Cover-Bild Die Stille zwischen den Sekunden
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 296
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783401604749
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Tania Witte

Die Stille zwischen den Sekunden

Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht.


"Ein Buch, das unter die Haut geht."
Corinna Schmitz, Blog „buecherweltcorniholmes“


"Ein Buch, das aktueller nicht sein könnte!"
Timo Muth, Blog „rainbookworld“


"Ein Roman, der mich unsagbar berührt und völlig verloren und erschüttert zurückgelassen hat."
Susanne Matiaschek, „Magische Momente Alys Bücherblog“

"Wer gerne feinfühlige, spannende, emotionale und lebensnahe Jugendbücher liest, sollte unbedingt zu „Die Stille zwischen den Sekunden“ von Tania Witte greifen. Mich hat die Geschichte komplett von den Füßen gerissen und ich bin in jeglicher Hinsicht begeistert."
Blog "Buchstabenträumerei"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2019

Die Autorin zieht den Leser weiter mit

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MEINE MEINUNG

In „Die Stille zwischen den Sekunden“ geht es um Mara, die nur knapp einem Bombenattentat in der U-Bahn entkommen ist. Nun gilt sie, als das Mädchen das überlebt hat und sie selbst hat ...

MEINE MEINUNG

In „Die Stille zwischen den Sekunden“ geht es um Mara, die nur knapp einem Bombenattentat in der U-Bahn entkommen ist. Nun gilt sie, als das Mädchen das überlebt hat und sie selbst hat aber ganz andere Sorgen. Warum bekommt sie von ihrer Freundin Sirîn keine Antwort mehr und keine Nachricht wie es ihr geht. Wissen, die anderen aus Klasse mehr als sie? Hilfe bekommt Mara unerwartet von Christo ihrem Schwarm.
Auf welche Wahrheit werden sie stoßen?

Mara ist eine interessante Protagonistin, die für mich eher wie eine Außenseiterin gewirkt hat und sie auf den ersten Blick wie ein normales Mädchen ist, das zur Schule geht. Doch ein Erlebnis scheint alles zu ändern und auf einmal redet jeder über sie...
Sie lebt mit ihrer Mutter, Stiefvater und mit ihrer kleinen Schwester zusammen und es scheint ein stabiles Umfeld zu sein.

Christo ist der männliche Protagonist, den ich neben Mara näher kennen lernen konnte und er scheint für sie wie eine Art Hilfe in dieser Zeit zu werden und bei dem Lösen der Fragezeichen in ihrem Kopf. Welche Absichten hat er gegenüber Mara und kann sie ihm vertrauen?

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und wird am meisten aus der Perspektive von Mara erzählt. Der Leser kann sie so noch näher kennen lernen und ihre Gedanken und Gefühle erfahren während der Handlung. Die Kulisse der Stadt passt zur Geschichte und man entdeckt viel Neues durch, die Charaktere.
Die Nebenfiguren sind ebenso authentisch und gestalten, die Geschichte mit.

Die Spannung und Handlung haben langsam in die Geschichte von Mara gezogen. Man erfährt durch den Klappentext schon ein wenig und erfährt, dass sie nur knapp einem Bombenattentat entkommen ist. Nun gilt sie, als das Mädchen, das überlebt hat und jeder in ihrer Schule scheint über sie zu reden.
Was ist mit ihrer Freundin Sirîn passiert, die sich nicht mehr bei ihr meldet?
Erst durch, die Hilfe von Christo ihrem Schwarm kommt, die Handlung langsam ins Rollen. Bei diesem Buch spürt man deutlich, das Thema Traumata, denn Mara hat etwas sehr Schlimmes erlebt und bekommt immer wieder Flashbacks, die sie an Dinge davon erinnern. Wird sie endlich ihre Antworten bekommen auf, die Fragen die sie hat? Das Ende war mehr als nur aufwühlend und ich kann einfach nicht glaube, dass die Autorin es so stehen lässt …

Das Cover sieht einfach toll aus und hat mich direkt in der Verlagsvorschau neugierig gemacht mehr dahinter zu sehen. Die Farbe Blau finde ich sehr schön gewählt und das Mädchen passt perfekt zum Gesamtbild.

