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Veröffentlicht am 07.02.2020

eine schöne, aber ruhige Geschichte

Breathe Again
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„Du hast besseres verdient als mich, Sommersprosse. Vergiss das nie.“
(Jonah zu Annie in Breathe again)

Worum geht’s?

Ein tragischer Verlust führt die ehemaligen Freunde Jonah und Annabelle nach über ...

„Du hast besseres verdient als mich, Sommersprosse. Vergiss das nie.“
(Jonah zu Annie in Breathe again)

Worum geht’s?

Ein tragischer Verlust führt die ehemaligen Freunde Jonah und Annabelle nach über 7 Jahren wieder zueinander. Sie sind erwachsen geworden und Jonah ist mittlerweile ein gefeierter Sänger. Annie hingegen hat ihr ganzes Leben aufgegeben, um ihrem kranken Bruder zur Seite zu stehen, doch jetzt ist er tot. Und als Jonah davon erfährt, ist für ihn klar, dass er die kleine Schwester seines besten Freundes zu sich holen muss. Doch Annie will nicht bei Jonah sein. Zu tief sitzt der Schmerz, dass er sie vor Jahren ohne ein Wort verlassen, aber zu ihrem Bruder stets den Kontakt behalten hat. Werden sie die Schatten der Vergangenheit beseitigen können? Oder wird die ehemalige Freundschaft im Rampenlicht endgültig verglühen?

Breathe Again ist Band 1 der Keep Breathing Reihe und nicht in sich geschlossen. Die Geschichte wird in Band 2 fortgesetzt.

Schreibstil / Gestaltung

Das schwarze Cover ist mit einer schönen, goldfarbenen Verzierung von Lichtreflexen und Blumenranken gestaltet. Es gibt keine Hinweise auf den Inhalt des Buches, ist allerdings ein hübscher Hingucker und zieht die Blicke auf sich.

Das Buch wird wechselnd von Jonah und Annie als Ich-Erzähler erzählt. Hierbei springt das Buch in jedem Kapitel zwischen den Erzählern, innerhalb des Kapitels zudem gibt es stets einen Rückblick auf die Zeit vor einigen Jahren, als die beiden noch befreundet waren. Wer erzählt, ist entsprechend übertitelt, allerdings merkt man auch an der Erzähl- und Denkweise deutlich, wer aktuell erzählt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar. Sprachlich bewegt sich das Buch im Bereich der (junge) Erwachsenen-Literatur. Das Buch beinhaltet keine erotische Szenen.

Mein Fazit

Katie Weber ist eine Autorin, zu der ich immer wieder gerne greife. Insbesondere ihre New Adult Romane haben es mir sehr angetan und nachdem ich die nun alle weghabe, wollte ich mal die älteren Werke anschauen. Hier ist mir besonders die Keep Breathing Reihe ins Auge gefallen, denn ein erfolgreicher Sänger, ein dramatischer Verlust, zwei ehemalige Freunde und jede Menge Herzschmerz? Das ist genau mein Ding.

Das Buch startet nach einem kurzen Prolog von Annabelle in der Vergangenheit mit Jonah in der Gegenwart, der gerade ein Konzert gegeben hat und nun von seiner Managerin die Nachricht erhält, dass sein bester Freund Ben gestorben ist. Ben und Jonah waren seit dem Sandkasten beste Freunde und auch als Jonah berühmt wurde und Ben an Krebs erkrankt ist, tat es ihrer Freundschaft keinen Abbruch. Jonah sieht sich in der Situation gezwungen, Annabelle, die auch Annie genannt wird, anzurufen. Annie und Jonah waren einst auch beste Freunde – und vielleicht auch mehr, selbst wenn sie es sich nie eingestanden haben. Doch die Freunde wurde auseinandergerissen und zwischen Annie und Jonah ist noch viel verbrannte Erde übrig, die nie geklärt werden konnte, denn bis heute weiß Annie nicht, wieso Jonah einfach den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Doch jetzt, in Zeiten der Trauer, muss er für sie da sein. Denn Annie ist am Ende, alles wurde ihr entrissen, erst ihre Eltern und jetzt auch noch ihr Bruder. Doch kann Jonah, der das Leben eines bekannten Stars führt und selbst so einige Geheimnisse angehäuft hat, Annie auffangen? Oder werden beide endgültig feststellen müssen, dass Zeit die Wunden nicht heilen kann?

