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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2019

Welchen Fisch magst Du?

Ein Fisch für Hamish
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„Hamish reimt sich auf Fisch“ denkt sich Frau Dorsch und gibt ihrem Kater diesen ausgefallenen Namen. Und da Frau Dorsch Fisch über alles liebt, bekommt auch Hamish ab sofort jeden Tag Fisch vorgesetzt. ...

„Hamish reimt sich auf Fisch“ denkt sich Frau Dorsch und gibt ihrem Kater diesen ausgefallenen Namen. Und da Frau Dorsch Fisch über alles liebt, bekommt auch Hamish ab sofort jeden Tag Fisch vorgesetzt. Wobei sich bei ihm immer neue Nebeneffekte einstellen...

Mein kleiner vierjähriger Nachbar und ich haben das Buch gemeinsam gelesen und angeschaut und hatten viel Spaß dabei.

Besonders die mit vielen kleinen Details ausgestatteten farbigen Illustrationen haben dem Kleinen sehr gut gefallen. Immer wieder hat er Neues entdeckt und die verschiedenen Gesichtszüge von Hamish, den er schon sehr bemitleidet hat, kommentiert.

Die Geschichte dazu ist witzig, absolut kindgerecht geschrieben und passt sehr gut zu den Zeichnungen. Die große Schrift finde ich sehr gut auch zum Selberlesen für kleine ABC-Schützen geeignet.

Ich denke, dass es nicht das letzte Mal war, das wir diese Geschichte gemeinsam lesen und uns darüber unterhalten werden. Sie hat genau den Geschmack des kleinen Buben getroffen.

Mir persönlich gefällt es auch sehr gut, dass der Verlag diese Bücher nach den höchsten Umweltstandarts herstellt – für eine gesunde Zukunft für unsere Kinder.

Veröffentlicht am 13.07.2019

„Wenn das Ende nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“

Bleib doch, wo ich bin
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Milena, von allen nur „Milli“ gerufen, hat ein Problem: An ihrem Praktikumsplatz bei einem Pharmaunternehmen hat sie zwei Ratten geklaut. Bestimmt wird dies für ihre Mutter ein Grund sein, sie endgültig ...

Milena, von allen nur „Milli“ gerufen, hat ein Problem: An ihrem Praktikumsplatz bei einem Pharmaunternehmen hat sie zwei Ratten geklaut. Bestimmt wird dies für ihre Mutter ein Grund sein, sie endgültig ins Internat abzuschieben. Milli sieht nur eine Chance dem zu entgehen: Ihre Tante Kaya muss ran. Die ist zwar zuerst gar nicht begeistert von Millis Vorschlag, gibt aber dann nach und stellt sich unter der Angabe Millis Mutter zu sein deren Klassenlehrer. In ihrer „Verkleidung“, vor allem mit der starken Brille von ihrer Schwester Cordula sieht sie fast nichts. Als sie ein paar Tage später auf einer Scheunenparty Lasse Fries kennenlernt, weiß sie nicht, dass dies Millis Lehrer ist, der sie natürlich sofort wiedererkannt hat. Es könnte alles so schön sein, gäbe es da nicht die vielen Missverständnisse…

Hach, eigentlich bin ich ja schon so lange aus dem „Schmetterlinge-im-Bauch“-Alter raus. Aber diese Lektüre hat mir richtig viel Spaß gemacht.

Lisa Keil versteht es, ihre Protagonisten so menschlich zu zeichnen, mit Ecken und Kanten, mit einer Herzlichkeit, die mir das Herz aufgehen lässt. Kaya Mahler habe ich von der ersten Zeile an ins Herz geschlossen. Ich mag die junge Frau, die ihr Pony Achterbahn und ihren wichtigsten Freund Rob über alles liebt; die in ihrem Buch-Cafe aufgeht; die One-Night-Stands nicht abgeneigt ist und einfach das Leben liebt und genießt. Bis zu dem Zeitpunkt als sie Lasse kennenlernt. Ab da ist nichts mehr wie vorher.

Und Lasse Fries? Der ist nach einer hässlichen Trennung bei der sein Vertrauen sträflich missbraucht wurde aus der Stadt aufs Land geflohen. Und nun, nachdem er Kaya kennengelernt hat – will er bleiben? Oder doch zurück in die Stadt? Will er sich auf die quirlige Kaya einlassen?

Ich habe es genossen, bei dem Auf und Ab des Kennenlernens und dem Beginn ihrer Beziehung dabei sein zu dürfen. Lisa Keil stellt die beiden jungen Menschen so liebevoll dar. Sie lässt mich abwechselnd die Gedanken von Kaya und Lasse lesen. So bin ich immer genauestens informiert, was gerade in den Beiden vor sich geht.

Der lockere leichte Schreibstil hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Die Spannung, die durch das Auf und Ab der Liebesgeschichte entsteht, bleibt bis kurz vor Schluss erhalten. Ich bekomme einen kleinen Einblick in das Landleben von Neuberg und lerne auch Lasses Bruder in Köln kennen.

