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Veröffentlicht am 12.08.2019

Wir haben einander immer noch lieb, auch wenn wir streiten

Der Kinderflüsterer
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"Wenn die Tür halb offen steht, ein Flüstern zu dir rüberweht. Spielst du draußen ganz allein, findest du bald nicht mehr heim. Bleibt dein Fenster unverschlossen, hörst du ihn gleich daran klopfen. Denn ...

"Wenn die Tür halb offen steht, ein Flüstern zu dir rüberweht. Spielst du draußen ganz allein, findest du bald nicht mehr heim. Bleibt dein Fenster unverschlossen, hörst du ihn gleich daran klopfen. Denn jedes Kind, das einsam ist, holt der Flüsterer gewiss." (Buchauszug)
Nach dem unerwarteten, frühen Tod seiner Ehefrau Rebekka, hält Tom Kennedy und sein Sohn Jake nichts mehr in ihrem Haus. Besonders, da Jake nachdem er seine Mutter gefunden hat, traumatisiert ist. Ein neuer Start und ein anderes Haus in Featherbank soll ihnen den Neuanfang ermöglichen. Doch der Ort birgt eine schreckliche Vergangenheit, den vor 20 Jahren wurden hier fünf Kinder entführt und getötet. Lediglich die Leiche eines Jungen blieb bis zum heutigen Tag unauffindbar. Unter der Bevölkerung war der Täter, der schon länger im Gefängnis sitzt, als Kinderflüsterer bekannt. Und auf DI Pete Willis schien der Fall schon seit Jahren zu lasten. Als eines Tages wieder ein kleiner Junge verschwindet, kommt erneut die Vermutung hoch, dass der Täter von damals doch einen Komplizen hatte. Und auch Jake äußert, dass er am Fenster ein Flüstern vernommen hat. Ist Jake das nächste Opfer und was hat es mit dem Päckchen für besondere Sachen auf sich?

Meine Meinung:
Der halbe, tote Schmetterling auf dem Cover steht inhaltlich für das Debüt von Alex North. Dabei hat mich weniger der Hinweis "Bestseller des Jahres" sondern eher der Klappentext neugierig auf das Buch gemacht. Der Schreibstil ist flüssig, locker, unterhaltsam und in kurze Kapitel eingeteilt. Durch die verschiedenen Handlungsstränge bekommt man Einblicke in das Leben von Tom, Jake, den Ermittlungen und ein klein wenig über den Täter. Mir persönlich hätte es allerdings etwas besser gefallen, wenn man noch ein wenig mehr über diesen Täter erfahren hätte. Im Buch selbst geht es hauptsächlich um das Verhältnis Vater-Sohn zwischen Tom und Jake und die Morde von Featherbank. Durch den plötzlichen Tod seiner Mutter, die der kleine Junge zudem an der Treppe gefunden hat, schien Jake regelrecht traumatisiert zu sein. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war schon immer nicht gerade innig gewesen und so war der Verlust der Mutter für Jake noch schlimmer. Auch ein Gespräch Toms mit seinem Sohn fielen ihm unheimlich schwer. Manchmal haderte er regelrecht mit sich selbst, ob er ein guter Vater ist. Was sicher an Toms Vergangenheit liegt, von der man nach und nach mehr erfährt. Stattdessen beginnt Jake sich mit imaginären Freunden zu unterhalten und Tom machte sich Sorgen, weil er selbst nicht richtig zu Jake durchdringt. Erst nach dem Umzug scheint es besser zu werden, bis Tom einen merkwürdigen Fremden auf seinem Grundstück und vor seiner Garage entdeckt. Doch auch in Featherbank tut sich Jake schwer Freunde zu finden. Das dann Tom dort in seine unschöne Vergangenheit eintaucht und sie in den Fall um den verschwundenen Jungen verwickelt werden hatten sie erst recht nicht erwartet. Dabei blieb die Geschichte spannungsmäßig kontinuierlich hoch, so das ich gefesselt bis zum Ende war. Ich hatte am Anfang die Befürchtung, dass dieses Buch ins Mystische abdriftet, doch dies löste sich zum Glück im Laufe des Buchs plausibel auf. Die Charaktere selbst waren sehr gut ausgewählt, wurden jedoch nicht allzu sehr vertieft, was sie mitunter etwas blass erscheinen ließ. Besonders der Täter von dem man ab und zu zwar einen Einblick bekam, jedoch nur recht oberflächlich. Ich hätte da sehr gerne ein bisschen mehr von ihm erfahren. Selbst von den Hauptprotagonisten Tom und Jake erfuhr ich als Leser nur das allerwichtigste. Tom als überforderter Vater, der mit der Situation allein gelassen zu werden nicht klar kam. Jake der sich immer mehr in sein Schneckenhaus zurückzog, aus Angst er würde es dem Vater nichts recht machen. Trotz allem konnte mich dieses Buch überzeugen, gerade weil der Autor einen fesselnden Schreibstil hat und ich Potenzial in ihm sehe. Deshalb freue ich mich auf ein weiteres Buch von diesem Autor und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Wenn die Seele ständig verletzt wird

Profiling Murder – Fall 4
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"Vertrauen findest du nur bei Menschen, die mit deiner Seele umgehen, als wäre es ihre eigene." (VISUAL STATEMENTS)
Laurie und Jake habe sich in Phönix inzwischen gut eingelebt. Auch wenn der letzte Fall ...

"Vertrauen findest du nur bei Menschen, die mit deiner Seele umgehen, als wäre es ihre eigene." (VISUAL STATEMENTS)
Laurie und Jake habe sich in Phönix inzwischen gut eingelebt. Auch wenn der letzte Fall ihr noch immer Alpträume beschert, weiß sie nun das Jake ganz nah an ihrer Seite ist. Den endlich hat Jake Laurie seine Liebe gestanden, doch diese wird sofort auf eine harte Probe gestellt. Den das FBI konnte David Lester im Beisein von Samantha überwältigen und festnehmen. Leider laufen die Befragungen gar nicht gut, den die Frau streitet vehement ab Samantha Walsh zu sein, sondern sie behauptet Meghan zu heißen. Nun ist dringen Lauries Anwesenheit gefragt und sofort reist sie mit Jakes Unterstützung nach Minnesota. Sie muss Sam identifizieren und dazu bringen gegen Lester auszusagen, ansonsten muss das FBI sie wieder freilassen. Wird es Laurie gelingen Sam in ihr altes Leben zurückzuholen? Und wen kann Sam dann helfen Lester zu belasten? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt oder wird Laurie Sam wieder verlieren?

Meine Meinung:
In Teil 4 der Dranbleiber Reihe um Laurie Walsh dreht sich diesmal alles um Lauries Schwester Samantha (Sam). Nachdem Laurie schon vor geraumer Zeit ein Lebenszeichen Sams auf einem Video entdeckt hat, wurde die Suche nach ihr erneut fokussiert. Nun endlich scheint es soweit zu sein, das sie Sam wieder in ihre Arme schließen kann. Doch wird Sam die alte sein, wird Laurie sie überhaupt wiedererkennen? Was wenn sie sich in all den Jahren so verändert hat, das Laurie nicht mehr zu ihr durchdringt? Wenn ihre Psyche so vom Täter geschädigt wurde, das sie kein normales Leben mehr führen wird? Alle diese Fragen und Ängste gehen Laurie durch den Kopf, als sie erfährt, dass Sam gefunden wurde. Autorin Dania Dicken nimmt mich hier den Leser wieder in ein abgrundtiefes, traumatisches Schicksal, das ich niemanden wünschen würde. Dass diese Schicksale nicht nur fiktiv sind, sondern ebenso im realen Leben passieren erfahre wir auch in dieser Geschichte. Das Beispiel der junge Colleen Stan die von ihrem Peiniger Cameron Hooker und seiner Frau 7 Jahre in einer Holzkiste eingesperrt, misshandelt, vergewaltigt und missbraucht wurde, macht mich sprachlos. Doch auch Sams Schicksal und das, was sie erleben musste, geht mir unter die Haut. Ich frage mich, wie können Menschen so grausam sein und jemand anderem so etwas antun. Kann man 11 Jahre seines Lebens bei so einem psychopathischen Täter überleben, ohne Schaden davon zu tragen? Mit Blicke in Sams Vergangenheit wird mir klar, das dies nur geht, wenn man eine Schutzmauer für sich aufbaut. Oder man kooperiert mit dem Täter, wie man es vom Stockholm Syndrom kennt. Besonders hier spürt man wieder das ganze Können vom Psychologiestudium, das die Autorin hier zurate, zieht. Wie in bisher allen Folgen dieser Reihe bin ich erstaunt, wie man es in dieser knappen Länge schafft, alles in eine Geschichte zu packen. Geschockt bin ich vor allem durch Sams Erlebnisse und Martyrien die sie über sich ergehen lassen musste. Sam fällt hier besonders durch ihre ruhige, distanzierte, lethargische Art auf, bei der man schnell das Gefühl hatte, das der Täter sie inzwischen gebrochen habe. Zum Glück hatten die Ermittler noch etwas in der Hinterhand, die letzte Hoffnung um Sams Erinnerungen zurückzuholen. Ob es ihnen gelingen wird, verrate ich natürlich hier nicht. Auch wenn dem Band, diesmal die blutige Spannung fehlt, so ist er trotz allem äußerst fesselnd und informativ und hat mich wieder mal in den Bann gezogen. Besonders gespannt bin ich, wie es in Sams Leben weitergeht. Ungeachtet dessen werde ich einen kleinen Punkt abziehen und nur 4 1/2 von 5 Sterne geben.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Wen das Trauma der Kindheit das Leben bestimmt

Dunkler Hass
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"Alles, was der Geist eines, der sehr starken Hass empfindet, diktiert, hat die Wirkung, zu schaden und zu zerstören." (Agrippa von Nettesheim)
Am Bodensee geht ein Serientäter um, er verschleppt und verstümmelt ...

"Alles, was der Geist eines, der sehr starken Hass empfindet, diktiert, hat die Wirkung, zu schaden und zu zerstören." (Agrippa von Nettesheim)
Am Bodensee geht ein Serientäter um, er verschleppt und verstümmelt junge Frauen. Dass er sie dabei nicht schmerzvoll leiden lässt, zeigt das der Täter es auf etwas anderes abgesehen hat. Die Polizei ist weitestgehend ratlos, da die Toten meist unkenntlich gemacht wurden und man sie erst identifizieren muss. Deshalb holt der leitende SOKO Ermittler Marius Bannert sich den ehemaligen Fallanalytiker Falk Hagedorn zu Hilfe. Dieser wurde vorzeitig in Pension geschickt, nachdem er bei seinem letzten Fall einen Unfall und seit dem im Rollstuhl sitzt. Hagedorn ist nicht gerade begeistert der Polizei zu helfen, doch nachdem er der Fall näher betrachtet reizt es ihn und er kooperiert mit Bannert. Als sie immer mehr durch die Opfer in die Psyche des Täters eintauchen, ahnen sie was die Motivation des Täters ist. Dann jedoch ist plötzlich Hagedorns Tochter nicht mehr erreichbar und sie ahnen schlimmes.

Meine Meinung:
Das Cover gibt einen Einblick in die Erniedrigung die hier die Opfer des Serientäters erdulden müssen. Das der Autor Matthias Bürgel im realen Leben sich gut mit Recht und Ordnung auskennt und selbst Kriminalhauptkommissar ist, bekam man in einigen Szenen zu spüren. Der Schreibstil war sehr gut, locker, unterhaltsam und spannend. Die verschiedenen Handlungssträngen lasen sich recht gut und durch die Kürze der Kapitel wurde ich regelrecht animiert weiterzulesen. Der Plot hatte mich vor allem wegen des an den Rollstuhl gefesselten Falk Hagedorn neugierig gemacht. Ich wollte sehen, wie gut diese Problematik bzw. das Handicap in dieses Buch mit einfließt. Dabei muss ich sagen, dass der Autor durch kompetente Recherchen, dies recht gut hinbekommen hatte. Zudem ging es um einen Täter der seit seiner Kindheit traumatisiert war und nun als Erwachsener seinen Hass auslebte. Gepeinigt durch den eigenen Vater und brutal geschlagen und misshandelt empfand ich einerseits Empathie für ihn. Doch das er später diesen Hass entwickelt und mordet, war für mich trotz allem unbegreiflich. Dass ich als Leser Einblick, in dessen Vergangenheit bekam, empfand ich als recht bereichernd. Dadurch hatte ich zwar recht schnell eine Vermutung wer der Täter sein könnte, trotzdem gab es dem Buch keinen Abbruch. Erst im letzten Drittel ging dann der Spannungsbogen deutlich nach oben, bis es dann zum gelungenen Showdown am Schluss endet. Charakterlich hat mir Falk Hagedorn am besten gefallen, ich spürte bei ihm deutlich seine Ecken und Kanten und so empfand ich ihn gar nicht als sehr schwierigen Menschen. Im Gegenteil seine lockere etwas flapsige Art, seine Ruhe, Kompetenz und Ausgeglichenheit empfand ich als sehr bereichernd. Zudem ließ er sich auch nichts gefallen. Dagegen wirkte sein Kollege Bannert zu anfangs eher distanziert, wortkarg und etwas unnahbar auf mich, ich wurde erst im Laufe des Buchs mit ihm warm. Trotz allem fehlte mir bei ihm ein wenig die Tiefe, ich hätte gerne noch ein bisschen mehr von ihm erfahren. Zudem empfand ich die Motivation des Täters als etwas recht knapp gehalten, deshalb der kleine Punktabzug. Doch vielleicht kommt das ja im nächsten Band? Sein Vorgesetzter Burger war mir von Beginn an unsympathisch, der cholerische Despot legte sich fast mit jedem an. Hagedorn und er waren dabei sehr speziell, wie Katz und Maus, was dem ganzen noch zusätzlich etwas Würze gab. Wie mir der Autor versicherte floss ein wenig Realität mit in dieses Buch ein, was ich als sehr gelungen empfand. So freue ich mich auf weiter Fälle mit Hagedorn und Bannert und geben diesem Buch gerne eine Empfehlung und 4 1/2 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.06.2019

Starke Impulse von einer bemerkenswerten Frau

Die Bibel. Lesen. Glauben. Leben.
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Die Bibelausgabe "Neues Leben" mit Impulsen von der Amerikanerin Joyce Meyer.
Pauline Joyce Meyer geb. 4. Juni 1943 ist eine US-amerikanische protestantische Predigerin evangelikaler Prägung sowie Autorin. ...

Die Bibelausgabe "Neues Leben" mit Impulsen von der Amerikanerin Joyce Meyer.
Pauline Joyce Meyer geb. 4. Juni 1943 ist eine US-amerikanische protestantische Predigerin evangelikaler Prägung sowie Autorin. Bekannt wurde sie einem größeren Publikum über die oft tägliche Ausstrahlung ihrer Predigten über diverse Fernsehsender in verschiedenen Ländern. Sie hält außerdem weltweit Vorträge und führt Konferenzen durch.
Das türkisfarbene, einfach gehaltene Cover gefällt mir sehr gut, es strahlt eine gewisse Wärme aus. Zudem finde ich, muss eine Bibel kein hervorhebendes Cover besitzen. Die einzelnen Seiten dieser Bibel sind recht dünn, wie bei anderen Bibeln. Zu Beginn gab es ein persönliches Wort von Joyce Meyer, bei dem sie berichtet wie wertvoll für sie die Bibel, Gottes Wort ist. Zudem erklärt sie, was in dieser Ausgabe anders ist, als in anderen Bibelausgaben. Jedes Buch der Bücher fängt mit einer "Einleitung" an darin wird der Verfasser erwähnt, Entstehungszeit, drei Kernsätze dieses Buches und Joyce erklärt im kurzen warum dieses Buch wichtig ist. Aufgefallen ist mir hier, das ich manches Mal ein wenig Probleme mit der Schrift hatte, weil die Farbgebung des Hintergrunds doch etwas zu hell oder die Schrift nicht dunkel genug war. Weiter geht es mit "Spricht ins Leben" dies sind die größeren Impulse bei denen Joyce den Abschnitt oder mehrere mit praktischen Beispielen und ihren Worten zusammenfasst. Viele dieser Impulse hat sie extra für diese Bibel geschrieben. Mich haben diese Anregungen am meisten bereichert, den sie lassen mich besonders die komplizierteren Abschnitte (wie z. B. in der Offenbarung) besser begreifen. In "Auf den Punkt gebracht" wurden vom Bibelabschnitt oft nur ein Satz, der besonders wichtig ist, auf den Punkt gebracht. Dies waren oft die kurz, prägnanten Denkanstöße, die mich durch den Tag begleitet haben, weil ich sie mir deshalb gut merken konnte. Im Neuen Testament fand ich noch die Anregung "Lesen und leben", bei der die Bibel real für mich wurde. Den hier wird explizit aufgezeigt, wie die Bibel heute noch in unser reales Leben passt. Auch biblische Grundsätze wurden hier von Joyce aufgegriffen, über die ich nachdenken konnte. "Das Wort wird zum Gebet" findet man immer am unteren Buchrand. Hier werden Sätze eines Abschnittes in Ich-Form formuliert, so das es gut als Gebet oder Gebetsanliegen verwenden werden kann. Zudem befindet sich im Anhang noch ein kurzes Themenregister und Kartenmaterial.

Meine Meinung:
Für mich war es meine erste "Neues Leben" Bibel und meine erste mit Impulsen. Besonders waren und werden es weiterhin, die Beiträge von Joyce Meyer eine wirkliche Bereicherung sein. Dadurch habe ich viele Abschnitte der Bibel, explizit 1. Mose., Matthäusevangelium und die Offenbarung neu kennengelernt. Ebenso empfand ich die einfache Sprache, die bei dieser Bibelübersetzung benutzt wurde als angenehm und viel verständiger wie ältere Übersetzungen. Von daher ist sie für das tägliche Bibellesen bestens geeignet. Der einzige Kritikpunkt für mich ist, das man die Impulse von Joyce in der Farbe ruhig noch ein wenig dunkler gestalten könnte. Ebenso wie die Zusammenfassungen "Auf den Punkt gebracht". Auch wenn das Türkis eine recht schöne Farbe ist, sie kommt im Inneren der Bibel dann doch zu wenig zur Geltung. Besonders in einem abgedunkelten Raum sah man kaum einen Unterschied und ich musste schon sehr aufpassen, dass ich das Ende erkenne, da danach sofort der Bibelabschnitt weiterging. Ebenso hätte ich mir etwas mehr Impulse von Joyce in "Die Offenbarung" gewünscht. Den gerade hier wären ihre Beiträge für jedes Kapitel sicher gut gewesen. Ansonsten ist es eine gelungene Bibel, die sicher viel Haushalte, Frauen- und Hauskreise, aber auch jeden einzelnen bereichern wird. Allerdings ist sie mit einem Gewicht von 1400 g auch nicht gerade handlich, sondern sicher mehr für den Hausgebrauch zu benutzen. Weitere Information und Impulse findet man unter (https://www.joyce-meyer.de/). Ich jedenfalls gebe dieser Bibel 4 1/2 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Wieviel Toleranz und Fairness gibt es beim Sport?

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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"Schweigen ist der sicherste Weg für den, der sich selbst nicht traut." (François VI. Duc de La Rochefoucauld)
Die neue Eissaison hat begonnen und Ivy Years musste durch den Abgang von Bridger McCaulley ...

"Schweigen ist der sicherste Weg für den, der sich selbst nicht traut." (François VI. Duc de La Rochefoucauld)
Die neue Eissaison hat begonnen und Ivy Years musste durch den Abgang von Bridger McCaulley einen neuen Spieler fürs Team suchen. Da kam, es gerade recht, dass der Eishockeyspieler John Rikker das College wechseln musste. Noch ahnt niemand, was es mit dem neuen Spieler auf sich hat, außer Graham er kennt sein Geheimnis. Denn die beiden kennen sich schon länger und habe sich nach einem Vorfall vor 5 Jahren aus den Augen verloren. Rikker ist zudem der einzige der weiß, wie es wirklich in Grahams Innerem aussieht. Dass er sich inzwischen fast jeden Abend betrinkt und auf Frauen steht, ist allerdings selbst für ihn neu. Graham hat die Ereignisse von damals erschüttert und er kann sie noch immer nicht vergessen. Außerdem weicht er Rikker aus, den ein Blick in seine Augen könnte sein Kartenhaus zum Einsturz bringen.

Meine Meinung:
Der dritte Teil der Ivy Years Reihe, wartet erneut mit einem schön blumigen Cover auf. Da ich diese Reihe von Anfang an liebgewonnen hatte, freute ich mich schon auf dieses Buch. Wieder ging es um Freundschaft, Liebe und natürlich um Eishockey das ja im College Sport Nummer eins ist. In dieser Folge drehte sich alles um Michael Graham, den ich schon kurz im letzten Teil kennengelernt hatte. Zudem ging es um das heikle Thema Homosexualität, das nach wie vor bei vielen ein Tabu ist. Der Schreibstil war wieder einmal sehr schön, locker, emotional, unterhaltsam. Als kleiner Zusatz gab es vor jedem Kapitel einen Begriff aus dem Eishockey Jargon wie z.B. was man unter Bully, Odd Man Rush, Bodycheck, Pinching, usw. versteht. Dadurch lernte selbst ich als Laie endlich einmal den Eishockeysport etwas näher kennen. Obwohl ich sagen musste, dass ich seit ich diese Reihe lese, Eishockey deutlich interessanter finde. Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Gay Romance, doch besonders wegen Sarina Bouwens emotionalen Handlungen konnte mich diese Liebesbeziehung packen. Diesmal ließ die Liebe etwas länger auf sich warten und besonders das Ende ließ mich unbefriedigt zurück. Trotzdem hatte mich diese Geschichte an vielen Stellen zu Tränen gerührt. Besonders Rikker tat mir leid, seine Lebens- und Familiengeschichte empfand ich schon sehr hart. Dass seine Familie ihn ablehnte, als mit 16 Jahren herauskam das er schwul war, empfand dich schon schlimm. Ich bin mir jedoch sicher, das diese Vorkommnisse durchaus so im realen Leben stattfinden könnten. Besonders was den Sport anbelangt ist Homosexualität nach wie vor kein Thema, was ich nach diesem Buch gut verstehen kann. Den so wie sich manche Sportler hier darstellten, hat dies wahrlich nichts mit Verständnis und Fairplay zu tun. Natürlich ist es immer schwer zu verstehen, wenn das eigene Kind so eine Neigung hat. Jedoch wäre es für mich immer noch mein Kind und ich würde es deshalb niemals verstoßen. Zum Glück hatte John eine liebenswerte, einfühlsame Großmutter bei der er dann weiter aufwachsen konnte. Besonders wirkte Rikker auf mich sehr sympathisch, selbstsicher, authentisch und mitunter sehr verletzlich, auch wenn er es oft nicht zugab. Graham dagegen war eher distanziert, manchmal sogar etwas egoistisch und neurotisch vor allem was sein Outing anbelangte. Trotzdem war er mir sympathisch, da er einfach nicht aus seiner Haut konnte. Genauso haben mir die Nebencharaktere wieder gut gefallen und besonders freute mich die Protagonisten der Vorgängerbände wieder erwähnt wurden. Lediglich der Schluss war mir ein wenig zu abrupt, ich hätte mir gewünscht das Graham sich wirklich konsequent, offen vor seinen Kameraden zu seiner Neigung bekennt und man mitbekommt wie sie reagieren. Deshalb von mir einen kleinen Punktabzug und nur 4 1/2 von 5 Sterne.