Storytechnisch hatte das Buch viel, aber zugleich auch wenig zu bieten. Man merkt, dass Breathe Again vor allem auch dem Aufbau der Geschichte um Annie und Jonah dient. Durch die Rückblenden in die Jugend kann man ein gutes Gefühl dafür entwickeln, wie die Freundschaft zwischen den beiden war und man hat auch schon die ein oder andere Vermutung, was problematisch sein könnte. In der Gegenwart gibt es den berühmten Jonah, wobei seine Musikerwelt recht randständig behandelt wird und nur vereinzelt angesprochen wird. Zudem hat Jonah ein kleines Geheimnis, was hier und da angesprochen wird, aber (für mich überraschend) nicht präsenter in der Geschichte ist. Da bin ich etwas zwiegespalten, ob man es dann nicht hätte weglassen sollen oder ob das nur dem Aufbau dient und diesbezüglich in den Folgebänden mehr kommt. Annie in der Gegenwart ist vor allem von einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt geprägt. Sie hat alles verloren, vielleicht auch sich selbst. Sie muss sich Stück für Stück ins Leben zurückkämpfen, dies ist aber logischerweise ein langsamer Prozess. Durch diese ganzen Umstände ist das Buch ruhig und eher tiefgründig als mit vielen Dramen daherzukommen. Die Geschichte plätschert nicht vor sich hin, sie ist atmosphärisch stark aufgebaut, aber eben ruhig. Mir hat es gut gefallen, anderen wäre es aber vielleicht zu undramatisch. Es sind einige Puzzleteile gut zusammengefügt worden, andere wiederum passen momentan noch nicht ins Bild und ich bin gespannt, wie sich am Ende alles zusammenfügen wird.

Jonah und Annie sind beides sympathische Charaktere, die ich aber noch besser kennenlernen muss. Vor allem Gegenwarts-Jonah ist mir noch zu wenig ausgebaut. Vergangenheits-Jonah hingegen hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Insgesamt ist Jonah ein ziemlicher Good Guy und wahrlich der Ritter auf dem Weißen Pferd. Ich bin gespannt, ob hieran noch gerüttelt wird, oder Jonah so unsichtig-perfekt bleibt. Gegenwarts-Annie hat deutlich mehr Ecken und Kanten, was vor allem daran liegt, dass in ihr mehr vorgeht. Man ist live dabei, wie sie immer wieder zerfällt, sich wieder zusammenreißt oder die Nerven auch überschnappen. Dafür ist Vergangenheits-Annie sehr blass und fast schon nichtssagend. Hierdurch wird die gute Waage gehalten, dass in der Vergangenheit der Leser sich eher auf Jonah, in der Gegenwart eher auf Annie konzentrieren kann. Es gibt wenige Randcharaktere, die jedoch alle eher nebensächlich sind und als Support gut funktionieren, aber nicht unbedingt in Erinnerung bleiben.

Das Ende dieses Bandes ist auch recht undramatisch. Ich hatte hier mit einem Knall gerechnet, der jedoch ausbleibt. Das hat mir gefallen, zugleich habe ich hierdurch aber auch nicht direkt diesen „oh Gott, ich muss weiterlesen“-Vibe. Sicher möchte man wissen, was bei den beiden noch alles verborgen liegt, aber es ist kein Schocker-Cliffhanger-Ende. Das passt jedoch zur Stimmung des ganzen Buches, was eher ruhig und seicht daherkommt, als laut und drängend durch die Geschichte zu peitschen. So wirken aber die perfekt platzierten Momente, die wirklich tief ins Herz gehen, umso besser. Und da gibt es einige. Hätte ich je denken können, dass mich eine ausgelaufene Bodylotion-Flasche so sehr berühren würde? Definitiv nicht.

Breathe Again ist ein starker Auftakt, der voller emotionaler Momente daherkommt. Es ist ein ruhiges Buch, bei dem das Drama nicht übermäßig aufgebauscht wird. Durch die Sprünge in die Vergangenheit und die Geschichte in der Gegenwart erhält man das Beste aus zwei Welten: Jugendbuch und Liebesroman. Annie und Jonah bleiben jedoch noch etwas blass und die Geschichte wirkt etwas unfokussiert, weil recht viel aufgebracht wird, dann aber teilweise (vorerst) keine Rolle mehr spielt. Ich bin auf jeden Fall gespannt, herauszufinden, was zwischen Jonah und Annie vorgefallen ist, dass Jonah den Kontakt zu Annies Schutz abgebrochen hat. Und vor allem möchte ich wissen, ob Jonah sie in der Gegenwart retten kann. Tolles Buch, was Lust auf mehr macht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Vertrieb überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2019

ein gutes Wohlfühlbuch für Zwischendurch

New Promises
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„Ich bin ein Mädchen, Will! Vielleicht ist das ja das Problem.“
(Izzy zu Will in New Promises)

Worum geht’s?

Schon seit dem Sandkasten sind Sheriff Will und Snowboard-Lehrerin Izzy beste Freunde. Während ...

„Ich bin ein Mädchen, Will! Vielleicht ist das ja das Problem.“
(Izzy zu Will in New Promises)

Worum geht’s?

Schon seit dem Sandkasten sind Sheriff Will und Snowboard-Lehrerin Izzy beste Freunde. Während er jedem Rock nachjagt, hat sie nur Augen für ihn. Doch Will scheint nicht zu erkennen, dass seine beste Freundin mehr als nur sein Buddy sein möchte. Als jedoch der bekannte Schauspieler Cole auftaucht und Izzy als seine Skilehrerin engagiert, muss Will miterleben, wie zwischen den beiden die Funken sprühen. Hat Izzy mit ihren Gefühle für Will abgeschlossen?

New Promises ist Band 2 einer Reihe um das Örtchen Green Valley. Die Geschichte von Will und Izzy ist größtenteils in sich geschlossen, jedoch lernt man beide Charaktere bereits in Band 1 kennen und das Pärchen aus Band 1 kommt auch vor. Es empfiehlt sich daher, die Reihenfolge einzuhalten.

