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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ausbaufähige Romanbiographie

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen
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Ich habe im Jahr 2020 einige Romanbiographien gelesen. Leider muss ich sagen, dass mich Kerri Mahers
„ Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ nicht überzeugen konnte. In diesem Roman wird Grace ...

Ich habe im Jahr 2020 einige Romanbiographien gelesen. Leider muss ich sagen, dass mich Kerri Mahers
„ Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ nicht überzeugen konnte. In diesem Roman wird Grace Kellys Lebensweg beschrieben. Man darf als Leser jedoch nicht auf eine tiefgründige Analyse hoffen, die Quellen der Autorin sind dünn gesät, daher sollte man die in dem fiktiven Roman getroffenen Aussagen auf keinen Fall für bare Münze nehmen. Zu Beginn der Lektüre war ich begeistert, ich mochte die nicht-lineare Erzählweise mit den Zeitsprüngen & Rückblenden sehr! Ich bin ein großer Fan der Hitchcock – Filme, besonders fasziniert bin ich von „Das Fenster zum Hof“. Die Einblicke in die Filmwelt fand ich daher interessant; Grace stammt aus gutem Hause, für eine höhere Tochter war es nach dem Zweiten Weltkrieg keine Selbstverständlichkeit, zum Theater zu gehen oder ins Filmbusiness einzusteigen. Graces wohlhabende Eltern waren von den schauspielerischen Ambitionen ihrer Tochter jedenfalls nicht begeistert, wenn man Kerri Maher Glauben schenken darf. Die Figurenzeichnung im Roman ist meines Erachtens zu „holzschnittartig“, man sollte im Hinterkopf behalten, dass die Eltern der späteren Fürstin von Monaco auch Kinder ihrer Zeit waren. Im April 1956 heiratete Grace Kelly in eine Adelsfamilie ein, sie brachte „internationales Flair in das kleine Fürstentum an der Côte d’Azur.“ Dies war mir schon vor der Lektüre bekannt, neu war mir die Tatsache, dass Graces Mutter eigentlich eine deutschstämmige Protestantin war. Ansonsten hat mir der Roman leider nicht zu neuen Erkenntnissen verholfen, meines Erachtens ist „Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ eine recht spekulative Angelegenheit. Die (zahme) Beschreibung von Intimitäten zwischen den Hauptfiguren war mir eher unangenehm, dieses Problem habe ich aber mit jeder Romanbiographie, da die „Figuren“ meist echte Menschen waren, keine fiktionalen Wesen.
Gut gefiel mir jedoch die Tatsache, dass es sich bei Kerri Mahers Werk nicht um „Hofberichterstattung“ handelt, Grace Kelly wird nicht immer als sympathische Frau dargestellt, es ist also kein reines Loblied auf eine Oscargewinnerin und spätere Stilikone. Ich fand es jedoch unglaubwürdig, dass die willensstarke Karrierefrau sozusagen als armes Hascherl porträtiert wird, das bei der Heirat mehr oder minder „ausgetrickst“ wurde & ihr Leben an der Seite eines gefühlskalten Aristokraten fristen musste.

Fazit:
Die langatmige, deskriptive Erzählung konnte mich weder überzeugen noch fesseln, auch wenn ich den Anfang vielversprechend fand. Aus dem „Stoff“ hätte die Autorin (trotz dünner Quellenlage!) mit adäquaten erzählerischen Mitteln viel mehr machen können. Daher vergebe ich für „Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ 2 von insgesamt 5 möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Band drei

Club Dead
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"Sookie Stackhouse hat nur mit einem Vampir freiwillig Umgang, und das ist ihr Geliebter Bill. Aber er ist in letzter Zeit so distanziert - und außerdem in einem anderen Staat. Sein finsterer, unattraktiver ...

"Sookie Stackhouse hat nur mit einem Vampir freiwillig Umgang, und das ist ihr Geliebter Bill. Aber er ist in letzter Zeit so distanziert - und außerdem in einem anderen Staat. Sein finsterer, unattraktiver Chef Eric hat eine Idee, wo er sein könnte. Ehe sich Sookie versieht, ist sie in Jackson, Mississippi, um sich in der Unter-Unterwelt des Club Dead umzusehen. Das ist ein gefährlicher kleiner Laden, in dem sich die elitäre Vampirgesellschaft trifft, um auszuspannen und sich einen Schluck Null Rhesus Negativ zu gönnen. Aber als Sookie Bill endlich findet - und ihn bei einem schlimmen Verrat erwischt -, ist sie nicht sicher, ob sie ihn retten...oder ein paar Pflöcke anspitzen soll."

