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Veröffentlicht am 15.09.2016

Krönender Abschluss einer absoluten Lieblingsreihe!

Die Luna-Chroniken 4: Wie Schnee so weiß
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Prinzessin Winter ist die Stieftochter von Levana, der bösen Königin von Luna. Sehr zum Missfallen von Levana wird Winter vom lunarischen Volk um ihre Schönheit beneidet. Daran ändern auch die Narben in ...

Prinzessin Winter ist die Stieftochter von Levana, der bösen Königin von Luna. Sehr zum Missfallen von Levana wird Winter vom lunarischen Volk um ihre Schönheit beneidet. Daran ändern auch die Narben in ihrem Gesicht nichts, zu denen Levana sie zwang. Doch ihren Zauber einzusetzen kommt für Winter schon lange nicht mehr in Frage. Als Folge beginnt sie immer wieder zu halluzinieren – ein Zustand, aus dem ihr nur Jacin befreien kann, ein Wächter der Königin, den sie von klein auf kennt und liebt. Währenddessen schmiedet die totgeglaubte Prinzessin Selene gemeinsam mit ihren Freunden Pläne, um Levana zu stürzen. Als der Druck auf die Königin steigt, will sie Winter ermorden lassen. Kann Winter sich selbst und ihre große Liebe Jacin retten? Und werden Prinzessin Selenes Pläne erfolgreich sein?

Wie lange habe ich auf dieses Buch hingefiebert! Endlich ist mit „Wie Schnee so weiß“ der vierte und letzte Band der Luna-Chroniken erschienen. Als ich im Dezember 2013 Cinder kennen lernte, hat mich die Reihe vom Fleck weg begeistern können. Mit jedem Band kamen neue, märchenhafte Charaktere dazu, die im Sturm mein Herz eroberten und die gemeinsam für eine bessere Zukunft kämpften. Nachdem es bereits im dritten Band ein kurzes Kennenlernen mit Winter gab, war ich nun gespannt, die Letzte im Bunde der Märchenfiguren kennenzulernen und gleichzeitig zu erfahren, wie es für die anderen Charaktere weitergeht.

Gleich zu Beginn des Buches lernt man die neue Protagonistin Winter ausführlicher kennen. Wieder einmal muss sie an Levanas Seite Prozesse verfolgen, deren Urteil nicht selten lautet, dass der Angeklagte sich selbst umbringen muss. Schnell verstand ich, in welch grauenhafter Welt Winter gefangen ist und wie wenige Freiräume sie selbst als Prinzessin hat. Als Levana dann Winters großer Liebe Jacin den Prozess macht, wird es gleich hochspannend: Wie wird das Urteil lauten? Winter gewann ich schnell lieb, denn auch wenn ihre ständigen Halluzinationen sie etwas eigen haben werden lassen und sie manchmal merkwürdiges Zeug plappert, beweist sie doch in entscheidenden Momenten ihren Mut und stellt sich selbst immer an zweite Stelle.

Bald erfährt man auch, wie es den anderen Charakteren ergangen ist. Alle aus den Vorgängerbänden bekannten Charaktere sind auch dieses Mal wieder dabei. Kein Wunder also, dass das Buch so dick geworden ist: Es ist aus über zehn verschiedenen Perspektiven geschrieben. Dabei gelingt es der Autorin bestens, dem Leser einen guten Überblick über die Ereignisse an den verschiedensten Schauplätzen zu geben. Auf dem Weg zu ihrem großen Ziel, Levana zu stürzen, werden die Freunde immer wieder getrennt und zusammengeführt, feiern kleine Erfolge und müssen mit Rückschlägen umgehen. Dabei konnte mich Marissa Meyer wieder einmal damit beeindrucken, wie mühelos sie die wichtigsten Elemente der adaptierten Märchen in das futuristische, dystopische Szenario integriert.