Schreibstil / Gestaltung

Auch New Promises ist wieder in schönen Pastelltönen gehalten, die dieses Mal etwas natürlicher und nicht so verträumt wirken. Das kupferfarbene Schriftzug glitzert schön und passt hervorragend zum Buch und zu Band 1.

Das Buch verläuft linear, ausschließlich mit Izzy als Ich-Erzählerin. Wie bereits in Band 1 ist der Schreibstil locker-leicht, sehr angenehm zu lesen und passt sprachlich ins Genre und zu den Charakteren. New Promises verzichtet auf Kraftausdrücke, es gibt wenig sexuellen Content und jede Menge Humor.

Mein Fazit

Nachdem mich Band 1 um Lena und Ryan schon – das Ende ausgenommen – begeistern konnte, war ich dennoch unentschlossen, ob ich nach Green Valley zurückkehren möchte. Der wunderschöne, idyllische Ort und seine Bewohner haben mir zwar sehr gut gefallen und der Schreibstil der Autorin war auch toll zu lesen, allerdings hatte ich bereits in Band 1 Will gefressen. Da mir aber vor allem Izzy sehr zugesagt hatte, wollte ich dem Ganzen zumindest eine Chance geben. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt.

Die Geschichte konnte mich sehr schnell wieder für sich gewinnen. Bereits nach wenigen Seiten hatte ich wieder das Gefühl von Leichtigkeit, was auch bereits Band 1 hatte. Die Geschichte startet mit Izzy, die einem Kind Skiunterricht gibt, welches dann beinahe zwei Leute umfährt, einer davon mit Augen wie Eisbonbons. Später stellt sich heraus, dass Eisbonbon-Auge der bekannte Schauspieler Cole ist, der sich auf seinen neuen Film vorbereiten möchte. Und Cole möchte Izzy als seine Skilehrerin, denn er war beeindruckt von ihren Fähigkeiten und fand sie zudem sehr sympathisch. Nach anfänglichen Bedenken entscheidet sich Izzy dafür, Cole zu unterrichten. Das bereut sie aber schon bald, denn Cole ist gar nicht mal so unanstrengend. Izzys Freunde können ihr Glück natürlich gar nicht fassen – denn sie lieben eine Rolle, die Cole in einer Serie spielt. Will ist der Einzige, der nicht so begeistert vom Neuling zu sein scheint. Doch er kann es nicht ändern, denn Izzy und Cole freunden sich an, sodass Colde fortan auch mehr Zeit mit der Clique verbringt. Und hierbei kommt unweigerlich die Frage auf: Will Cole etwas von Izzy – und will Izzy, die seit einer Ewigkeit auf Will steht, jetzt doch den Schauspieler statt dem Sheriff?

Izzy und Will – eine Liebschaft, bei der ich nicht so sicher war, ob ich sie befürworte. Denn Will zeigt sich über Großteile des Buches hinweg in seiner gewohnten Form: als der ultimative Schürzenjäger. Die coole und schlagfertige Izzy tat mir wirklich leid, denn oftmals kann man nur den Kopf schütteln, wie unbedarft und blind Will agiert. Und trotzdem hat die Autorin es geschafft, irgendwo in einem kleinen Hintertürchen meines Gehirns den Gedanke von „Wizzy“ zu etablieren. Und am Ende muss sogar ich mich geschlagen geben und sagen: Ja, vielleicht ist der gute Sheriff ja doch nicht so ein Weiberheld, wie man denkt. Denn ich denke, dass ich niemandem überrasche, wenn ich sage, dass die Geschichte – ähnlich wie New Beginnings – natürlich nicht innovativ ist und auch nicht gerade überraschend verläuft (was nicht heißt, dass nicht auch die ein oder andere Überraschung im Buch wartet). Ich habe mich gut unterhalten gefühlt von dieser Geschichte, die ohne große Anstrengung gelesen werden kann und in einem das Wohlfühlgefühl weckt.

Wohlfühlgefühl, das Wort hatte ich bereits bei Band 1 genutzt. Denn es passt hervorragend zur Reihe. Es ist der Ort an sich, es sind die Charaktere, das Zusammenleben, das Jeder kennt Jeden, das größtenteils fehlende und wenn doch vorhanden, dann banale Drama, mit dem das Buch auskommt. Es gefällt mir und es ist hervorragend geeignet, um das Gehirn auszuschalten – im positiven Sinne. Es ist ein Buch für einen kuschligen Abend auf dem Sofa oder für einen sonnigen Mittag am Meer.

