Profilbild von blaues-Herzblatt

blaues-Herzblatt

Lesejury Profi
offline

blaues-Herzblatt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit blaues-Herzblatt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2018

Endlich wieder Zeitreisen

Zurück auf Gestern
0



Claire und Lulu sind die dicksten besten Freundinnen und teilen einfach alles miteinander. Bis zu Claires Geburtstag und einem sonderbaren Paket, das Claires geliebte Oma ihr vor ihrem Tod hinterlassen ...



Claire und Lulu sind die dicksten besten Freundinnen und teilen einfach alles miteinander. Bis zu Claires Geburtstag und einem sonderbaren Paket, das Claires geliebte Oma ihr vor ihrem Tod hinterlassen hat. Plötzlich finden sich die beiden nicht nur zwischen den Zeiten wieder, sondern sind auch in ein Wirrwarr aus Streitereien und Problemen verstrickt. Kann ihre Freundschaft das überstehen?

Auf dieses Buch habe ich mich im Vorhinein sehr gefreut, endlich mal wieder eine Zeitreisen-Geschichte. Seit Kerstin Giers Eselsteintrilogie bin ich da auf kein richtig gutes Buch mehr gestoßen.

Mein Gesamteindruck nach dem Lesen ist größtenteils positiv. Inhaltlich passierte von Anfang an viel und die Handlung stand kaum still. Gerade gegen Ende wurde es so spannend, und die Handlungsfäden liefen so schnell zusammen, das ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Was die Spannung angeht kann man also gut und gerne von Krimicharakter sprechen. Das war nichts was ich nach dem Klappentext erwartet hätte, aber hat mich positiv überrascht.

Rein äußerlich muss ich Lobworte für die Covergestaltung loswerden: der blaue Farbton kombiniert mit den goldenen Schriftzügen hat meinen Geschmack sehr getroffen. Dezent und klassisch-schlicht ohne billig nach Aufmerksamkeit zu schreien.

Nicht so gut gefallen hat mir die Struktur um das Zeitreisen herum. Ich finde es bei derartigen „Fantasy“-Themen immer schwierig zu sichern, dass die Theorie (des Zeitreisens) in der Handlung lückenlos logisch ist. Vor allem beim rasanten Ende hin zur Auflösung der Story haben für mich einige vorher erklärten Regeln oder Grundsätze keinen Sinn mehr ergeben und ich stand vor Logikfehlern, die beim Lesen gedanklich bremsen.

Zusammengefasst eine vielfältige Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Magie, verbunden mit ganz viel Spannung und Intrigen. Leicht abgeschwächt, da leider nicht durchweg stimmig, aber auf jedenfall lesenswert.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Wie man mit Hochsensibilität lebt

Meine Hochsensibilität positiv gelebt
0

Ein Buch halb Ratgeber, halb Biographie.

In diesem Buch berichtet Silvia Christine Strauch über ihre mit Hochsensibilität gelebte Existenz und gibt dem Leser dabei viele Tipps mit auf den Weg für den ...

Ein Buch halb Ratgeber, halb Biographie.

In diesem Buch berichtet Silvia Christine Strauch über ihre mit Hochsensibilität gelebte Existenz und gibt dem Leser dabei viele Tipps mit auf den Weg für den Umgang mit Hochsensibilität.

Gefallen hat mir, dass sich diese Tipps nicht nur an den Hochsensiblen richten, sondern auch an das äußere Umfeld und das wenn ich es richtig verstanden habe, der Statistik nach wohl jeder von uns täglich mit hochsensiblen Menschen zu tun hat (also jeder davon profitiert).
Ich habe mich vor dem Lesen dieses Buches nie sonderlich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigt. Natürlich ist mir der Begriff durch den ein oder anderen Artikel in Zeitschriften geläufig gewesen, aber nähere Informationen hatte ich nicht darüber. Das war einer der Gründe, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, um mir ein Bild von Hochsensibilität zu machen.

Das Buch ließ sich gut lesen und die Schrift war angenehm groß. Ein schönes Layout, das mit dem Cover harmonierte zog sich durchs gesamte Buch. Ebenfalls gefallen haben mir die praktischen Zusammenfassungen, die jedes Kapitel noch einmal Revue passieren ließen.

Weiterhin fand ich besonders das Kapitel Partnerschaft (aber auch andere Kapitel) und dort besonders die Vorstellung der Transaktionsanalyse psychologisch spannend und interessant und auf jeden Alltag anwendbar.


