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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2019

Spannend und düster

Die schwarze Frau
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Vermont in New England im Jahr 1950. Idlewild Hall ist eine Schule für Mädchen und junge Frauen, die in der Gesellschaft keinen Platz haben. Katie, Cecilia, Roberta und Sonia teilen sich ein Zimmer und ...

Vermont in New England im Jahr 1950. Idlewild Hall ist eine Schule für Mädchen und junge Frauen, die in der Gesellschaft keinen Platz haben. Katie, Cecilia, Roberta und Sonia teilen sich ein Zimmer und außerdem ihre Geheimnisse. Und sie alle haben etwas gemeinsam, denn ihnen allen ist der Geist der toten Mary erschienen, ein Mädchen in einem altmodischen Kleid, das angeblich auf dem Gelände der Schule vor vielen Jahren gestorben ist. Als eine von den vieren unter mysteriösen Umständen verschwindet, sind die verbliebenen Mädchen überzeugt, dass ihre Freundin ermordet wurde. Hat Mary irgendetwas damit zu tun?
Im Jahr 2014 steht Idlewild Hall lange leer und zerfällt immer mehr. Als die Journalistin Fiona davon hört, will sie unbedingt eine Story über das Anwesen schreiben. Vor zwanzig Jahren wurde dort ihre ältere Schwester ermordet und ihre Familie ist daran zerbrochen. Als bei den Renovierungsarbeiten eine weitere Mädchenleiche gefunden wird, beginnt Fiona intensiv zu recherchieren und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse der Vergangenheit, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Meine Meinung:
"Die schwarze Frau" ist ein atmosphärischer Spannungsroman, der mich von Anfang bis Ende in seinen Bann zog. Auf zwei Zeitebenen geschrieben, erzählt er zum einen die Geschichte von vier Mädchen, die im Jahr 1950 in der Idlewild Hall Schule zusammen fanden, weil sie eines gemeinsam hatten: Die Gesellschaft hat sie mehr oder weniger abgeschoben, denn zur damaligen Zeit passten sie nicht in das Allgemeinbild. Im Laufe des Buches erfährt man von jeder ihre Geschichte und die Schilderungen sind oft emotional und aus heutiger Sicht fragt man sich manchmal, was denn jetzt an dem Verhalten so schlimm war, dass das Mädchen einfach aufgegeben wurde. Aber es waren eben andere Zeiten.
In der Gegenwart wird aus Sicht der Journalistin Fiona erzählt, die vor 20 Jahren ihre Schwester verloren hat und damit auch ihre Familie, die daran zerbracht. Fiona selbst hat nie wirklich abgeschlossen mit dem Mord, auch wenn der Täter im Gefängnis sitzt. Aber hat er es auch wirklich getan? Sie hat eine Mauer um sich aufgebaut und kann menschliche Nähe nur schwer zulassen. Einzig der Polizist Jamie kann diese Mauer zum Teil durchdringen.

Durch den Geist von Mary Hand erhält das Buch einen Hauch von Mystery und einen gewissen Gruselfaktor, denn die Erscheinungen der schwarz gekleideten Gestalt sind wirklich gut geschrieben.
Überhaupt hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen und durch die teilweisen Cliffhanger am Ende eines Kapitels, wenn es nach 1950 erstmal wieder im Jahr 2014 weitergeht, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

Das Buch ist übrigens nicht zu verwechseln mit "Die Frau in Schwarz" von Susan Hill, das mit Daniel Radcliffe verfilmt wurde.

Fazit: "Die schwarze Frau" ist ein fesselnder und düsterer Pageturner, den ich auf jeden Fall weiter empfehlen kann. Wer noch Lesestoff für Oktober um Halloween sucht, liegt hier genau richtig.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Sehr informativ

Der Giersch muss weg!
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Ich fand es auf jeden Fall sehr informativ und auch interessant und kurzweilig geschrieben.
Zu Anfang gibt es viele allgemeine Tipps, zum Einkochen, Einmachen, Einfrieren, Aufbewahren usw.

Dann werden ...

Ich fand es auf jeden Fall sehr informativ und auch interessant und kurzweilig geschrieben.
Zu Anfang gibt es viele allgemeine Tipps, zum Einkochen, Einmachen, Einfrieren, Aufbewahren usw.

Dann werden von A - Z Pflanzen aus dem Garten vorgestellt, ihre Eigenschaften, wie man sie entfernen kann oder - falls man das eben nicht möchte - was man aus ihnen machen kann. Giersch z. B. ist lecker im Salat. Dost kann man für Pizza, Pasta und Pesto nehmen. Sogar das Gänseblümchen findet Verwendung.

Es gibt Fotos und auch Hinweise, wann man die Pflanzen nicht essen sollte und für wen sie nicht geeignet sind.

Am Ende findet man auch noch eine Gegenüberstellung mit den "giftigen Verwechslern". Sehr nützlich, denn wer sich nicht auskennt, kann schnell mal was verwechseln und das wäre dann vielleicht sein letztes Rezept, dass er ausprobiert hat.