Izzy ist das Highlight der Geschichte. Stark, aber nicht arrogant, spritzig, aber nicht frech, lieb, aber nicht naiv. Sie war mir bereits im ersten Teil sehr sympathisch und das hat sich auch hier nicht geändert. Will hingegen hat mich anfangs stark genervt, insbesondere da er zahlreiche Winks mit dem Zaunpfahl schadlos übersteht. Dennoch überrascht er zwischendurch und vor allem am Ende mit zahlreichen Erkenntnissen, sodass man ein anderes Bild von ihm bekommt. Das hat mich sehr gefallen, auch, weil die Autorin ihn nicht zu sehr verbogen hat, dass es unrealistisch wird. Cole als anfangs arroganter, später recht sympathischer Schauspieler konnte mich auch überzeugen, vor allem, dass es stets so wirkte, als kenne er so etwas wie Freundschaft nicht wirklich und würde es dank der Green Valley Clique kennenlernen. Sehr gut gefallen hat mir auch das Wiedersehen mit Ryan und Lena, die beide als Nebencharaktere für die Geschichte relevant waren, hier und da aber auch Details zu ihrer eigenen Beziehung preisgegeben haben. So hatte man das Gefühl, bei beiden uptodate zu bleiben, ohne den Fokus von Will, Izzy und Cole zu verlieren.

Leider war es aber wieder wie bei Band 1, wenn auch nicht ganz so schlimm. Der Großteil des Buches war super – und dann kam das Ende. Ganz schnell wird hier Drama produziert, übern den Haufen geworfen, neues Drama produziert, über den Haufen geworfen, eine Bombe platzt und tada, the End. New Promises hat mich dabei nicht ganz so sehr genervt wie New Beginnings, wo ich echt gesagt habe: Wow, das war unnötig. Hier ist es schon etwas handfester und solider. Aber dennoch geht es viel zu schnell. Man hatte 250 Seiten, um darauf hinzuarbeiten und knallt dann gefühlt ein dutzend Dramen auf 30 Seiten. Das muss nicht sein und das frustet. Vor allem frustet es, weil man das Gefühl hat, dass die Geschichte nicht rund ist und man fühlt sich einfach überrumpelt. Ich verstehe nicht, wieso der ganzen Problemlösung nicht mehr Seiten gegeben wurde, damit es etwas greifbarer und passender wirkt. Immerhin haben mich die Dramen hier mehr berührt als bei New Beginnings.

Insgesamt muss ich sagen, dass New Promises für mich stärker war als New Beginnings und mir die herrlich undramatische Art des Buches wieder sehr gefallen hat. Green Valley ist und bleibt wunderschön und man hat direkt das Bedürfnis, mehr Geschichten aus diesem süßen Örtchen zu hören. Doch auch hier fühlt sich das Buch am Ende einfach nicht rund an, weil zu viel zu schnell passiert und die ein oder andere Wendung vielleicht auch nicht ganz greifbar war. Izzy als Protagonistin hat mich jedoch – auch mit ihrer schlagfertigen Art – sehr überzeugen können, weshalb ich mit einem zufriedenen Gefühl aus dem Buch gehe und mich auf eine Rückkehr nach Green Valley im nächsten Jahr sehr freue. New Promises ist wieder ein schönes Wohlfühlbuch für Zwischendurch, zum Entspannen und Träumen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 28.08.2019

tolle Impulse, aber mir fehlt etwas die Abwechslung

Das 6-Minuten-Tagebuch (granat)
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Was ist das?

In jedem von uns steckt das Potenzial, glücklich zu sein und werden. Glück ist eine Frage der Einstellung und der Betrachtungsweise. Durch das 6-Minuten-Tagebuch soll man täglich seine Verhaltensweisen ...

Was ist das?

In jedem von uns steckt das Potenzial, glücklich zu sein und werden. Glück ist eine Frage der Einstellung und der Betrachtungsweise. Durch das 6-Minuten-Tagebuch soll man täglich seine Verhaltensweisen analysieren und somit sein Leben Tag für Tag verbessern. Mit zahlreichen Impulsaufgaben und Hintergrundinformationen wird hierbei nicht nur auf das reine Niederschreiben wertgelegt.

Wie sieht es aus?

Das Tagebuch befindet sich in einer gebundenen Ausgabe mit einem Stoffeinband in Leinenoptik. Buchrücken und Buchrückseite sind komplett unbeschriftet, lediglich das Cover verfügt über einen goldgeprägten Schriftzug „Das 6-Minuten-Tagebuch“. Auf der Rückseite befindet sich ein restlos abziehbarer Aufkleber mit der ISBN-Nummer und einem kurzem Klappentext. Der auf der Vorderseite sichtbare Button ist ein Aufkleber auf der Schutzfolie und somit auch nicht auf das Buch geklebt. Das Tagebuch ist für eine gebundene Ausgabe recht flexibel, es lässt sich komplett aufgeschlagen auf den Tisch legen. Die Haptik des Buches ist insgesamt sehr wertig und wirkt edel, was man bei dem Preis auch erwartet. Die Farbe Orchidee ist ein helles Rosa. Das Buch dürfte für Verfärbungen und Dellen recht anfällig sein, da ich es allerdings nur auf dem Schreibtisch liegen habe, stört mich dies nicht. Das Tagebuch entspricht etwa dem DIN-A5-Format und ist etwa 1,5cm hoch. Das Buch ist nicht ungewöhnlich schwer.

