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Veröffentlicht am 16.12.2019

Solider Begleiter für die erste eigene Wohnung

Studiküche
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Gedacht sind die Rezepte nach einem kurzen Überblick wohl wirklich hauptsächlich für Studenten, Azubis oder andere junge Leute, die das erste Mal selbst am Herd stehen müssen. Die Gerichte sollten also ...

Gedacht sind die Rezepte nach einem kurzen Überblick wohl wirklich hauptsächlich für Studenten, Azubis oder andere junge Leute, die das erste Mal selbst am Herd stehen müssen. Die Gerichte sollten also schnell, praktisch, günstig und möglichst leicht umzusetzen sein.

Eingeteilt ist der Ratgeber in drei Kapitel:
Morgens und Zwischendurch
Einfach und günstig nach der Uni
Essen mit Freunden

Die Strukturierung sowie auch die Gestaltung sind dabei auf gewohnt hohem Niveau, wie beim Verlag üblich. Das Buch ist ein Klappenbroschur, bei dem vorne und hinten noch allgemeine Kochtipps zu finden sind, die für Anfänger sicherlich brauchbar sind. Für Kochprofis bieten sie aber nichts Neues.

Im Praxistest erwiesen sich die Rezepte als simpel in der Umsetzung und auf jeden Fall tauglich für Küchenneulinge.
Die Zutaten pro Gericht sind überschaubar und in der Regel gut erhältlich. Ab und an wird das ein oder andere Fertigprodukt empfohlen, was ich als Manko empfinde. Diese Dinge kann man schnell einfach und frisch selbst machen (Röstzwiebeln, Popcorn und Co.) Geschmacklich ist das Fazit für mich durchwachsen. Mir fehlt es an Raffinesse was die Würzung angeht, da viele Rezepte doch recht schlicht gehalten sind.
Positiv empfinde ich dagegen die Basicrezepte, die man in der Küche regelmäßig nutzen kann, beispielsweise Soßen oder Aufstriche. Sie bilden eine gute Grundlage für das tägliche Essen.

Fazit:
Für mich nur eine wirkliche Bereicherung für die erste eigene Küche. Für begeisterte Hobbyköche ist nicht so viel Neues dabei und dazu zählen heute auch eben schon viele junge Menschen. Es gibt von mir also nur eine Empfehlung für wirkliche Anfänger, die mit diesem Buch allerdings einen langlebigen Begleiter für die erste eigene Wohnung haben.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Es bleibt interessant, haut mich aber nicht um

Die Krone der Dunkelheit
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Das erwartet euch dieses Mal:

Nachdem Freya das Schicksal ihres geliebten Bruders aufgeklärt hat, bleibt ihr nichts anderes übrig als bedrückt zurück in ihre Heimat zu reisen, um ihr Los zu erfüllen – ...

Das erwartet euch dieses Mal:

Nachdem Freya das Schicksal ihres geliebten Bruders aufgeklärt hat, bleibt ihr nichts anderes übrig als bedrückt zurück in ihre Heimat zu reisen, um ihr Los zu erfüllen – Königin zu werden. Nach wie vor hasst sie die strengen Regeln am königlichen Hof, das Verbot der Magie und besonders die Trennung von ihrem geliebten Wächter Larkin. Doch nicht nur für sie stehen unschöne Zeiten bevor. Auch Kheeran muss in seinem Reich immer wieder Kämpfe ausfechten. Nicht nur das gescheiterte Attentat bereitet ihm Probleme – vor allem sein eigenes Volk steht nicht hinter ihm. Die Aufstände nehmen zu und die Unruhen drohen sich zu einem Krieg auszuwachsen, der vielleicht sogar die Menschen jenseits der Mauer betrifft.

Meinung:
Vorweg muss ich sagen, dass ich nicht ganz so euphorisch bin wie beim Lesen des ersten Teils. Die Qualität der Geschehnisse reicht für mich nicht an den Vorgänger heran, aber wir haben es zum Glück auch nicht mit einem klassischen Lückenfüller Band zu tun, in dem gar nichts passiert. Gerade zum Ende hin dreht Laura Kneidl noch mal richtig auf und lässt uns mit vielen losen Enden und fiesen Cliffhangern zurück.
Trotzdem gab es auch immer wieder Durststrecken, in denen die Handlung dürftig war. Hier hätte man sich gut und gerne ein paar Seiten sparen können.

Für mich liegt allerdings der Fokus dieses Teil eh weniger auf der Handlung, als vielmehr auf der charakterlichen Weiterentwicklung der einzelnen Figuren. Fast jeder präsentiert neue Seiten oder vertieft vorhandene Wesenszüge. Einzelne Charaktere wie beispielsweise der Wächter Larkin machen eine wirkliche Wandlung durch, die für mich glaubhaft gelingt. Ein Aspekt, der mir gerade in einer Reihe sehr wichtig ist, denn kaum etwas finde ich nerviger als Veränderung die ich als Leser überhaupt nicht nachempfinden kann.
Allgemein lernen wir durch viele verschiedene Erzählperspektiven die Protagonisten noch deutlich besser kennen. Für mich ein klarer Pluspunkt, für viele Leser eine große Bremse im Lesefluss. Ich bin mir nicht sicher, ob die Autorin sich mit so vielen Perspektiven einen Gefallen tut. Ich würde mir hier etwas mehr Fokus wünschen, auch wenn ich die Abwechselung zu schätzen weiß.

