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Veröffentlicht am 04.07.2019

Eine weitere gelungene Fortsetzung der „Zons-Reihe“

Knochenschrei: Thriller
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Gegenwart: Yasmin braucht mehr Platz, also reißt sie eine Mauer in ihrem Keller ein. Doch dahinter erwartet sie das nackte Grauen. Kommissar Oliver Bergmann untersucht den Fund, der sich als fünfhundert ...

Gegenwart: Yasmin braucht mehr Platz, also reißt sie eine Mauer in ihrem Keller ein. Doch dahinter erwartet sie das nackte Grauen. Kommissar Oliver Bergmann untersucht den Fund, der sich als fünfhundert Jahre altes Skelett einer Nonne entpuppt. Während der Fall für seinen Partner Klaus erledigt ist, folgt Oliver einer Spur aus frischem Mörtel. Tatsächlich entdeckt er hinter einer anderen Wand die Leiche einer jungen Frau. Ihr Mörder hat sie lebendig eingemauert und qualvoll sterben lassen. Aber damit ist der Albtraum nicht zu Ende. In ihrem Unterleib steckt eine codierte Nachricht, die keinen Zweifel lässt: Er wird weiter töten.
Zons 1497: Die junge Nonne Brunhilde verschwindet spurlos in der Nacht. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg glaubt zunächst, dass sie vor dem harten Klosterleben davongelaufen ist. Doch dann wird eine Ordensschwester tot aufgefunden. Wie sich herausstellt, wurde sie entführt und tief in die düsteren Gewölbe unter dem Kloster verschleppt. Die Nonnen sind verstört und befürchten, dass der Teufel sie heimsucht, denn eine nach der anderen wird aus ihrer Mitte gerissen. Bastian jagt verzweifelt einem grausamen Serienmörder hinterher, der seine Opfer hilflos den Klauen der Dunkelheit ausliefert.

„Knochenschrei“ ist der achte Band der Zonser-Thriller-Reihe. Auch wenn nicht alle Bände für mich in Thriller, sondern mehr ein Krimi waren, ist dieser hier aber einer mit Thrill-Faktor. Schaurige Morde in Gegenwart und Vergangenheit halten den Leser auf Trab. Auch Oliver Bergmann und Bastian Mühlenberg müssen mit vollem Eifer den Täter finden und versuchen, noch eins der Opfer zu retten.
Wieder hat mich Catherine Shepherd lange an der Nase herumgeführt, so dass ich schön miträtseln konnte, wer denn nun der Täter sein könnte.
Der Schreibstil ist altbekannt und von mir sehr geschätzt. Die Autorin beherrscht die perfekte Mischung aus interessanten Beschreibungen und Fakten zur Umwelt, faszinierenden Figuren mit Hintergrund und spannenden, rätselhaften Fällen.
Die Mordfälle sind wieder unbegreiflich schaurig und dabei so genial mit dem Mittelalter verknüpft, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Oliver Bergmann und Bastian Mühlenberg sind für mich aber auch wirklich sympathische Figuren. Ebenso Wernhart, Emily, Anna und Klaus. Obwohl mir dieser das erste Mal irgendwie auf die Nerven gegangen ist, da er so pessimistisch war. Trotzdem hat dieser Umstand meiner Lesefreude keinerlei Abbruch getan.
Ich habe das Buch verschlungen und bin mehr als nur zufrieden mit dem Ausgang. Ich habe schon die Fortsetzung bestellt und freue mich bereits diebisch auf spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Der bisher rätselhafteste Fall der Reihe

Tränentod: Thriller
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Gegenwart:
Als eine junge Frau auf einer Party vor aller Augen tot zusammenbricht, beginnt ein Albtraum für ihre Mitbewohnerin Leonie. Hatte der Mörder es vielleicht von Anfang an auf sie abgesehen? Kommissar ...

Gegenwart:
Als eine junge Frau auf einer Party vor aller Augen tot zusammenbricht, beginnt ein Albtraum für ihre Mitbewohnerin Leonie. Hatte der Mörder es vielleicht von Anfang an auf sie abgesehen? Kommissar Oliver Bergmann ermittelt auf Hochtouren. Nicht nur der Fall der jungen Frau, sondern auch ein seltsam inszenierter Doppelmord an zwei Liebespaaren macht ihm zu schaffen. Eine geheime Rezeptur aus dem Mittelalter führt Oliver auf die Spur des Serientäters. Doch schon verschwindet eine weitere Frau, und auch für Leonie läuft die Zeit ab.
Zons 1497:
Ein Tuchhändler und seine Verlobte werden ermordet aufgefunden. Beide sitzen am Tisch, den Blick starr aufeinander gerichtet. Selbst im Tod sehen sie sich noch in die Augen. Bastian Mühlenberg ist entsetzt. Was um alles in der Welt hat das zu bedeuten? Ein weiterer Mord führt ihn zu einem Geheimbund und der uralten Kunst der Alchemie. Doch wie hängen die Ereignisse zusammen? Ein rätselhaftes Buch lenkt ihn auf die Fährte des skrupellosen Serienmörders. Allerdings ist der längst mit seinem nächsten Opfer verschwunden.

Obwohl „Tränentod“ nicht das dickste Buch der Reihe ist, war es für mich auf jeden Fall das rätselhafteste. Ich war mir sehr lange unsicher, wer der Täter sein könnte und bin in Gegenwart und Vergangenheit erst spät und durch Zufall auf die richtige Idee gekommen.
Auch die Mordfälle an sich lösen auf jeden Fall einige Schauer aus.
Catherine Shepherd erzählt die zwei Erzählstränge wieder in ihrer gewohnten und geliebten Art und Weise. Ich habe das Buch wieder verschlungen und wollte es nicht eher aus der Hand legen, bevor ich nicht wusste, wer der Täter ist und was er für Beweggründe hat.
Dazu gefällt es mir auch wirklich gut, dass wir immer ein bisschen mehr über das Leben von Bastian Mühlenberg und Oliver Bergmann erfahren und so auch dort die Entwicklungen mitbekommen.
Dieser Band lässt sich auch unabhängig der anderen Bände lesen und ist in sich abgeschlossen aber schöner ist es, wenn man die Figuren aus den Vorgängerbänden schon kennt.
Ich freue mich wieder einmal auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 30.06.2019

Sebastian Mühlenberg und Oliver Bergmann in Hochform

Seelenblind: Thriller
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Gegenwart:
Als Michelle in einem finsteren Loch aufwacht, liegen zwei Frauen neben ihr. Wie durch ein Wunder entkommt sie der Hölle ihres Entführers. Sie ist verletzt, doch obwohl die Ärzte ihr vollständige ...

Gegenwart:
Als Michelle in einem finsteren Loch aufwacht, liegen zwei Frauen neben ihr. Wie durch ein Wunder entkommt sie der Hölle ihres Entführers. Sie ist verletzt, doch obwohl die Ärzte ihr vollständige Genesung versichern, stimmt etwas ganz und gar nicht. Kommissar Oliver Bergmann benötigt ihre Zeugenaussage, weil sie die Einzige ist, die den skrupellosen Serientäter zu Gesicht bekommen hat. Aber der treibt längst sein grausames Katz- und Mausspiel. Wird Bergmann die Verbindung zur Vergangenheit entdecken und ihn rechtzeitig stoppen können?
Zons 1497:
Eine Frau wird erdrosselt vor den Toren der Stadt aufgefunden. Die Bewohner des kleinen Städtchens Zons sind verstört, denn selten hat jemand ein derart grauenhaft zugerichtetes Opfer gesehen. Der Mörder hat der Toten bei lebendigem Leib die Augen zugenäht. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg hat keine andere Spur außer einem geheimnisvollen Zwirn. Als auf der Jagd nach dem Serienmörder auch noch sein Freund Wernhart lebensgefährlich verletzt wird, ist Bastian ganz auf sich alleine gestellt.

„Seelenblind“ von Catherine Shepherd fügt sich grandios in die Reihe ein. Wieder wechseln sich Gegenwart und Vergangenheit in gewohnt spannendem Erzählstil ab.
Auch dieser Band kann für sich alleine gelesen werden aber wer die Vorgänger kennt, der wird sich freuen, dass man wieder mehr über die geschätzten Figuren erfährt.
Das Prinzip bleibt das Gleiche. In der Gegenwart passieren Mordfälle, die sich vor 500 Jahren nahezu identisch ereignet haben. In der Gegenwart ermittelt Oliver Bergmann, in der Vergangenheit Sebastian Mühlenberg.
Beide Stränge finde ich sehr spannend. Bergmann kann auf die moderne Technologie zurückgreifen, während Mühlenberg die Ermittlungsmethoden erst entdecken muss. Beide verfolge ich jedes Mal gespannt und fiebere dem nächsten Hinweis entgegen.
„Seelenblind“ ist eine würdige Fortsetzung und reiht sich mit fesselnden Fällen und interessanten Fakten zur Vergangenheit von Zons nahtlos ein.
Ich bin von dieser Reihe und diesem Band begeistert und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Wenn die Toten ihre Geschichte erzählen

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, ist aus der Elternzeit in den Dienst zurückgekehrt. Ihr Ehemann und Kollege Tino Dühnfort betreut die kleine Tochter. Als in dem idyllischen ...

Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, ist aus der Elternzeit in den Dienst zurückgekehrt. Ihr Ehemann und Kollege Tino Dühnfort betreut die kleine Tochter. Als in dem idyllischen Dorf Altbruck zwei Leichen gefunden werden, die mehrere Jahrzehnte verscharrt gewesen waren, übernimmt Gina die Ermittlungen. Die Identität der Toten nach so langer Zeit zu klären, erscheint zunächst als unlösbare Aufgabe. Dann wird klar, dass das weibliche Opfer aus dem Baltikum stammt. War sie eine Zwangsarbeiterin? Während Gina einen Mörder sucht, der vielleicht selbst nicht mehr am Leben ist, bemerken sie und Tino nicht, dass ihnen jemand ihr privates Glück missgönnt und es zerstören will.

Dies war mein erstes Buch von Inge Löhnig und sie hat mich damit direkt als Fan gewonnen.
Löhing hat mit Gina Angelucci eine sympathische und resolute Hauptfigur geschaffen. Gina ist nicht zu stark oder zu sehr Superheld. Sie macht auf mich einen cleveren aber normalen Eindruck und z.B. zu erfahren, dass sie sich die gleichen Sorgen macht, wie die meisten arbeitenden Mütter, hat den positiven Eindruck verstärkt. Mir hat es gefallen, mit welcher Empathie Gina an den Fall herangegangen ist und dass sie nichts mehr wollte, als den Fall aufzuklären.
Ihr Partner Holger ist dabei ein netter Sidekick, der zwar nicht viel im Vordergrund steht aber trotzdem wichtig für den Fall ist.
Obwohl ich den Vorgängerband nicht kenne, hatte ich auch bezüglich der Ehe mit Tino nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Die wichtigsten Dinge wurden nebenbei noch mal wiederholt, so dass ich immer auf dem richtigen Stand war.
Der Fall ist gut recherchiert und neben vergangenen Themen, wie der Zwangsarbeit im zweiten Weltkrieg, geht es auch viel um aktuelle Themen, wie den Rechtsruck der in einigen Teilen Deutschlands passiert. Man merkt dabei deutlich, welche Stellung die Autorin bezieht, dies bindet sie jedoch so geschickt in die Story ein, dass in keiner Weise wie etwas wirklich Politisches daherkommt.
Die gesamten Ermittlungen waren für mich sehr spannend. Ich habe mitgerätselt und auf jeden weiteren Hinweis gewartet. Jedes Puzzleteil was sich hinzufügte, hat alles noch interessanter gemacht. Die Spannungskurve ist konstant hoch geblieben.
Neben dem eigentlichen Fall taucht dann auch noch eine Stalkerin auf, um die sich Gina und Tino kümmern müssen, was eine weitere Spannungsebene bedeutete. Das hat mir gefallen, denn so kam nicht dieser eingekapselte Eindruck auf, als würden die Ermittler immer nur für den einen Fall exisiteren.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich werde die anderen Bücher auf jeden Fall noch lesen.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Tolles Gesamtpaket

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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Eigentlich ist Anni glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in einem hübschen Bremer Häuschen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. ...

Eigentlich ist Anni glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in einem hübschen Bremer Häuschen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie will. Da meldet sich ihre Jugendfreundin Maria aus Norderney, und Anni beschließt spontan, eine Auszeit zu nehmen. 6 Wochen Sand und Wind, Sterne und Meer – einfach mal durchpusten lassen. Danach sieht sicher alles anders aus. Wie anders, das hätte Anni sich allerdings nicht träumen lassen.

„Sterne sieht man nur im Dunkeln“ ist wirklich ein schöner Sommerroman.
Es geht um die Hauptfigur Anni. Sie ist direkt sympathisch und wirkt eigentlich wie eine sehr selbstbewusste und fröhliche Frau. Doch man merkt, dass sie nicht richtig glücklich ist und ihre Vergangenheit auch noch etwas an ihr nagt. Mir hat gut gefallen, dass sie eine tolle Charakterentwicklung in diesem Buch durchmacht.
Alle anderen Nebenfiguren sind auf ihre Art wichtig und passen gut zur Geschichte. Irgendwie sind alle sympathisch und ich habe gerne mehr über sie erfahren.
Während Anni auf Norderney nach sich selbst sucht, erfährt man auch immer mehr über ihre Vergangenheit, ihre ehemalige Freundschaft zu Maria und ihre Beziehung zu Thies. Man hofft mit ihr und wünscht sich, dass man selbst auf Norderney sein kann.
Der Schreibstil ist locker leicht und passt super zum Genre. Die Seiten fliegen nur so dahin. Und auch wenn es ein paar Mal Stellen gab, an denen ich dachte, die Geschichte müsste jetzt zu Ende sein, ging es doch weiter und das mit viel Freude.
Die Geschichte hat genau die richtige Mischung aus Freundschaft, Lachen, Gefühlen und ein bisschen Drama. Dazu noch die tollen Beschreibungen von Norderney und Annis wunderbare Illustrationen. Diese begleiten den Leser übrigens in schwarz-weiß durchs Buch und verabschieden in am Ende noch in Farbe auf hochwertigem Papier. Eine tolle Idee.
Mir hat das Buch viel Freude bereitet. Eine schöne Sommerlektüre.