Die Innengestaltung ist ebenfalls sehr schlicht und elegant gehalten. Es gibt zwei Bänder in unterschiedlichen Farben als Lesezeichen. Die Seiten haben eine leicht Beigefärbung, die gestalterischen Elemente bewegen sich in den Erdfarben wie Hellbraun und Grau. Die Schriftart wirkt sehr schlicht und ist gut lesbar, generell wirkt das Buch sehr gut strukturiert und übersichtlich gestaltet, ohne dass man sich erschlagen fühlt. Ausfüllbare Felder sind mit einer gepunkteten Linienführung gestaltet. Die Seiten sind nicht durchsichtig, da relativ festes Papier verwendet wurde. Allerdings können einige Fineliner durchdrücken. Ich benutze Gel-Liner und haben bisher keine Probleme.

Was erwartet einen?

Das 6-Minuten-Tagebuch ist ein Buch zur Selbstreflexion, was der Leser täglich selbst ausfühlen kann und soll. Bevor es jedoch dazu kommt, gibt es etwa 1/3 des Buches allgemeine Informationen zum Thema, zum Buch und zur Verwendung. Angereichert mit zahlreichen Beispielen, Zitaten, wissenschaftlichen Informationen und motivierenden Worten baut der Autor hier Seite für Seite eine Grundidee auf, dass man durch positives Denken auch Positives erreichen kann.

Im Anschluss daran folgt der eigentliche Tagebuchteil. Dieser ist stets gleich aufgebaut: Zuerst gibt es eine Monatsübersicht, wo man die Bereiche seines Lebens gegenwärtig einschätzen soll. Zudem gibt es eine Gewohnheitstracker-Übersicht zum Monatsbeginn. Dann folgt wöchentlich 7 Seiten – undatiert – für die Tagesübersichten, am Ende der Woche zudem eine Seite für Notizen und die „Wöchentlichen 5 Fragen“, wobei diese jede Woche anders sind. Zwischendurch gibt es vereinzelt Seiten mit „Etappenzielen“, z.B. nach 3 Wochen oder 66 Tagen. Jede Tagesübersicht ist in zwei Hälften unterteilt, die durch ein täglich wechselndes Zitat getrennt werden. Der obere Teil steht für den Morgen, der untere Teil für den Abend.

Mein Fazit

Das 6-Minuten-Tagebuch ist bei mir eingezogen, um ein wenig Ordnung in mein Leben zu bringen. In der schnelllebigen Zeit verliert man sich selbst vielleicht manchmal aus den Augen. Vor allem die vielen positiven Bewertungen machten das Buch für mich sehr interessant.

Haptik und Gestaltung des Buches sagen mir wirklich sehr zu. Das Buch ist schön gestaltet und mit vielen Inhalten gefüttert – ohne dabei unübersichtlich zu werden. Den doch sehr umfangreichen Einführungsteil hätte ich so gar nicht erwartet. Es gibt tatsächlich einiges zum Lesen und Erkunden, bevor es losgeht. Hierdurch kann man aber vor allem seinen Fokus schon etwas schärfen. Die Gestaltung der Tagesübersichten finde ich auch sehr ansprechend, genauso wie die abwechslungsreichen Wochenreflexionsaufgaben. Ich muss hier allerdings sagen, dass die angegebenen 3 Minuten am Morgen und Abend für mich nicht gereicht haben. Morgens fühlte ich mich oft gestresst, weil ich mich noch mit dem Buch befassen wollte, abends war dies deutlich angenehmer, dafür saß ich hier dann manchmal auch länger an den drei Fragen (die jeden Tag gleich sind). Besonders knifflig fand ich aber definitiv die 5 Wochenfragen, die doch teilweise sehr speziell waren – im positiven Sinne.

Was mir besonders gut gefallen hat: Der Autor betont immer wieder, dass ein „verpasster Tag“ kein Problem ist, denn manchmal geht das Leben andere Wege. Oftmals hat man bei solchen Büchern das Mantra „du musst jeden Tag…“ und manchmal ist das vielleicht einfach nicht realistisch.

Insgesamt muss ich sagen, dass das Buch gute Impulse bietet und mich mit den Fragen teilweise ganz schön ins Schwitzen gebracht hat. Dadurch, dass sich jeden Tag die Fragen aber wiederholen, fand ich es teilweise auch etwas ermüdend und hätte mir hier und da noch ein wenig Abwechslung gewünscht. Dennoch ist es ein gelungenes Buch, vor allem auch zum Einstieg in das Thema Selbstreflexion. Ich kann mir das Buch auch sehr toll als Geschenk vorstellen.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.04.2019

starke Geschichte mit emotionalen Themen

Broken Love
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„Du wurdest vergiftet und in einen gläsernen Sarg gelegt. Trotzdem bist du kein Schneewittchen. Willst du wissen, warum? […] Schneewittchen wartet auf den Prinzen. Du wirst dich in dieser Geschichte selbst ...

„Du wurdest vergiftet und in einen gläsernen Sarg gelegt. Trotzdem bist du kein Schneewittchen. Willst du wissen, warum? […] Schneewittchen wartet auf den Prinzen. Du wirst dich in dieser Geschichte selbst retten.“ (Bane zu Jesse in Broken Love)

Worum geht’s?

