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Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Charlotte Kerner - Blueprint

Blueprint
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Ich denke, vielen wird dieses Buch ein Begriff aus ihrer Schulzeit sein. Auch ich habe es während dieser Zeit gelesen und bin mir heute nicht mehr sicher, wie es mir damals gefiel - deshalb habe ich es ...


Ich denke, vielen wird dieses Buch ein Begriff aus ihrer Schulzeit sein. Auch ich habe es während dieser Zeit gelesen und bin mir heute nicht mehr sicher, wie es mir damals gefiel - deshalb habe ich es mir einfach nochmals gegönnt.

Sehr gut gewählt, fand ich hier die zwei unterschiedlichen Stimmen. Ich finde, das hätte man im Buch auch so deutlich abgrenzen können: einmal die Gedanken von Siri, einmal die Geschichte aus Iris ihrer Sicht.

Das Thema, um was es hier geht, nämlich 'Klonen' ist ja schon sehr brisant. 1999, als das Buch erschien, war sicher noch nicht so viel bekannt, wie es heute der Fall ist. Aber scheinbar hat man auch schon damals darüber nachgedacht und Experimente gemacht.

Für mich ist es sehr erschreckend, aus welchem Grund Siri "entsteht", denn wenn ich wüsste, dass ich nur gemacht wurde, um meine Mutter weiterleben zu lassen - und zwar als Klon und nicht als eigenständiger Mensch -, dann wäre das schon sehr traurig.

Siri versucht zu beschreiben, wie sie sich fühlt. Wie es ihr in ihrer Kindheit erging. Was sie aus ihrem Leben gemacht hat, nachdem ihre Mutter verstorben ist. Oft hatte ich sehr großes Mitleid mit ihr. Und verstehen konnte ich sie auch.

Vielleicht ist es als Schullektüre durch die etwas anspruchsvollere Sprache nicht wirklich geeignet, auch wenn das Thema an sich sehr interessant ist. Dafür wird die Thematik 'Klonen' jedoch ein wenig zu einseitig gesehen. (wobei man im Unterricht dann natürlich 1000 Möglichkeiten hat, das auszubauen und andere Literatur mit einzubeziehen) Stoff zum Diskutieren gibt es definitiv genug. Und wer nicht spätestens nach dem Buch anfängt, über dieses Thema nachzudenken, der hat das Buch einfach nicht verstanden..

Ich finde das Buch von Charlotte Kerner durchaus lesenswert. Gerade auch, weil es kein alltägliches Thema ist und größtenteils aus der Sicht eines Klons beschrieben wird. Wer also mal etwas aus der Reihe lesen mag, dem kann ich diese Lektüre empfehlen.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Andreas Hultberg - Der Tod vergisst nie

Der Tod vergisst nie
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Gleich mal vorweg: Ich finde, der Klappentext verrät zu viel. Ob dann alles genau so ins Bild passt oder nicht, sei erstmal dahingestellt.

Dies zieht sich dann auch teilweise durchs Buch. (dass zu viel ...

Gleich mal vorweg: Ich finde, der Klappentext verrät zu viel. Ob dann alles genau so ins Bild passt oder nicht, sei erstmal dahingestellt.

Dies zieht sich dann auch teilweise durchs Buch. (dass zu viel gesagt wird) Ich hab schon lange keine Lektüre mehr gelesen, in der die Personenbeschreibungen sooo detailliert sind. Man erfährt Statur, Haar- und Augenfarbe und und und. Aber die Charaktereigenschaften stehen hinten an. Zwar erfährt man im Laufe des Geschehens das ein oder andere, aber diese nichtssagenden, äußerlichen Merkmale waren für mich einfach nur Füller, deren es gar nicht bedurfte.

Dadurch, dass ich selbst ursprünglich nur ca. 60km von Erfurt entfernt gewohnt habe, war ich natürlich sehr gespannt, ob es Ecken gibt, die ich auch kenne - und vor allem, wie ein deutscher Krimi-Autor bei mir ankommt.

Der Schreibstil ist wirklich angenehm. Durch die privaten Probleme der Ermittler - Ist das derzeit eigentlich "in"? -, die einen etwas großen Raum eingenommen haben, rücken die Morde streckenweise in den Hintergrund. Aber durch amüsante Dialoge lassen sich auch diese ertragen.

Prolog und Ende bilden eine sehr gute Einheit mit wirklichen Überraschungen. Einzig der Epilog fällt etwas aus dem Raster. Der hat mir mit seinen Aneinanderreihungen auch nicht so wirklich gefallen.

Alles in Allem also ein solides Erstlingswerk, welches hier und dort ein paar Schwächen aufweist, die in den nächsten Büchern aber gut umschifft werden können. Ich fühlte jedenfalls gut unterhalten und hatte beim Lesen sogar ein wenig Heimweh..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Theresa Prammer - Carlotta Fiore 2 Mörderische Wahrheiten

Mörderische Wahrheiten
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Ich hab jetzt ein paar Tage die Geschichte sacken lassen und muss nun feststellen, dass ich kaum noch etwas Nennenswertes berichten kann..

An sich ist die Story, die zumeist aus Carlottas Sicht erzählt ...

Ich hab jetzt ein paar Tage die Geschichte sacken lassen und muss nun feststellen, dass ich kaum noch etwas Nennenswertes berichten kann..

An sich ist die Story, die zumeist aus Carlottas Sicht erzählt wird, recht interessant. Es wird immer wieder auf den Vorgänger - "Wiener Totenlieder" - angespielt, den ich leider nicht gelesen habe. Wirklich gefehlt hat er mir nicht - zumindest was den Aspekt der Krimihandlung betrifft. Sehr viele Sachen aus dem Privatleben werden aber angesprochen, die es scheinbar im ersten Teil gab. Diese klingen attraktiv genug, um sich diesen Band (vorher) zuzulegen.

