Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2019

Winterliche Liebesgeschichte

Der Winter der Wunder
0

Kathrin O´Connor, genannt K.O., liebt den Winter. Sie mag den Zauber, der mit dieser Jahreszeit einhergeht. Ihre Schwester Zelda ist ganz anderer Meinung. Sie vertraut auf den Erziehungsratgeber des renommierten ...

Kathrin O´Connor, genannt K.O., liebt den Winter. Sie mag den Zauber, der mit dieser Jahreszeit einhergeht. Ihre Schwester Zelda ist ganz anderer Meinung. Sie vertraut auf den Erziehungsratgeber des renommierten Psychologen Wynn Jeffries und der ist der Meinung, man sollte Kindern keine solchen Märchen wie das mit dem Weihnachtsmann erzählen. Als Kathrin eines Tages Wynn Jeffries trifft, erklärt sie ihm, dass sie von seinen Methoden gar nicht hält. Der Mann ist allerdings gar nicht so übel.
Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Geschichte lässt sich gut in einem Zug durchlesen.
Kathrin ist eine sympathische Person. Ihre Weihnachtsbriefe sind eine schöne Idee, allerdings sollte es nicht zu einem Wettbewerb werden. Sie liebt die Zwillinge ihrer Schwester. Daher kommt sie auch nicht damit klar, dass Zelda so auf den Ratgeber hört und ihre Töchter verzieht. Über Erziehung kann man bekanntlich streiten, aber ich bin überzeugt, dass Kinder Grenzen und Regeln brauchen. Wynn ist Psychologe und die ticken schon mal ein wenig anders. Sein Erziehungsratgeber sorgt also für Probleme. Eigentlich hätte er es aufgrund seiner eigenen Erziehung besser wissen müssen.
Wie die Geschichte enden wird, ist vorauszusehen. Eigentlich gab es da schon Potenzial, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Nachkriegszeit

Café Engel
0

Endlich ist der Krieg zu Ende und das Café Engel blieb tatsächlich unbeschadet. Die junge Hilde Koch will das Café mit Unterstützung ihrer Mutter Else wiedereröffnen. Sie träumt davon, dass es zu altem ...

Endlich ist der Krieg zu Ende und das Café Engel blieb tatsächlich unbeschadet. Die junge Hilde Koch will das Café mit Unterstützung ihrer Mutter Else wiedereröffnen. Sie träumt davon, dass es zu altem Glanz zurückfindet. Doch dann taucht eine junge Frau auf. Es ist ihre Cousine Luisa aus Ostpreußen, die geflüchtet ist. Es kommt zu Rivalitäten und die Stimmung im Café ist dadurch nicht die Beste.
Dies ist der erste Teil einer Trilogie um das Café Engel.
Die vielen Perspektivwechsel erfordern Aufmerksamkeit beim Lesen, da man sonst leicht verwirrt wird. Neben der Geschichte um Hilde und Luisa gibt es noch einige Handlungsstränge.
Die Charaktere sind gut und individuell ausgearbeitet, aber mit vielen wurde ich nicht wirklich warm.
Die Geschichte beginnt bereits im Jahr 1935. Wir erfahren so, wie Hilde und Luisa aufgewachsen sind.
Hilde ist behütet in Wiesbaden aufgewachsen. Sie hatte den leichteren Weg. Mir kam sie ziemlich verwöhnt vor. Sie kann es gar nicht leiden, wenn nicht alles nach ihrem Willen geht. Aber sie liebt das Café und setzt sich wirklich dafür ein. Als Luisa auftaucht, wird Hilde eifersüchtig und lässt das Luisa auch spüren.
Luisa ist die uneheliche Tochter des Gutsherrn, doch ihre Mutter und sie werden von ihrer Großmutter nur geduldet. Als ihr Vater stirbt, werden sie vom Gut gejagt. Als die Russen kommen, müssen sie auch aus Stettin verlassen. Auf der Flucht hat sie Schreckliches erleben müssen und ist nun froh, dass sie freundlich aufgenommen wird.
Die Zeiten sind immer noch schwer. Lebensmittel sind kaum zu bekommen. Da ist es schon sehr ambitioniert, unter diesen Umständen das Café wieder zu eröffnen.
Hilde und Luisa treffen erst sehr spät aufeinander, da ist das Buch ja schon fast zu Ende. Umso überraschender war es da für mich, wie schnell der Gesinnungswechsel kam und aus Rivalität so schnell freundliches Miteinanderumgehen wird.
Die Geschichte hat Potenzial und doch hat sie mich nicht so wirklich gepackt.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Immer noch wir

Immer noch wir
0

Eine ganz besondere Kinderfreundschaft hat Lina und Joe verbunden. Doch seit fünfundzwanzig Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Auf einer Party begegnen sie sich und fühlen sich gleich zueinander ...

Eine ganz besondere Kinderfreundschaft hat Lina und Joe verbunden. Doch seit fünfundzwanzig Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Auf einer Party begegnen sie sich und fühlen sich gleich zueinander hingezogen, dabei wissen sie nicht, wer der andere ist. Aber da gibt es so ein vertrautes Gefühl. Sie landen gemeinsam in Carolinas Bett, ohne zu wissen, wer der andere ist. Als sie dann erkennen, woher die Vertrautheit stammt, können sie nicht mehr so unbeschwert miteinander umgehen. Sie beschließen nur „Freunde“ zu sein, obwohl die Gefühle etwas anderes sagen.
Der bildhafte Schreibstil ist sehr schön zu lesen und die Protagonisten sind sympathisch. Trotzdem konnte ich die beiden nicht verstehen. Warum machen sie sich das Leben so schwer? Irgendwie scheint Angst über ihre Beziehung zu bestimmen. Ich habe dann nachgeschaut – dieses Wort kommt 110 mal vor. Sie sind keine Teenager mehr, die noch nicht so recht wissen, was sie wollen. Dennoch tänzeln sie umeinander herum, das Herz voller Gefühle und quälen sich damit. Vor allem Joe hat Probleme, eine Beziehung einzugehen. Erst mit der Zeit wird klar, warum die beiden sich so schwertun.
Mich konnte das alles nicht wirklich packen. Das Ende war vorauszusehen, aber die Länge bis es dazu kommt, war mir zu viel. Vielleicht bin ich zu nüchtern um diese Art Romantik genießen zu können.
Das Cover mit den Vergissmeinnicht gefällt mir sehr gut, die Geschichte aber wird wohl schnell vergessen sein.
Nett zu lesen, aber nicht wirklich packend.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Schuld und Angst

Einer wird sterben
0

Paul ist mal wieder als Pilot im Ausland unterwegs, als Stella ein Auto mit zwei Personen in ihrer Straße entdeckt. Es macht sie nervös und der Wagen bleibt auch dort - stundenlang, tagelang. Warum steht ...

Paul ist mal wieder als Pilot im Ausland unterwegs, als Stella ein Auto mit zwei Personen in ihrer Straße entdeckt. Es macht sie nervös und der Wagen bleibt auch dort - stundenlang, tagelang. Warum steht der Wagen dort? Was wissen die Personen im Wagen über sie? Wissen sie von dem Unfall? Was wird geschehen?
Das fragt sich nicht nur Stella, sondern auch der Leser, vor allem als es noch andere merkwürdige Vorfälle in der Straße gibt.
Dies ist mein erster Thriller von Wiebke Lorenz. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, was durch die kurzen Kapitel noch begünstigt wird.
Das Ganze beginnt mit dem Kapitel „Am Ende“, was die Geschichte aber anfangs nicht klarer macht.
Wir lernen diese Geschichte aus der Perspektive von Stella kennen. Ihre Gefühle wirken authentisch und dennoch war sie mir von Anfang an nicht besonders sympathisch, daher habe ich auch nicht so recht mit ihr fühlen können. Dabei konnte ich das nicht an etwas Bestimmten festmache, aber ich denke, dass ich mich in der Situation anders verhalten hätte.
Sechs Jahre zuvor waren ihr und sie in einen Unfall verwickelt, bei dem jemand zu Tode kam. Das begleitet sie jeden Tag, zumal sie auch äußerlich Wunden davongetragen hat. Daher geht sie nicht arbeiten und verkriecht sich zu Hause. Aber Paul ist viel unterwegs und sie ist einsam. Es gibt Dinge, über die sie mit niemandem reden kann. Worum es sich da handelt, kommt erst recht spät an die Oberfläche. Manchmal war ich mir auch nicht mehr so sicher, was Realität ist und was eventuell Einbildung.
Zu der eigenartig beklemmenden Atmosphäre tragen auch die Bewohner in der Nachbarschaft bei, die alle sehr individuell beschrieben sind und auch einiges unter der Decke halten.
Für einen Thriller kam die Spannung erst ziemlich spät auf, dann aber gab es Wendungen, die ich nicht so erwartet habe. Das Ende ist schlüssig.
Dieser Psychothriller hat mich nicht richtig gepackt.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Gefühle beim Gärtnern

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
0

Lilian ist nach dem tragischen Unfalltod ihres Mannes seit einigen Jahren alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern und Illustratorin. Das alles unter einen Hut zu bringen, ist nicht ganz einfach. Zum ...

Lilian ist nach dem tragischen Unfalltod ihres Mannes seit einigen Jahren alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern und Illustratorin. Das alles unter einen Hut zu bringen, ist nicht ganz einfach. Zum Glück unterstützt ihre Schwester sie gerne. Dass ihre Chefin sie einfach zu einem Gärtnerkurs bei einem wichtigen Kunden anmeldet, gefällt Lilian gar nicht.
Buchtitel und Cover lassen darauf schließen, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Aber es geht um mehr.
Lilian ist zwar schon seit vier Jahren Witwe, aber sie trauert noch immer und daher nicht bereit, sich wieder auf jemanden einzulassen. Beruf und Familie zu managen, erfordert Organisation und ohne Unterstützung wäre es wohl fast nicht zu schaffen. Daher finde ich es nicht in Ordnung, dass Lilians Chefin aus geschäftsgründen ihr ungefragt diesen Lehrgang aufs Auge drückt. Doch der Kursleiter Edward Bloem bringt etwas in Lilian zum Klingen.
So wirklich überzeugen konnte mich diese Geschichte nicht. Gärtnern bedeutet viel Arbeit und mir gang das alles ein wenig zu leicht und zu flott. Wer schafft schon in so kurzer Zeit eine überaus reiche Ernte? Zwischendurch erfahren wir auch noch einiges über das Gärtnern, was mich aber nicht angesprochen hat.
Ich konnte mich nicht so recht in Lilian hineinversetzen, die zunächst voller Selbstzweifel ist. Aber ihre Töchter sind herzallerliebst und ihre Schwester ist eine große Hilfe. Auch mit einigen anderen Charaktere konnte ich wenig anfangen, selbst Edward bleibt recht farblos.
Wie die Geschichte enden wird, ist natürlich vorauszusehen.
Eine Geschichte um Trauer und Liebe, die mich nicht ganz überzeugt hat.