Ich kann das Buch jedem Gartenbesitzer oder auch an Pflanzen- und Kräutern Interessiertem empfehlen.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Die Waringham-Saga Teil 5

Der Palast der Meere
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London 1560. Der fünfzehnjährige Isaac lebt bei seinem Onkel Philipp Durham. Als es Probleme in seiner Heimat gibt, bittet ihn sein Halbbruder Francis nach Hause nach Waringham zu kommen. Aber Isaac haut ...

London 1560. Der fünfzehnjährige Isaac lebt bei seinem Onkel Philipp Durham. Als es Probleme in seiner Heimat gibt, bittet ihn sein Halbbruder Francis nach Hause nach Waringham zu kommen. Aber Isaac haut ab und schleicht sich in Plymouth als blinder Passagier auf das Schiff des Freibeuters John Hawkins. Als er entdeckt wird, wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei, unter der Bedingung, dass in den Dienst von John Hawkins tritt, der im Auftrag der Königin in die Neue Welt segelt.
Währenddessen lebt seine Halbschwester Eleanor am Hof von Königin Elizabeth. Man nennt sie auch "das Auge der Königin", denn sie und Elizabeth wuchsen zusammen auf und kaum jemandem vertraut die Königin mehr. Allerdings fällt Eleanor als Spionin auch eine gefährlich Aufgabe zu, denn der Konflikt zwischen der protestantischen Elizabeth I. und der katholischen Königin von Schottland, Mary Stewart, spitzt sich immer mehr zu. Und dann verliebt sie sich in den geheimnisvollen König der Diebe und macht sich damit angreifbar, denn nicht alle gönnen ihr die Nähe zur Königin.

Fast 30 Jahre begleiten wir dieses Mal die nächste Generation der Waringham-Familie. In erster Linie geht es um Eleanor und Isaac, aber auch deren Geschwister Francis und Isabella. Ich musste erst noch mal überlegen, aber dann fiel mir ein, dass sie die Kinder von Nicholas of Waringham sind. Eleanor und Francis hat er nie offiziell anerkannt, sie haben den Makel des "Bastards", während Isaac und Isabella die Kinder der zweiten Frau waren. Das alleine bietet schon Konfliktpotenzial, denn Eleanor hat keine guten Erinnerungen an ihren Vater, der ihrer Meinung nach die Mitschuld daran trägt, dass damals Mary Tudor, die Tochter von Henry VIII, Königin von England wurde und so ihren religiösen Wahn ausleben konnte und unzählige Menschen protestantischen Glaubens hinrichten ließ.

Wie immer gelingt es Rebecca Gablé historische Fakten und Fiktion wunderbar miteinander zu verweben. Die komplette Handlung wird dadurch so authentisch, dass man glauben kann, dass sich alles genau so abgespielt hat und ein Isaac of Waringham zusammen mit den berüchtigten Freibeutern John Hawkins und Francis Drake gegen die Spanische Armada gekämpft hat.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lebendig, es gibt spannende, lustige und emotionale Momente. Und wie immer sind die Charaktere vielschichtig und nicht einfach nur gut oder nur böse.
Es wird klar, dass Elizabeth für die damaligen Verhältnisse eine starke Frau war, die niemals heiraten wollte, weil sie dann ihre Macht an einen König oder Prinzgemahl verloren hätte. Ob ein anderer Grund tatsächlich der ist, dass sie als Kind mitbekommen hat, wie ihr Vater Henry VIII. ihre Mutter, also seine Frau, Anne Boleyn hinrichten lassen hat und Elizabeth deshalb schwor, dass sie niemals heiraten werde....wer weiß?
Im Nachwort schreibt die Autorin, dass ihrer Meinung nach viel dafür spricht, dass Elizabeth und Robin Dudley sich zwar liebten, aber kein Verhältnis hatten. Ein großes Opfer, denn mit ihrem Verzicht stellte sie das Wohl ihres Volkes über ihr eigenes.

Abwechselnd begleiten wir Isaac auf See nach Afrika oder in die Neue Welt und Eleanor auf ihren Missionen für die Königin. So lernen wir auch die schottische Königin Mary Stewart kennen, ebenfalls eine faszinierende Persönlichkeit. Allerdings scheint es, dass ihr die Männer zum Verhängnis wurden. Wäre sie ein bisschen mehr wie ihre englische Cousine gewesen, wer weiß, vielleicht wäre für sie alles anders gekommen.

Über den Zeitraum der Jahre lernen wir dann auch schon die nächste Generation der Waringham kennen. Auf der Burg gibt es mittlerweile eine Schule und das Gestüt ist im ganzen Land berühmt und die Pferde für die gute Zucht bekannt. Wieder darüber zu lesen, war fast wie nach Hause zu kommen.

Bisher ist nicht bekannt, dass es mit den Waringham weitergehen wird. Schön wäre es.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Das Geheimnis von Dunmor Castle

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln
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Zum Inhalt:
Die Innenarchitektin Lexie Cavendish fährt im Auftrag ihres Chefs in den Norden Irlands, um das Schloss Dunmor Castle für die Renovierung vorzubereiten. Obwohl Lexie sich nicht erinnern kann, ...