Toll war auch, dass die Autorin eine Vielfalt von Themengebiete oder Hilfestellungen vorgestellt hat, zwar immer nur in kurzen Auszügen, aber als gedanklichen Anstoß sicher ausreichend. Wer dann größeres Interesse an einer bestimmten Methode verspürt, kann sich gegebenenfalls weitergehender Lektüre widmen.

Insgesamt war Frau Strauch merklich tief im Thema Hochsensibilität drin und ihr Buch gibt viele hilfreiche und gut durchdachte, gedankliche Ansätze. An manchen Stellen klang es für mich jedoch zu einseitig gedacht, was die Definition Hochsensibilität angeht, da sie ja „nur“ als Einzelbeispiel stehen kann und damit keinesfalls die gesamte Bandbreite der Faktoren abdeckt (was sie in meinen Augen etwas deutlicher hätte betonen können).

Insgesamt sicherlich ein interessanter Lesestoff, vor allem für Menschen, die selbst eine gewisse Nähe zur Hochsensibilität verspüren, aber eben auch für den Leser, der vom Thema bis dato wenig Ahnung hat.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Komm mit auf ein Abenteuer

Der durch den Spiegel kommt
0

Eine Geschichte über zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eine Geschichte über Mut und darüber wie wir alle an unseren Aufgaben wachsen können, wenn wir es nur öfter mal versuchen. Es ...

Eine Geschichte über zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eine Geschichte über Mut und darüber wie wir alle an unseren Aufgaben wachsen können, wenn wir es nur öfter mal versuchen. Es geht um Anna, die 10 Jahre alt und „nicht mal sehr groß für ihr Alter“, sie erscheint in vielerlei Hinsicht mittelmäßig und doch wird sie von einem kleinen Kaninchen auserwählt, wofür das sei noch nicht verraten.



Eine abenteuerliche Reise, die auf ihren vielen Etappen nicht nur mit Spannung punkten kann, sondern auch immer wieder moralische Grundsätze aufgreift, sehr anregend.

Die Situationen, aus denen sich jene moralischen Sätze ergeben, hätten für mich jedoch oft textlich länger sein können.



Generell hätte das Buch durch detailliertere Szenerien für mich noch mehr an Gewicht gewinnen können. Die rund 270 Seiten sind für ein Kinderbuch sicherlich eine gelungene Größenordnung, aber selbst aus jüngerer Perspektive heraus, gingen mir die teils doch sehr komplexen Szenen viel zu grob und schnell von statten, sodass meine Vorstellungskraft gar nicht richtig zum Zug kam.



Und auch die Art und Weise wie im Buch erzählt wird, ist mir deutlich aufgefallen. Als Leser erleben wir die Dinge bis auf einen Pro- und Epilog aus der Sichtweise der 10-jährigen Anna. Die Sprache dieser Protagonistin war mir von Beginn an zu sehr auf ihr Alter begrenzt. Ich kann mir vorstellen, dass die Autorin diesen Stil mit Absicht sowohl sprachlich als auch was Annas generellen Intellekt angeht so einfach gehalten hat. Für mich haben die vielen gleichen oder ähnlichen Satzkonstrukte und Wiederholungen den Lesefluss aber leider ausgebremst und auch nicht unbedingt authentisch gewirkt, da sie schon sehr überspitzt eingesetzt wurden.



Die einzelnen Etappen des Abenteuers sind spannend und logisch, aber nichtsdestotrotz immer wieder für eine unerwartete Wendung gut. Genau wie die Personen und ihre Handlungen in sich schlüssig sind und man den ein oder anderen Charakter nur allzu gerne in sein Herz schließt.



Zu loben ist aus meiner Sicht die Beschreibung von Gewalt, die für ein Kinderbuch angemessen und verantwortungsvoll eingeflochten ist und auch ohne grausige Details Spannung erzeugen kann.



Alles in allem eine tolle Abenteuergeschichte für Kinder, aber vielleicht besser wirklich nur für Kinder.


Veröffentlicht am 10.12.2018

Let‘s try

Ketchup, Kult und Kino-Küsse
0

Als ich von „Wannenbüchern“ gehört habe, war ich als riesengroßer Badewannenliebhaber sofort Feuer und Flamme und hatte große Lust diese süße Idee näher kennenzulernen und zu testen. Alle Bücher sollen ...

Als ich von „Wannenbüchern“ gehört habe, war ich als riesengroßer Badewannenliebhaber sofort Feuer und Flamme und hatte große Lust diese süße Idee näher kennenzulernen und zu testen. Alle Bücher sollen sich in 15 Minuten lesen lassen und kommen wasserfest daher.

