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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2019

Herrlich amüsante-bitter-bös-tragische Familiengeschichte:))

Großes Sommertheater
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Eingeladen, vom schwerstkranken Vater, in seine noble Villa an der Ostsee, trifft dort eine recht merkwürdige Familie aufeinander. Seine drei Söhne, Halbbrüder, aus den unterschiedlichsten Milieus stammend, ...

Eingeladen, vom schwerstkranken Vater, in seine noble Villa an der Ostsee, trifft dort eine recht merkwürdige Familie aufeinander. Seine drei Söhne, Halbbrüder, aus den unterschiedlichsten Milieus stammend, angereist, mitsamt ihrer Mischpoke, müssen das ein Wochenende miteinander aushalten!
Es dauert auch nicht lange bis das Chaos ausbricht, geschürt durch Gier, Neid und Missgunst….endend mit Mord und Totschlag;)

Im Roman „Grosses Sommer Theater“ von Frank Goldammer treffen wir auf eine wirklich illustre und interessante Gesellschaft, die eine glückliche Familie ergeben soll, so der Plan. Vom Kleinkind bis zum Teenager, vom Politiker, Halbwelt-Gangster, bis zum Sozialschmarotzer sind sie alle schon sehr verschieden! Obwohl ein paar Familieneigenheiten lassen sich am Ende doch feststellen und nicht leugnen.
Man darf sich auf ein wirklich dramatisches Wochenende gefasst machen, mit vielen amüsanten Highlights und einem skurrilen Verlauf.
Durch den Autor schonungs- und gnadenlos analysiert werden uns alle Charaktere bildhaft vor Augen geführt. Die Szenen werden beleuchtet von allen Seiten und aus allen Standpunkten. Der lebhafte und geistreiche Schreibstil, machte für mich die Lektüre zu einem Vergnügen und am Ende ist man wirklich tief enttäuscht so schnell durch das Buch gerast zu sein, so fasziniert ist man vom Geschehen;) Das Ende das wirklich ganz hervorragend gelungen ist, aufregend, überraschend und schockierend zugleich!
Auch das witzige gestaltete Cover sagt schon einiges zur Story aus, lädt ein das Buch zu erkunden, mitsamt seinen aufklappbaren Illustrationen und hilfreichen Stammbäumen.

Dieser Roman hat einfach Alles, er ist kurzweilig und unterhaltsam, witzig und amüsant, bösartig und temperamentvoll, spannend und interessant…..also kurz gesagt einfach großartig! Habe mich aufs köstlichste amüsiert und kann das Buch besten Gewissens weiterempfehlen!
Unbedingt Lesen, am besten im Strandkorb an der Ostsee;)

Veröffentlicht am 18.03.2019

Großartig recherchierter historischer Roman mit einer spannungsreichen Handlung

Der Gesang der Bienen
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Anno Domini 1152 – der Zeidler Seyfried führt ein glückliches und zufriedenes Leben mit seiner Frau, der Heilerin Elsbeth und seinen drei Kindern.

Mit der ältesten Tochter Anna zieht er durch die Wälder, ...

Anno Domini 1152 – der Zeidler Seyfried führt ein glückliches und zufriedenes Leben mit seiner Frau, der Heilerin Elsbeth und seinen drei Kindern.

Mit der ältesten Tochter Anna zieht er durch die Wälder, um wilde Bienenvölker einzusammeln und Honig und Wachs zu ernten. Doch plötzlich wird das friedliche Leben der Familie völlig auf den Kopf gestellt, denn Seyfrieds Frau Elsbeth wird verdächtigt, am Tod einer Adeligen schuldig zu sein und daher zum Tode verurteilt. Seyfried hat nur eine Chance, er muss, bei der berühmten Heilerin „Hildegard von Bingen“, Hilfe ersuchen. Nur sie hat noch die Macht seiner Frau zu helfen. So macht sich der Zeidler auf die gefährliche weite Reise den Rhein entlang, nach Bingen. Er muss sich beeilen, denn er hat eine Frist einzuhalten……!



Der historische Roman „Der Gesang der Bienen“ von Ralf H. Dorweiler beschäftigt sich mit einem mittlerweile fast ausgestorbenen Berufsfeld, der Zeidlerei. Bei dieser Form der Imkerei sammelt der Zeidler den Honig und das Wachs von wilden Bienenvölkern und versucht diese umzusiedeln.
Mit dem Verkauf von Honig und Wachs an die Klöster hatte ein Zeidler damals ein gutes Auskommen.
Den Zeidler Seyfried im Roman gibt uns einen guten Einblick in sein Berufsleben, bevor das Unglück über ihn hereinbricht! Aber auch über die bekannte Nonne „Hildegard von Bingen“ und über das Klosterleben erfährt der Leser im Buch einiges interessante. Wahres und fiktives ergänzen sich dabei hervorragend, was für eine gekonnte Recherche spricht.
Gleichzeitig hält uns die haarsträubende Ungerechtigkeit und Brutalität des Mittelalters in Atem, mit der die Geschichte immer mehr an Fahrt aufnimmt.