Nicht so wirklich mochte ich die Vorgehensweise der Kaufhausdetektivin. Manchmal klang es ein bisschen zu einfach, wie sie sich da eingemischt hat. Und ich bezweifle, dass man ins wahre Polizeidasein wirklich so eingreifen kann. Hier und dort war mir die Handlung daher etwas zu unrealistisch.

Die Lösung des Falles an sich war ok. Ich habe bis zum Schluss nicht damit gerechnet, dass es wirklich so ausgeht, auch wenn der ein oder andere versteckte Hinweis gegeben wurde.
Leider fehlt mir absolut der Hintergrund der alten Taten. Auch werden immer wieder Fragen in den Raum geworfen, die dann nicht beantwortet werden. Das lässt mich als Leser natürlich unzufrieden zurück, denn auch wenn es mit Carlotta Fiore weitergehen sollte, ist dieser Fall doch auf alle Fälle abgeschlossen.

Auch waren die persönlichen Probleme Fiores unter anderem manchmal ein wenig zu präsent.

Trotz allem kann ich mir vorstellen, dass dieser Krimi Lesern gefällt, die sich in diesem Genre zuhause fühlen, denn durch Prammers lockere Schreibart flog ich quasi durch das Buch.
Ich werde mir auf alle Fälle noch den ersten Teil besorgen, um Carlotta vielleicht ein bisschen besser verstehen zu können - mit ihrer Art kam ich nämlich oft nicht klar..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Petra Nouns - Takla Makan 1 Das blaue Licht

Takla Makan
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Was genau mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen..
Anfangs musste ich mich auch immer wieder mal daran erinnern, dass es ein Jugendbuch ist und ab 12 Jahren ...

Was genau mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu lesen, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen..
Anfangs musste ich mich auch immer wieder mal daran erinnern, dass es ein Jugendbuch ist und ab 12 Jahren empfohlen wird. Die Sprache ist sehr einfach gehalten - dem Alter aber entsprechend. Ich denke, dass sich junge Leser mit den Protagonisten identifizieren können, auch wenn ich die Liebesgeschichte zum Beispiel ein bisschen sehr übertrieben fand. (zumindest für dieses Alter)
Natürlich bedient Petra Nouns hier einige Klischees, aber sie möchte halt ganz gezielt Denkanstöße geben und auf das ein oder andere hinweisen. Trotzdem hätte ich mir im Endeffekt gewünscht, wenn sie ein bisschen tiefer in der Materie gegangen wäre, denn oft wird leider nur an der Oberfläche gekratzt. Und die fantastischen Elemente sind für mich schon fast ein wenig fehl am Platz - ich zumindest hätte sie nicht gebraucht.
Aber vielleicht ist es genau deshalb auch ein super Buch für die Schule?! Frau Nouns gibt nämlich genug Material zum Diskutieren. Und gerade Kinder sind in ihrem Wissensdurst meist unersättlich.
Unter Berücksichtigung der Altersempfehlung kann ich dieses Buch jungen Jugendlichen empfehlen, denn es macht aufmerksam und hat einen leicht verständlichen Schreibstil - den finde ich gerade in dem Alter sehr wichtig, um an einem Buch zu bleiben.
Da ich auf der Homepage der Autorin gesehen habe, worum es in Band 2 und 3 gehen wird, sind diese direkt auf meiner Wunschliste gelandet. (Vorsicht! Spoilergefahr!)

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Karen Winter - Wenn du mich tötest

Wenn du mich tötest
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Was ich beim vorliegenden Buch bekam, habe ich gewiss nicht erwartet..
Direkt angenehm aufgefallen, ist mir der tolle Schreibstil der Autorin. Die Landschaft hatte man die ganze Zeit bildlich vor Augen. ...

Was ich beim vorliegenden Buch bekam, habe ich gewiss nicht erwartet..
Direkt angenehm aufgefallen, ist mir der tolle Schreibstil der Autorin. Die Landschaft hatte man die ganze Zeit bildlich vor Augen. Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben und immer wieder tauchen Spannungsmomente auf, die einen fesseln und weiterlesen lassen. Ständig bekommt man etwas geboten, was man genau jetzt wissen will und dann wird die Story an einem anderen Punkt fortgeführt. Durch die Perspektivwechsel, die quasi ein neues "Kapitel" einleiten, hat man immer mal andere Einblicke, was mir richtig gut gefiel.
Auch die Cliffhanger am Ende eines "Kapitels" lassen einen einfach nicht los. Man MUSS quasi immer weiterlesen, zumal man wirklich durch die Seiten fliegt.
Die Spannung wird von Anfang an recht hoch eingestuft, aber auch bis ziemlich zum Schluss gehalten. Ich würde diese Story jetzt nicht unbedingt als 'Psychothriller' bezeichnen - dafür war es meiner Meinung nach eindeutig zu wenig 'Thriller'. Und auch wenn man an einigen Stellen 'Psycho' bekommt, ordne ich es eher unter 'Krimi' ein.
Das Ende hat mir nicht ganz so zugesagt, denn es kam so unscheinbar daher. Ich hätte mir etwas Spektakuläreres gewünscht. Es passte für mich einfach nicht zur Gesamtheit des Buches.
Trotz allem war das Buch recht gut und ich würde es zum einmaligen Lesen empfehlen, aber man sollte nicht zu viel erwarten.. Für manche sind die Wendungen, die hier geschehen, vorhersehbar. Ich habe mit meiner Vermutung aber voll daneben gelegen, sodass ich teilweise wirklich erstaunt war.
Karen Winter kann definitiv schreiben!

©2016