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Veröffentlicht am 01.05.2019

Ein Zwei-Tage-Buch

Der Zopf meiner Großmutter
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Ja, das ist es: Ein Zwei-Tage-Buch. Das passiert manchmal, dass ich ein Buch in zwei Tagen durchlese, weil ich es zwischendurch nur sehr schlecht weglegen kann.

Der kleine Max hat es nicht leicht mit ...

Ja, das ist es: Ein Zwei-Tage-Buch. Das passiert manchmal, dass ich ein Buch in zwei Tagen durchlese, weil ich es zwischendurch nur sehr schlecht weglegen kann.

Der kleine Max hat es nicht leicht mit seiner Großmutter, die in für einen leicht idiotischen und kränklichen Jungen hält. Er muss angeblich vor vielen Bakterien und Viren und gefährlichen Situationen geschützt werden. Da isst die Großmutter seinen Geburtstagskuchen lieber selbst auf, weil das Essen eines Stücks Kuchen Max schaden könnte.

Der Großvater scheint bei seiner Frau unter dem Pantoffel zu stehen. Aber das scheint nur so. Jedenfalls verliebt er sich in eine andere und bald ist ein Kind unterwegs, also quasi ein Onkel von Max. Und was macht die Großmutter? Das soll hier nicht verraten werden.

Max und seine Großmutter ergänzen sich ausgezeichnet. Die Großmutter hält ihn für debil und kränklich. Darin sieht sie wohl ihre eigene Daseinsberechtigung, weil sie ihn so überzogen fürsorglich bemuttern kann. Und Max, der in Wirklichkeit vollkommen gesund und sehr intelligent ist, tut ihr den Gefallen und reagiert so, wie sie es von ihm erwartet.

Es gibt den Ausdruck, den Bogen zu überspannen. So ähnlich überspannt Alina Bronsky hier ihre Geschichte und die Dialoge. Aber es ist herrlich überspannt und sehr amüsant zu lesen.

Sie werden sehen: Es ist ein Zwei-Tage-Buch.

Veröffentlicht am 13.02.2024

Zäh

Die Spiele
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Es geht um Spiele, genauer um die Vergabe der Olympischen Spiele 2032. Werden sie in China, in Afrika oder in Europa stattfinden? Der entsprechende Kongress des IOC findet in China statt. Da wird Charles ...

Es geht um Spiele, genauer um die Vergabe der Olympischen Spiele 2032. Werden sie in China, in Afrika oder in Europa stattfinden? Der entsprechende Kongress des IOC findet in China statt. Da wird Charles Murandi, der mosambikanische IOC-Funktionär, ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden.

Alles klar soweit! Jetzt könnte es spannend werden. Aber die Spannung bleibt aus. Die Handlung zieht sich zäh dahin. Für ein spannendes Buch von diesem Umfang brauche ich normalerweise zwei Tage. Dieser Roman beschäftigte mich etwa eine Woche, weil ich jeweils wenig Lust hatte, weiter zu lesen. Das dauernde Hin- und Herspringen zwischen vergangenen Zeiten in Afrika und in der DDR, den Tagen vor dem Mord, dem Mord-Tag und den Tagen nach dem Mord tragen nicht gerade zum besseren Durchschauen der Zusammenhänge bei.

Doch! Ganz zum Schluss erhebt sich die dahin dümpelnde Spannungskurve etwas. Kein Krimi, eher eine Geschichte um und über die politischen Verhältnisse in China, wo sich der Autor offensichtlich bestens auskennt.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Nicht mein Fall

Das Nachthaus
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Auf eine spannende Geschichte über einen verschwundenen Jungen in einer Kleinstadt namens Ballantyne und deren Aufklärung hatte ich mich eingestellt. Und so fängt der Roman auch an. Richard, die Hauptperson, ...

Auf eine spannende Geschichte über einen verschwundenen Jungen in einer Kleinstadt namens Ballantyne und deren Aufklärung hatte ich mich eingestellt. Und so fängt der Roman auch an. Richard, die Hauptperson, erzählt davon, wie sein Freund Tom in einer Telefonzelle verschwindet, was auf eine sehr gruselige Weise geschieht. Aber die Bewohner von Ballantyne glauben Richard seine Geschichte nicht sondern denken, dass er Tom umgebracht hat und die Leiche hat verschwinden lassen. Jetzt hätte eine spannende Story folgen können über die Aufklärung dieses mysteriösen Verschwindens.

Aber was bekam ich zu lesen? Eine Horrorstory! Fantasy und Mystery spielen jetzt eine dominierende Rolle. Ich hätte vorher auf die Kennzeichnung auf dem Cover achten sollen, Da steht "Roman" nicht "Krimi" oder "Thriller". Für die Gattung Mystery und Horror, unter der ich den Roman einordnen würde, interessiere ich mich gar nicht. Dennoch habe ich das Buch bis zum Ende gelesen. Am Ende versucht Nesbo auf eine recht raffinierte Weise den Dreh zurück aus dem Fantasy Genre zu kriegen. Aber auch dieser Versuch ist ziemlich verdreht.

Ich war jedenfalls von diesem Roman enttäuscht. Nur auf Grund der flüssigen professionellen Schreibweise gebe ich noch drei Sterne.

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Zuviel

Die Akte Madrid
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Lennard Lomberg soll wieder ein gestohlenes Bild aufspüren, das im Sommer 2016 in Granada aus einem Gebäude auf dem Gelände der Alhambra gestohlen wurde. Der deutsche Verteidigungsminister Franziskus Ritter ...

Lennard Lomberg soll wieder ein gestohlenes Bild aufspüren, das im Sommer 2016 in Granada aus einem Gebäude auf dem Gelände der Alhambra gestohlen wurde. Der deutsche Verteidigungsminister Franziskus Ritter möchte ihn dazu engagieren. Das Gebäude, in dem das Bild gehangen hatte, gehörte früher Ritters Vater. Ritter will für einen führenden Posten bei der EU kandidieren. Jetzt wird er erpresst, denn das Bild, das er von seinem Vater geerbt hatte, gehört zur Beutekunst in Zusammenhang mit der Franco Diktatur und war seit vielen Jahren angeblich verschwunden. Wenn das öffentlich wird, kann Ritter den Posten bei der EU vergessen.

Der erste Band um Lomberg war besser. Auch in diesem Roman geht es wieder um dasselbe Thema. Vorgänge in der Gegenwart haben ihren Ursprung in der Vergangenheit. Insofern spielt auch dieser Roman wieder in mehreren Zeitebenen. Diese sind zwar säuberlich voneinander getrennt. Aber die Vielzahl der Vorgänge und auch die Menge an handelnden Personen macht das Buch doch etwas übersichtlich. Den Fehler, den man bei vielen Erstlingen findet, nämlich möglichst viel in den Roman zu packen, hatte Storm beim Vorgängerband vermieden. Bei diesem Roman leider nicht.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Langatmig

Der treue Spion
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Zwei Zeitebenen wechseln sich ab, 1896 und 1916. 1896 verschwindet ein französischer Diplomat in München spurlos aus einem Hotel. Gryszinski ermittelt in dem Fall, wo es zunächst nur um die vermisste Person ...

Zwei Zeitebenen wechseln sich ab, 1896 und 1916. 1896 verschwindet ein französischer Diplomat in München spurlos aus einem Hotel. Gryszinski ermittelt in dem Fall, wo es zunächst nur um die vermisste Person zu gehen scheint und um eine Erfindung. Aber dann wird der Erfinder ermordet aufgefunden. Der Mord wird unaufgeklärt ad Acta gelegt. Aber 20 Jahre später wird der er wieder aktuell. Diesmal ist Gryszinskis Sohn Fritz der Protagonist. Es kommt zu einer Art Duplizität der Ereignisse. Wie 1896 sind es auch 1916 wieder dieselben Orte der Handlung, München, Paris, St. Petersburg.

Kriminalroman steht auf dem Cover. Ich würde das "Kriminal" weglassen. Die Kriminalistische Seite tritt sehr in den Hintergrund. Spannung, ein wesentliches Merkmal des Kriminalromans, findet man so gut wie gar nicht. Uta Seeburg verliert sich immer wieder in langatmigen Schilderungen von Nebensächlichkeiten. Das mag bis zu einem gewissen Maß der Erzeugung der passenden Atmosphäre diesen. Aber wenn es zu viel wird, erzeugt es nur Langeweile und verführt dazu, diagonal zu lesen.

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