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Veröffentlicht am 30.05.2019

Könnte eine wahre Geschichte sein

Liebe ist so scheißkompliziert
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„Liebe ist so scheißkompliziert“ von Sabine Schoder ist als Taschenbuch 2018 im Fischerverlag erschienen und wird als Jugendbuch verkauft.

Worum geht es?
Nele ist sehr groß und extrem schlank und wird ...

„Liebe ist so scheißkompliziert“ von Sabine Schoder ist als Taschenbuch 2018 im Fischerverlag erschienen und wird als Jugendbuch verkauft.

Worum geht es?
Nele ist sehr groß und extrem schlank und wird wegen ihrer Körpergröße gemieden und von den Mitschüler*innen als „Riesin“ bezeichnet. Jerome ist Basketballstar der Schule und Schwarm aller Mädchen – und ausgerechnet mit ihm stürzt Nele auf der ersten wilden Party ab, was nicht ohne Folgen bleibt, denn ein Video von Nele macht im Internet die Runde. Und als wäre das alles noch nicht kompliziert genug, ist Neles jüngere Schwester in Jerome verliebt, die frühere Freundin von Jerome eifersüchtig auf Nele und Neles bester Freund immer wieder in Schwierigkeiten, weil er kifft und Schule schwänzt.

Meine Meinung
Dieses Buch empfehle ich ausdrücklich erst ab 14 Jahren, weil neben dem Thema der Sexualität auch der Umgang mit Drogen (Rauchen, Kiffen, Alkohol, Partydrogen) thematisiert und, wie aus Sicht von Jugendlichen verständlich, wenig reflektiert dargestellt wird.
Ebenso ist der Umgang mit Medien und Persönlichkeitsrechten Thema des Buches, womit sich auch oft jüngere Leserinnen noch nichts anfangen können.
Sowohl Nele wie auch Jerome sind interessante und vielschichtige Charaktere, mit denen ich sofort warm geworden bin und deren Entwicklung im Laufe der Handlung ich gerne mit verfolgt habe.
Was mir außerdem noch gut gefällt ist, dass es sich um einen tiefgründigen Roman handelt, wo nicht alles im Leben „wie am Ponyhof“ ist, sondern mit Problemen, mit denen leider viele Jugendliche konfrontiert werden, weil sie bereits in jungen Jahren vieles Mitmachen mussten. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, weil ich die Handlung nicht spoilern möchte.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Handlung abgeschlossen ist und alle wesentlichen Fragen, die mir beim Lesen gekommen sind, auch beantwortet wurden.

Fazit: Ein sehr gutes Jugendbuch, wie aus dem Leben gegriffen.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Gelungener Genremix aus YA, Fantasy, SciFi und Wissenschaftsthriller

Herz aus Gold und Asche
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„Herz aus Gold und Asche“ von Katja Ammon ist im Februar 2019 im Thienemann-Esslinger Verlag (Loomlight) erschienen und derzeit nur als E-Book verfügbar. Es handelt sich um ein Jugend- und YA-Buch, das ...

„Herz aus Gold und Asche“ von Katja Ammon ist im Februar 2019 im Thienemann-Esslinger Verlag (Loomlight) erschienen und derzeit nur als E-Book verfügbar. Es handelt sich um ein Jugend- und YA-Buch, das im Fantasy und SciFi Genre angesiedelt ist.

Worum geht es in dem Buch?
Elin bereitet sich gerade auf einen Studienbeginn im naturwissenschaftlichen Bereich vor, als sie vom Fleck weg ihren Traumjob erhält – in einem großen Pharmaunternehmen, in dem schon ihr verstorbener Vater tätig war. Das Unternehmen forscht an einem Heilmittel für Krebs, was auch privat ein Ansporn für die Protagonistin ist, da ihr Bruder an Leukämie leidet. Doch irgendwas ist an dem Job komisch: ihre Tante misstraut dem Unternehmen, die Chefs sind unausstehlich zu Wachmann Esra, der Elin aus der ein oder anderen gefährlichen Situation rettet – und der ihr auch sehr gut gefällt. Verortet ist die Handlung in Basel.