Meine Bewertung:

-Zäh, zäh, zäh! Der 3. Teil der Reihe fängt gut an und wird dann immer flacher, die Spannung immer weniger, und es zieht sich in die Länge wie ein Kaugummi. Ausserdem dieser "Hausfrauencharme" ! Kann aber auch an der Übersetzung liegen oder am Publikationsdatum oder einfach an Harris' Schreibe.

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Veröffentlicht am 12.07.2019

Weder Fisch noch Fleisch

Die Magdalena-Verschwörung
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Die deutsche Version des hier vorliegenden Romans weicht vom Original ab, denn für die „Magdalena Verschwörung“ wurde ein zweiter Handlungsstrang hinzugefügt, um das Buch am deutschen Markt auch als Thriller ...

Die deutsche Version des hier vorliegenden Romans weicht vom Original ab, denn für die „Magdalena Verschwörung“ wurde ein zweiter Handlungsstrang hinzugefügt, um das Buch am deutschen Markt auch als Thriller verkaufen zu können. Dies war ein Fehler, denn das Ergebnis ist weder Fisch noch Fleisch.
Historischer Roman plus Thriller? Funktioniert leider nicht, denn die beiden Teile verschmelzen nicht richtig miteinander.

Zur Handlung:


„Ein besonders grausamer Mord versetzt London in Angst und Schrecken: Im Tower taucht eine kopflose Frauenleiche auf, verkleidet als die englische Königin Anne Boleyn. Gleichzeitig stößt die amerikanische Journalistin Maureen Paschal bei ihren Recherchen über Anne Boleyn auf bislang unbekannte Details aus deren Leben. War Anne Teil einer europaweiten Verschwörung? Ihre Nachforschungen bringen auch Maureen in Gefahr, denn es scheint, als sei der Killer jederzeit über ihre Entdeckungen informiert. Doch wie kommt er an diese Informationen? Was treibt ihn an? Der Mörder ist brandgefährlich, denn schon bald taucht die nächste Frauenleiche auf ...“

Die Autorin Kathleen McGowan trägt für meinen Geschmack teilweise zu dick auf. Manches war mir zu „zeitgeistig“, es gibt Bezüge zu Clinton und Trump. Vieles war mir zu plakativ.
Ich bin wirklich kein Trump Fan, aber Clintons Kandidatur scheiterte nicht an ihrem Geschlecht allein. Viele Amerikaner finden die Clinton Foundation dubios, ganz zu schweigen von der abfälligen Rede von den fly over states. Zu gewollt auch die Nennung einer deutschen Politikerin. Und die ach so böse Wissenschaft, die angeblich aus Misogynie eine Rehabilitation Boleyns, die ja tatsächlich
Königin Katharina schadete, verhindern will rolleyes.
Kann eigentlich gar nicht sein, denn die Gender Studies sitzen fest im Sattel.
Thesen, die dem Leser mit dem Holzhammer verabreicht werden, mag ich nicht unbedingt, ich mag es subtiler. Die Figurenzeichnung ist auch Geschmackssache. Die schöne Protagonistin lebt mit ihrem tollen Mann in einem Schloss.

Der historische Teil beschäftigt sich mit Anne Boleyn, zeichnet unter anderem eine Pilgerreise nach.
Leider gibt es im Roman auch Längen, ich weiß daher nicht, ob ich die anderen Teile der Reihe lesen werde, denn „Die Magdalena Verschwörung“ ist der vierte Band einer Reihe, wobei er als stand alone auch funktioniert.

Fazit:


Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen, hat mich aber zur eigenen Recherche animiert.
Daher vergebe ich für „Die Magdalena Verschwörung“ von Kathleen McGowan zwei von insgesamt fünf möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 25.11.2017

Ohne das gewisse Etwas

Sugar & Spice - Glühende Leidenschaft
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Im Roman geht es um Nadia Spiceland und ihre Freundinnen. Nadia besitzt das Café „Sugar and Spice“, ihre Eigenkreationen sind der Renner bei den Kunden.
Auch der Sexualpsychologe Kane besucht das Café. ...

