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Veröffentlicht am 27.12.2020

keine Serie für mich

Rosenträume
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Rosenträume setzt die Geschichten aus Leuchtturmnächte fort, man trifft also wieder auf bekannte Charaktere und es stoßen noch neue hinzu. Wir treffen also wieder auf Charlotte und Jack, auf Grace, deren ...

Rosenträume setzt die Geschichten aus Leuchtturmnächte fort, man trifft also wieder auf bekannte Charaktere und es stoßen noch neue hinzu. Wir treffen also wieder auf Charlotte und Jack, auf Grace, deren Mann Dan verschwunden ist, auf Charlottes Tochter Justine und ihren Mann Seth. Dazu kommen noch Maryellen und Jon, sowie Rosie und Zach, die dann wohl auch im nächsten Band weiter eine Rolle spielen.


Ich muss sagen, ich werde mit der Reihe einfach nicht warm. Am Anfang las sich das Buch noch gut, man hatte das Gefühl, das Leben geht weiter und es werden Fortschritte gemacht. Aber dann kommt es immer wieder zu Missverständnissen, die durch miteinander reden leicht auszuräumen wären, allerdings redet hier niemand so wirklich miteinander. Entweder hüllt man sich in geheimnisvolles Schweigen, bricht den Kontakt ab oder schreit sich gepflegt an. Zugehört wird auch nicht und so bewegen sich alle Paare gefühlt nur auf der Stelle.


Je länger ich gelesen habe, desto mehr kam mir das Ganze wie eine Daily Soap vor. Jede Möglichkeit für Komplikationen wird genutzt, dadurch wird das Ganze doch recht vorhersehbar. Ich war irgendwann einfach nur noch genervt, weil gefühlt eigentlich nichts passiert ist. Ich werde diese Reihe nicht weiterführen, ich habe da tatsächlich keine Lust drauf. Sollte die Serie noch irgendwann mal Prime werden oder bei netflix zu sehen sein, werde ich vielleicht da einen Blick darauf werfen, vielleicht nervt es mich als Fernsehformat weniger.


Von mir daher nicht unbedingt eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2019

Mitsommer

Mord in den Schären
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Dennis Wilhelmson ist gerade auf Smögen angekommen, als der Mann einer Freundin spurlos verschwindet. Und ein anderer Mann tot aus dem Hafenbecken gefischt wird. Doch da er sich hat beurlauben lassen, ...

Dennis Wilhelmson ist gerade auf Smögen angekommen, als der Mann einer Freundin spurlos verschwindet. Und ein anderer Mann tot aus dem Hafenbecken gefischt wird. Doch da er sich hat beurlauben lassen, verdrängt er die berufliche Neugier und versucht seinen Urlaub zu genießen.
Allerdings wird er kurz darauf zum Polizeidirektor gemacht, da der Kollege kurzfristig ausgefallen ist. Damit steckt er mitten in den Ermittlungen.
Polizeianwärterin Sandra ist nicht ganz unglücklich über den plötzlichen Wechsel, traut ihr Dennis doch deutlich mehr zu, als sein Vorgänger.

Das Buch hat mir an sich recht gut gefallen. Die Gegend ist super beschrieben und Schweden zu Mitsommer muss einfach toll sein. Der Fall, bzw. die Fälle sind ziemlich undurchsichtig und es ist lange nicht klar, um was es sich dreht. Allerdings muss ich sagen, dass die Ermittlungen in den ersten zwei Dritteln des Buches ziemlich gemächlich verlaufen. Da wird früh Feierabend gemacht, mal ein halber Tag frei genommen und ausgiebig Mittag gegessen. Aber gleichzeitig wird immer wieder betont, wie wichtig es ist, schnell zu arbeiten. Das hat für mich nicht wirklich zusammengepasst. Zusätzlich haben sich Dennis und Sandra an vielen Stellen ziemlich unprofessionell verhalten, was bei Sandra als Polizeianwärterin noch zu verstehen ist. Aber Dennis wird eigentlich als knallharter, professioneller Ermittler beschrieben, dem dürfte so etwas nicht passieren.
Im letzten Drittel geht es dann plötzlich ganz schön actionreich zur Sache. Da wurde es noch einmal richtig spannend, nachdem die Geschichte vorher etwas vor sich hin gedümpelt hat.
Zusätzlich gab es am Ende eines jeden Kapitels immer noch einen Einschub aus der Vergangenheit, bei dem erst ganz am Schluss klar wurde, was er mit der Gegenwart zu tun hat. Dieser ganze Erzählstrang war zwar recht interessant, wäre aber für die Logik des Buches nicht wirklich notwendig gewesen.