Meine Meinung
Leider war ich selbst noch nie in der Schweiz, möchte dort jedoch sehr gerne einmal hinreisen, da meine Großmutter nach dem zweiten Weltkrieg in Basel in einer Bäckerei und Konditorei gearbeitet hat und mir viel aus dieser Zeit erzählt hat. Sicher hat sich dort vieles verändert, aber trotzdem bin ich neugierig.
In Elin als Protagonistin kann ich mich sehr gut hineinversetzen, weil ich selbst in ihrem Alter in diesem Bereich gerne tätig geworden wäre. Der naturwissenschaftliche Bereich ist mir geblieben, jedoch nicht im forschenden Umfeld. Die Freude, die sie erlebt, als sie ihren Traumjob erhalten hat, kann ich daher nachvollziehen. Ebenso den Kampf mit einem hoch angesehenen Mitarbeiter, dem sie das Studium neidet und der ihr den schnellen Aufstieg scheinbar ohne Mühen neidet – doch was steckt dahinter? Die Erklärung, die geliefert wird, bringt uns in das Fantasy- und SciFi- Genre, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Die Legende, von der Elin von ihrem Vater so viel erfahren hat, scheint sich zu bewahrheiten und reißt Elin mit in einen erbitterten Kampf, bei dem sie beide Parteien unbedingt auf ihrer Seite haben möchten – und eine Seite nicht mal vor Mord an Elin zurückschrecken würde, nur, dass sie sich der anderen Seite nicht anschließen kann. Auch ihre Familie gerät dabei ins Fadenkreuz, was noch mal ein zusätzliches Spannungselement in die Geschichte einbringt.
Ich hatte mir beim Klappentext eine ganz andere Geschichte erwartet, nämlich eine ausschließliche Verankerung im SciFi-Genre. Dass hier beide Elemente miteinander kombiniert werden, gefällt mir sehr gut. Ebenso die moralische Botschaft, die im Buch transportiert wird, finde ich wichtig.
Die Figuren finde ich, ihre Rolle entsprechend, sympathisch oder unsympathisch und konnte mich ganz besonders mit dem Charakter anfreunden, der in dem Buch meiner Meinung nach die stärkste Entwicklung neben der Protagonistin durchgemacht hat – welcher das war, wird aus Spannungsgründen natürlich nicht verraten.

Fazit: Toller und spannender Genremix – von der Autorin möchte ich gerne noch mehr lesen.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Kann denn Lesen Sünde sein?

Saligia
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„SALIGIA – Spiel der Todsünden“ von Swantje Oppermann erscheint Mitte Februar 2019 im Beltz Verlag und wird unter Jugendliteratur gelistet. Meine persönliche Empfehlung wären Jugendliche ab frühestens ...

„SALIGIA – Spiel der Todsünden“ von Swantje Oppermann erscheint Mitte Februar 2019 im Beltz Verlag und wird unter Jugendliteratur gelistet. Meine persönliche Empfehlung wären Jugendliche ab frühestens 13 Jahren, durch die Thematik sind sowohl sexuelle Handlungen wie auch Gewaltszenen im Buch zu finden.

Worum geht es?
Keira ist immer wütend und Außenseiterin an ihrer Schule. Doch ihre Wut erfasst nicht nur sie selbst, sie hat das Gefühl, dass sie ihre Wut auf ihre Mitmenschen übertragen kann, wodurch es dann zu Gewaltausbrüchen um sie herum kommt. Von einem geheimnisvollen Fremden erfährt sie, dass es noch mehr Menschen gibt wie sie: SALIGIA, die eine Todsünde verkörpern und entsprechende Fähigkeiten haben. Die Abkürzung SALIGIA steht für die sieben Todsünden Hochmut (Superbia), Habgier (Avaritia), Lust (Luxuria), Zorn (Ira), Völlerei (Gula), Neid (Invidia), Trägheit (Acedia). Keira kommt dadurch in ein Internat, das ausschließlich Saligia vorbehalten ist, und soll dort lernen, ihre Gabe zu kontrollieren.