Ein schreckliches Erlebnis in einer Nacht vor drei Jahren hat Jesse in die Dunkelheit geschickt. Sie möchte vergessen, welches Leid man ihr angetan hat. Sie verlässt kaum noch ihr Haus, hat keine Freunde und Angst vor Männern. Doch dann tritt Roman – genannt Bane – in ihr Leben. Er ist stadtbekannter Krimineller, Betrüger, Lügner, Frauenheld, eigentlich so alles, was sie verachtet. Er möchte sie ins Licht zurückzerren. Doch warum gibt es sich solche Mühe? Kann Jesse ihn vertrauen?

Broken Love ist Band 4 der Sinners of Saint Reihe von L. J. Shen. Das Buch kann als Standalone gelesen werden und ist in sich geschlossen. Es kommen am Rande Charaktere aus den Vorgängerbänden vor, man benötigt aber keine Vorkenntnisse.

Schreibstil / Gestaltung

Das schlichte Cover mit den schwarzen Rauchschwaden und dem schlichten Schriftzug fügt sich hervorragend zu den Vorgängerbänden ein. Ruhig und unaufdringlich wirkt das Buch, verrät zugleich aber auch nichts über den Inhalt.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt entspannt. Die Charaktere – insbesondere Bane – reden sehr „frei Schnauze“, es gibt zahlreiche umgangssprachliche Begriffe und das Buch lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Es gab allerdings auch einige Worte, die für mich nicht ganz ins Buch gepasst haben vom Sprachvermögen her, dies tut dem Verständnis aber keinen Abbruch.

Es gibt einen kurzen Prolog, im Anschluss verläuft die Story nach einem dreijährigen Zeitsprung linear. Es gibt zwischenzeitlich eine Rückblende, die als solche gekennzeichnet ist. Das Buch schließt mit einem mehrseitigen Epilog. Die Geschichte wird wechselseitig durch Jesse und Bane in der Ich-Perspektive erzählt. Die Kapitel sind entsprechend beschriftet, allerdings merkt man auch sprachlich sofort, welcher Charakter erzählt.

Mein Fazit

Die Sinners of Saint und mich verbindet eine regelrechte Hassliebe. Bereits die drei Vorgängerbände haben sehr wechselhafte Gefühle in mir hervorgerufen und ich war weitestgehend unsicher, ob ich Broken Love überhaupt lesen möchte. Auf Anraten einer Freundin hin habe ich mich dann dennoch dafür entschieden. Rückblickend bin ich darüber sehr glücklich.

Der Einstieg in das Buch gelang mir ganz gut. Ein kurzer Prolog verrät bereits direkt, was Jesse Schreckliches angetan wurde. Nach einem Zeitsprung befindet sich das Buch in der Gegenwart, wo insbesondere Bane zunächst im Vordergrund steht und vorgestellt wird. Es dauert ein wenig, bis Bane und Jesse das erste Mal aufeinandertreffen. Und der Weg dahin konnte mich nur bedingt begeistern. Nach dem Klappentext hatte ich nicht erwartet, dass ihr Zusammentreffen nicht zufällig sein könnte. Denn tatsächlich hat Bane ein Geheimnis und Hintergedanken. Dies zieht sich durch fast das komplette Buch. Bane versucht mit aller Macht, Jesse zurück ins Leben zu holen. Es gibt Fortschritte, es gibt Rückschritte, es gibt Erkenntnisse – und der Leser hat die ganze Zeit Banes Geheimnis als große Bombe im Hinterkopf. Gegen Ende hin kommen jedoch noch weitere, unvorhersehbare Enthüllungen hinzu und lassen den Leser schockiert und fassungslos dort sitzen.

Die Geschichte kommt mit einem soliden Spannungsbogen daher. Es gibt verhältnismäßig wenig Drama, wenn es dann aber zuschlägt, dann richtig und auch in einer Heftigkeit, die für den ein oder anderen Leser zu viel sein könnte. Dieses Buch thematisiert sexuelle Gewalt. Zwar gibt es keine direkten Schilderungen, das Thema ist aber dennoch präsent und kann durchaus triggernd wirken. Die Autorin hat sich einem heiklen Themenkomplex vorgenommen, der viel Feingefühl benötigt. Auf den meisten Seiten dieses Buches schafft sie es meiner Meinung nach auch, dieses mitzubringen. Es gibt aber auch einige Erotikszenen, wo es mir tatsächlich fehlte. Jesse hat wirklich schlimmes erlebt und leidet zudem unter unerklärlichen Gedächtnislücken. Stück für Stück kämpft sie sich zurück und entdeckt dabei auch ihre eigene Sexualität wieder. Dennoch muss ich sagen, dass mir die Sexszenen im Kontext „zu viel“ waren. Es war die Deutlichkeit und auch die Art, die für mich nicht ganz stimmig waren. Es wirkte fast schon niveaulos, wenn Bane „auf ihre Klitoris spritzt“ oder sie „gegen die Wand nagelt und immer härter und tiefer f**kt“. Dadurch habe ich mich phasenweise doch etwas schwer getan mit dem Buch. Klar, es passt grundsätzlich zur Sinners of Saint Reihe, aber es passte für mich nicht wirklich zum Buch und der Botschaft.

Charaktertechnisch bringt Broken Love alles mit, was man benötigt, um gut unterhalten zu werden. Die Hauptcharaktere Bane und Jesse könnten unterschiedlicher nicht sein. Bane ist ein kiffender Krimineller, der weiß, wie er sich durch Leben vögeln und erpressen muss, um seine Ziele zu erreichen. Es hat verdammt lange gedauert, bis Bane einem ansatzweise sympathisch wurde. Das lag auch daran, dass er sehr glied-orientiert denkt. Er versucht aus beruflichen und privaten Gründen, Jesse aus ihren Schneckenhaus zu holen, zeigt dabei überraschen viel Feingefühl und jede Menge Motivation – zugleich aber auch, dass seine Blutzirkulation zu großen Teilen unter der Gürtellinie stattfindet. Erst nach und nach zeigte sich mehr von Bane und es kamen auch einige liebenswerte Charakterzüge zum Vorschein. Anders ist es bei Jesse gewesen. Sie ist von Anfang an liebenswert und man fiebert so sehr mit ihr mit, man hofft und bangt und wünscht ihr, dass sie es schafft, sich von ihren Dämonen zu befreien. Sie macht eine starke Entwicklung in diesem Buch durch und es war wunderschön mit anzusehen, wie sie sich ihr Leben zurückerobert. Immer wieder wird Jesse durch das Schicksal und die Menschen ihres Umfelds auf neue Proben gestellt und Stück für Stück wächst sie. Kurz vorm Ende des Buches zeigt sie dann ihre wiedergewonnene oder neugewonnene Stärke und ich wollte einfach nur dasitzen und ihr applaudieren.

Die Nebencharaktere reichen von lustigen Freunden über liebenswerte alte Dame bis zur katastrophalen, egoistischen Mutter. Es ist also gut dafür gesorgt, dass man jemandem zum lieben und zum hassen hat. Insbesondere Jesses Mutter war für mich einer der schlimmsten Buchcharaktere, der mir jemals unterkommen ist – nicht von der Gestaltung, sondern von ihren Handlungen her. Irgendwie war es schön, dass aus den Vorgängerbänden bekannte Charaktere kurze Auftritte hatten, besonders Vicious. Tatsächlich spielte es aber gar keine Rolle und war so nebensächlich, dass es fast krampfhaft wirkte – Hauptsache man stellt die Verbindung zu den Vorgängerbänden her. Auf jeden Fall lässt sich festhalten, dass man Broken Love auch vollkommen ohne Vorkenntnisse lesen kann.

Insgesamt muss ich sagen, dass Broken Love mich nicht sofort, dann aber sehr stark fesseln konnte. Ich fand Jesse und ihre Entwicklung fantastisch und fing mit der Zeit auch an, Bane zu mögen. Es ist ein Buch, was zwischendurch sehr traurig und bedrückend ist, dafür aber auch mit sehr viel Licht aufwartet. Ein starkes Buch von einem Mädchen, was sich ins Leben zurückkämpft, und meiner Meinung nach der beste Teil der Sinners of Saint Reihe, allerdings auch mit einigen Abzügen in der B-Note. Dennoch würde ich das Buch jederzeit empfehlen.

+++ es folgen im Weiteren mögliche Spoiler +++

Auch nach Ende des Buches bin ich mir immer noch nicht sicher, wie ich die Story um Bane und seinen Vertrag mit Darren bewerten möchte. Einerseits musste es einen Grund geben und auch vor dem Hintergrund mit Darren und dem Missbrauch ist es verständlich, weshalb Darren Bane beauftragt hat. Zudem war so im Hintergrund immer eine zu platzend drohende Bombe, die sowohl Spannung als auch Verzweiflung in das Buch gebracht hat. Andererseits beeinflusst es natürlich auch meine Sichtweise auf das ganze Geschehen. Denn Bane hat zwar noble Motive und ist durchaus motiviert, Jesse zu helfen, aber ein fader Beigeschmack bleibt stets zurück.

Etwas zu viel war mir allerdings der Epilog. Ich verstehe, dass die Autorin nach derart hartem Tobak den Leser glücklich entlassen möchte und ja, verdammt, ich mag es, wenn Ende gut, alles gut. Aber: Manchmal ist es auch einfach zu viel. Das hatte ich hier. Es war etwas zu sehr über das Ziel hinausgeschossen, alles (Verurteilung, neuer Welpe, Schwanger, Antrag, alle versammelt am Geburtstag) perfekt enden zu lassen. Daher wurde ich eher augenverdrehend aus dem Buch entlassen. Es muss nicht immer alles perfekt sein, um gut zu sein.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 10.04.2019

tolles Buch, was leider etwas abfärbt

LYX Book Journal
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Was ist das?

Wer viel liest, kennt das Problem vielleicht: Viele Erinnerungen an Bücher verschwimmen, man hat viele tolle Zitate und weiß nicht, wohin damit. Buchtagebücher gibt es viele, jetzt hat auch ...

Was ist das?

Wer viel liest, kennt das Problem vielleicht: Viele Erinnerungen an Bücher verschwimmen, man hat viele tolle Zitate und weiß nicht, wohin damit. Buchtagebücher gibt es viele, jetzt hat auch das LYX-Verlag ein eigenes herausgebracht. Auf über 255 Seiten ist Platz, seine Bucherinnerungen für immer festzuhalten.