Vermutlich wird es wohl noch weitere Bände in diesem Setting geben, zu mindestens werden am Ende des Buches die Voraussetzungen dafür geschaffen. Ich würde einem weiteren Band durchaus auch noch lesen, in der Hoffnung, dass die Ermittlungen dann professioneller von statten gehen.
Trotz aller Kritik gibt es von mir eine Leseempfehlung. Die Fälle waren gut konstruiert und das Ende sehr spannend. Manche Dinge hätten weg gelassen werden können, da war mir einiges zu viel an Nebengeschichten. Ein schönes Setting hat das Buch allemal, auch wenn ich bei den vielen Ortsnamen, die alle mit S beginnen, manchmal etwas durcheinander gekommen bin.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Ganz Nett

Das kleine Café am Meer
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Hannah ist Assistentin eines Designers in Berlin und tut alles um in ihrem Beruf voranzukommen. Allerdings scheint sie beruflich in der Sackgasse zu sein. Da verlässt sie auch noch ihr Freund. Da kommt ...

Hannah ist Assistentin eines Designers in Berlin und tut alles um in ihrem Beruf voranzukommen. Allerdings scheint sie beruflich in der Sackgasse zu sein. Da verlässt sie auch noch ihr Freund. Da kommt es gut gelegen, dass sich ihre Freundin Lucia aus Mallorca meldet und sie einlädt.
Und dazu noch die Möglichkeit bei einem Freund gegen Kost und Logis zu arbeiten. Auf Mallorca angekommen gerät sie mit Sam, ihrem Gastgeber, immer wieder aneinander, obwohl sie sich von ihm angezogen fühlt.

Ich hatte ein wenig Probleme mit dem Buch. Der Schreibstil ist angenehm und man ist schnell im Buch und kann sich auch alles gut vor dem inneren Auge vorstellen.
Allerdings haben mich die Figuren zwischendrin immer wieder genervt. Alle miteinander verhalten sich teilweise wie die Teenager. Eigentlich ist allen klar, dass es in ihrem Leben nicht so weitergehen kann, trotzdem schaffen sie es nicht mal einen Schritt zurück zu machen und sich zu überlegen, woran es hakt.
Zwischen Sam und Hannah besteht eine große Anziehung und trotzdem sie sich viel miteinander unterhalten und sich dadurch kennenlernen, fallen beide immer wieder in ihre Vorurteile zurück. Auch Hannahs Angewohnheit, die Menschen in ihrer Umgebung anhand des Kleidungsstils zu beurteilen, hat mir nicht wirklich gefallen. Klar, sie arbeitet in der Modebranche, aber sie ist auch genervt, weil Sam sie anhand ihrer Klamotten als verwöhntes Großstadtpüppchen abtut.
Generell ist jede der Hauptfiguren extrem von sich und ihrer Handlungsweise überzeugt und erstmal der Meinung, die anderen hätten unrecht. Dabei ist keiner von ihnen wirklich total daneben, nur meist sehr mit Scheuklappen unterwegs.

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch recht gut gefallen, denn es bietet ein paar entspannte Lesestunden und einen gedanklichen Ausflug nach Mallorca, das einem durch das Buch durchaus näher gebracht wird.


Veröffentlicht am 25.04.2019

Ein Staatsdiener im wahrsten Sinne des Wortes

Als der Wagen nicht kam
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Paulus van Husen war zeit seines Lebens ein Diener des Staats. Im ersten Weltkrieg kämpft er als Soldat, zwischen den Weltkriegen arbeitet er als Richter und später als Vermittler zwischen Polen und Deutschen ...

Paulus van Husen war zeit seines Lebens ein Diener des Staats. Im ersten Weltkrieg kämpft er als Soldat, zwischen den Weltkriegen arbeitet er als Richter und später als Vermittler zwischen Polen und Deutschen in Schlesien. Während der Nazizeit ist er Richter am Reichsverwaltungsgericht und später im OKW. Dort schließt er sich dem Kreisauer Kreis an und überlebt die Folgen des Attentates vom 20. Juli nur mit viel Glück. Nach dem Krieg ist er Mitbegründer der CDU und Mitgestalter der Verfassung des Landes NRW, sowie dort am Oberlandes bzw. Verfassungsgericht.