Der bildhafte und ausdrucksstarke Schreibstil des Autors versteht es zu fesseln und zu unterhalten. Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an und endet in einem fulminanten Show Down.
Besonders liebenswert, sind die Zitate mit „Bienen“ Bezug, die jeweils passend die Kapitel bereichern. Auch das Cover ist dem Inhalt hervorragend angepasst. Dazu kommt ein Plan von Seyfrieds Reiseroute, der das ausklappbare Innencover ziert und eine Personenübersicht am Ende des Romans, zur besseren Orientierung. Alles sehr stimmig und durchdacht!

Der Roman bietet einen wundervoll lebhaften Einblick in die Berufswelt und das Leben der mittelalterlichen Menschen, wie sie geprägt werden, durch ihren Stand, ihre Macht und ihre Lebensumstände. Diese absolut eindrucksvolle, spannende und unterhaltsame Geschichte, kann ich, allen historisch interessierten Lesern, wirklich mit gutem Gewissen empfehlen!

Veröffentlicht am 16.03.2019

Tolles informatives Fachbuch über die Mikrobenwelt, man lernt einfach immer wieder Neues dazu!

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke
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Erstaunlich, diese Welt der Mikroben, jahrhundertelang unentdeckt und danach gefürchtet und bekämpft. In diesem Buch wird uns diese Welt näher gebracht und erklärt, ohne großen Schrecken zu verbreiten! ...

Erstaunlich, diese Welt der Mikroben, jahrhundertelang unentdeckt und danach gefürchtet und bekämpft. In diesem Buch wird uns diese Welt näher gebracht und erklärt, ohne großen Schrecken zu verbreiten!
Im ersten Teil des Buches werden die winzigen Gesellen vorgestellt, die Geschichte ihrer Entdeckung erzählt und mit vielen Irrtümern aufgeräumt. Diese unsichtbare Welt ist bewundernswert und hat unseren Respekt verdient.
Man erfährt des weiteren, welche erstaunlichen Leistungen Mikroben leisten können und das es nicht nur böse, sondern eben sehr viele für uns nützliche und wertvolle Mikroorganismen gibt. Wir brauchen die Keime für unser Leben, unser Mikrobiom sind sogar auf sie angewiesen und unsere Angst ist unbegründet, wenn wir ein paar Regeln beachten.
Mit diesen Regeln befasst sich der zweite Teil des Buches. Dort ziehen wir dann durch unseren Wohnbereich und lernen unseren Mikroben Zoo kennen.

Das Fachbuch „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihre Türklinke“, befasst sich mit dem Image von Mikroben. Die Autorin Susanne Thiele versteht es uns den Schrecken vor „Keim und Co“ zu nehmen. Auf unterhaltsame Art und Weise lernen wir viel über diese unsichtbare Welt um uns herum, in der es wohl auch in Zukunft noch vieles zu entdecken gibt! Neue und erstaunliche Erkenntnisse lassen uns aufhorchen und uns die Mikroben auf ganz andere Weise zu sehen, denn sie können unsere Freunde sein.

Obwohl dies schon mein zweites Buch über die Mikroben Welt ist, habe ich wieder einiges an Neuigkeiten, Anregungen und Erkenntnissen mitnehmen dürfen. Der Schreibstil ist für ein Fachbuch sehr flüssig, locker und humorvoll, deshalb war die Lektüre für mich ein großes Vergnügen.
Es gibt auch hier einiges an Hygieneregeln im häuslichen Bereich zu beachten, doch auch viele Tipps gute Mikroben zu vermehren.
Also eine gute Ergänzung zu meinen bisherigen Kenntnissen und die wichtige Botschaft „Keine Angst vor Mikroben!“
Die Auseinandersetzung mit den Mikroben ist und bleibt wohl spannend und wird uns auch in der Zukunft noch öfter beschäftigen und überraschen können!

Veröffentlicht am 15.03.2019

Ein amüsanter Krimispaß mit aktueller Themenvielfalt

Glückskatz
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Der Münchner Mordermittler Kommissar Steinböck und sein schwarzer Schatten, die Katze „Frau Merkel“ sind wieder in Aktion. Wieder haben sie alle Hände/Pfoten voll zu tun. Der neue Fall des ermordeten Abmahnanwalts ...