Wie sieht es aus?

Das Book Journal ist etwas größer als das klassische A5-Format und erinnert von der Dicke her ungefähr an einen Taschenkalender. Das Buch besticht mit einem stabilen Hardcover-Einband. Der Einband ist mit einer an Kreidefarbe erinnernden blauen Farbe eingefärbt, die Rückseite und der Buchrücken sind blank (eine Ausnahme ist das Preisschild auf der Rückseite). Auf der Vorderseite ist goldfarben Verlag und Name eingeprägt.

Die Haptik des Journal ist sehr schön, es fühlt sich wertig an. Leider ist der Einband sehr anfällig für Macken. Bereits nach zwei Tagen in Nutzung waren die Ränder leicht abgestoßen, sodass man die weiße Unterseite sehen kann. Zudem färbt das Journal leider leicht ab. Im Regal neben einem weißen Buch stehend war dies leicht „eingeschlumpft“. Auch der Lieferschein, in dem das Journal eingewickelt war, war teils deutlich blau verfärbt. Man sollte daher ein wenig Vorsicht walten lassen – ich habe das Buch mittlerweile in einem Schutzumschlag á la Schulheft eingefasst. Zudem lässt sich das Preisschild leider nicht rückstandslos vom Journal abziehen und hinterlässt unschöne Klebereste bzw. entfernt Teile der Einfärbung.

Die gesamte Gestaltung des Buches ist in weiß-blau und sehr einheitlich gehalten. Das Buch startet auf der ersten Seite mit der Besitzangabe „gehört:..“ in gleicher Schrift wie der Titel auf dem Cover. Es folgt ein einseitige Vorwort vom Verlag nebst einer Art Inhaltsverzeichnis für die „Special Pages“ im Buch – insgesamt 11 verschiedene. Somit gibt es immer wieder etwas zu entdecken, z.B. gibt es Seiten für „Bücher, die ich noch lesen möchte“ oder „meine Lieblingspärchen“ und „Book-Events, auf die ich gehen möchte“.

Das eigentliche Büchertagebuch bietet Platz für bestimmt über 100 Bücher. Für jedes Buch gibt es eine Doppelseite, die stets identisch ist. Auf der linken Seite ist Platz für die Daten zum Buch, während die rechte Seite als Mood Board zur eigenen Gestaltung einlädt. Egal, ob Hinweise zu Folgebänden, Gedanken zum Buch, Aufkleber – hier kann man sich austoben. Immer wieder findet man Zitate aus LYX-Büchern in dem Journal. Diese wurden durch eine Community-Aktion ausgesucht und passen perfekt zum Journal und natürlich auch zum LYX-Verlag. Die Zitate sind dezent, aber schön ausgearbeitet und man freut sich immer wieder, wenn man auf eins stößt.

Die Seiten sind aus festerem Papier und nicht beschriftet. Kugelschreiber, Textmarker und normale Fineliner drücken bei mir nicht durch und trocknen schnell und pannenfrei. Es gibt zudem ein Band als Lesezeichen, aber leider keine Art „Verschluss“ etwa in Form eines Gummibandes.

Mein Fazit

Book Journals gibt es viele. Meistens bin ich aber von der unübersichtlichen Darstellung erschlagen oder sie bieten einfach nicht die Eintragungen, die man sich wünscht. Das Book Journal vom LYX ist da anders. Sehr schlicht ohne viel Schnickschnack, aber dennoch schön aufgearbeitet merkt man, dass hier viel Zeit und Liebe hereingeflossen ist.

Die Doppelseiten zum Büchereintragen sind umfangreich, geben einige Punkte vor, lassen aber dank der zweiten Blankoseite viel Platz für eigene Notizen. Die Sonderseiten, die zusätzlich eingefügt wurden, passen thematisch super zum Thema Buch und Lesen. Nicht so sehr gefällt mir aber, dass diese sich verstreut im Buch befinden. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn alles gesammelt am Anfang oder Ende wäre. Andererseits ist das Journal paginiert und vorne gibt es eine Art Inhaltsübersicht, weshalb die Seiten sich gut finden lassen. Sehr gefallen habe mir hingegen die Zitate. Sie sind eine bunte Mischung aus bisherigen LYX-Büchern und passen sich hervorragend in das Buch ein.

Leider bin ich mit der äußeren Gestaltung nicht so zufrieden. Dass ein Buch Macken bekommt, ist klar und normal. Allerdings sollte dies nicht direkt nach 1-2 Tagen Nutzung so sein und vor allem ist es sehr ungünstig, dass das Buch abfärbt. Jetzt, da ich es weiß und entsprechende Maßnahmen ergreifen konnte, stört es mich nicht mehr – die Erkenntnis zu gewinnen, hat allerdings durch das Abfärben an anderen Sachen etwas wehgetan.

Insgesamt ist das LYX-Journal ein wirklich toll ausgearbeitetes Buchtagebuch. Es ist super geeignet für Leute, die analog ihre Gedanken festhalten möchten und Spaß am Aufschreiben ihrer Eindrücke haben. Ich habe mich in das süße Buch verliebt und freue mich, es mit Leben zu füllen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]