklich schöne Worte und Erklärungen für den Text gefunden. Leider war meine Meinung da aber schon in Schieflage und ich konnte einfach keinen Zugang mehr dazu finden.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Die Farben der Ehe

Schwarz und Silber
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Signora A. ist die gute Seele im Haushalt eines jungen Paares mit einem Sohn. Sie ist in der Schwangerschaft zu ihnen gekommen und hat unmerklich das Ruder in die Hand genommen. Doch plötzlich bekommt ...

Signora A. ist die gute Seele im Haushalt eines jungen Paares mit einem Sohn. Sie ist in der Schwangerschaft zu ihnen gekommen und hat unmerklich das Ruder in die Hand genommen. Doch plötzlich bekommt sie Krebs. Die Krankheit von Signora A. bringt das empfindliche Gleichgewicht in der Familie gehörigen ins Wanken. Das Paar muss lernen, ohne den Fels in der Brandung auszukommen und tut sich anfangs sehr schwer damit.

Es ist ein dünnes Büchlein, dass Paolo Giardano diesmal geschrieben hat. Und ich fand auch die Geschichte in ihrer Gesamtheit etwas dünn. Also er hat einen schönen Stil zu Schreiben und man spürt die Tiefe hinter seinen Worten. Aber so richtig eingefangen hat mich der Roman nicht mit seiner Thematik und ich habe zwar verstanden, was seine Aussagen sein sollen, aber mir fehlte etwas die Spannung und die Personen haben mich nicht wirklich erreicht.

Ein nettes Buch für zwischendurch – mehr war es für mich leider nicht.