Zum Inhalt:
Die Innenarchitektin Lexie Cavendish fährt im Auftrag ihres Chefs in den Norden Irlands, um das Schloss Dunmor Castle für die Renovierung vorzubereiten. Obwohl Lexie sich nicht erinnern kann, schon mal dort gewesen zu sein, kommt ihr der Ort seltsam vertraut vor. Aufgewachsen in verschiedenen Pflegefamilien in England und Amerika, hat sie keine Erinnerung an ihre ersten Lebensjahre. Allerdings hat sie immer wiederkehrende Albträume, schlafwandelt häufig und hat Panik in der Dunkelheit. In einer dieser Nächte läuft sie dem attraktiven Grayson vor sein Auto, nichts ahnend, dass es sich hierbei um den Sohn des Burgbesitzers handelt, der gar nicht begeistert davon ist, dass sein Vater Dunmor Castle verkaufen will. Hinzu kommt noch, dass Grayson beruflich der härteste Konkurrent ihres Chefs ist.

Meine Meinung:
"Das Licht im Dunkeln" ist der erste Band eines Zweiteilers und er hat mir sehr gut gefallen. Durchgehend wird die Spannung aufgebaut und der Autorin gelingt es auch immer wieder, durch Wendungen und Überraschungen in der Geschichte sowie Andeutungen in Bezug auf Lexies Vergangenheit, diese bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Anschaulich und lebendig beschrieben werden auch die Landschaft und die Burg sowie der kleine Ort Cerigh.
Es gibt neben den Hauptcharakteren auch eine bunte Mischung von Figuren, die gut in die Geschichte eingebunden sind, deren tatsächliche Rolle aber teilweise noch im Dunkeln bleibt.
Lexie war mir jedenfalls gleich sympathisch, ebenso ihre Freundin Betty. Bei Grayson bin ich noch zwiespältig, auf jeden Fall verbirgt er etwas. Gleiches gilt anscheinend auch für Aidan.

Fazit:
Ein spannender Pageturner! Das Ganze endet dann mit einem ziemlich "fiesen" Cliffhanger und nun heißt es also warten, bis es im August mit dem zweiten Teil "Der Halt im Sturm" weitergeht.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Ein guter Abschluss

Chicagoland Vampires - Ein Biss von dir
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Mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit von Merit und Ethan geschehen beunruhigende Dinge in Chicago. In Haus Cadogan greift ein anscheinend psychisch angeschlagener Vampir Merit an. Er hört Stimmen, ...

Mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit von Merit und Ethan geschehen beunruhigende Dinge in Chicago. In Haus Cadogan greift ein anscheinend psychisch angeschlagener Vampir Merit an. Er hört Stimmen, die ihn anflehen, ihm zu helfen und ihn in den Wahnsinn treiben. Und dabei bleibt es nicht, immer mehr Menschen scheinen diese Stimme zu hören. Hat es etwas mit den Ereignissen vor vier Monaten zu tun, als eine mächtige Hexenmeisterin in der Stadt die Macht an sich reißen wollte? Als dann mitten im August Chicago mit einer Eisschicht überzogen wird, müssen Merit und ihre Freunde noch einmal alles geben, um einen mächtigen Feind zu besiegen und ihre Stadt zu befreien.

Dies ist der letzte und abschließende Band der "Chicagoland Vampires"-Reihe. Und ich bin schon ein wenig traurig, denn in den vergangenen Jahren habe ich mich jedes Mal auf das Wiedersehen mit Merit, Ethan und Co. gefreut. Es war fast schon wie ein Treffen mit alten Freunden.
Aber manchmal ist es auch besser, einer Reihe einen guten Abschluss zu geben, bevor sie sich tot läuft und den Geschichten die Luft ausgeht.
Hier ist das der Autorin auf jeden Fall gelungen. Wie immer hat das Ganze den gewohnten Witz, meistens aus der Situation heraus. Dabei kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz, die durch Wendungen und Überraschungen stets bleibt. Das eine oder andere Tränchen ist auch dabei, denn wie immer gibt es auch emotionale Momente.

Insgesamt erzählt die Serie über einen Zeitraum von etwas mehr als einem Jahr, erschienen ist Teil 1 aber bereits vor 11 Jahren. Ich hatte damals große Bedenken "Frisch gebissen" zu lesen, da ich eine eher eine Teenie-Vampirschnulze befürchtet habe. Dem ist aber gar nicht so.
Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und haben sich mit der Zeit auch weiterentwickelt, was ich sehr wichtig finde. Merit ist in ihre Rolle als Vampirin und Hüterin des Hauses Cadogan hinein gewachsen und nun endlich "angekommen". Sie wurde von der Doktorandin für Englische Literatur zur unsterblichen Kriegerin. Und auch ihre Beziehung zum Meistervampir Ethan Sullivan hat sich über die Zeit geändert und gefestigt und wird hier nun zu einem schönen Abschluss gebracht. Und sicher werde ich diese Szenen vermissen, wenn Ethan wieder einmal "eine goldene Augenbraue hochzieht und sagt "Hüterin!". g