Die Geschichte entwickelte eine Sogwirkung, die mich durch die Seiten fliegen ließ. Kampf und Action wechseln sich mit ruhigeren Szenen ab, während Atmosphäre nicht an Anspannung verliert und die drängende Frage im Raum steht, wie es unter den schwierigen Bedingungen weitergehen soll. Auch wenn durch die Tatsache, dass es sich bei der Reihe noch immer um ein Märchen handelt, die grobe Richtung vorgegeben ist, bangte ich mit den Charakteren. Denn auf dem Weg zur Revolution geht die Autorin mit den Nebencharakteren nicht gerade zimperlich um. So mancher von ihnen sein Leben lassen, was aber nicht zu detailliert beschrieben wird. Im Vordergrund stehen vielmehr Mut und die Bereitschaft, für das zu kämpfen, was man liebt. Kurz vor dem Schluss wurde es mir ein bisschen zu künstlich dramatisch, doch das hat die Autorin mit einem richtig schönen Ende wieder gutmachen können. Eine absolute Lieblingsreihe!

„Wie Schnee so weiß“ ist der gelungene Abschluss der Luna-Chroniken. Was mit einer Begegnung zwischen der Mechanikerin Cinder und Prinz Kai auf dem Marktplatz von Neu-Peking anfing, endet nun in einem spektakulären Finale, in dem gleich vier Märchenfiguren um ihr Happy End und gegen die böse Königin kämpfen. Diese Reihe sollte jeder Fantasy- und Märchenfan gelesen haben!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender und temporeicher Start in eine neue Reihe

Silent Scream – Wie lange kannst du schweigen?
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Kim Stone ist DI im Black Country, liebt Motorräder und Ehrlichkeit und verabscheut politisches Feingefühl. Als die Leiche von Teresa Wytt gefunden wird, die in ihrer eigenen Badewanne ertränkt wurde, ...

Kim Stone ist DI im Black Country, liebt Motorräder und Ehrlichkeit und verabscheut politisches Feingefühl. Als die Leiche von Teresa Wytt gefunden wird, die in ihrer eigenen Badewanne ertränkt wurde, werden Kim und ihr Team mit den Ermittlungen betraut. Erste Befragungen ergeben, dass Teresa keine offensichtlichen Feinde hatte und sich in der letzten Zeit nicht ungewöhnlich verhalten hat. Nur ein einziges ihrer letzten Telefonate fällt aus der Reihe: Ihr Gesprächspartner kämpft seit Jahren um eine Grabungserlaubnis auf dem Grundstück eines ehemaligen Kinderheims. Und nun wird er vermisst...

„Silent Scream“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe rund um DI Kim Stone, welche in Großbritannien bereits große Erfolge feierte. Entsprechend neugierig war ich auf diese neue Reihe, welche im Black Country in der Nähe von Birmingham spielt. Gleich auf der ersten Seite erfährt man, dass mehrere Personen eine Leiche vergraben haben. Wer sind sie, und warum haben sie das getan? Mit dieser Frage im Kopf startete ich in die Geschichte und wurde gleich Zeugin des Mordes an Teresa Wyatt.

Schnell war ich mittendrin in den Ereignissen und begab mich an der Seite von Kim Stone auf die Suche nach Antworten. Das Tempo ist von Beginn an hoch dank kurzer Kapitel, häufiger Ortswechsel und immer neuer Ereignisse, welche zum Teil Fragen beantworten und zum Teil neue aufwerfen. Für Kim und ihr Team gibt es so gut wie keine Verschnaufpause, und ebenso erging es mir als Leserin, die sich von der fieberhaften Suche nach der Wahrheit mitreißen ließ.

Kim Stone als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Für sie ist es letztendlich entscheidend, den Fall zu lösen und den Opfern Gerechtigkeit zu verschaffen. Ihre Ecken und Kanten wurden für mich dank der Einblicke in ihre Gedanken nachvollziehbar. Auch kurze Einblicke in ihre Vergangenheit haben mich besser verstehen lassen, warum der Fall sie persönlich betroffen macht. Ihre drei Mitarbeiter lernt man erst einmal nur oberflächlich kennen. Hier freue ich mich darauf, in Folgebänden noch mehr zu erfahren.