Meine Meinung
Das Buch ist sprachlich sehr fesselnd geschrieben und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Dialoge und Gespräche im Buch lassen die Leserin schnelle Einblicke in das Seelenleben der einzelnen Charaktere werfen, auch ich hatte schnell ein Bild von den einzelnen Personen vor Augen, das ich während des Lesens nicht korrigieren musste.
Die Idee der unterschiedlich farbigen Kleidung in der Schule finde ich gut, da für die Erwachsenen sofort die Gruppenzusammensetzung klar wird. Ebenso finde ich das Zimmerkonzept sehr spannend –die Räume müssen ja riesig sein, um so viele Personen zum Lernen, Schlafen und mit ihren persönlichen Gegenständen zu beherbergen.
Die Handlung fand ich durchweg spannend. Einerseits das Erwachen von Keiras Gabe, andererseits das ungeklärte Verschwinden einer Schülerin und dann auch noch den Luxuria Taran, der Keira schöne Augen macht – meint er es ernst mit ihr oder ist es nur durch seine Gabe bedingt, dass er ihr gerne näher kommen würde?
Sowohl das Cover wie auch das Buchkonzept finde ich genial und hoffe, dass es sich nicht um einen Einzelband sondern um eine mehrteilige Reihe handelt, leider kann ich hierzu nirgendwo Informationen finden.

Fazit: Ein etwas anderer Fantasy-Jugendroman, der mich voll und ganz begeistert.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Origineller Einstieg, gelungener Serienauftakt

Bad Bachelor
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„Bad Bachelor“ ist der Serienauftakt der Reihe von Stefanie London, die ausschließlich aus E-Book in der deutschsprachigen Übersetzung erscheinen werden. Derzeit sind drei Bände erschienen, der Folgeband ...

„Bad Bachelor“ ist der Serienauftakt der Reihe von Stefanie London, die ausschließlich aus E-Book in der deutschsprachigen Übersetzung erscheinen werden. Derzeit sind drei Bände erschienen, der Folgeband „Bad Boss“ wird ab April 2019 erhältlich sein.

Worum geht es?
Darcy, die vor einem Jahr verlassen wurde, wird von ihren Freundinnen auf eine Single-Männer-Bewertungsapp aufmerksam gemacht. Zum Spaß sieht sie sich diverse Profile an – so auch jene, vom attraktiven PR-Manager Reed, mit dem sie für die Bücherei, in der sie arbeitet, eine Spendengala organisieren soll. Laut App handelt es sich hier um einen herzlosen Playboy, der die Frauen nach Strich und Faden manipuliert, um sie ins Bett zu bekommen. Trotzdem geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Meine Meinung
Mit Darcy und ihren Freundinnen sind ungewöhnliche Frauen in der Hauptrolle. Darcy als Gothic-Bibliothekarin gefällt mir sehr gut, ich glaube, so einen Charakter hatte ich noch nie als weibliche Hauptperson. Sie hadert mit dem Schicksal, da ihr Freund sie mit dem Trauzeugen betrogen hat, ihre Mutter möchte sie endlich unter der Haube sehen und auch ihre Freundinnen reden ihr zu, endlich wieder auszugehen. Auf der einen Seite ist sie sehr schlagfertig, auf der anderen Seite jedoch sehr verletzlich.
Reed McMahon ist einer der Top-PR-Agenten. Egal, was seine Klienten auf dem Kerbholz haben, Reed rückt das öffentliche Bild wieder gerade. Doch die schlechten Bewertungen auf der immer populärer werdenden App haben berufliche Konsequenzen, denn niemand will einen PR-Berater, der sein eigenes Image nicht voll und ganz im Griff hat.
Der Schreibstil selbst passt gut zu einem erotischen Roman, die Sprache ist sehr bildlich und bei den Dialogen müsste ich öfters Schmunzeln. Auch der Einstieg in die Geschichte ist herrlich unkonventionell, so dass ich sofort mit voller Konzentration die ersten Seiten gelesen habe und dabei in der Handlung versunken bin. Ich konnte das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand legen und habe in einem Rutsch durchgelesen.
Die Entwicklung der beiden Protagonisten zu beobachten hat mir viel Freude gemacht und auch die heißen Szenen kamen nicht zu kurz. Einige Wendungen waren für mich überraschend, manche Dinge jedoch auch herrlich vorhersehbar, so dass ich beim Lesen voll und ganz auf meine Kosten gekommen bin.
Nachdem es sich um einen Roman aus dem erotischen Bereich handelt, finde ich es in Ordnung, dass die juristische Seite der App nicht überstrapaziert wurde, denn ihren Zweck als Aufhänger der Serie erfüllt sie voll und ganz.