Der Münchner Mordermittler Kommissar Steinböck und sein schwarzer Schatten, die Katze „Frau Merkel“ sind wieder in Aktion. Wieder haben sie alle Hände/Pfoten voll zu tun. Der neue Fall des ermordeten Abmahnanwalts Hanno von Käskopf, der sprichwörtlich an seiner Geldgier erstickt ist, entpuppt sich als verzwickt, denn die Liste seiner Feinde ist lang. Man könnte sagen ganz München ist von seinem Tod entzückt!
Doch auch ein merkwürdiges Paket aus Japan mit einer winkenden Glückskatze gibt den beiden Rätsel auf. Die fernöstliche Kontrahentin erregt nicht nur Frau Merkel Missfallen, nein sie zieht anscheinend auch Diebe an. Zu guter Letzt verliebt sich Steinbock auch noch in die Dozentin seines jungen Nachbarn…



„Glückskatz“ ist nach „Saukatz“ und „Teufelskatz“ nun schon der dritte Kriminalroman, mit dem Autor Kaspar Panizza seine Leser beglückt.
Sein Hauptcharakter Kommissar Steinbock und seine klugen und vorlaute „Katze Frau Merkel“ sind schon wirklich sehr speziell und witzig.
Aber auch in diesem Krimi gibt es wieder viel ernste und aktuelle Thematik. Es kommen Abmahnwahnsinn, Müllskandale, Medikamentenfälschung, Cybermobbing und Beschneidung als Thema zur Sprache. Die Motivation dabei, immer verursacht durch Gier und Macht. Fast schon, könnte man Verständnis für den oder die Täter aufbringen, denn es gibt nicht nur bei einem Mord. Nebenbei bleibt natürlich noch ein wenig Zeit für das Liebesleben der Münchner Ermittlungsteams.



Ein wirklich gelungener Krimi der mit großer Vielfalt auftrumpft und die ernsten aktuellen Themen in amüsanten Ton darbietet.
Die Katze Frau Merkel lockert den Krimi auf und verpasst ihm ein unverkennbares Merkmal. Ab und an wird natürlich krass übertrieben, aber ich mag den Humor des Autors gerne. Eine Katze am Tatort und in der Rechtsmedizin, das ist wohl nicht jedermanns Sache und wäre in Wirklichkeit natürlich ein No Go. Allein schon zwecks der Spurenauswertung, daher auch kein Wunder das Spusi-Kollege Staller kein Freund von Frau Merkel ist;)
Aber allein die Vorstellung ist absolut amüsant und die Mordfälle sind wieder adäquat dazu gestrickt.

Spannung trifft wieder auf Witz und so kann ich auch „die Glückskatz“ mit gutem Gewissen empfehlen, natürlich besonders an Lokalkrimi Fans und Katzenfreunde;)

Veröffentlicht am 06.03.2019

Hochspannung rund um Olivera, ein grandioser 4. Band der Serie!

Die Salbenmacherin und der Engel des Todes
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Nürnberg 1409-, ein merkwürdiger Einbruch bringt Unruhe in das Haus des Apothekers Götz und seiner Frau Olivera, doch es scheint nichts gestohlen worden zu sein.

Dabei hat die hochschwangere Salbenmacherin, ...

Nürnberg 1409-, ein merkwürdiger Einbruch bringt Unruhe in das Haus des Apothekers Götz und seiner Frau Olivera, doch es scheint nichts gestohlen worden zu sein.

Dabei hat die hochschwangere Salbenmacherin, gerade auch noch viel Kummer um ihre todkranke Großmutter, leidet an Schlafmangel und engagiert sich dennoch unermüdlich im Heilig-Geist-Spital von Nürnberg. Als aber dort ein von Olivera betreuter Greis stirbt, werden schlimme Verdächtigungen gegen sie laut, war etwa Gift im Spiel!? Der ihr feindlich gesinnte Medicus, erhebt Anklage gegen Olivera und zückt als Beweis einen Löffel aus Oleander…….



Der historische Roman, „Die Salbenmacherin und der Engel des Todes“ ist der nun schon vierte Band mit der Salbenmacherin Olivera, in der Hauptrolle, die aus dem fernen Konstantinopel stammt und in Nürnberg Heimat gefunden hat.

Autorin Silvia Stolzenburg lässt ihre Heldin diesmal wirklich buchstäblich durch die Hölle gehen, die Spannung ist riesengroß, so das man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Zum großen Glück hat Olivera wieder ihre vielen Unterstützer und Freunde, wie Ehemann Götz, den Henker, ihren Laufburschen Jona und Freundin Gerlind, an ihrer Seite, die an alle an ihre Unschuld glauben.

Mit dieser Geschichte legt die Autorin Silvia Stolzenberg die Messlatte sehr hoch, der Spannungsbogen steigt kontinuierlich und ihr bildhafter einfühlsamer Schreibstil, schwört einen atemraubenden Mittelalter Krimi herauf. Kopfkino und Herzklopfen sind garantiert!



Bislang kannte ich nur den zweiten Band der Serie „Die Salbenmacherin und der Bettelknabe“, auch ein sehr bewegendes Mittelalter Drama. Dadurch hatte ich wenig Probleme in das Buch zu finden und habe mich gefreut, alte Bekannte wie den Bettelknaben Jona wiederzutreffen.

Diese vierte Fortsetzung hat mich wirklich restlos begeistern können, so sensationell aufregend ist diesmal die Story um das Schicksal von Olivera :)

Also von mir gibt es eine absolute Lese-Empfehlung für alle geschichtsbegeisterten Leseratten! Am besten ist es aber wohl alle Bände der Reihe zu lesen;)