Die Handlung rast stringent und mit einer überschaubaren Zahl an Charakteren voran. Dadurch bleibt kein allzu großer Raum für wilde Spekulationen, dennoch machen einige Verstrickungen die Lage undurchschaubar. Bald merkt man, dass Kims Ermittlungen ein Lauf gegen die Zeit sind, wodurch die Suche nach Antworten noch mal eine ganz neue Dringlichkeit erhielt. Kann Kim die Puzzlestücke zusammensetzen, bevor es zu spät ist? Viel zu schnell fand ich mich in einem spannenden Showdown wieder, erhielt zufriedenstellende Antworten auf all meine Fragen und erlebte eine letzte große Überraschung. Das Buch hat mir große Lust auf einen weiteren Fall für DI Kim Stone gemacht – zwei weitere Bände sind in Großbritannien bereits erschienen.

Mit „Silent Scream“ ist der Autorin Angela Marsons ein temporeiches Debüt gelungen. Stück für Stück zerrt die charakterstarke Ermittlerin die Wahrheit ans Licht und ich fieberte mit, ob es nicht schon zu spät sein wird, wenn alle Puzzlestücke endlich an ihren Platz fallen. Mich hat das Buch bestens unterhalten, weshalb ich diesen thrilligen Krimi sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Flugstunde der besonderen Art

Flugstunden
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Als Portia Kane ihren Mann Ken, einen erfolgreichen Pornoproduzenten, in flagranti mit einer anderen erwischt, beschließt sie, in ihre Heimat zurückzukehren. Aus ihrer luxuriösen Villa zieht sie fürs erste ...

Als Portia Kane ihren Mann Ken, einen erfolgreichen Pornoproduzenten, in flagranti mit einer anderen erwischt, beschließt sie, in ihre Heimat zurückzukehren. Aus ihrer luxuriösen Villa zieht sie fürs erste zurück ins Haus ihrer Messie-Mutter. Kurz nach ihrer Ankunft erfährt sie von Danielle, einer alten Bekannten, dass sich ihr ehemaliger Lieblingslehrer Mr. Vernon nach einem folgenschweren Zwischenfall zurückgezogen hat und nicht mehr unterrichtet. Portia fasst einen Plan: Sie wird Mr. Vernon retten. Doch wird dieser das zulassen? Und wie wird es für Portia selbst weitergehen: Wird sie sich den Traum eines eigenen Romans erfüllen können? Welche Rolle wird der sympathische Exjunkie Chuck darin spielen, der davon träumt, einen Job als Grundschullehrer zu erhalten? Eins ist klar: Portia wird sich so schnell nicht unterkriegen lassen.

Das Buch startet bizarr: Der Leser lernt Portia Kane in ihrem eigenen Schrank hockend kennen, wo sie mit einer Pistole in der Hand auf ihren Mann und seine Liebhaberin wartet. Die Pistole kommt zum Glück doch nicht zum Einsatz und Portia befindet sich nach wenigen Seiten auf dem Weg in ihre alte Heimat. Ich war neugierig, was sie dort erwarten wird. Dass sie dort ein nicht einfaches Leben zurückgelassen hat, wird schnell klar. Ihre Mutter ist eine höchst labile Person und das Leben in South Jersey wirkt im Vergleich zu ihrer Luxusvilla geradezu hinterwäldlerisch. Portias Gedanken schweifen zunehmend in die Vergangenheit, was mir dabei half zu verstehen, wie aus einem Mädchen mit dem großen Traum, Schriftstellerin zu werden, die Frau eines Pornoproduzenten wurde.

Bald lernt man auch die beiden weiteren Protagonisten des Buches kennen. Da ist zum einen Portias ehemaliger Lieblingslehrer Mr. Vernon. Aus dem ambitionierten Lehrer, der seine Schüler Papierflugzeuge basteln ließ und „Offizielles Mitglied der Menschheit“-Karten verteilte, ist nach einem Zwischenfall ein desillusionierter Einsiedler geworden, der seinen Hund Albert Camus nennt und einen Selbstmordpakt mit ihm schließt. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt Chuck Bass. Auch er war zu Schulzeiten begeistert von Mr. Vernon. Seine Worte haben ihm beim Überwinden seiner Herionsucht geholfen. Jetzt ist er seit Jahren clean und will nach einem nachgeholten Studium endlich als Grundschullehrer arbeiten.

