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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2019

Den Buchladen hätte ich auch gerne

Der zauberhafte Wunschbuchladen 1
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Wenn die beste Freundin wegzieht, man sich allein den Schulzicken im Alltag stellen muss und dann noch neuen Menschen in seinem Leben eine Chance geben soll, ja dann steht für die meisten Kinder die Welt ...

Wenn die beste Freundin wegzieht, man sich allein den Schulzicken im Alltag stellen muss und dann noch neuen Menschen in seinem Leben eine Chance geben soll, ja dann steht für die meisten Kinder die Welt ein wenig auf dem Kopf. Aber wie gut, wenn es einen Rückzugsort gibt, an dem man sich gut aufgehoben fühlt.
Clara ergeht es genau so. Aber zum Glück hat sie eine Familie, die ihre Probleme versteht und natürlich auch den Wunschbuchladen, den Ort an den sie sich zurückziehen kann und an dem sie von Frau Eule, Kater Gustaf und dem sprechenden Spiegel Herrn König Hilfe und schwungvolle Ideen erhält. Und diese geben Clara wieder die Anstöße, die sie benötigt, um die sich verändernde Situation bewältigen zu können.
So kann Clara langsam lernen auch ohne ihre Freundin Lene den Schulalltag zu meistern, dem neuen Banknachbarn Leo in ihrer Klasse offen gegenüber zu sein und auch der neuen Klassenlehrerin Frau Rose, die aus Claras Sicht Schuld an ihrem und Lenes Unglück ist eine Chance zu geben.

Katja Frixe hat das Thema sehr liebe- und schwungvoll aufgegriffen und in eine mit Humor gewürzte Geschichte verpackt, die die kleinen Leser dazu bringen wird nicht nur für Clara, sondern auch für alle anderen an einem so eingreifenden Lebensabschnitt Beteiligten Sympatie und Verständnis zu entwickeln.

Die Beschreibung der „drei etwas anderen Charaktere“, die den Wunschbuchladen managen haben mir besonders gut gefallen. Sie brachten Witz und richtig Schwung in die gesamte Geschichte. Zudem unterstützen die Illustrationen von Florentine Prechtel das Buch.

Der erste Band des zauberhaften Wunschbuchladens nimmt Kinder mit in eine sehr reale und doch ein wenig fantastische Welt und macht Spaß am weiterlesen.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Guter Einstieg in den Ausstieg

#Einfach plastikfrei leben: Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag
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Mein erster Eindruck, als ich das Buch in den Händen hielt war: ‚Jung, hip und noch ein Weltverbesserer. Wo nehmen die jungen Leute immer nur so viel Zeit her?‘

Aber bereits im einleitenden Kapitel wurde ...

Mein erster Eindruck, als ich das Buch in den Händen hielt war: ‚Jung, hip und noch ein Weltverbesserer. Wo nehmen die jungen Leute immer nur so viel Zeit her?‘

Aber bereits im einleitenden Kapitel wurde mir die Autorin samt Buch sehr sympatisch. Denn sie kommt nicht mit der „Belehrungskeule“ daher, das man alles und gleich umstellen muss und soll. Sehr angenehm versucht Charlotte Schüler den Leser im plastikvollen Alltag erst einmal abzuholen und für das Thema zu sensibilisieren. Dabei klärt sie auf, ohne den Verbraucher zu verurteilen. Das kam bei mir super an und hat mich darin unterstützt das Buch von Anfang bis Ende zu lesen.

Hauptaugenmerk liegt auf dem Vier-Schritte-Programm der Autorin, mit dem diese den Leser bei einem langsamen, aber um so nachhaltigeren Ausstieg aus dem Plastikkonsum behilflich sein möchte. Dabei versucht die junge Bloggerin durch die Vermittlung ihrer eigenen Erfahrungen dem Leser Hilfen und Anregungen zu bieten, wie dieser sich langsam eine plastikfreie oder zumindest plastikfreiere Lebenswelt schaffen kann. Und dies ist aus meiner Sicht die Stärke des Buches. Man fühlt sich nicht gezwungen etwas in seinem Leben umzustellen sondern wird dazu positiv ermuntert. Aus meiner Sicht eine Methode die nachhaltiger bei den meisten Lesern funktionieren wird.

Und ja, einige Tips habe ich sogar ausprobiert und sie haben funktioniert, so dass ich diese wohl beibehalten werde.

Ich empfehle das Buch wirklich gerne weiter, da es eine gute Bereicherung für unser Leben darstellt.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Tolle Beschreibung der Gletscherzwergkultur, Handlung jedoch ein wenig mager

Kalt wie Eis
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Zur Handlung möchte hier gar nichts weiter sagen, denn der kurze Verlagstext gibt den Rahmen schon gut und kompakt wieder.

Ich spiele seit über 20 Jahren die unterschiedlichsten Rollenspielsysteme und ...

Zur Handlung möchte hier gar nichts weiter sagen, denn der kurze Verlagstext gibt den Rahmen schon gut und kompakt wieder.

Ich spiele seit über 20 Jahren die unterschiedlichsten Rollenspielsysteme und Splittermond gehört auch dazu, wenn es auch nicht mein bevorzugtes System darstellt. Deshalb bin ich natürlich ziemlich angetan, wenn es auch Romane aus den Spielwelten gibt.

Dieser hier nun ist wirklich nett, kommt darüber aber nicht hinaus. Das liegt für mich daran, dass ich das Gefühl hatte, dass der Autor hier ein nettes kleines Abenteuer, dass er innerhalb einer Spielrunde vielleicht selber erlebte niedergeschrieben hat. Dagegen ist ja auch absolut nichts einzuwenden; ganze Fantasy-Reihen sind so schon entstanden. Als Roman ist es für mich aber noch nicht ausgereift genug. Anders kann ich das nicht in Worte fassen.

