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Veröffentlicht am 25.03.2020

Etwas völlig Neues

1965 - Der erste Fall für Thomas Engel
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Bei diesem Buch ist mir der Titel ganz besonders ins Auge gefallen, da 1965 das Jahr meiner Geburt ist. Tatsächlich habe ich noch kaum Bücher gelesen, die in den Sechziger Jahren spielen.
Ich fand es ...

Bei diesem Buch ist mir der Titel ganz besonders ins Auge gefallen, da 1965 das Jahr meiner Geburt ist. Tatsächlich habe ich noch kaum Bücher gelesen, die in den Sechziger Jahren spielen.
Ich fand es sehr interessant und teilweise auch erschreckend, wieviel Willkür und unangemessenes Verhalten gerade unter Polizisten üblich war. Der Krimi spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal , im Jahr 1965 lernen wir den Protagonisten Thomas Engel kennen. Er ist sehr jung, ein Landei aber voller Elan und dem Willen ausgestattet, die Welt etwas gerechter zu machen. Zum ersten Mal in der Stadt findet er auch gefallen an der Rockmusik, die durch die Beatles und die Rolling Stones Einzug ins Leben im Rheinland findet. Die andere Zeitebene führt den Leser in die dunkle NS-Zeit von 1939 zurück.
Im vorliegenden Fall geht es um die Ermordung von jungen Mädchen. Es werden sehr interessante Themen berührt, die der Umgang mit Triebtätern und die Zwangssterilistion von Homosexuellen.
Ich konnte mit diesem Buch in eine Zeit in Deutschland eintauchen, von der ich sehr wenig weiß. Der Kriminalfall ist spannend, die Charaktere empfand ich als glaubhaft und der geschichtliche Hintergrund ist sehr interessant. Erschreckend fand ich, wie wenig sich normale Menschen mit der Zeit des Dritten Reiches befasst haben. Es war offenbar noch die Zeit des aktiven Verdrängens in Deutschland.
Das einzige, was dieses Buch für mich nicht gebraucht hätte, war die Liebesgeschichte zu Peggy. Allerdings hat sie für die Handlung auch eine wichtige Funktion, von daher war es in Ordnung.
Ich vergebe diesem Krimi 4 Sterne und hoffe, dass sich Thomas Engel in den weiteren Bänden noch etwas entwickelt und an Tiefe gewinnt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2019

Einfache, schnelle und schmackhafte Gerichte

One Pot Pasta
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Ich bin vor einigen Jahren auf One Pot Pasta aufmerksam geworden im Internet. Das eine oder andere Rezept habe ich nachgekocht. Die Idee, alle Zutaten zusammen zu kochen, gefällt mir sehr gut. Ich brauche ...

Ich bin vor einigen Jahren auf One Pot Pasta aufmerksam geworden im Internet. Das eine oder andere Rezept habe ich nachgekocht. Die Idee, alle Zutaten zusammen zu kochen, gefällt mir sehr gut. Ich brauche ein Pfanne weniger abzuwaschen und für 2-3 Personen klappt das recht gut.
Die Rezepte in diesem Buch sind abwechslungsreich. Es ist aufgeteilt in vegetarisch, Fleisch & Wurst und Fisch & Meeresfrüchte, so dass für jede was dabei ist. Die Würzung ist sehr zurückhaltend und kann leicht nach eigenem Geschmack angepasst werden.
Bei den meisten Rezepten sind die Zutaten sehr einfach. Das meiste hat man in einer normalen Familienküche zu Hause. Die Rezepte sind einfach zu folgen. Von jedem Gericht gibt es ein Bild, die Anweisungen sind klar genug, so dass auch Kochanfänger gut damit zurecht kommen.
Ich vergebe diesem Kochbuch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.06.2019

Am Hofe von Katharina der Großen

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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In ihrem Roman „Die Zarin und der Philosoph“ entführt uns die Autorin Martina Sahler nach St. Petersburg an den Hof von Katharina der Großen. Der Roman spielt in den Jahren von 1761 bis 1775.
Der preussische ...

In ihrem Roman „Die Zarin und der Philosoph“ entführt uns die Autorin Martina Sahler nach St. Petersburg an den Hof von Katharina der Großen. Der Roman spielt in den Jahren von 1761 bis 1775.
Der preussische König Friedrich ll. schickt mit dem Philosophen Stephan Mervier einen Spion an den russischen Hof, um das Umfeld von Katharina der Großen und ihre Handlungen auszuspionieren. Stephan wird begleitet von seiner Ehefrau Johanna, geborene Caselius, die bereits großen Erfolg als Kunstmalerin in Paris feiern durfte.
Katharina hat in Sonja ein Ziehkind an den Zarenhof aufgenommen. Sonja ist sehr intelligent und lernbegierig, so wie man sich eine leibliche Tochter der Zarin vorstellen würde. Weitere wichtige Figuren sind Graf Grigori Orlow, der Liebhaber von Katharina und Grigori Potemkin. In Stefan Merviers Umfeld finden sich unabhängige Geister wie Autoren und Publizisten.
Im Roman kommen zahlreiche historisch verbürgte Figuren und Ereignisse vor. Die Haupthandlung wird jedoch von fiktiven Figuren bestritten.
Ich habe bei der Lektüre sehr schnell in die Handlung hinein gefunden. Die Figuren sind nachvollziehbar charakterisiert. Ich fühlte mich jedoch sehr oft als Zuschauer am Rande. Es geht um sehr viel Politik und eigentlich auch um Ungerechtigkeiten des einfachen Volkes, wie die ungerechte Behandlung von Leibeigenen. Gerade da habe ich etwas vermisst, mehr von der Lebenswelt der einfachen Menschen mitzubekommen. So konnte mich das Buch trotz spannender Handlung nicht so durchgehend mitnehmen, wie ich es mir gewünscht hätte. Vielleicht auch, weil mich die Geschichte der fiktiven Figuren einfach nicht so interessiert hat.
Weil der Schreibstil ausgesprochen schön zum Lesen ist, vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Viel Spannung, viele Fälle, nicht alles aufgelöst