Bei „Ketchup, Kult und Kino-Küsse“ handelt es sich um ein Film-Quiz, dass Filmekenner auf den Prüfstand stellt. Beim ersten Blick ins Buch fällt die Schlichtheit des Designs ins Auge. Es wartet eine kurze Einleitung und dann beginnen auch schon die Fragen. Die Auflösungen befinden sich alle am Ende des Buches, für mich im praktischen Test leider nicht die beste Lösung, weil man immer Gefahr läuft auch die Auflösung der nächsten Frage unbeabsichtigt zu sehen.

Und auch die Schlichtheit trägt nicht dazu bei, dass Film-Nostalgie aufkommt, da hätte ich mir ein paar typische Bilder aus den bekannten Filmen oder kleine Illustrationen gewünscht, einfach der Stimmung wegen.

Die Fragen sind bunt durchgemischt und für jeden Jahrgang dürfte etwas dabei sein. Egal ob Star Wars, E.T. oder Casablanca jeder wird mindestens eine Frage beantworten können, das Buch eignet sich also auch hervorragend für einen Familienausflug in den Pool.

Trotzdem fällt auf, dass ein Großteil der Fragen sich auf alte Klassiker bezieht, meine Mama konnte mich unübertroffen schlagen, aber vielleicht ist das ja als Anregung zu sehen, sich mal wieder einen Klassiker zum Abend zu gönnen.

Am Ende wartet eine Auflösung, die die Quizteilnehmer je nach Anzahl der richtig beantworteten Fragen zum roten Teppich der absoluten Filmkenner führt, oder weniger brisante Ergebnisse einordnet.

Alles in allem eine lustige Idee eine andere Art von Buch zu erleben. Eigentlich toll zum Verschenken und Jux treiben, käme das ganze nicht so schmucklos daher. Das könnte gerne noch verbessert werden, aber an sich probiert es aus.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Vorsicht aufgepasst, es wird böse...

Das Buch der Schurken
0

Das Buch der Schurken, ein kleines Lexikon vollgestopft mit Ganoven aller Art, die der Autor in den vielschichtigen Bücherwelten aufgestöbert hat. Hier treffen sich Heidis Fräulein Rottenmeier und Frankensteins ...

Das Buch der Schurken, ein kleines Lexikon vollgestopft mit Ganoven aller Art, die der Autor in den vielschichtigen Bücherwelten aufgestöbert hat. Hier treffen sich Heidis Fräulein Rottenmeier und Frankensteins Monster zwischen den Seiten auf einen Kaffeeklatsch.
Auf den ersten Blick positiv aufgefallen ist mir das Zeitungslayout, dadurch ist die Schrift zwar sehr klein geraten und meine Oma würde sich weigern das zu lesen, aber das Flair eines berühmt-berüchtigten Verbrechers ist natürlich viel spürbarer.
Abgesehen davon hat mir die Einführung des Autors gefallen, obwohl sie mir etwas hochgestochen erschien und mehr zur Interpretation einer Hausarbeit gepasst hätte.
Die Schurken sind unterteilt in verschiedene Kategorein, wie zum Beispiel „die Rachsüchtigen“, „die fatalen Frauen“ oder „die Erziehungsberechtigten“ und jeder Schurke hat jeweils eine Doppelseite zur Verfügung. Eine Seite auf der eine von Kristof Kepler entworfene Version vom Bösewicht dargestellt ist und meistens noch ein Textzitat von oder über ihn und auf der anderen Seite klärt Pesl uns über den Schurken und seine Bedeutung im genauen auf, worauf ein meistens sehr humoristisch angehauchter Bewertungsbogen mit zugeschnittenen Kriterien folgt.
Die Zeichnungen fand ich von meiner eigenen Ästhetik aus betrachtet leider weniger ansprechend, aber aussagekräftige Merkmale der gemeinten Figuren hat der Illustrator auf jeden Fall gut übernommen.
Die Auswahl war in jeder Hinsicht angenehm ausgeglichen. Da waren Schurken aus Epen, die vor einigen hundert Jahren entstanden sind, Kindheitshelden, ganz neue Gesichter, aber auch aus dem Klassiker entsprungene Gestalten dabei. Dabei sticht auch heraus, dass Pesl sich nicht auf die offensichtlichsten Schurken gestützt hat, sondern auch im Hintergrund geforscht hat. Und ich für meinen Teil konnte das ein oder andere neue Buch auf meine Wunschliste setzten.
Summa Summarum immer ein nettes Geschenk für den Gänsehautliebhaber, der seinen Horizont gerne ausweiten möchte und dabei auch dem Humor nicht abgeneigt ist.