Fazit

Mit „Die Stille zwischen den Sekunden“ schafft, die Autorin eine aufwühlende Jugendbuch-Geschichte, die zum Nachdenken anregt und man am liebsten wissen würde wie es mit Mara weitergeht.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Ein Werk das zum nachdenken bringt und nicht nur für Jugendliche lesenswert ist

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Manchmal gibt es Jugendbücher, die so viel mehr sind als das. Dieses Werk gehört eindeutig in diese Kategorie.
Am Anfang war es ein traumatisches Erlebnis und am Ende war es nichts.
Nichts wie Stille
Nichts ...

Manchmal gibt es Jugendbücher, die so viel mehr sind als das. Dieses Werk gehört eindeutig in diese Kategorie.
Am Anfang war es ein traumatisches Erlebnis und am Ende war es nichts.
Nichts wie Stille
Nichts wie Dunkelheit.
Nichts wie Einsamkeit und Verzweiflung.
Nichts wie Trauer.

Mara ist ein ganz normales Mädchen. Bis eines Tages ein traumatisches Erlebnis, ihre Welt aus den Fugen reißt.
Ein Mädchen das Glück hatte.
Doch wie lässt sich Glück definieren?
Solch ein gravierendes Erlebnis bleibt nicht ohne Spuren. Es verändert, ohne das man sich dessen wirklich bewusst ist.
Es erweitert die Blickwinkel enorm.
Es ist authentisch und aus diesem Grund spürt man die Beklemmung, als auch Betroffenheit mehr als deutlich.
Ich mochte Mara sehr gern. Ihre schüchterne, sympathische, aber auch etwas einsame Art.
Sie ist eine Außenseiterin. Immer in sich gekehrt, ruhig. Fast unsichtbar.
Ihr Lebensinhalt ist Sirin. Ihre beste Freundin.
Ihr zweites Ich. Der Mensch in ihrem Leben , der sie besser und vollständiger macht.
Ihr Halt. Ihr Anker.
Auch wenn ihre Kulturen so völlig anders sind, so versteht man doch , warum die zwei sich so wunderbar ergänzen.
Dadurch das man Maras Perspektive erfährt, kann man sich wunderbar in sie hineinfühlen.
Ihre Zerrissenheit, ihre Ängste und ihre Wut spüren.
Aber vor allem spürt man ihre Liebe, ihre tiefe Verbundenheit für Sirin.
Durch vereinzelte Rückblicke erfährt man , was diese Freundschaft ausmacht. Wie tief sie wirklich geht.
Interessant war für mich tatsächlich Sirins Hintergrund.
Eine Kultur, die mir völlig fremd ist und man kann sich doch wunderbar hineinversetzen und es verstehen.
Ein weiterer Punkt in diesem Buch sind die sozialen Netzwerke. Kaum ein Mensch kommt heutzutage noch ohne sie aus. Hier kommt das nochmal sehr gut zur Geltung.
Die Charaktere, denen man im Laufe des Geschehens begegnet, verstehen komplett für sich einnehmen. sie sind authentisch, mit Ecken und Kanten versehen und einfach spürbar. Ganz besonders Maras Mutter hatte es mir angetan. Ich mochte ihre Art total gern, sie brachte auf ihre Art frischen Wind in die Story und lockerte dabei auch etwas auf.

Tania Witte schreibt wahnsinnig fließend und einnehmend. Dieses Buch erfüllte einen Sog, dem ich nicht mehr entkommen konnte.
Sie schreibt hier über ernste Themen, die so unglaublich wichtig sind und verdammt gut ausgearbeitet wurden.
Über Trauma, Trauer und Verdrängung.
Über große Einsamkeit, Verlust , Angst und Wut.
Manchmal gerät das Leben außer Kontrolle, ohne das wir imstande sind, etwas dagegen zutun.
Familie, Freunde , nichts kann dies ändern.

Mir hat dieser Roman unglaublich gut gefallen.
Er hat mich Glück, Liebe , aber auch Angst und Wut spüren lassen.
Aber vor allem hat er mich unsagbar berührt und völlig verloren und erschüttert zurückgelassen.
Es ist sicher kein einfaches Werk. Aber eins das zum nachdenken bringt und vielleicht die Blickwinkel ins rechte Bild rückt.
Ein Buch, das nicht nur Jugendliche lesen sollten.

