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Veröffentlicht am 07.12.2016

Überspitzt dargestelltes Buch über den Kleinkindalltag!

Kinder sind die Pest!
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Wenn der Kleinkindwahnsinn Einzug hält, wird es im Alltag nicht unbedingt einfacher. Man erwischt sich immer wieder bei Fluchtgedanken und Racheplänen. Hier werden absurde und ungewöhnliche Erziehungstipps ...

Wenn der Kleinkindwahnsinn Einzug hält, wird es im Alltag nicht unbedingt einfacher. Man erwischt sich immer wieder bei Fluchtgedanken und Racheplänen. Hier werden absurde und ungewöhnliche Erziehungstipps für viele Situationen mit dem Kleinkind gegeben.



Rein vom Cover würde ich beim Stöbern in der Buchhandlung auf jeden Fall zugreifen. Der Titel ist witzig und durch die Sterne und die Kritzeleien wird man schon angezogen. Auch der Klappentext verspricht ein witziges Buch mit Tipps zur Erziehung. Auch die Themengebiete wie zum Beispiel Körperpflege, Essenszeit oder Töpfchentraining bieten für Eltern interessante Themen, doch wenn man dann mal ein paar Seiten liest, ist die Sachlage eine andere.

Ich weiß überhaupt nicht, wem ich dieses Buch empfehlen könnte. Wir sind ein Haushalt, in dem keine Kleinkinder mehr wohnen und ja man findet sich immer mal wieder, kann auch mal schmunzeln. Doch zum größten Teil sind die Situationen völlig überspitzt dargestellt beziehungsweise völlig ins Lächerliche gezogen.

Als Beispiel die Zahnpflege, die mir als Zahnarzthelferin sehr wichtig ist. Auch hier findet sich wohl jeder bei der witzig dargestellten Situation „Zähne putzen“ wieder, denn jeder hat schon mal gesagt, dass das Kind den Mund weiter als einen Millimeter öffnen soll. Jedes Kind hat schon mal gejammert, das die Zahnpasta zu scharf ist und jedes Kind hat schön auf den Waschbeckenrand gespuckt, statt ins Waschbecken. Doch die vorherige Aussage, dass das Zähneputzen völlig überbewertet wird, da es ja nur die Milchzähne sind und die „Erwachsenenzähne“ ja eh noch nachkommen, gehen mir einfach vom Niveau zu weit runter. Und solche Aussagen gibt es immer mal wieder, auch bei anderen Themen. Oftmals wird auch zum Genuss von Alkohol geraten, was ich auch nicht unbedingt unterstützen kann.

Es gab aber auch sehr witzige Stellen, wie zum Beispiel die Beschreibung der unterschiedlichen Elterntypen wie die Klugscheißer-Eltern, die Glitzer-Eltern, die Konkurrenzkampf-Eltern, die Heile-Welt-Eltern oder die Eltern mit Göttergleichen-Wunderkindern. Hier hat man tatsächlich von fast allen Gruppierungen im Bekanntenkreis Beispiele gefunden und konnte echt schmunzeln.



Doch wer sollte dieses Buch lesen?



Gute Frage, als Erziehungsratgeber kann man es nicht gebrauchen, durchgehend witzig finde ich es auch nicht, so das für mich auch Eltern rausfallen, die man während der Kleinkindphase aufheitern möchte. Wer bleibt? Vielleicht Eltern die einfach ein kompaktes Buch lesen möchten, in dem Situationen des Kleinkindalltags dargestellt werden und dieses Buch nicht zu ernst nehmen. Denn dann ist dieses Buch überhaupt nichts für Einen. Man sollte über die „Hilfen“ hinweg schauen können, denn sie kommen nicht immer ernstgemeint daher. Um kurz zu flüchten und zu merken, dass es auch anderen Eltern ähnlich geht, wäre das Buch ok.



Sehr überspitzt dargestelltes Buch aus dem Kleinkindalltag, das mit nicht völlig ernstgemeinten Ratschlägen daherkommt. Wer sich darauf einlassen kann, auch mal über die ein oder andere blöde Aussage hinweg zu lesen, ist hier eingeladen ein ab und zu witziges Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 16.11.2016

Hedvig! Das erste Schuljahr

Hedvig! Das erste Schuljahr, gelesen von Heike Makatsch (2 CDs)
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Hedvig wohnt nicht am Ende der Welt, sie wohnt dahinter. Und endlich kommt sie in die erste Klasse und ist schon so aufgeregt. So begleitet man sie durch das erste Schuljahr über die unterschiedlichsten ...