Im Roman geht es um Nadia Spiceland und ihre Freundinnen. Nadia besitzt das Café „Sugar and Spice“, ihre Eigenkreationen sind der Renner bei den Kunden.
Auch der Sexualpsychologe Kane besucht das Café. Es heisst, dass der Professor nicht nur in Theorie ein Meister seines Fachs sei. Nadia, die einst tablettensüchtig war, lässt sich auf eine heisse Affäre mit dem Akademiker ein…

Leider hat mich der Roman nicht begeistert. Die Autorin nimmt sich keine Zeit, um ihre Geschichte aufzubauen, schon auf den ersten Seiten geht es in medias res.
Auch die Figurenzeichnung bleibt leider sehr oberflächlich. Zwar versucht die Autorin, den Figuren etwas Würze zu geben, etwa durch den ethnischen Hintergrund des Professors. Aber es fehlt einfach die Tiefe der Charaktere. Sie sind attraktiv, schön und begehrenswert, die Ecken und Kanten und persönlichen Dramen wirken wie Elemente, die die Geschichte glaubwürdig machen sollen, aber sie wirken doch wie Fremdkörper, etwa Nadias Suchthistorie.
Der Stil ist leider auch nicht besonders geschliffen, daher sprang der Funke beim Lesen leider nicht über. Nach einem Blick in die Leseprobe hatte ich mir vom Roman eigentlich mehr versprochen, die Erzählung konnte meine Erwartungen aber leider nicht erfüllen. Den Folgeband werde ich sicher nicht lesen, obwohl mich der Auftaktband rein optisch schon ansprach, die Umschlaggestaltung ist durchaus gelungen.
Fazit: Ein eher schwacher Erotikroman ohne das gewisse Etwas.

Veröffentlicht am 18.02.2017

Band 1 war besser!

Kalter Zorn
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Es handelt sich hier um den 2. Teil einer Reihe. Band 1, "Sibirischer Wind" las sich richtig gut und machte mich mit dem Profiler Kiran Mendelsohn vertraut. Ihm zur Seite stand Bolko Blohm und ein eigentlich ...

Es handelt sich hier um den 2. Teil einer Reihe. Band 1, "Sibirischer Wind" las sich richtig gut und machte mich mit dem Profiler Kiran Mendelsohn vertraut. Ihm zur Seite stand Bolko Blohm und ein eigentlich sympathisches Ermittlerteam. Kiran und

Bolko funktionierten nach dem Motto "der Harte und der Zarte" - Bolko der Haudegen, der kein Blatt vor den Mund nahm, Kiran der Besonnene, Kultivierte.


Umso erstaunter war ich über die plötzliche Wandlung Kirans in "Kalter Zorn" . Plötzlich sprach auch er frei Schnauze : "Denen da", "Habt ihr was finden können"...vom distinguierten Wunderkind zum lässigen Superstar , den alle toll finden. War mir too much.

Der Fall an sich war mir leider auch zu konstruiert. In Xanten wird eine amerikanische Austauschschülerin tot aufgefunden, und bald darauf gibt es auch in Amerika Morde nach dem selben Muster. Kiran muss also in die USA. wo er ein Trauma aus Ausbildungszeiten zu verarbeiten hat (wurde das in Bd . 1 eigentlich erwähnt?). Deutsch - amerikanische Zusammenarbeit! Gut gefiel mir die Beschreibung von Kulinarischem,der amerikanischen Freundlichkeit, weniger gut das rabenschwarze Bild von Tea Party und Republikanern, das Albrecht malt. In Deutschland gibt es schliesslich die NSU-Morde, Pegida und AfD, da sind für mich die Republikaner gerade das kleinere Problem, obschon man ihre Haltung kritisieren kann. Aber bitte nicht so platt wie im Buch.

Das Tatmotiv hatte ich schon zu Anfang erahnt, auf den Täter bin ich jedoch bis zum Schluss nicht gekommen. Großer Pluspunkt!

Band 1 der Reihe weckte große Leseerwartungen in mir, die in Band 2 leider nicht erfüllt wurden: keine großartige Figurenentwicklung, kaum Tiefgang. Ein Rückschritt, leider ! Dabei hat die Reihe wirklich Potential : Der Fokus liegt auf dem Kriminalfall, Ilja Albrecht langweilt den Leser wirklich nie mit seichten Liebesgeschichten oder endlosen privaten Problemen des Teams, was ein großer Pluspunkt ist.
Sprachlich war mir das Ganze leider oft zu flapsig, und die ersten zwei Drittel des Romans lasen sich für mich sehr zäh, mit mäßiger Spannung, obwohl eigentlich alles verständlich geschrieben ist. Dabei werden leider auch oft Alltagsphänomene erklärt, die an sich schon glasklar sind. Wie in meiner Rezension zu Band eins sage ich erneut: Der aufmerksame Leser denkt doch mit.

Fazit: Leider eine Enttäuschung, Albrecht kann es eigentlich besser. Ich hoffe auf einen tollen Band drei!