Das Buch lebt von den drei höchst speziellen Protagonisten und ihrem ungewöhnlichen Werdegang. Der Autor beweist erneut, wie meisterhaft er besondere Charaktere zum Leben erwecken und dem Leser ihre Gedankenwelt begreiflich machen kann. Diese Geschichte ist keineswegs geradlinig, sondern sie dreht so manche Schleife und hält Stolpersteine für die Protagonisten bereit. Nacheinander wird aus der Perspektive von Portia, Mr. Vernon und Chuck erzählt. Dadurch muss man als Leser gelegentlich eine Weile auf die Antwort warten, wie es bestimmten Personen ergangen ist. Das ließ mich neugierig weiterlesen.

Trotz der Perspektivensprünge ging der rote Faden nicht verloren, und die Erlebnisse der Erzähler konnten mich begeistern. Das Buch zeigt, wie das Leben spielen kann und dass es immer wieder Höhen und Tiefen gibt. Die Protagonisten habe ich mit all ihren Ecken und Kanten schnell liebgewonnen und mit ihnen gehofft, dass sie ihre Träume verwirklichen können bzw. endlich wieder ins Leben zurückfinden. Die letzten Seiten haben mich dann noch einmal ganz besonders gerührt. Sie waren einfach perfekt und ließ alle Fäden zusammenlaufen.

„Flugstunden“ erzählt die Geschichte dreier Menschen, die bislang kein einfaches Leben geführt haben. Zwei von ihnen haben die Hoffnung dennoch nicht aufgegeben; der Dritte schon. Ob er gerettet werden kann? Matthew Quick hat mit diesem Buch erneut sein außergewöhnliches Talent für besondere Charaktere unter Beweis gestellt. Ich konnte mich ganz auf seine Geschichte einlassen und ließ mich von der gelungenen Mischung als alltäglichen Höhen und Tiefen mit ausgefallenen Zwischenfällen begeistern. Dieses Buch ist für alle Träumer und Zweifler, für alle, die die Hoffnung nicht aufgeben. Schnallt euch an und macht euch bereit für eine Flugstunde der besonderen Art!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was wird Carly in Ahrenshoop finden?

Das Meer in deinem Namen
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Carly ist bei ihrer Tante Alissa aufgewachsen, denn ihre Eltern kamen ums Leben, als sie noch klein war. Wie, darüber wird nicht geredet, denn schon früh hat Carly gelernt: Den Tod kehrt ihre Tante unter ...

Carly ist bei ihrer Tante Alissa aufgewachsen, denn ihre Eltern kamen ums Leben, als sie noch klein war. Wie, darüber wird nicht geredet, denn schon früh hat Carly gelernt: Den Tod kehrt ihre Tante unter den Teppich. Irgendetwas hat es jedoch mit dem Meer zu tun, denn das ihre Tante zum Tabu erklärt. Seit Jahren arbeitet Carly als studentische Hilfskraft für ihren Professor Thore Sjöberg. Doch sie hat ihr Astronomiestudium inzwischen abgeschlossen, weshalb ihr Vertrag nicht mehr verlängert werden kann. Thore schlägt ihr deshalb eine Übergangslösung vor: Bis sie einen Job gefunden hat, soll sie ein Haus an der Ostsee aufräumen, dass er von einer verstorbenen Verwandten geerbt hat. Carly springt über ihren Schatten und sagt zu. Was wird sie in dem verträumten Häuschen mit Reetdach finden? Und wird sie sich dem Meer stellen können, das sie seit Jahren nicht gesehen hat?

Die Protagonistin Carly war mir von Beginn an sympathisch. Sie hat ihr Studium abgeschlossen, doch der Schritt in die Berufswelt erfordert, dass sie sich deutschlandweit bewirbt. Das bedeutet aber, dass sie alles, mit dem sie sich über die Jahre arrangiert hat, hinter sich lassen muss: Ihren Professor Thore, in den sie heimlich und aussichtslos verliebt ist, ihre kleine Hausmeisterwohnung und ihren besten Freund Orje, dessen Gefühle sie wiederum nicht erwidert. Carly ist verunsichert. Deshalb konnte ich gut verstehen, dass sie Thores Vorschlag, vier Wochen ein Haus an der Ostsee aufzuräumen, trotz der Nähe zum Tabuthema Meer annimmt. Schon bald befand ich mich an Carlys Seite auf dem Weg nach Ahrenshoop wieder und war neugierig, was sie dort finden wird.

In Ahrenshoop macht Carly gleich erste nette Bekanntschaften und findet ein verträumtes Häuschen zum Aufräumen vor. Die Faszination, die das Haus auf Carly auswirkt, wurde auch für mich greifbar. Was für eine Person war die ehemalige Bewohnerin Henny? Warum liegen überall im Haus Briefe von einem gewissen Joram, die von Henny oftmals mit Kommentaren versehen wurden? Und wo sind Hennys zahlreiche Bilder, die sie in ihrem jahrelangen Wirken gemalt, aber nur selten verkauft hat? Carly beginnt, sich Gedanken zu machen und stellt einige Nachforschungen an. Gleichzeitig lernt sie weitere Bewohner von Ahrenshoop kennen und beginnt, sich einzuleben. Die Autorin hat viele liebenswerte Charaktere erschaffen, welche den Ausflug zwischen den Buchseiten zu einem tollen Erlebnis machten, bei dem ich mich wegträumen und wohlfühlen konnte.

Das Buch bleibt interessant, denn Carly erfährt immer mehr über Henny und Joram. Allmählich gelingt es ihr, die Puzzlestücke zusammenzusetzen und Hennys Geschichte zu begreifen. Durch Rückblenden, in denen Henny selbst zu Wort kommen darf, wurde für mich einiges noch verständlicher gemacht. Doch auch in der Gegenwart warten noch einige Fragen auf ihre Antwort. Bis zum Schluss werden Geheimnisse gelüftet, weshalb ich stets neugierig weiterlas.

Bei der Spurensuche macht auch Carly eine Entwicklung durch, die mir sehr gut gefallen hat. Ich freute mich mit ihr für jeden Schritt in Sachen Vergangenheitsbewältigung und Nach-Vorn-Schauen, den sie tat. In ihrer Zeit in Ahrenshoop besuchen sie auch ihre alten Freunde und ihre Familie, sodass Vergangenheit und Gegenwart aufeinander treffen und ich neugierig war, wie sich Carly im Hinblick auf ihre Zukunft entscheiden wird. Zum Ende wird es dann noch einmal emotionaler, die Ereignisse passten perfekt zur Geschichte und haben mir richtig gut gefallen. Doch es sind auch noch einige Fragen offen, weshalb ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, „Das Licht in deiner Stimme“, freue.

„Das Meer in deinem Namen“ ist eine Wohlfühl-Geschichte mit zahlreichen Geheimnissen rund um die Vergangenheit der verstorbenen Besitzerin des Hauses, das die Protagonistin Carly aufräumen soll. Gleichzeitig muss sich Carly ihrer eigenen Vergangenheit stellen und eine Entscheidung in Bezug auf ihre Zukunft treffen. Liebenswerte Charaktere, zarte Liebesgeschichten, unerwartete Entdeckungen und die toll eigefangene Atmosphäre der Ostsee runden das Buch richtig toll ab. Für mich ein rundum gelungenes Buch und damit ein echtes Lesehighlight!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Tag in Paris, der dich nicht mehr loslässt

Nur ein Tag
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Allyson hat zum Collegeabschluss von ihren Eltern eine Europarundreise geschenkt bekommen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Mel hat sie Rom, Prag, Wien und viele weitere europäische Städte im Rahmen einer ...

Allyson hat zum Collegeabschluss von ihren Eltern eine Europarundreise geschenkt bekommen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Mel hat sie Rom, Prag, Wien und viele weitere europäische Städte im Rahmen einer organisierten Tour erkundet. Der letzte Halt der Tour ist Stratford-upon-Avon, wo ein Schauspieler ihr Interesse weckt, der mit einer Gruppe unter freiem Himmel Shakespeare aufführt. Zufällig trifft sie ihn am nächsten Tag auf der Fahrt nach London wieder. Als Allyson ihm erzählt, dass sie noch nicht in Paris war, macht er ihr einen völlig verrückten Vorschlag: Statt bis zum Heimflug mit Mel in London zu bleiben soll sie mit ihm einen Tag in Paris verbringen. Allyson springt über ihren Schatten und sagt zu. Für sie beginnt ein unvergesslicher Tag, der sie verändern wird…

Die Protagonistin Allyson lernt der Leser am letzten Tag ihrer Europa-Rundreise kennen, an der sie gemeinsam mit Mel teilnimmt. Schnell merkt man, dass sie diese Zeit, so abenteuerlich sie auch war, nicht richtig genießen konnte. Die aus Filmen bekannte Atmosphäre suchte sie in diversen Großstädten vergeblich, und auf abendliche Touren mit Mel und den anderen Teilnehmern hatte sie keine Lust. Erst die Begegnung mit dem attraktiven Schauspieler und ihr anschließendes Wiedersehen im Zug rüttelt Allyson wach. Will sprüht geradezu vor Abenteuerlust und schafft es in kürzester Zeit, Allyson zu begeistern und faszinieren. Gut konnte ich verstehen, was sie dazu bewegt, nach all der Zurückhaltung endlich über ihren Schatten zu springen.

Im weiteren Verlauf konnte mich die Handlung immer stärker in ihren Bann ziehen. Allysons und Wills Tag in Paris folgt keinem klassischen Leitfaden für Touristenbesuche. Vielmehr erkunden sie die Stadt jenseits der touristischen Attraktionen, und machen viele schöne, aber auch einige unangenehme Entdeckungen. Für Allyson bedeuten diese Erlebnisse ein auf und ab der Emotionen. Gleichzeitig findet sie, wonach sie all die Wochen gesucht hat: Wie sich die eine Großstadt wie Paris wirklich anfühlt.

Während des Tages in Paris fühlt sich Allyson immer stärker zu Will hingezogen. Zwischen den beiden knistert es gewaltig und schnell merkt man, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt. Doch Will bleibt ein Buch mit sieben Siegeln. Das Buch ist gänzlich aus Allysons Perspektive geschrieben, weshalb man gemeinsam mit ihr rätselt, welche Geheimnisse Will verbirgt. Was für ein Typ ist er wirklich? Mein er es ernst oder ist die Parisreise mit Allyson für ihn nur ein weiteres seiner zahlreichen Abenteuer?

Ein solch hochemotionaler Tag kann einfach nicht ohne Konsequenzen bleiben. Deshalb beschäftigt sich die zweite Buchhälfte mit Allysons Leben nach diesem Tag. Hier möchte ich gar nicht zu viel verraten. Es bleibt emotional und ich konnte gut nachvollziehen, wie Allyson sich fühlt und was dieser Tag mit ihr gemacht hat. Viele Fragen sind offen, weshalb ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, um möglichst bald die Antworten zu erfahren. Allyson macht eine Entwicklung durch, die mir sehr gut gefallen hat und trifft Entscheidungen, in denen ich sie voll unterstützt habe. Nachdem das Buch zum Ende hin noch einmal besonders emotional-dramatisch wird, endet es in einem wirklich fiesen Cliffhanger, weshalb ich unbedingt so schnell wie möglich den zweiten Teil, „Und ein Jahr“, lesen musste.

„Nur ein Tag“ erzählt von einem aufregenden Tag in Paris, den Allyson mit dem ihr bis dato unbekannten Will verbringt. Während Allyson ein Paris abseits des touristischen Standardprogramms kennenlernt, fühlt sie sich immer stärker zu Will hingezogen. Doch die beiden wollen nur einen Tag zusammen verbringen – wie wird es danach weitergehen? Wenn ihr wissen wollt, was Allyson in Paris erlebt und wie es danach für sie weitergeht, dann dürft ihr euch dieses Buch nicht entgehen lassen!