Hedvig wohnt nicht am Ende der Welt, sie wohnt dahinter. Und endlich kommt sie in die erste Klasse und ist schon so aufgeregt. So begleitet man sie durch das erste Schuljahr über die unterschiedlichsten Feiertage und Abenteuer, die sie zusammen mit ihrer Familie und ihrer besten Freundin Linda erlebt.



Frida Nilsson ist in Schweden eine Erfolgsautorin. Mir war sie bisher noch kein Begriff und so war ich sehr gespannt, was uns erwartet.

Die Geschichten sind anders, vielleicht auch, weil die Erziehung in Schweden anders von statten geht, wie hier in Deutschland. Dies hat man ja schon bei Michel aus Lönneberga gemerkt und auch hier gibt es keine Übermutter, auch der Papa hat mal eine andere Meinung und Hedvig wird nicht immer verhätschelt.

Hedvig ist ein ganz normales Mädchen, das normale Ängste und immer mal Unsinn im Kopf hat. Sehr häufig fängt sie zu Weinen an, teils weil sie nach ihren „Aktionen“ doch ein schlechtes Gewissen bekommt oder auch weil sie Ärger bekommt. Hier kommt ihre Freundin Linda gerade recht. Genau wie Hedvig kommt sie authentisch rüber und ist eine gute Freundin für Hedvig. Auch ihre Eltern sind mir sympathisch, da sie mit Nachtschichten oder unterschiedlichen Meinungen wie eine ganz normale Familie daherkommen.

Man darf in diesem Jahr einiges mit Hedvig erleben, vom ersten Schultag, das Einsperren einer Schulkameradin, die man dann vergisst, Spülmittel in der Trinkflasche mit anschließender Magen-Darm-Erkrankung und den unterschiedlichsten Festen, wie Weihnachten, Geburtstag oder Ostern.
Nicht immer fand ich die Aktionen gut, denn wo man über das Schummeln eines 7 jährigen Mädchens noch schmunzelt oder eben auch, dass man mal Jemand nach der Pause im Schuppen vergessen kann, aber bei Wasser und Stromleitungen oder Pimmeln und hängenden Brüsten auf Bildern fand ich die Geschichte nicht mehr ganz so witzig.

So wechselt sich die Sympathie für Hedvig manchmal mit einer gewissen Antipathie ab, keine besonders Starke, aber lieber habe ich Hörbücher, bei denen ich es entweder vor Spannung nicht mehr aushalte oder mir vor Lachen den Bauch halte. Dies war hier nicht immer der Fall.

Das Hörbuch wird von Heike Makatsch gelesen und hier muss ich ein großes Lob aussprechen, sie versteht es, dem Ganzen Leben einzuhauchen. Man konnte sich sehr gut in die Gefühlswelt von Hedvig einfühlen und die unterschiedlichen Charaktere waren gut zu unterscheiden.



Die Geschichte ist super für Kinder, die eine Erzählung mögen, die einen durch das Jahr begleitet, bei denen man ab und an schmunzelt, aber auch keine große Spannung erwartet. Da das Hörbuch für Kinder ab 4 Jahren geeignet ist, sollte dies bis zum 7 Geburtstag die ideale Altersgruppe sein. Ob die älteren Kinder hier nicht vielleicht eine Geschichte mit mehr Spannung vorziehen würden?

Veröffentlicht am 31.10.2016

Kommt leider nicht an die Vorgänger heran!

Die Stille vor dem Tod
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Smoky Barrett wird nach Colorado zu einer Mordserie gerufen. Zusammen mit ihrem Team versucht sie die ersten Eindrücke in sich aufzunehmen. Von der Botschaft: Komm und lerne wird ein grausamer Lernprozess ...

Smoky Barrett wird nach Colorado zu einer Mordserie gerufen. Zusammen mit ihrem Team versucht sie die ersten Eindrücke in sich aufzunehmen. Von der Botschaft: Komm und lerne wird ein grausamer Lernprozess eingeleitet und sie alle werden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geführt.



Ich habe das Buch gestern geschlossen und musste es erst mal setzen lassen. Ich fand die ersten 4 Bände von Cody McFadyen klasse. Sie waren brutal aber einfach mitreißend.