Fazit:
Am Anfang war es das Trauma, am Ende war es Schock und Verlorenheit.
Tania Witte erzählt eine sehr emotionale und wichtige Story über zwei Mädchen , die kaum unterschiedlicher sein könnten.
Verbundenheit, Freundschaft.
Trauma, Verlust und Trauer.
Eine Geschichte die mich sehr berührt hat und durch Wendungen hervorsticht, die man nicht kommen sieht.
Voller Feinfühligkeit und Eindringlichkeit.
Ein Werk das zum nachdenken bringt und nicht nur für Jugendliche lesenswert ist

Veröffentlicht am 19.04.2019

Wow, was für ein Buch!

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Als mir auf der Frankfurter Buchmesse „Die Stille zwischen den Sekunden“ vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Hier sprach mich einfach alles auf Anhieb an. Das Cover ...


Als mir auf der Frankfurter Buchmesse „Die Stille zwischen den Sekunden“ vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Hier sprach mich einfach alles auf Anhieb an. Das Cover finde ich klasse, es ist so herrlich schimmernd blau und wirkt so schön geheimnisvoll und düster. Der Klappentext klang auch richtig vielversprechend. Hier war ich mir wirklich absolut sicher, dass „Die Stille zwischen den Sekunden“ ganz genau das Richtige für mich ist.

Ein einziger Tag soll das Leben der 16-jährigen Mara auf einen Schlag verändern. Sie wird nur ganz knapp einem Bombenattentat entgehen, der ausgerechnet die U-Bahn in die Luft sprengen wird, in der sie eigentlich gesessen hätte, wenn sie sie nicht verpasst hätte. Viele Menschen sterben bei dem Anschlag, Mara aber überlebt. Ihre Mitschüler nennen sie seitdem „Das Mädchen, das überlebt hat“. Der Vorfall macht Mara schwer zu schaffen, allerdings beschäftigt sie eine andere Sache noch viel mehr: Ihre allerbeste Freundin Sirîn meldet sich kaum noch bei ihr. Mara beginnt sich Sorgen um Sirîn zu machen. Sie versucht Kontakt zu ihr aufzunehmen, scheitert dabei aber ziemlich. Ständig wird sie abgewiesen. Warum das Ganze? Warum benehmen sich plötzlich alle so merkwürdig, was verheimlichen sie ihr? Mara ist verwirrt. Noch größer wird diese Verwirrung, als plötzlich ihr Schwarm Christo, der Star der Schule, Interesse an ihr zeigt. Mit Christo zusammen wird sich Mara auf die Suche nach der Wahrheit begeben. Eine sehr erschütternde Wahrheit, wie sich schließlich herausstellen wird…

Mich konnte Tania Witte mit „Die Stille zwischen den Sekunden“ zutiefst beeindrucken. Ich war bereits von den ersten Seiten an wie gebannt von der Handlung und wollte das Buch gar nicht mehr aus Hand legen. Mir hat die Story einen richtigen Wow-Effekt beschert. Vor allem das Ende. Also, das Ende ist...echt krass. Und so überraschend. Ich schätze mal, dass nicht jeder so lange im Dunkeln tappen wird wie ich, manche werden wahrscheinlich schon viel früher eine Vermutung haben, worauf alles hinauslaufen könnte. Ich jedenfalls hatte diese Vorahnung nicht. Mich hat das Ende richtig geflasht und noch eine ganze Weile nach dem Lesen sehr beschäftigt. Buch zuklappen, weglegen und sofort zur nächsten Lektüre greifen, ist bei „Die Stille zwischen den Sekunden“ ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest war es bei mir so.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist unheimlich tiefgründig. Sie ist authentisch, emotional und fesselnd. Sie handelt von Freundschaft, Familie, Liebe, Verlust, Verdrängung, Trauma, den Sozialen Medien und noch so einigem mehr. Ja, es hört sich nach viel an, die Story wirkt aber an keinster Stelle zu überladen an zu vielen Themen. Die Themen wurden einfach perfekt miteinander verknüpft, alles ist so gut durchdacht – für mich war „Die Stille zwischen den Sekunden“ wirklich ein absolutes Highlight!