Eine abwechslungsreiche, humorvolle Liebesgeschichte über Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Wahrheit und Lügen, die mir wundervoll entspannende Lesestunden beschert hat.

Veröffentlicht am 08.07.2019

„Was man nie hatte, kann man auch nie vermissen“

Alles, was passiert ist
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Als Jugendliche reist die schwangere, gerade mal 14-jährige Marcia Daley-Ward zu ihren Eltern in den hohen Norden von England nach Chorley. Um ihren eigenen Weg zu gehen, weg von ihren Eltern, arbeitet ...

Als Jugendliche reist die schwangere, gerade mal 14-jährige Marcia Daley-Ward zu ihren Eltern in den hohen Norden von England nach Chorley. Um ihren eigenen Weg zu gehen, weg von ihren Eltern, arbeitet sie als Krankenschwester in zwei Schichten, bald nicht mehr fähig, ihre beiden Kinder, die der ersten Schwangerschaft gefolgt sind, zu betreuen. So werden Yrsa und ihr kleiner Bruder Roo zu den streng gläubigen Großeltern abgeschoben und führen hier ein Leben, das durch Verbote geprägt ist. Kino, Partys, Schmuck, Halloween, Kaffee und Fleisch werden strikt abgelehnt. Mit 17 begehrt Yrsa, der man immer wieder sagt, wie schön sie ist, auf. Sie beschließt nicht zu studieren, sondern will Modell, Schauspielerin oder Sängerin werden. Dabei gelingt es ihr aber nicht, die Kontrolle über ihr Leben zu bekommen. Alkohol, Drogen und größtenteils ältere Männer bestimmen ihr Leben. Erst nach dem Krebstod ihrer Mutter findet sie langsam zu sich selbst und nimmt ihr Leben in die Hand.

Es hat schon ein paar Seiten gedauert bis mich an den so poetischen, alles auf den Punkt bringenden, so ganz anderen Schreibstil gewöhnt hatte. Aber dann hat er mich einfach gefesselt. Oft legt sie mir zu einem Thema nur ein paar knappe Sätze vor. Mal deutet sie nur an, vieles bleibt unklar und ich muss mir selbst meine Gedanken machen.

Yrsa Daley-Ward beschreibt ihr bisheriges Leben ohne Schnörkel, beschönigt nichts, fördert bei mir Bilder ihres Lebens zutage, die für mich oft nicht leicht zu verdauen sind. Vor allem die Berichte ihrer Kindheit als schwarzes Mädchen in einer weißen Gesellschaft haben mich stark beschäftigt. In kurzen knappen Sätzen lässt sie mich teilhaben, an dem, was sie alles erlebt hat, was ihr widerfahren ist. Egal ob gut oder schlecht. Nichts wird beschönigt. Ich erlebe ihren Schmerz, aber auch ihr Glück.

Eine so ganz anders erzählte Lebensgeschichte einer jungen Frau, die trotz der widrigsten Umstände ihr Leben meistert und zu sich selbst findet.
Keine alltägliche Lektüre, aber wenn man sich auf sie einlässt absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Kubanerin zu sein heißt stolz zu sein

Nächstes Jahr in Havanna
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Havanna 1958:
Elisa Perez lebt mit ihren Eltern und ihren Schwestern Isabel, Maria und Beatriz in einer Familienvilla am Meer in Varadero bzw. in einem feudalen Stadthaus in Havanna. Beatriz´Zwillingsbruder ...

Havanna 1958:
Elisa Perez lebt mit ihren Eltern und ihren Schwestern Isabel, Maria und Beatriz in einer Familienvilla am Meer in Varadero bzw. in einem feudalen Stadthaus in Havanna. Beatriz´Zwillingsbruder Alejandro hat sich den Freiheitskämpfern um Fidel Castro angeschlossen und fast keinen Kontakt mehr zur Familie. Ihr Vater Emilio leitet ein bedeutendes Zuckerunternehmen. Bis zu dem Zeitpunkt, als die Familie beschließt, geschlossen das Land zu verlassen. Danach hat Elisa, die sich in einen Freiheitskämpfer verliebt hat, keinen Fuß mehr in ihr Heimatland gesetzt.

Miami 2017:
Marisol Ferrera, eine Enkelin von Elisa, will den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Großmutter erfüllen und ihre Asche nach Kuba zurück bringen. Bei Ana, der ehemals besten Freundin ihrer Großmutter, die immer noch direkt neben dem ehemaligen Haus der Familie Perez wohnt, fühlt sich Marisol sofort zuhause. Durch Ana erfährt sie viel über das Leben ihrer Großmutter. Als Ana ihr eine Schachtel übergibt, die sie mit Elisa kurz vor der Ausreise nach Amerika vergraben hat, ist das der Beginn, an dem sich Merisol tiefer auf die alte Familiengeschichte einlässt und beginnt, nach dem Mann zu suchen, den ihre Oma so geliebt hat. Auch ihre Wurzeln will sie endlich finden und kennenlernen. Dabei lernt auch sie einen Mann kennen, der ihr Herz im Sturm erobert.


In diesem Familienroman über die Industriellenfamilie Perez nimmt mich Chanel Cleeton mit auf die wunderschöne Karibikinsel Kuba. Abwechselnd lerne ich Land und Leute einmal an der Seite von Elisa kennen, dann wieder aus heutiger Sicht durch ihre Enkelin Marisol. Durch die eindringlichen und farbenfrohen Beschreibungen meine ich sehr bald direkt vor Ort und mittendrin zu sein. Durch Ana lerne ich, wie schwer es auch heute noch ist, in diesem scheinbaren Paradies zu leben. Versorgungsengpässe bestimmen das Leben und organisieren ist lebenswichtig. Ich erfahre auch Vieles über die politische Lage, z.B. aus der Zeit als Fidel Castro und Freiheitskämpfer Che Guevara die Batista-Regierung stürzen wollen und Folter, Gewalt und Unterdrückung an der Tagesordnung sind. Aber auch heute ist die politischen Lage noch immer angespannt.

Ich mag die Menschen, denen ich hier begegne. Allen voran Elisa und Pablo, Marisol und Luis. Die Liebesgeschichten der beiden Frauen gleichen sich sehr und bringen neben den Sorgen, die die beiden Frauen, jede in ihrer Zeit haben, den Touch Romantik in die Geschichte. Auch die anderen Charaktere sind glaubwürdig, menschlich, liebevoll und mit den verschiedensten Eigenschaften ausgestattet, gut vorstellbar gezeichnet. Ich konnte ihre Sorgen, ihren Kummer, die Trauer, Hoffnungslosigkeit, Angst und Unsicherheit gut nachempfinden. Aber auch die Hoffnung, die ich gut verstehen kann, nimmt einen großen Teil der Geschichte ein.

„Nächstes Jahr in Havanna“ spült so viele Emotionen an die Oberfläche, hat mich gefesselt und in mir den Wunsch geweckt, dieses Land, von dem ich nicht so Vieles wusste, einmal zu besuchen. Vielleicht gelingt es mir auf Elisas und Marisols Spuren zu wandeln.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Spannend und sehr familiär

MÖWEN, MEER UND TOD
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Auf der Insel Rügen häufen sich die Todesfälle von jungen, scheinbar gesunden Menschen. Es schaut nach Herzversagen aus, was die Pathologen aber nicht bestätigen. Was verband diese Menschen? Kriminalhauptkommissarin ...

Auf der Insel Rügen häufen sich die Todesfälle von jungen, scheinbar gesunden Menschen. Es schaut nach Herzversagen aus, was die Pathologen aber nicht bestätigen. Was verband diese Menschen? Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald, die nach einer „Zwangspause“ wieder ihren Dienst angetreten hat, hat mit ihrem Team nicht nur diese Toten am Hals. Am Strand wurde eine Frau gefunden, ebenfalls tot. Dass es ein Reitunfall war ist ziemlich unwahrscheinlich für eine Westernreiterin. Hat ihr ungewöhnlicher Beruf etwas mit ihrem Tod zu tun? Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter?
Aber nicht nur die vielen Toten machen Luna das Leben schwer. Auch Ingmar Wolf tritt wieder in ihr Leben...


Wow, das war wieder so ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte.

Spannung ab der ersten Seite, die auch nicht darunter leidet, dass ich sehr viel familiäres von Luna und ihren Lieben erfahre.
Luna Maiwald, starrköpfig, chaotisch, bestimmend, mit einem Faible für Hüte und bunte Gummistiefel und unkonventionellen Ermittlungsmethoden habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie verliert sich allerdings zu oft in ihrer Arbeit, vernachlässigt dadurch ihren Ehemann Fred und vor allem ihre Tochter Marcia. Und sie sollte sich endlich ihren Ängsten stellen.
Bei ihrer Arbeit wird sie von einem kompetenten Team unterstützt. Hier mag ich ihren Kollegen Schröder sehr gerne, mit dem sie sich witzige und informative Schlagabtausche liefert.

Ich finde es sehr interessant, wie ausgefeilt und gut vorstellbar mir Emma Bieling die Polizeiarbeit, die Arbeit der Pathologie und der Spusi nahe bringt. Ich kann mir alles sehr gut vorstellen, bin mittendrin und schaue jedem Einzelnen über die Schulter. Leider haben meine eigenen Ermittlungsergebnisse mich nicht zum Täter geführt. Gut gemacht, Frau Bieling.

Auch der Flair von Rügen und der kleinen Insel Hiddensee hat mich eingefangen. Macht Lust auf Inselurlaub.

Obwohl man das Buch auch ohne Kenntnis der Vorgängerbandes verstehen kann, hätte ich den ersten Band doch lesen sollen. Es macht einiges, von dem hier gesprochen wird, bestimmt noch klarer.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Sehr abwechslungsreich, voller Familiengeschichte und spannungsgeladen. Ich hoffe doch sehr, dass ich Luna und die Menschen um sie herum bald wiederlesen darf.