Die Hauptcharaktere sind allesamt gut beschrieben, genauso wie das Setting (es muss nicht immer die Rettung einer ganzen Welt sein). Doch der Sprachstil ist mir ein wenig zu umgangssprachlich. Ich kam mir wie in einer Rollenspielrunde vor, in der bisweilen noch einmal ein Schauplatz ausführlicher beschrieben werden muss, damit den Spielern auch ja nichts an Informationen entgeht. Die Handlung war zudem absolut geradlinig, wenn auch nicht so einfach, dass man von Anfang an sagen kann – die waren es. Aber man konnte immer die Tendenz verfolgen, wohin alles einmal führen wird.

Die ausführliche Darstellung der Gesellschaft und Kultur der Gletscherzwerge hingegen hat mich absolut angesprochen. Das war top und hatte schon einen Miniquellenbandcharakter. Da fehlte eigentlich nur eine Stadtkarte von Zitrabyt. Man kann die Informationen super in eigene Spielsettings einbauen.

Nun als Fazit lässt sich sagen, dass der Roman lesenswert ist und auch einen schönen Unterhaltungswert hat. Er ist halt nur noch nicht „das Gelbe vom Ei“. Wenn man auf der Suche nach Ideen für eigene Abenteuer in der Splittermondwelt ist, wird man hier unter Garantie fündig.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Wenn erste Gefühle ausgenutzt werden

Der magische Blumenladen, Band 7: Das verhexte Turnier
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Das wohl wichtigste Fußballspiel des Jahres steht vor der Tür – Rivenhoe gegen Bluestedt und natürlich will Violet ihre Freundin Jack unterstützen. Und so sieht sie sich ein Spiel der gegnerischen Mannschaft ...

Das wohl wichtigste Fußballspiel des Jahres steht vor der Tür – Rivenhoe gegen Bluestedt und natürlich will Violet ihre Freundin Jack unterstützen. Und so sieht sie sich ein Spiel der gegnerischen Mannschaft an, bei dem sie ihr Herz zum ersten Mal an den gegnerischen Stürmer Jordan verliert. Sie ist richtig erfreut, als es keine Probleme gibt, ihn zu Jacks Geburtstagsfeier mitzubringen, denn dort versammelt sich ja das ganze Fußballteam von Rivenhoe. Doch spielt Jordan mit offenen Karten?

Ich bin ja aus dem Alter raus, in denen man Teenagerserien liest, doch die Reihe ist gerade für junge Mädchen schön gemacht.
Gina Mayer beschäftigt sich sehr einfühlsam und unterhaltsam mit Problemen, die ein junger Teenager so haben kann. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch erste Zuneigung und wie leicht sich diese hintergehen lässt. Die schönen Illustrationen von Joëlle Tourlonias unterstützen die Geschichte wunderbar.
Mit 134 Seiten und einer altersgerechten Schriftgröße sollten Grundschüler beim Lesen auch nicht überfordert sein.

Was ich an der ganzen Serie einmal hervorheben möchte sind immer die kleinen Rezepte am Ende der jeweiligen Bände, die auch einen Bezug zum Inhalt haben. In diesem Band kann ein Superspezialglückspunsch nachgemixt werden, der sehr lecker klingt.

Der magische Blumenladen ist eine schöne Kinderbuchreihe für Grundschüler, die Mädchen auf jeden Fall anspricht, von der ich aber denke, dass der ein oder andere Band auch ruhig einmal von Jungen zur Hand genommen werden sollte.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Epische Darstellung

Der erste Kaiser
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Mich überzeugte auch in diesem Comic die Art und Weise der Zeichnungen Chen Uens. Für mich liegen die Bilder immer irgendwo zwischen typisch chinesischer Tuschmalerei und klassischem Comic. Aber das macht ...

Mich überzeugte auch in diesem Comic die Art und Weise der Zeichnungen Chen Uens. Für mich liegen die Bilder immer irgendwo zwischen typisch chinesischer Tuschmalerei und klassischem Comic. Aber das macht die Darstellungen auch so kraftvoll und unverwechselbar. Durch übersteigerte Darstellungen arbeitet der Autor bereits im Bild, ohne dass man die Textblasen immer gleich dazu lesen muss, die Charakteristika und Motivationen der handelnden Personen heraus.
Auch dieses in Din A4 herausgegebene Buch ist wieder zweiteilig – die deutsche Übersetzung von Marc Herrmann, sowie das chinesische Original Chen Uens. Da ich des Chinesischen nicht mächtig bin, muss ich mich an die deutsche Übersetzung halten und fand auch hier die vereinzelten Fußnoten des Übersetzers sehr hilfreich. Marc Herrman unterstützt dadurch Bezüge, die man als Ausländer nicht so einfach erkennen kann, die einem Chinesen gewiss aber selbstverständlich erscheinen.

Zudem ist die am Ende des Buches aufgeführte Zeittafel sowie die kleine Karte für historisch Interessierte informativ und hilfreich.

Ich denke, dass das Buch bei Comicfans die das historische Genre bevorzugen sehr gut aufgehoben ist, sowie bei Lesern, die ihre Chinesischkenntnisse pflegen und erweitern wollen. Rein historisch Interessierten kann ich das Buch nur ans Herz legen, sofern sie sich des Genres (eben Comic) und den damit einhergehenden charakteristischen Überzeichnungen der handelnden Personen bewusst bleiben.