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Veröffentlicht am 28.03.2019

13 Fälle und kein bisschen müde

Ostfriesennacht
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„Ostfriesennacht“ ist bereits der 13. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse ...


„Ostfriesennacht“ ist bereits der 13. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Ein Serienkiller geht um in Ostfriesland. Er tötet Frauen mit einem Tier-Tattoo, einem sogenannten Krafttier. Auch die Tochter von Anns Ehemann Frank Weller, Jule, hat so ein Tattoo - und einen neuen Freund…
Klaus-Peter Wolf hat seinen neuen Kriminalroman wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Aber auch etwas unappetitlich.
Über das Wiedersehen mit Ann, Frank und Kollege Rupert habe ich mich sehr gefreut. Ann tappt diesmal lange im Dunkeln, Frank ist mir ziemlich auf den Keks gegangen und Rupi sorgt wie immer für humorvolle Einlagen.
Zitat: »Manchmal«, sagte Rupert tapfer, »muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss.«

Fazit: Der 13. Fall für Ann Kathrin Klaasen und zugleich Frank Wellers persönlichster.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Hölle, Hölle, Hölle

Im Kopf des Mörders - Toter Schrei
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„Im Kopf des Mörders - Toter Schrei“ ist der dritte und letzte Teil einer Thriller-Trilogie von Arno Strobel um den jungen Düsseldorfer Kommissar Max Bischoff. Die Vorgänger hatten mich begeistert, doch ...


„Im Kopf des Mörders - Toter Schrei“ ist der dritte und letzte Teil einer Thriller-Trilogie von Arno Strobel um den jungen Düsseldorfer Kommissar Max Bischoff. Die Vorgänger hatten mich begeistert, doch diesmal wurde ich etwas enttäuscht. Worum geht es?
Max wird aus allem gerissen, was sein bisheriges Leben ausmachte, sowohl beruflich als auch privat. Ein Unbekannter hat seine Schwester Kirsten, die im Rollstuhl sitzt, entführt. Er will Max vernichten und hat einen perfiden Plan, dem Max nicht gewachsen scheint.
Um seine Schwester zu retten, nimmt Max den Tod Unschuldiger billigend in Kauf. Auch, wenn er selbst betroffen ist, Max ist schließlich Polizist. Bisher hat Max immer nur reagiert, die Befehle des Entführers befolgt. Aber ist er auch ein Mörder?
Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Zwischendurch sind auch immer wieder Abschnitte in Kursivschrift und Briefe des Entführers eingestreut. Spannend, keine Frage. Gekonnt spielt Arno Strobel hier mit unseren Urängsten.
Über das Wiedersehen mit Max und seinem Partner Horst Böhmer habe ich mich sehr gefreut. Doch Max‘ Handeln war für mich oft nicht nachvollziehbar. Wie gehabt, erschließt sich einem der Titel erst ganz zum Schluss. Ein echter Strobel eben.

Fazit: Spannender Abschluss der Thriller-Trilogie um Max Bischoff. Gut, aber nicht so gut wie die beiden Vorgänger.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Spione, Schläfer und Agenten

Schatten der Toten
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Die beiden Vorgänger hatten mich überzeugt. Deshalb stand „Schatten der Toten“ schon lange auf meiner Wunschliste. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Eigentlich ist Judith Kepler ein Cleaner, ein ...


Die beiden Vorgänger hatten mich überzeugt. Deshalb stand „Schatten der Toten“ schon lange auf meiner Wunschliste. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Eigentlich ist Judith Kepler ein Cleaner, ein Tatortreiniger. Aber davon merkt man in diesem Band wenig. Sie sieht sich eher als Putzfrau. Als Judiths Chef auf der Intensivstation liegt, muss sie die Geschäfte für Dombrowski Facility Management übernehmen.
Doch dann stirbt Eva Kellermann, eine frühere Stasi-Spionin. Der Plot führt Judith tief in die Vergangenheit, auf der Suche nach ihrem Vater Richard Lindner, alias Bastide Larcan. Zu DDR-Zeiten war er ein sogenannter Romeo, heute ist er ein international gesuchter Mann.
Dann ist da auch noch die kleine Tabea, in dessen Vater Frederik sich Judith verliebt. Auch er ist ein Spion. Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte. Ich könnte mir vorstellen, dass Neueinsteiger, die die ersten Bände nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Viele Ebenen des organisierten Verbrechens und des Ermittlungsapparates werden berührt. Geheimdienstliche Aktivitäten sind im Spiel. Der einzelne Mensch wird oftmals hart getroffen von den Handlungen der Mächtigen und ihrer brutalen Handlanger.
Alle Spuren führen nach Odessa. Hier nimmt der Thriller endlich Fahrt auf, gerade noch rechtzeitig, um in einem Finale zu münden, das zwar nicht alle Fragen löst, dies jedoch auch gar nicht will. Ein gut recherchiertes Buch. Ein Stück Zeitgeschichte.