Was ich gar nicht genug loben kann, ist der Schreibstil. Tania Witte hat eine tolle Art zu schreiben. Ihr Schreibstil ist flüssig, jugendlich und sehr einfühlsam. Für mich hat er sich super angenehm lesen lassen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die vielen WhatsApp-Nachrichten. Diese wurden in coolen Sprechblasen gedruckt, sogar mit Emojis! So etwas liebe ich in Büchern, ich finde, dass sich solche Textnachrichten-Gespräche immer so schön und witzig lesen.

Als lustig würde ich die „Die Stille zwischen den Sekunden“ allerdings nicht bezeichnen. Das Buch ist sehr ernst und düster. Aber keine Sorge, zu beklemmend wird die Handlung nicht. Ein Gute-Laune-Buch hält man hier zwar definitiv nicht in Händen, aber so ein paar Stellen haben mich dann doch sehr zum Schmunzeln gebracht.
Was hier auf jeden Fall Programm ist, ist das Mitfiebern! Wie oben bereits erwähnt: Ich habe das Buch richtig weggesuchtet. Es hat einfach so einen Sog auf mich ausgeübt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Mara in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist Tania Witte eine wundervolle Protagonistin gelungen. Mir war sie vom ersten Moment an richtig sympathisch. Mara ist ein recht schüchterner Mensch. Auf mich hat sie immer einen sehr verschlossenen und irgendwie auch einsamen Eindruck gemacht. Da wir einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, fiel mir zu der Zugang zu ihr extrem leicht, sodass ich mich wunderbar in sie hineinversetzen konnte.

Wen ich ebenfalls richtig gerne mochte, war Maras beste Freundin Sirîn. Sirîn stammt aus einem ganz anderen Kulturkreis als Mara. Sie ist Kurdin und hat streng gläubige Eltern. Sirîn macht sich nicht groß was aus ihrer Religion, hält sich aber dennoch an die Regeln in ihrem Elternhaus, obwohl sie viel lieber anders handeln würde.

Mara und Sirîn sind beide wahnsinnig interessante und hervorragend ausgearbeitete Charaktere. Generell muss ich sagen, dass die Ausarbeitung der Figuren Tania Witte erstklassig gelungen ist. Sie wirken mit ihren Ecken und Kanten so herrlich authentisch. Bei vielen weiß man nicht so recht, woran man ist, was die Handlung nur noch spannender macht. So war mir zum Beispiel Christo, der Mädchenschwarm der Schule, anfangs ein ziemliches Rätsel. Man denkt zuerst, dass er dieser typische Bad-Boy ist, aber das ist Christo tatsächlich nicht. 

Worauf ich noch mal gerne etwas genauer eingehen möchte, ist die tiefe Freundschaft, die Mara und Sirîn verbindet. Obwohl sich die beiden Mädchen erst gute zweieinhalb Jahre kennen, sind sie dennoch so etwas wie Schwestern füreinander und haben das Gefühl, sich schon ewig zu kennen. Sie bezeichnen sich gerne als Schwestern-im-Geiste und können alles miteinander teilen. Die beiden verbindet viel, so haben sie zum Beispiel einen gemeinsamen Kochblog mit stolzen 17 Followern (hey, jeder fängt mal klein an!), sie hegen beide eine große Leidenschaft für Marvel-Verfilmungen und lieben Pistazieneis. Durch Rückblenden erfahren wir, wie tief die Freundschaft der beiden Mädchen ist und dass sie wirklich etwas ganz Besonderes verbindet. Dass das Thema Freundschaft hier so im Vordergrund der Geschichte steht, hat mir persönlich sehr gut gefallen. 

Ich habe in meiner Rezension ehrlich gesagt nur an der Oberfläche gekratzt und bin bewusst auf viele Themen nicht genauer eingegangen. Zu groß war meine Sorge, doch noch irgendwie zu spoilern. Ich möchte in diesem Absatz nur noch mal betonen, wie wichtig ich dieses Buch finde. In meinen Augen hat es das Zeug zu einer Schullektüre. Es ist ein Buch, dass unter die Haut geht und sehr zum Nachdenken anregt.