Fazit: Ich freue mich schon darauf, wenn die anderen Romane erschienen und möchte auch den Rest der Serie unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Eine Reihe, die mir von Band zu Band besser gefallen hat

Aura 3: Aura – Der Fluch
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„Aura – Der Fluch“ ist der dritte Band der Aura Trilogie von Clara Benedict. Die Bücher sind aufbauend und sollten daher unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Ohne der Vorgeschichte sind ...

„Aura – Der Fluch“ ist der dritte Band der Aura Trilogie von Clara Benedict. Die Bücher sind aufbauend und sollten daher unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Ohne der Vorgeschichte sind die Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehbar und verwirrend, mit der Kenntnis der Vorgeschichte passt dann alles wieder zusammen. Wer also die Vorbände noch nicht gelesen hat und das noch plant, sollte lieber keine Rezensionen lesen, da sonst die ersten beiden Bände komplett gespoilert werden.

Worum geht es?
Hannah muss, samt ihrer Gruppe, unbedingt von der Akademie verschwinden und sich verstecken, denn alle sind sich sicher: als natürliche Formerin schwebt Hannah in Lebensgefahr und es wird nicht lange dauern, bis sich andere Gruppen formieren und Jagd auf Hannah machen. Ganz überraschend schließen sich Valentin und seine Gruppe bei der Flucht an, was bereits einiges an Spannung verspricht.

Meine Meinung
Als sehr positiv empfinde ich es, dass alle drei Bücher innerhalb eines Jahres erschienen sind, so dass das Lesen möglich war, ohne erneut den Vorband durcharbeiten zu müssen, denn die Handlung schließt jeweils direkt an. Das Ende des zweiten Bandes ist ein regelrechter Cliffhanger und ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht, nachdem Hannah aufgeflogen ist.
Hannah wurde mir durch die Bände hinweg immer sympathischer, ich mag die Richtung, in die sich ihr Charakter entwickelt hat. In Band eins viel es mir noch schwer eine Projektionsfigur zu finden, in Band zwei hatte ich hauptsächlich Mitleid mit Lea und war fasziniert von Raphael, im dritten und letzten Band stand Hannah durchgehend in meinem Fokus und ich hatte das erste Mal tatsächlich das Gefühl, die Welt durch ihre Augen zu sehen.
Was mir außerdem sehr gut gefallen hat ist, dass sich der Bogen zurück zum ersten Band gespannt hat, was das Widersehen mit wichtigen Personen des Reihenauftakts ermöglichte. Zusätzlich ergibt sich das Spannungsfeld Raphael – Valentin – Hannah – Lea, was zusätzliche Herausforderungen für die ohnehin schon extrem schwierige Situation bedeutet.
Am Ende des Buches waren alle Fragen hinreichend beantwortet und nichts bleibt im Dunkeln. Ich muss gestehen, dass ich mir ein anderes Ende für die Geschichte gewünscht hätte, das geschriebene Ende jedoch sehr passend finde.

Fazit: eine Trilogie, die mir von Band zu Band besser gefallen hat.