Mich hat das Buch angesprochen, da es sich hier um die Tagebücher von Paulus van Husen handelt, die von seinem Großneffen Manfred Lütz nach seinem Tod gefunden wurden. Ich fand es interessant die Erinnerungen eines Mannes zu lesen, der unter anderem am Attentat des 20. Julis beteiligt war.
Zurückgelassen hat es mich etwas zwiespältig. Wenn van Husen seine Erlebnisse schildert, wird die Zeit tatsächlich erlebbar. Allerdings schweift er oft in juristische und verwaltungstechnische Themen und Theorien ab, die für mich als Nicht-Juristen eher trocken und langweilig zu lesen war. daher hatte das Buch für mich zwischendrin ziemliche Längen. So fand ich die Zeit, die er in Schlesien nach dem ersten Weltkrieg verbracht hat eher nur schwach beschrieben.
Die Zeit um das Stauffenberg Attentat herum war wiederum sehr interessant und hat Einblicke in die Vorbereitung und in die folgende Verfolgung der Beteiligten gegeben.

Aber trotz allem war das Buch sehr interessant und hat mir einen Einblick in das Leben eines Staatsdieners des letzten Jahrhunderts gegeben, den ich bis dahin nicht kannte.

Veröffentlicht am 28.01.2019

mir zu flach geblieben

Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende
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Julia ist von ihrem Mann betrogen worden, mal wieder.... Diesmal will sie ihn endgültig verlassen und packt ihre Sachen. Nachdem sie bei einer Wohnungsbaugesellschaft keinen Erfolg hatte auf die schnelle ...

Julia ist von ihrem Mann betrogen worden, mal wieder.... Diesmal will sie ihn endgültig verlassen und packt ihre Sachen. Nachdem sie bei einer Wohnungsbaugesellschaft keinen Erfolg hatte auf die schnelle eine Wohnung zu finden, wird sie von einem jungen Mann angesprochen. Sie könnte eine Villa beziehen, die einzige Voraussetzung wäre eine halbe Stunde Pflege der Besitzerin am Tag, die im Koma im Krankenhaus liegt.


Doch ganz so einfach wie es aussieht ist es nicht, in Frau Simts Haus gehen diverse Menschen ein und aus, die dieses Haus als ihr zuhause ansehen. Unter ihnen die kleine Veronique, die von ihrer Mutter nicht nur vernachlässigt wird, sondern wohl auch geschlagen. Dazu gibt es den jungen Mann, der Frau Smit mit medizinischen Dope versorgt hat, ein depressiver Gärtner, eine illegale Friseuse und diverse Flüchtlinge. Und jetzt ist es an Julia eine Lösung zu finden, wie diese abenteuerliche WG weiter fortbestehen kann. Denn Frau Smits Erbe Berend versucht das Haus eigentlich so schnell wie möglich loszuwerden.


Mich konnte das Buch nicht wirklich überzeugen, irgendwie blieb mir vieles zu oberflächlich. Bis zur Hälfte des Buches erfährt man nicht einmal um was es in diesem Haus eigentlich geht. Julia wird immer nur häppchenweise von den Bewohnern mit Infos versorgt und muss sich den Rest denken. Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, geht es dem Leser genauso.

Dazu kommt, dass Julia scheinbar jemand ist, der sich leicht von anderen Menschen beeinflussen lässt. So wird sie immer wieder in eine Richtung geschubst und sie läuft dann brav in diese Richtung weiter. Eigene Durchsetzungskraft und Ideen habe ich da doch vermisst.


Gut und flüssig lesen ließ sich das Buch dennoch, die 300 Seiten waren wie nichts gelesen und das Kopfkino lief auch. Von daher hat man sich nicht gelangweilt.


Von mir gibt es nicht unbedingt eine Leseempfehlung, dafür blieb mir die Geschichte zu flach. Vielleicht hätte es dem ganzen gut getan die Geschichte einfach aus mehreren Blickwinkeln zu erzählen um die Charaktere greifbarer zu machen.