Fazit: Mich hat „Die Stille zwischen den Sekunden“ zutiefst beeindruckt. Auf mich hat die Handlung von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausgeübt, der mich einfach nicht mehr entziehen konnte. Tania Witte ist hier in meinen Augen ein großartiges Werk gelungen. Sie behandelt viele wichtige und schwere Themen und das auf eine sehr emotionale, bewegende, eindringliche und fesselnde Weise. Mich hat das Buch sehr berührt und nachdenklich gestimmt. Besonders krass fand ich das Ende. Es kam für mich einfach so überraschend, sodass es mir einen absoluten „OMG“- Moment beschert hat. Ich kann „Die Stille zwischen den Sekunden“ wirklich nur empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein erschütternder Roman über Verlust und Trauer!

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Schon der Titel allein bringt einem zum Nachdenken. In "Die Stille zwischen den Sekunden" von Tania Witte geht es um ein Mädchen, welches um Haaresbreite einem Terrorangriff entgeht. Was dieses Erlebnis ...

Schon der Titel allein bringt einem zum Nachdenken. In "Die Stille zwischen den Sekunden" von Tania Witte geht es um ein Mädchen, welches um Haaresbreite einem Terrorangriff entgeht. Was dieses Erlebnis mit ihr macht, und wie alle Welt um sie herum damit umgehen, erzählt die Autorin sehr nervenaufreibend. Lange habe ich gerätselt, wohin mich das Buch führen wird, irgend wann hatte ich eine Idee, die sich aber nicht komplett greifen ließ und am Ende blieb ich so verloren zurück, wie auch die Protagonistin Mara. Dieses Buch lässt einen nicht so leicht los und bedarf eines zweiten Lesens, um es in Gänze greifen und verstehen zu können. Oder man macht es wie ich und quetscht die äußerst sympathische Autorin einfach mit vielen Fragen aus.

Die Autorin:
Tania Witte ist als Schriftstellerin, Journalistin und Spoken-Word-Performerin tätig. Ihre Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet: 2016 erhielt sie den Felix-Rexhausen-Sonderpreis für ihre journalistische Arbeit, 2017 den Martha-Saalfeld-Förderpreis für Literatur und 2019 den Mannheimer Feuergriffel für Jugendliteratur. Außerdem wurde ihre Arbeit mit einem Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds gefördert. "Die Stille zwischen den Sekunden" (2019) erhielt das KIMI-Siegel für Vielfalt im Jugendbuch. Ihr gerade frisch erschienener Roman "Marilu" (2021) wurde mit dem Mannheimer Feuergriffel ausgezeichnet.

Inhalt:
„Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Zunächst einmal war mir gar nicht so recht klar, was ich hier auf diesem Cover, welches komplett in dunklen Blautönen gehalten ist, eigentlich sehe. Erst nach und nach erschloss es sich mir, nachdem ich den Klappentext kannte. Wir sehen hier also die Spiegelung eines jungen Mädchens an einer U-Bahn Tür. Sie scheint verloren oder gebrochen, ein wenig wie aus Stein. Kaum eine Emotion lässt sich aus ihrem Blick lesen. Im Hintergrund erahnt man die Silhouette eines weiteren Menschen. Ein Junge? Ein Mädchen? Ganz genau lässt es sich nicht sagen, was es noch geheimnisvoller macht.
Und nicht zu vergessen, das Hardcover besitzt ein von mir so heiß geliebtes Lesebändchen.

Der Schreibstil, den die Autorin hier anschlägt ist flüssig und jugendlich. So kommt auch hin und wieder eine leichte Verrohung der Sprache zum Vorschein, wie sie sicherlich heutzutage auch üblich ist, unter den Jugendlichen, die sich profilieren wollen. Doch ganz schnell taucht man in die Gedankenwelt der Protagonistin Mara ein, auch wenn diese einen nur an der Oberfläche kratzen lässt. Wir erfahren viel aus ihrer Vergangenheit mit ihrer besten Freundin Sirîn, die ihr in der derzeitigen schwierigen Situation einfach nicht beistehen kann, obwohl sie sie so sehr braucht.