Dieses Gefühl des nicht zur Seite legen Könnens, hatte ich hier leider nicht dauerhaft. Wo es im ersten Abschnitt noch eine Aneinanderreihung von Brutalitäten gab und mir doch das ein oder andere Mal die Gänsehaut über die Arme lief, war ich gerade im zweiten Abschnitt völlig enttäuscht. Der Abschluss war endlich wieder mit Ermittlertätigkeiten gespickt, doch auch nicht in der Art und Weise, wie ich es gerne gehabt hätte und das Ende hat mich maßlos enttäuscht.

Es waren Kleinigkeiten, die mich als Leser gestört haben. Wieso ist eine hochschwangere Frau noch bei solchen Ermittlungen tätig? Wieso geht sie aus dem Bad hinunter, obwohl es unten gerade lauter Schießereien gibt und so noch einige mehr?!

Wenn die Vorfälle vom ersten Abschnitt etwas auf das Buch verteilt gewesen wären, wäre es für mich interessanter gewesen. So kam es mir in diesem Teil zu gewollt und zu sehr aneinander gereiht vor.

Das Buch hat Längen, durch die ich mich durch gequält, bei denen ich auch manche Seiten nur überflogen habe und die den Lesefluss wahnsinnig stören.

Es ist zwar einerseits schön, wenn man über manche Ereignisse noch etwas erfährt, doch war es mir persönlich zu langatmig.

Als dann endlich das Team das Ermitteln begonnen hat, waren schon sehr viele Seiten des Buches verbraucht und ich habe mich des Öfteren gefragt, wie man jetzt mit diesem bisschen Rest der Seiten noch auf die Lösung kommen möchte. Dies war dann für mich auch ein K.O. Kriterium, denn ein richtig zufriedenstellendes Ende gab es nicht.

Es ist schon einige Zeit her, dass ich die vorherigen Bände gelesen habe, aber bei Die Stille vor dem Tod frage ich mich, wo Cody McFadyen steckt. Die Schreibweise ist immer noch super, wenn er in Thrillermanier die wirklich schlimmen Stellen beschreibt, doch die Aufklärung war mir zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Es gab für mich keine wirklichen Beweise, die das alles belegen.



Für mich war dies der bisher schlechteste Thriller dieser Reihe und ich hoffe darauf, dass der Autor einfach erst wieder zu seinem eigentlichen Können zurück finden muss und es beim nächsten Teil, der ja folgen muss wieder ein mitreißendes Buch mit Smoky und ihrem Team wird. Ich vergebe hier eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wenn man das Folgebuch lesen möchte, ist es wichtig dieses zu lesen, doch kommt es nicht an die anderen Bände heran.

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  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 17.09.2023

Mir fehlte die Spannung

Endlose Angst - Never Knowing
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Die adoptierte Sara lebt mit ihrem Verlobten in einem idylischen Städtchen Nanaimo. Immer wieder fragt sie sich, wer ihre Eltern sind. Als sie ihre Mutter findet, diese sie aber abweist, ergreift sie andere ...

Die adoptierte Sara lebt mit ihrem Verlobten in einem idylischen Städtchen Nanaimo. Immer wieder fragt sie sich, wer ihre Eltern sind. Als sie ihre Mutter findet, diese sie aber abweist, ergreift sie andere Schritte und erfährt, dass ihr Vater ein nicht gefasster Serienmörder ist. Wie viel von ihrem Vater steckt in ihr und wie verhält man sich, wenn der Vater von dir erfährt?

Aufpassen: Es ist eine Neuauflage!
Das Buch hat leider nicht meine Erwartungen erfüllt. Einerseits sind es Gespräche, die sie mit ihrer Therapeutin führt und ihr von den jeweiligen Geschehnissen erzählt. Zu Beginn stand die Frage nach ihrer Herkunft her und als sie ihre Mutter findet, ist diese überhaupt nicht begeistert und regelrecht panisch. Sehr schnell erfährt man als Leser, warum dies der Fall ist.
Als die Verbindung zum Campsite Serienmörder herauskommt, erhält Sara Anrufe, nicht nur von der Presse, nein auch von ihrem Vater. Doch wie geht man mit jemanden um, der regelmäßig Frauen umbringt? Was darf man sagen, was wird ihn erzürnen und zur nächsten Tat anstacheln? Doch möchte sich auch endlich wieder Ruhe in ihr Leben einkehren lassen und hilft so der Polizei, indem sie zu ihrem Vater Kontakt hält.
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, ein Balanceakt, die richtigen Worte zu finden und so alles zu einem Ende zu bringen.
Hört sich gut an, oder? Doch war mir die Umsetzung etwas zu lahm. Es gab Längen, Sara war mir nicht wirklich sympathisch und auch ihre Tochter, sowie ihr Verlobter sind mir nicht wirklich positiv aufgefallen. Die Telefongespräche zwischen ihrem Vater hätten zwar genau so ablaufen können, der kranke Serienmörder, der weiß, wie er seine Strippen ziehen muss und die unbedarfte Tochter, die immer mehr Angst vor sich selbst bekommt, da sie immer mehr Ähnlichkeiten bemerkt. Dennoch hat mir die Spannung gefehlt, denn diese kam erst zum Ende hin. Es war einiges vorauszusehen, doch konnte man ab einem gewissen Zeitpunkt wenigstens einen erhöhten Spannungsbogen bemerken.

Alles in allem war es ein nettes Buch, aber leider konnte mich die Story nicht vom Hocker reißen und plätscherte vor sich hin. Für Spannungsliebhaber nicht unbedingt die beste Wahl.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Konnte mich nicht überzeugen (Hörbuch)

Aber vielleicht wird auch alles gut
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Emilia ist fast dreißig, Single und leidet unter einer Angststörung. Schon das Einkaufen ist für sie fast nicht möglich und soziale Kontakte hat sie auch nur wenige. Als ihre Schwester vor ein Ultimatum ...

Emilia ist fast dreißig, Single und leidet unter einer Angststörung. Schon das Einkaufen ist für sie fast nicht möglich und soziale Kontakte hat sie auch nur wenige. Als ihre Schwester vor ein Ultimatum – entweder eine Therapie zu beginnen oder sie redet nie wieder mit ihr – stellt, ändert sich einiges. Denn im Wartezimmer trifft sie auf Jack, ihre Liebe von vor vier Jahren. Durch Zufall landen sie in einer Paartherapie und Emilia muss sich ihren Ängsten stellen.

Die Rezension fällt mir sehr schwer, denn ich habe mich wirklich lange durch das Hörbuch gekämpft.
Die Story hörte sich vielversprechend an und auch witzig, doch irgendwie sprang bei mir nicht der Funke über. Emilia fand ich anstrengend, was sie vielleicht durch ihre Erkrankung auch war, aber auch naiv. Ich hatte noch nie mit einem Menschen zu tun, der unter einer Angststörung leidet und vielleicht konnte ich deswegen nicht alles nachvollziehen. Wenn ich fast nicht aus dem Haus gehe, mir Einkäufe liefern lasse und am besten nicht mal dem Postboten öffne, wie stelle ich mich dann auf einmal einer Paartherapie, die ich nicht machen möchte, mit einer Person, die ich nicht mehr treffen wollte und kann dann mit dieser Person auf einmal ständig etwas unternehmen. Es erschloss sich mir nicht ganz, dass sie so schnell umschalten konnte.
Die anderen Protagonisten waren sehr unterschiedlich, schön war, dass man auch ihre Schwester näher kennenlernen konnte und ihre Lebensgeschichte mit in das Hörbuch eingeflossen ist. Auch Jack hat einen großen Teil eingenommen, doch hier hat es mir einfach zu lange gedauert, bis man mitbekommt, was zu allem geführt hat.
Für mich hatte das Hörbuch zu viele Längen und zusammen mit der Sprecherin, die mir nicht zugesagt hat, ist das Hörbuch nicht vorangegangen. Die Sprecherin hat mich leider überhaupt nicht überzeugen können. Ich empfand ihre Stimme verwaschen, nicht die ganze Zeit, aber doch so häufig, dass ich es als störend empfand. Die Interpretation der männlichen Charaktere, gerade der Älteren, gefiel mir überhaupt nicht. Ich habe mir auch andere Projekte angehört, wo ich es nicht so extrem empfunden habe. Diese Tatsache hat den Spaß am Hören deutlich geschmälert.

Die Story selbst war ok, es war schön, dass Emilia ihren Weg gefunden hat, man merkte, dass auch auf den ersten Blick perfekte Beziehungen doch nicht so perfekt sind und es gab eine Entwicklung im Laufe der Geschichte, dennoch konnte sie mich nicht packen und ich hatte nicht den Drang das Buch unbedingt lesen zu müssen. 2,5 Sterne von 5 Sternen!

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