Fazit: Schöner Abschluss der Judith Kepler-Trilogie. Gut, aber nicht das beste Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Der Andere

Die Akte Rosenrot
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Um es gleich zu sagen, „Die Akte Rosenrot“ von Astrid Korten ist ein Thriller, der mir einiges abverlangte, mich aber auch begeisterte. Es ist der Auftakt einer Serie um den Ermittler Ibsen Bach. Bis zu ...

Um es gleich zu sagen, „Die Akte Rosenrot“ von Astrid Korten ist ein Thriller, der mir einiges abverlangte, mich aber auch begeisterte. Es ist der Auftakt einer Serie um den Ermittler Ibsen Bach. Bis zu einem Autounfall vor fünf Jahren war der Andere, der alte Ibsen, ein erfolgreicher Profiler. Er wurde damals schwer verletzt, seine Frau Lara starb.
Eines Tages wird am Tatort eines bestialischen Mordes eine Postkarte für Ibsen gefunden. Die OMON, eine Einheit der russischen Polizei, bittet das BKA um Amtshilfe. Währenddessen recherchiert die Bloggerin Leonela Sorokin in Moskau im Cold Case eines vermissten Journalisten.
Bald ist klar, es gibt eine Verbindung, die 30 Jahre zurückreicht. Ibsen reist zusammen mit seinem Freund und Kollegen Andreas Neumann nach Moskau. Dort treffen sie auf den zuständigen Ermittler Dimitri Kamorow und seine Nichte Pola, ebenfalls eine Profilerin.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Ibsen Bach. Das schafft Nähe, ist aber manchmal verwirrend. Denn Ibsen hat Visionen. Er leidet unter Gedächtnisverlust, nimmt starke Medikamente und hat zudem einen Hirntumor. Was ist Wahn, was ist Wirklichkeit?
Ein gut recherchiertes Buch, mit einem intensiven Spannungsbogen und einem überraschenden Ende. Geheimdienstliche Aktivitäten sind im Spiel. Der einzelne Mensch wird oftmals hart getroffen von den Handlungen der Mächtigen und ihrer brutalen Handlanger.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Pola kommt sympathisch rüber. Aber mit Ibsen und Leonela bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Er ist voller Zweifel und hadert mit seiner Vergangenheit. Leo mochte ich nicht. Sie war mir zu naiv.

Fazit: Ibsen Bach ermittelt in Berlin und Moskau. Spannend, grausam und mit politischem Hintergrund.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Wo ist Sophia?

Hundsbua
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„Hundsbua“ ist nach „Saukerl“ und „Schickimicki“ der 3. Fall für den Münchener Kommissar Alois Schön. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse ...


„Hundsbua“ ist nach „Saukerl“ und „Schickimicki“ der 3. Fall für den Münchener Kommissar Alois Schön. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Die kleine Sophia wurde entführt. Eine Lösegeldforderung gibt es nicht. Die Eltern verhalten sich beide äußerst seltsam. Der Vater ist ein Unsympath, mega aggressiv. Die Mutter hat vermutlich eine bipolare Störung. Mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt.
Und warum lügen ein Drehbuchautor und seine Frau wie gedruckt? Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Als die Spuren nach Hamburg führen, bittet Alois seine ehemalige Stellvertreterin Diana um Unterstützung…
Ulrich Radermacher hat seinen neuen Kriminalroman wieder spannend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven, auch aus Sicht der kleinen Sophia, sorgen für Dynamik. Dass wieder Dialekt gesprochen wird, hat mir gut gefallen.
Über das Wiedersehen mit Alois und seinem Team habe ich mich sehr gefreut. Allerdings geht es auch im Privatleben der Ermittler drunter und drüber. Alois und sein Sohn, Julia und Martin, Natascha und Phil, das war mir dann doch etwas „too much“.
Nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt, wie es mit Kommissar Alois Schön weitergeht.

Fazit: Gelungene Fortsetzung der Reihe, die aber nicht an die beiden Vorgänger heran reicht.