Die Menschen, die Mara in jener schweren Zeit umgeben, scheinen nicht zu ihr durchzudringen, genauso wenig wie sie zu ihnen durchdringt. Da ist eine Barriere um sie herum, die immer stärker wird, je weiter die Geschichte voranschreitet. So hat mich nicht unbedingt die Emotion zu Maras Gefühlen dazu angetrieben, die Geschichte „krass schnell“ (O-Ton Tania Witte) zu lesen, sondern vielmehr der Drang, endlich zu verstehen, was hier vor sich geht. Wieso sich alle so merkwürdig verhalten und was tatsächlich passiert ist. Der Wunsch nach Antworten wird irgendwann einfach wahnsinnig groß und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen, auch wenn es schon sehr spät am Abend war.

Am Ende rauchte mir der Kopf. Ich will gar nicht viel dazu schreiben, um nicht zu viel zu verraten. Fest steht, dass man dieses Buch ein zweites Mal lesen sollte, um es in Gänze verstehen zu können. Damit alle Fragen bis ins Detail beantwortet werden können. Da mir die Zeit dazu fehlte, bin ich mit Tania Witte in Kontakt getreten. Sie war so lieb und hat mir geholfen mein Gedankenkarussel, welches sich die ganze Nacht und den Vormittag hindurch in schwindelerregender Geschwindigkeit drehte, sanft zu einem Halt zu überreden. Ohne sie wäre ich wohl verloren gewesen, da ich mich nach dem Ende fühlte, als hätte man mich zu früh aus der Bahn geworfen. Mein Herz brauchte dringend Antworten und weitere Auflösungen zu den aufpoppenden Fragen in meinem Gehirn.
Somit ist also die einzige, winzig kleine Kritik, die ich an dem Buch hätte, dass ich gerne noch etwas mehr gelesen hätte. Ich hätte gerne erfahren, wie Chrisos Gefühle aussehen, wie das Verhältnis zu Sirîns Familie sich entwickeln würde. Ein Epilog ein paar Monate danach hätte meinem schmerzenden Herzen gut getan und meinem durchdrehenden Gehirn Erleichterung verschafft.

"Die Stille zwischen den Sekunden" hat mich am Ende etwas emotional aufgewühlt zurück gelassen, da ich von der Story so sehr in den Bann gezogen wurde. Hätte ich keinen so großen SuB, hätte ich es direkt nochmal gelesen. So aber war der Austausch mit Tania Witte höchstpersönlich ein kleines Highlight für mich und ich danke dir, Tania, nochmals sehr für die Zeit, dir du dir für mich und mein emotionales Chaos genommen hast.

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Veröffentlicht am 05.04.2019

Überraschend

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Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt perfekt zur Altersgruppe und zum Inhalt. Die Kapitel fand ich leider viel zu lang, auch wenn es immer wieder Absätze und Chatverläufe als Unterbrechung ...

Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt perfekt zur Altersgruppe und zum Inhalt. Die Kapitel fand ich leider viel zu lang, auch wenn es immer wieder Absätze und Chatverläufe als Unterbrechung gibt.

Für mich ist dies das erste Buch der Autorin. Der Einstieg fiel mir leicht, der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig zu lesen. Der Verlauf ist klar und nachvollziehbar und die Story war an sich erstmal etwas neues für mich. Überrascht hat mich vor allem die doch recht düstere Atmosphäre, die teilweise wirklich nichts für schwache Nerven ist. Es gibt einige überraschende Wendungen und generell war diese Story so ganz anders als erwartet – aber das im positiven Sinne. Das Thema wurde hier sehr interessant von der Autorin ausgebaut und umgesetzt, es gibt keine Längen und ich hatte echt Schwierigkeiten, das Buch überhaupt weg zu legen :D Bis zum Ende hin war die Handlung temporeich, es kam nicht einmal Langeweile auf und gerade das Ende hat es dann noch mal in sich und hat mich völlig unerwartet getroffen.

Die Charaktere sind der Autorin sehr gut gelungen, sie geben nur nach und nach mehr von sich preis und auch als Leser muss man hier viel rätseln. Man weiß nie so richtig, wer echt ist und wer nicht – das kam für mich sehr glaubhaft rüber und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es zu übertrieben oder zu aufgesetzt ist.

Mich hat das Buch wirklich überrascht, denn es war weitaus spannender, als ich es erwartet hatte oder es dem Buch zugetraut hatte, wie ich gestehen muss :D Für mich wird das nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein.