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Veröffentlicht am 05.06.2019

Schöne Geschichte für zwischendurch

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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INHALT:
Juli lebt dort, wo andere Urlaub machen: auf La Palma. Eigentlich sollte es bloß eine Auszeit vom langweiligen Bürojob sein, doch wenn es nach ihr geht, kann der Ernst des Lebens gerne warten. ...

INHALT:
Juli lebt dort, wo andere Urlaub machen: auf La Palma. Eigentlich sollte es bloß eine Auszeit vom langweiligen Bürojob sein, doch wenn es nach ihr geht, kann der Ernst des Lebens gerne warten. Dann lernt sie Quinn kennen, der das genaue Gegenteil von ihr ist - vernünftig, zielstrebig, mit beiden Beinen auf der Erde -, und die Funken fliegen. Dabei will Juli sich doch auf keinen Fall verlieben!
Doch als ein verwaister Hund ein neues Zuhause sucht, werden all ihre schönen Vorsätze auf die Probe gestellt. Und Juli erlebt, dass es nur ein bisschen Mut braucht, um die große Liebe zu finden.
MEINUNG:
Kristina Günak schreibt auch unter dem Pseudonym Kristina Valentin und Kristina Steffan. Glück ist meine Lieblingsfarbe ist mein erstes Buch von der Autorin, auf die bei der diesjährigen LitBlog Convention aufmerksam geworden bin.

In der Geschichte geht es um Juli und Quinn. Juli ist vor ihrem langweiligen Job in einer Versicherung von Hamburg nach La Palma geflohen. Dort arbeitet sie jetzt in einem Foodtruck und ist Dogsitterin. Juli ist klar, dass nicht die Lösung für die Ewigkeit sein kann, aber momentan ist sie deutlich zufriedener als vorher. Juli schlägt damit ein bisschen aus der Art in ihrer Familie, die die Erwartung an sie hat, dass etwas „Richtiges“ macht. Dieses Anspruchsdenken empfand ich als ziemlich unangenehm, aber dennoch realistisch.

Und dann gibt es da noch Quinn, den Juli auf einer Party von ihrem besten Freund Malte kennen lernt. Quinn ist Immobilienmarker auf der Insel und wirkt recht verschlossen bzw. spürt man, dass da irgendetwas ist, was ihn beschäftigt, worüber er aber nicht reden will. Im Gegensatz zu Juli scheint er einen Plan zu haben und steht mit beiden Beinen im Leben.

Ein verwaister Hund führt die beiden dann zusammen, in einem Moment, wo Juli Quinn wirklich braucht, denn auch Juli hat an vergangenen Verlusten zu klammern. Immer wieder merkt man, dass es da jemanden gab, der ihr sehr wichtig war und den sie verloren hat. Möglicherweis auch das ein Grund, warum sie nochmals ihr Leben umgekrempelt hat.

Zwischen den beiden steht ein wenig, dass Unausgesprochene, obwohl Juli ein Kommunikationstalent ist, und der Blick in die Zukunft. Es gefiel mir sehr, wie die beiden, in meinen Augen recht unterschiedlichen Menschen, zueinander finden, ganz leise, aber mit viel Gefühl. Das Setting hat mir auch ausgesprochen gut gefallen. Ich habe gleich mal geschaut, wie man von Hamburg am besten nach La Palma käme.

FAZIT:
Glück ist meine Lieblingsfarbe ist nicht nur ein Gute-Laune-Buch mit Sommer-Sonne-Strand-Feeling, sondern auch ein Buch mit ernsten Tönen und einem Paar, dass trotz eigener Schicksalsschläge zueinander findet.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Drei Mütter auf der Suche nach der Wahrheit

Die Mutter
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INHALT:
Sie treffen sich jede Woche. Sie teilen Freuden, Sorgen und Nöte. Eine Gruppe Frauen, die nur eines verbindet: Sie sind alle frischgebackene Mütter, und das schweißt zusammen. Freundschaften entstehen. ...

INHALT:
Sie treffen sich jede Woche. Sie teilen Freuden, Sorgen und Nöte. Eine Gruppe Frauen, die nur eines verbindet: Sie sind alle frischgebackene Mütter, und das schweißt zusammen. Freundschaften entstehen. Und ein Plan - einmal eine winzige Auszeit vom Babyalltag zu nehmen, abends in einer Bar. Ein harmloser Spaß. Doch daraus wird schnell bitterer Ernst. Die alleinerziehende Winnie lässt ihren kleinen Sohn Midas für den Abend bei einer Babysitterin. Als Winnie nach Hause kommt, ist ihr Kind spurlos verschwunden, niemand hat etwas bemerkt. Es folgen Tage, in denen jede der Mütter durch die Hölle geht: Sarah will Antworten. Collette weiß zu viel. Nell hat etwas zu verbergen. Und eine Mutter hat etwas Unaussprechliches getan ...

MEINUNG:
Die Mai-Mütter treffen sich jede Woche und teilen ihre Sorgen und Nöte rund um das Thema Mutter werden bzw. sein. Viele plagen nicht nur die schlaflosen Nächte, sondern auch existenzielle Sorgen. New York ist ein sehr teures Pflaster und die Mütter können es sich teilweise nicht leisten ein Jahr, geschweige denn mehrere Monate eine Auszeit zu nehmen, um für ihr Baby da zu sein. In den USA gibt es im Gegensatz zu Deutschland nämlich keine bezahlte Elternzeit. Die Betreuung des Babys wird als für beide, berufstätige Eltern, zu Zerreisprobe. Mir gefiel sehr, dass die Autorin hiermit auch viele gesellschaftskritische Themen angesprochen hat. Obwohl ich selbst noch nicht Mutter bin, haben mich die Ängste und Sorgen doch sehr erschrocken und habe mir bewusst gemacht, wie gut wir es hier haben in Deutschland.

In dem ganzen Trubel möchten die Mütter gerne mal eine Auszeit nehmen und beschließen einen Abend ohne die Babys in einer Bar zu genießen. Für die alleinerziehende Winnie ist das eigentlich praktisch unmöglich, aber Nell bietet ihr ihre Babysitterin an. In deren Obhut verschwindet der kleine Midas von Winnie und es bricht die Hölle aus. Der feste Kern der Mütter bilden Nell, Colette, und Francie und ein Vater namens Token. Es gibt auch andere Mütter, die am Rand erwähnt werden und mir viel es unheimlich schwer die Mütter, ihre Babys, Männer und Jobs auseinander zu halten. Die Autorin springt immer wieder zwischen den drei Frauen hin und her. Dadurch lernt man sie und ihre Nöte noch besser kennen, aber es wirkt auch sehr lange alles sehr verworren. Alle haben so ihre Geheimnisse, aber alle wollen rausfinden, wo der kleine Midas ist, denn sie sind ja selbst Mütter und sie fangen an eigene Recherchen anzustellen.

Ich hatte manchmal so meine Schwierigkeiten den ganzen Zusammenhängen zu folgen, was vielleicht auch am Schreib- und Erzählstil lag, der erste sehr viel Schleifen zieht, bis er sich dem Wesentlichen nähert. Winnie spielt in der Geschichte kaum eine Rolle und man weiß auch lange nicht wo sie steckt. Das fand ich seltsam und natürlich auch verdächtigt, denn es gibt auch noch eine Ich-Erzählerin, dessen Identität natürlich erst zum Schluss offenbart wird.
Erschreckend ist auch, dass die ganze Geschichte langsam an die Öffentlichkeit durchsickert und man die Frauen auch an den Pranger stellt, weil sie einfach so etwas trinken waren. Auch hier wieder eine unfassbare Verurteilung einer Gesellschaft, die nicht mal bezahlte Elternzeit hat.

FAZIT:
Die Mutter hat mich ein wenig an die Bücher von Liane Moriarty erinnert: Die Wucht der Geschichte entwickelt sich erst nach und nach und überrollt den Leser dann förmlich. Mir gefiel auch die Verarbeitung der gesellschaftlichen Kritik am System für junge Eltern in den USA.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Zwei Cousinen auf ihrem Weg

Als der Himmel fiel
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Kindler Verlag | Gebundene Ausgabe | 368 Seiten | 20,00 € |Amazon und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Die Cousinen Ophelia und Franka wachsen zusammen am Rhein auf, seit ihrer Kindheit sind sie beste Freundinnen. ...

Kindler Verlag | Gebundene Ausgabe | 368 Seiten | 20,00 € |Amazon und im örtlichen Buchhandel
INHALT:
Die Cousinen Ophelia und Franka wachsen zusammen am Rhein auf, seit ihrer Kindheit sind sie beste Freundinnen. Bei aller geteilten Freude verbindet sie ein dunkles Geheimnis, das Franka nur Ophelia anvertraut hat und keinem anderen Menschen auf der Welt.
Nach der Schule erhält Ophelia die Chance, in Yale Violine zu studieren. Franka hingegen hangelt sich von Praktikum zu Praktikum, von Affäre zu Affäre. Immer wieder braucht sie Ophelias Trost. Als sie einen Job in einer New Yorker Galerie findet, ist sie froh, endlich wieder in ihrer Nähe zu sein.

In New York überschlagen sich die Ereignisse. Ophelia hat einen schweren Unfall. Zur gleichen Zeit fliegen Attentäter gekaperte Flugzeuge ins World Trade Center. Und zwischen den rauchenden Türmen häufen sich die Anzeichen dafür, dass Ophelia Frankas Geheimnis verraten hat...

MEINUNG:
Als der Himmel fiel ist mein erster Roman von Julie von Kessel gewesen. Ich war besonders neugierig darauf, weil es hier einen Bezug zu den Ereignissen von 9/11 gibt.

Franka und Ophelia sind Cousinen und seit ihrer Kindheit unzertrennlich. So folgt Franka Ophelia auf die andere Seite des Atlantiks als Ophelia das Angebot bekommt in Yale von einem sehr bekannten Musiker in Violine unterrichtet zu werden. Die beiden Cousinen sind sehr unterschiedlich: Franka, die Wilde, die nichts wirklich durchhält, extrovertiert und sehr sprunghaft ist und Ophelia, die eher introvertiert und sehr zielstrebig ist und mit viel Ernst an ihrer Karriere als Violinistin arbeitet. Trotzdem verbindet die beiden sehr viel und sie verstehen sich auf einer Ebene, auf der es nur sie beide gibt.

In Neuengland suchen nur beide ihr Glück. Franke geht Ophelia eher nach und bei Ophelia spürt, dass sie sich eigentlich eher endlich mal von Franka abnabeln möchte, denn gefühlt geht es immer nur nach Frankas Willen. Ophelia wirkt nicht vollends untergraben, aber sie ist sich dessen bewusst und auch nicht so recht glücklich über dieses Ungleichgewicht. Ophelias Glück ist es, dass New York und New Haven ein paar Zugstunden trennt, so dass sich beide erst einmal ein eigenes neues Leben aufbauen können. Über allem schwebt ein Geheimnis von Franka, welches Ophelia kennt, aber nicht der Rest der Familie. Ich muss sagen, dass mich das Geheimnis diesmal nicht sonderlich interessiert hat und eigentlich auch erstmal keinen großen Stellenwert hat. Am Ende ist natürlich klar, dass Franka davon vielleicht genau so ist, wie sie ist, aber die Handlung hätte für mich auch ohne dieses Geheimnis funktioniert.

In der Geschichte passieren zwei große prägende Ereignisse. Für Ophelia ist es ein schwerer Unfall, der sie fast das Leben gekostet hat und für Franka ist 9/11, dass sie hautnah miterlebt. Beide Frauen machen durch diese beiden einschneidenden Erlebnisse eine enorme Entwicklung durch, auch ein stückweit durch die Traumatisierung, was vor allem für Franka gilt. Franka, die mir manchmal fast ein wenig zu viel des Guten war und die ihren Platz im Leben noch nicht so richtig gefunden hat, sieht die Welt plötzlich anders und wird reifer, ja auch nachdenklicher. Züge, die eigentlich eher Ophelia innehat.

Die Beziehung zwischen Ophelia und Franka läuft auch nicht ganz konfliktfrei ab und man entzweit sich, was zu erwarten war. Ich finde diese Entwicklung zu beobachten eigentlich das wirkliche Schöne an diesem doch sonst recht ruhigen Roman. Das Geheimnis hätte es nach meinem Empfinden gar nicht geben müssen.

FAZIT:
Als der Himmel fiel ist für mich die Geschichte zweier Cousinen auf dem Weg zu sich selbst zu finden und dabei diesen Weg gemeinsam zu gehen, auch wenn das nicht immer reibungslos läuft. Manchmal wirkte die Geschichte nicht ganz rund, aber ich habe sie sehr gerne gelesen und mochte auch den Schreibstil der Autorin sehr.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Toxische Beziehungen

Too Late
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INHALT:
Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. ...

INHALT:
Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa wiederum ist Sloan das Beste, das ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, seine allergrößte Leidenschaft, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält.
Doch dann taucht der Undercover Cop Carter auf …

MEINUNG:
Seit nun schon ein paar Jahren bin Colleen Hoover Fan und lese wirklich jedes Buch der Autorin. Too Late hatte ich schon länger als amerikanische Ausgabe gesehen und hatte mir schon gedacht, dass uns hier etwas völlig anderes erwartet und genau dem war auch so.

Die Geschichte beginnt gleich ziemlich zügig und dem Leser ist sofort klar, in was für Verhältnissen die junge Sloan lebt. Sloan ist zusammen mit Asa, der neben dem Studium ein Drogenimperium hat und zu physischer und psychischer Gewalt neigt. Das weiß auch Sloan und bezeichnet sich daher auch als seine Gefangene, denn Sloan kann ihn nicht verlassen, weil sie dann mittelos wäre, aber vor allem hängt da auch die finanzielle Unterstützung für ihren behinderten Bruder mit dran. Sloan verkauft also ihre Seele und ein Stück weit auch ihren Körper an Asa, denn Asa nimmt sich was er möchte. Er ist absolut obsessiv, was Sloan angeht, denn er ist für sie der erste und einzige Mann, mit dem sie bisher intim war. Genau darin liegt auch Asas größte Schwäche.

Die Beziehung zwischen Asa und Sloan ist absolut toxisch. Sloan hat damit in gewisser Weise arrangiert. Sie ist eine perfekte Lügnerin geworden und kennt Asa ausufernde Stimmungsschwankungen sehr gut. Natürlich wünscht man sich als Leser, dass sie die Beine in die Hand nehmen möge und fliehen solle, aber so einfach ist es eben nicht und Asa darf nicht unterschätzen. Er würde sie überall finden. Ich empfand Sloan trotz allem als sehr stark und trotzdem auch selbstbewusst. In einem gewissen Rahmen kann sie das auch gegenüber Asa sein. Seine Liebe zu ihr ist genauso verhängnis- wie machtvoll.

Und dann gibt es da noch Carter, der als verdeckter Ermittler gegen Asa ermittelt und dafür in das College von Sloan und Asa als Student eingeschmuggelt wird. Natürlich entwickelt sich zwischen Sloan, die seine wahre Identität nicht kennt und ihm mehr als gut für die beiden ist mit einem Menschen wie Asa im Hintergrund. Die Zuneigung zueinander birgt ein enormes Gefahrenpotential, wenn Asa davon Wind bekommen würde. Beim Lesen hat man die ganze Zeit die schlimmsten Befürchtungen und das zurecht. Die Autorin ist hier nicht zimperlich und lässt ihre Protagonisten sehr leiden. Ich weiß, dass die Story so funktioniert mit Carter als Sloans sprichwörtlichen Retter, aber mir war diese Liebesgeschichte etwas zu flach. Carter hat keine Ecken und Kanten, sondern ist völlig selbstlos und Sloan ist das einzige, was für ihn zählt. Selbst seine Mission/ Job gerät durch die Anziehung zu ihr in Gefahr. Mir gefiel allerdings gut, dass die Geschichte vom Crime-Faktor her sehr realistisch war. Könnte mir gut vorstellen, dass es so etwas auch in der Realität gibt.

Der Aufbau des Buches ist recht ungewöhnlich. Nach dem Ende gibt es nochmals einen Prolog zum Prolog und die Geschichte geht weiter. Colleen Hoover hat hier alle Regel des Romanaufbaus in den Wind geschlagen. Vermutlich entstand es dadurch, dass sie das Buch kapitelweise veröffentlicht hat und die Leser nach dem ersten Ende noch mehr wollten. Es liest sich ein bisschen wie zwei Bände einer Geschichte. Schön, dass sich der Verlag hier entschieden nicht zwei Bücher daraus zu machen.

FAZIT:
Too Late ist nicht der etwas andere Colleen Hoover Roman. Natürlich spielt Liebe und Tragik wieder eine große Rolle, aber diese Geschichte ist deutlich dunkler und enthält explizite Gewalt- und Sexszenen, die definitiv erst am 18 Jahren zu lesen sind. Mich hat der Roman definitiv gefesselt und nicht wieder losgelassen. Das lag vor allem an der toxischen Beziehung zwischen Asa und Sloan.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Vielversprechender Auftakt

Die Verlobten des Winters
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INHALT:
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch ...

INHALT:
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen

MEINUNG:
Die Verlobten des Winters ist der Auftakt einer neuen Jugenfantasyreihe, die meines Wissens nach aus vier Bänden bestehen soll, zumindest sind diese vom Verlag angekündigt. Ich bin so ein bisschen auf das Buch aufmerksam geworden, weil es mit Harry Potter verglichen worden ist. Nun wissen wir alle, dass Harry Potter nicht nachzuschreiben ist, aber das Harry-Potter-Feeling kommt doch in einigen Geschichten auf.
Die Welt in Die Spiegelreisende ist in sogenannte Archen aufgeteilt. Ophelia stammt von der Arche Anima und wird daher auch als Animistin bezeichnet. Jeder Arche wohnt auch ein Familiengeist inne, von dem alle Bewohner der Arche abstammen, sprich alle sind miteinander verwandt und sind eine große Familie. Ophelia ist sehr introvertiert und lebt ein Stück weit in ihrer eigenen Welt, zu der kaum jemand Zutritt hat. Nun soll Ophelia endlich verheiratet werden und zwar nicht mit einem Animisten, sondern mit Thorn, einem Adligen der Arche des Pols im hohen Norden. Ophelia hat keine Wahl und muss mit Thorn an den eisigen Pol reisen, um ihn dort zu heiraten.

Die Welt der Archen ist sehr mystisch und magisch. Man braucht ein bisschen Zeit, um sich da zu orientieren. Vieles bleibt aber auch noch verborgen. Genauso wie Ophelia haben auch die Bewohner des Pols bestimmte magische Fähigkeiten. Durch eine Heirat können solche Eigenschaften auf den jeweils anderen übertragen werden. Als Ophelia am Pol ankommt landet sie in einem Meer aus Intrigen und dunklen Machenschaften. Niemand ist ihr so richtig wohlgesonnen und es schwer jemanden wirklich zu vertrauen. Dazu kommt die eisige Kälte, die sie nicht gewohnt ist. Thorn hat nicht wirklich viel Zeit für sie und so wird Ophelia bei Thorns Tante „geparkt“. Die Beziehungen untereinander sind zum Teil sehr komplex und nicht immer ganz durchschaubar. Doch zwischen Thorn und Ophelia entwickelt sich, wenn sie sich denn mal sehen, eine Art vertrauensvolle, Respektbeziehung, denn Thorn scheint nicht sehr viele Verbündete zu haben.

Dafür, dass Ophelia recht grausam in diese Welt gestoßen wird, meistert sie die vielen Fallstricke recht gut, vor allem als sie diese erkennt. Auch ihr ist man nicht so richtig wohlgesonnen und natürlich stellt sie ihr immer wieder brennend die Frage, warum ausgerechnet sie ausgewählt worden ist, Thorn zu heiraten. In diesem Band wird dazu ein bisschen an der Oberfläche gekratzt, aber viel mehr werden wir wohl erst im zweiten Band erfahren, der 27. Juli 2019 erscheinen wird.

FAZIT:
Die Verlobten des Winters ist ein sehr vielversprechender Auftakt einer neuen Jugendfantasyreihe, die ich als sehr innovativ und voller neuer Ideen empfand. Ophelia ist eine Anti-Heldin, die ich bereits von der ersten Seite an mochte, vor allem, weil viel mehr in ihr steckt als auf den ersten Blick zu erahnen ist. Die Geschichte ist voller Intrige, Fallstricke und bei niemanden kann man sich so richtig sicher sein, die ihr Potential vermutlich aber erst vollends in Band 2 entfalten wird. Freue mich sehr auf Band 2!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.