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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2019

Gute Informationen, lesenswert

Wer den Wind sät
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Das Buch stellt kurz, knapp, informativ und äußerst lesenwert das dar, was der Untertitel verheißt: Was westliche Politik im Orient anrichtet. Oder: Wie das vermeintlich zur Hilfe dienende Eingreifen der ...

Das Buch stellt kurz, knapp, informativ und äußerst lesenwert das dar, was der Untertitel verheißt: Was westliche Politik im Orient anrichtet. Oder: Wie das vermeintlich zur Hilfe dienende Eingreifen der westlichen Supermächte im Orient für dauerhaften Unfrieden und das (Wieder)erstarken diverser radikal islamistischer und/oder terroristischer Vereinigungen sorgt. Wer darüber einen ersten Überblick gewinnen möchte oder, noch einen Schritt weiter zurück, wer sich darüber überhaupt erst einmal die Augen öffnen lassen und vielleicht neue Denkansätze erkennen möchte, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Denn nein, es ist nicht nur bloße Hilfsbereitschaft, die die Westmächte, allen voran die USA und GB, immer wieder in Irak, Syrien, Iran, Israel und Co. kräftig und nachhaltig mitmischen lässt. Es geht um Macht (wer hält zu uns, wer ist gegen uns?), um Verbreitung der eigenen Weltanschauung (dass es Völker/Gesellschaften gibt, die aus welchen Gründen auch immer [noch] anders denken und/oder leben [wollen] wird oftmals ausgeblendet bzw. grundsätzlich für nicht vorstellbar erachtet) und um Geld (ÖL! ÖL! ÖL!). Altruismus? Musste woanders suchen.

Soweit in aller Kürze zur Stoßrichtung des Buches, die entsprechend tendenziös ausfällt. Aber da viele westliche Medien den Hang zu ehrlicher Selbstkritik gänzlich vermissen lassen, ist dieses Buch durchaus als frische Brise willkommen zu heißen. Und es gibt ja gute weiterführende, neutralere Literatur, z.B. Die schwarze Macht zum Thema IS.

Was mich irritiert hat, ist, dass bei einem Buch dieser Thematik und Machart weder Literatur- noch Quellenangaben oder überhaupt (weiterführende) Fußnoten vorhanden sind. Zwar sind die Quellen teils im Fließtext gekennzeichnet, doch das ist schon ziemlich dürftig. Das wirkt unprofessionell und wird dem Buch, das gut und solide recherchiert wirkt, nicht gerecht.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Bis auf kleine Mankos eine sehr lohende Investition.

Vegan for Fit. Die Attila Hildmann 30-Tage-Challenge
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Dass die Meinungen zu Attila Hildmann weit auseinander gehen, ist für mich durchaus nachvollziehbar. Zum einen ist ein ziemlicher Selbstdarsteller, was sich auch in diesem Buch widerspiegelt. Dass die ...

Dass die Meinungen zu Attila Hildmann weit auseinander gehen, ist für mich durchaus nachvollziehbar. Zum einen ist ein ziemlicher Selbstdarsteller, was sich auch in diesem Buch widerspiegelt. Dass die vielen Bilder von ihm und seinem fitten Körper in dieser Dosierung eher stören als motivieren, noch dazu in einem Buch, das in erster Linie als Kochbuch deklariert ist, wird ja von vielen negativ angemerkt. Zu Recht! Und auch sonst ist der Herr Hildmann gut dabei, wenn es darum geht, seine Produkte zu präsentieren und zu vermarkten. Auf der anderen Seite ist er so ziemlich das promineneste Gesicht des Veganismus, vor allem für Menschen, die kaum im Thema drin sind. Und Werbung für eine vegane Lebensweise oder zumindest zum Um- bzw. Nachdenken kann ich nur gutheißen, weswegen ich mich an seinem "Getöse" auch nicht zu sehr stören will.

Letzlich spielt all dies bei meiner Rezension soweiso nur eine untergeordnete Rolle. Die nackten Fakten nach 30 Tagen "Vegan for Fit" lauten: 4,5 Kilo in 30 Tagen weg, und das mit wenig Sport und noch weniger Hunger. Die Rezepte (ich habe mich mit Frühstück und Abendessen begnügt) waren durchweg lecker und fast immer großzügig bemessen (bis auf eins, zwei Ausnahmen, wo wir mal nicht so satt geworden sind oder das Ergebnis nicht ganz so überzeugt hat). Fast immer hat das Ergebnis so ausgesehen wie auf dem Bild, das gelingt mir sonst nicht so oft ;)

Im Großen und Ganzen war das Vorbereiten, Kochen und Essen ein sehr positives Erlebnis, und der Gewichtsverlust tut sein Übriges. Ich habe in diesem Buch eine überdurchschnittliche hohe Zahle an neuen Zutaten, Zubereitungstechniken und Rezepten kennengelernt, die bereits mehrfach von mir benutzt/zubereitet wurden und dies auch in Zukunft werden. Ein sehr nachhaltiges Buch also, das mir als Kochvorlage und Inspiration wertvolle Dienste geleistet hat. Bis auf die kleinen Mankos (s.o.) eine sehr lohende Investition.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein guter, kompakter, moderner Reiseführer mit sehr gutem Preis-Lesitungs-Verhältnis.

MARCO POLO Reiseführer Kreta
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Gute, kompakte Informationen mit vielen interessanten und wertvollen Tipps. Nun ist Kreta riesig und es gibt viel zu entdecken, von daher bietet dieses Buch keinen fundierten, sehr in die Tiefe gehenden ...

Gute, kompakte Informationen mit vielen interessanten und wertvollen Tipps. Nun ist Kreta riesig und es gibt viel zu entdecken, von daher bietet dieses Buch keinen fundierten, sehr in die Tiefe gehenden Gesamtüberblick - das will und soll es aber auch gar nicht. Zur groben Vorabplanung und "Zwischendurchinfos" vor Ort hat es mir aber völlig ausgereicht - zumal einige der größeren Attraktionen ausführlicher beschrieben sind, sodass ich mich, in Kombination mit weiteren Informationen vor Ort (Flyer, Schautafeln) bestens informiert fühlte.

Besonders gelungen fand ich zwei "Gimmicks": Zum einen die Übersichtsseiten am Anfang, die jeweils eine Handvoll Tipps für Aktivitäten unter besonderen Gesichtspunkten kompakt darstellen (z.B. "Was tun bei schlechtem Wetter" oder "Aktivitäten für lau"). Wir hatten einen Regentag, da haben wir das gerne aufgegriffen. Zum anderen die App, die anhand regelmäßiger Updates über eventuelle Änderungen der Buchinhalte informiert (geänderte Öffnungszeiten, Eintrittspreise usw). Da sich der Eintritt zum Palast von Knosses z.B. von sechs (Buchangabe) auf 15 Euro (Update) erhöht hat, haben wir vor Ort keine böse Überraschung erlebt. Touren mit verschiedenen Dauern und Schwerpunkten sind auch beschrieben, auch hierfür gibt es einen Updateservice und sogar Offline-Maps.

Ein guter, kompakter, moderner Reiseführer mit sehr gutem Preis-Lesitungs-Verhältnis.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Absolute Leseempfehlung!

Angst für Deutschland
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So ziemlich alles wird beleuchtet: Die Anfänge der AfD (einige der "Mitspieler" der ersten Stunde hatte ich schon wieder total aus den Augen verloren), ihre Hintergründe, Verstrickungen und Verfehlungen ...

So ziemlich alles wird beleuchtet: Die Anfänge der AfD (einige der "Mitspieler" der ersten Stunde hatte ich schon wieder total aus den Augen verloren), ihre Hintergründe, Verstrickungen und Verfehlungen (und davon gibt es weit mehr als genug - und hierbei beziehe ich mich noch nicht mal auf inhaltliches, sondern allein die bürokratischen und parteipolitischen "Aktionen" lassen einem die Haare zu Berge stehen - wenn die Partei und das, was sie in ihren Anhängern auslöst bzw. befriedigt nicht so erschreckend wäre, würde ich am liebsten den ganzen Tag über diesen absolut unorganisierten, unprofessionellen, peinlichen Kindergartenverein [sorry, Kindergartenvereine!] lachen).

Natürlich stehen auch die "schillernden Stars" dieser politischen Vereinigung im Fokus. Ob Frau von Storch (immerhin Enkelin von Hitlers Finanzminister), Frau Petry (und: Herr Petry, also der erste, der Pastor mit den vier Kindern) oder die Herrengarde rund um Gauland, Pretzell, Höcke und Co., alle werden gut und ausführlich porträtiert und erscheinen hinterher unfassbarerweise noch unsympathischer, als sie es mir vorher schon waren.

Besonders gut hat mir die Struktur bzw. der Aufbau des Buches gefallen: die Verquickung der einzelnen Biografien mit den Grundsatzthemen der Partei. Wer steht für welches Thema? Wer für die Anfänge, wer für die Zukunft? Und wer steht eigentlich wirklich hinter den "Werten" der AfD - und wer nutzt sie nur als Sprungbrett für persönliche "Bereicherung" (ich würde es eher persönliche Verarmung nennen, aber nun ja).

Die Autorin kann bei ihren Ausführungen auf eine umfangreiche Recherche zurückblicken, hat sie die AfD doch mehr oder weniger von Beginn an für den Spiegel begleitet. Dass sie dabei immernoch relativ sachlich bleibt (obwohl die "Ausrichtung" dieses Buches natürlich an keiner Stelle zweifelhaft erscheint), rechne ich ihr hoch an.

Leider hat mich beim Lesen die Gegenwart überholt - auch wenn das Buch relativ aktuell ist, hat der Parteitag in Köln Ende April die Karten ja nochmal neu gemischt. Aber wenn die Partei so weitermacht, ist bestimmt bald genug neues Material für eine Fortsetzung zum "Hände über den Kopf zusammenschlagen" beisammen. Wobei ich, so gerne ich auch mehr lesen würde, die Alternative bevorzugen würde - dass die AfD schnellstmöglich in der Versenkung verschwindet.

Sorry für dieses emotional Review, aber es gibt so Themen, da muss das raus :)

Tl;dr: Sehr gut strukturiert, sehr informativ und gleichzeitig unterhaltsam geschrieben - Absolute Leseempfehlung ;)

Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein lehrreiches, sehr schön gestaltetes Buch

Stand up
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Sehr übersichtliche, gut zu lesende und sehr schön gestaltete Einführung/Übersicht zum Thema Feminismus. Wenigstens die ersten paar Kapitel (was ist Feminismus überhaupt, was will er eigentlich, wer hat ...

Sehr übersichtliche, gut zu lesende und sehr schön gestaltete Einführung/Übersicht zum Thema Feminismus. Wenigstens die ersten paar Kapitel (was ist Feminismus überhaupt, was will er eigentlich, wer hat was davon) sind unbedingte Pflichtlektüre für alle, die beim Thema mitreden wollen und darüber hinaus (ich denke hierbei vor allem an Personen, die dem Thema bisher - aus welchen Gründen auch immer - nichts abgewinnen konnten/wollten - ob diese Personen so ein Buch überhaupt zur Hand nehmen würden, ist fraglich, aber einen Versuch wäre es wert...). Denn: Dies Buch kommt zwar mit starken Thesen und Theorien daher, jedoch ohne verbissen zu wirken. Was ich damit sagen will: Es ist sehr gut zugänglich. Und macht Spaß :)

Neben den bereits erwähnten Übersichten gibt es Abrisse der feministischen Geschichte und Entwicklungen sowie Schlaglicher auf verschiedene kulturelle Bereiche (Musik, Literatur, Film, Games, Comics) mit prominenten/wichtigen Vetreterinnen und Vertretern feministischer Gedanken bzw. passende "Symbol"figuren in den jeweiligen Medien, ergänzt durch Empfehlungen der jeweiligen Kategorien. Abgerundet wird das ganze durch Kurzbiografien feministischer Menschen, die quer durchs Buch gestreut sind.

Ein lehrreiches, sehr schön gestaltetes Buch, das sehr viel Spaß gemacht, einen tollen Überblick geboten und viel Inspiration geliefert hat.