10 Stunden tot
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„10 Stunden tot“ ist der 4. Band der Serie um den Ermittler Fabian Risk und seinem Team. Da ich die bisherigen Bände sehr gerne gelesen habe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Mit gleich zwei ...


„10 Stunden tot“ ist der 4. Band der Serie um den Ermittler Fabian Risk und seinem Team. Da ich die bisherigen Bände sehr gerne gelesen habe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Mit gleich zwei Mordfällen setzt der Krimi ein, so dass man gleich mitten im Geschehen ist. Die Spannung ist von Anfang an geweckt und lässt auch nicht nach. Später kommen dann noch mehr Verbrechen hinzu.
Da mir die Protagonisten zum großen Teil aus den ersten drei Bänden bekannt waren, war ich auch sehr gespannt, wie sich ihr Leben weiter entwickelt. Auch in diesem Bereich wird die Spannung durch häufige Perspektivwechsel und kurze Kapitel durch das ganze Buch hinweg hoch gehalten.

Insgesamt waren es mir aber etwas zu viele Fälle, die teilweise miteinander verwoben sind, aber auch für sich alleine stehen. Die zahlreichen Figuren sind in ihrer Handlungsweise ausführlich charakterisiert und die familiären Beziehungen sind anschaulich dargestellt. Ob die Anhäufung von massiven persönlichen Problemen in einer Behörde allerdings wirklich realistisch ist, wage ich zu bezweifeln. Aber da ich mich durch den Krimi unterhalten lassen möchte und kein Fachbuch über die Schwedische Polizeiarbeit lese, ist das in Ordnung.

Als Fortsetzung der Serie habe ich dieses Buch sehr genossen und die zahlreichen offenen Enden machen mich auch gespannt auf den 5. Teil. Insgesamt finde ich es aber schade, dass gerade der Fall, der mich am Anfang am meisten beeindruckt und gepackt hat, noch nicht wirklich zu einem Ende gebracht wurde.

In einer Serie ist es immer interessant, wenn man etwas vom familiären Hintergrund der Figuren erfährt. In diesem Fall ist es mir aber zu viel davon. Auch in einer Serie sollte für mich jeder Band für sich selber stehen können, so dass man ein einzelnes Buch verstehen und genießen kann. Das ist meiner Meinung nach hier nicht wirklich der Fall. Ohne Vorwissen aus den anderen Bänden wird man Probleme haben, alles zu verstehen. Und auf der anderen Seite sind es für mich zu viele Cliffhanger, so dass das Buch für mich nicht wirklich abgerundet wirkt.

Von mir erhält dieses Buch eine Leseempfehlung für Leser der ganzen Reihe. Als Einstieg in die Risk- Krimis von Stefan Ahnhem ist es nicht geeignet. Da würde ich unbedingt die vorgesehene Reihenfolge einhalten. Von mir erhält das Buch 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Sehr rasanter, brutaler Thriller

Lazarus
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In „Lazarus“ führt das Autorenpaar Lars Kepler die Serie um den Ermittler Joona Linna und den Serientäter Jurek Walter oder dessen Nachfolger fort. Der Thriller lässt sich sehr gut ohne Vorkenntnisse ...


In „Lazarus“ führt das Autorenpaar Lars Kepler die Serie um den Ermittler Joona Linna und den Serientäter Jurek Walter oder dessen Nachfolger fort. Der Thriller lässt sich sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Die Figuren werden klar genug eingeführt, so dass man eine gute Vorstellung von den Beziehungsgeflechten gewinnt.
Ich möchte nicht viel zum Inhalt verraten, nur so viel: Das Buch ist durchgehend sehr spannend, aber auch sehr brutal. Wenn eine Situation auf mehrere Arten ausgehen kann, wählen die Autoren fast immer eine noch tragischere. Für mich war es manchmal fast etwas viel, sodass ich ganz schnell weitergelesen habe, damit ich mir nicht zu lange vorstellen musste, wie sich jetzt eine bestimmte Situation für die Beteiligten anfühlt.
Der Täter ist durch und durch böse, manipulativ und von maximaler technischer Versiertheit, so dass er auch mit ausgeklügelten technischen Möglichkeiten von ganzen Teams nicht überlistet werden kann. Auch das war für mich teilweise schwer nachvollziehbar, aber ich habe den Thriller gelesen, um mich unterhalten zu lassen und genau das hat mir das Buch auch gegeben.
Wie es bei einer Serie zu erwarten ist, endet die Handlung mit einigen Cliffhängern, so dass man sich schon auf die nächste Folge freut.
Von mir erhält „Lazarus“ 4 Sterne und eine Empfehlung für Leser, die brutale, spannende Bücher lieben.