Ansonsten gibt es sprachlich für mich nichts auszusetzen und auch Cover und Innengestaltung überzeugen mich völlig. Hier hat Kneidl wieder alles richtig gemacht.

Fazit: 3 1/2 Sterne
Ich werde dranbleiben, auch wenn dieser Band nicht so stark war wie sein Vorgänger. Die Welt packt mich immer noch und ich hoffe einfach auf ein bisschen mehr Spannung und Struktur im nächsten Teil.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Es ist erst der Anfang

Eve of Man (I)
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"Sie ist die Antwort auf ihre Gebete,
die letzte Hoffnung der Menschen.
Mit angehaltenem Atem haben sie auf ihre Ankunft gewartet. Und tatsächlich hat
sie gegen jede Wahrscheinlichkeit überlebt.
Eve, so ...

"Sie ist die Antwort auf ihre Gebete,
die letzte Hoffnung der Menschen.
Mit angehaltenem Atem haben sie auf ihre Ankunft gewartet. Und tatsächlich hat
sie gegen jede Wahrscheinlichkeit überlebt.
Eve, so nannten sie das erste Mädchen,
das nach 50 Jahren geboren wurde." (Auszug Klappentext)

Eve – die sie nun in einem goldenen Käfig hoch oben über der Stadt aufwachsen lassen, bis sie mit ihrem 16ten Lebensjahr soweit ist, für den Fortbestand der Menschheit zu sorgen. Doch dabei hatten die Verantwortlichen nicht damit gerechnet, dass sich Eve vorher verlieben könnte und damit alles aufs Spiel setzt, an dem sie gearbeitet haben.

Meinung:
Ich mochte das Buch ganz gern, auch wenn noch recht wenig passiert.
Man bekommt zunächst einen guten Eindruck von Eve und ihrer Umgebung, die eigens für sie geschaffen wurde. Ein goldener Käfig, der die einzige gebärfähige Frau des Planeten vor den großen Übeln der Welt schützen soll. In dieser Blase wächst Eve zu einem naiven kleinen Mädchen heran, das erst spät beginnt Fragen zu stellen und für sich zu kämpfen. Das macht sie im Moment als Person noch nicht sonderlich interessant, die Wandlung zum Schluss lässt hier aber auf Potenzial im zweiten Band hoffen.

Allgemein glaube ich, dass es erst nach dem Buch so richtig losgeht und wir die „echte“ Welt wirklich kennenlernen. In diesem Band wurde sie nur sehr vage beschrieben, sodass man sich kein wirklich gutes Bild machen konnte. Ob das Absicht war oder einem schlechten World-Building zugrunde liegt weiß ich nicht sicher. Ich hoffe aber ganz klar auf Ersteres. Denn für mich ist die Welt inklusive der Charaktere bisher zu blass geblieben, was sich beim nächsten Teil ändern muss.
Ich hatte beim Lesen manchmal das Gefühl eines Pilotfilms, der einen ersten Einblick gibt und neugierig machen soll, auf das was noch kommt. Neugierig bin ich, aber ich denke das Prinzip funktioniert nicht bei Jedem. Durch die mangelnde Spannung gehen die Autoren ein ordentliches Risiko ein. Mal sehen, ob es sich lohnt, da es hohe Erwartungen an einen weiteren Teil setzt, die erstmal erfüllt werden wollen.

Fazit:
Potenzial ist da, aber da muss noch mehr kommen. Ich bin aber angefixt und hoffe auf einen spannungsreicheren zweiten Teil.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Zurück bei Freunden

Renegades - Geheimnisvoller Feind
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Im zweiten Teil der Superheldenreihe Renegades treffen wir wieder auf lieb gewonnene Charaktere, die mit gewohnt großen Problemen zu kämpfen haben. Loyalitäten werden auf die Probe gestellt, die Liebe ...

Im zweiten Teil der Superheldenreihe Renegades treffen wir wieder auf lieb gewonnene Charaktere, die mit gewohnt großen Problemen zu kämpfen haben. Loyalitäten werden auf die Probe gestellt, die Liebe die nicht sein darf entwickelt sich weiter und die zwei feindlichen Lager rüsten zum großen Kampf. Wer wird das Kräftemessen gewinnen? Und werden sich Nova und Adrian einander offenbaren?

Meinung:

Ich liebe sie alle. Egal ob Renegades oder Anarchisten, sie sind mir wirklich ans Herz gewachsen, weshalb ich ab Seite 1 wieder mitten im Geschehen war. Gleich tauchte das spannende Ende des ersten Teils wieder vor dem geistigen Auge auf und ich habe mich so auf einen actionreichen zweiten Band gefreut.
Leider ist dies der Autorin nur zeitweise gelungen. Ich mochte die umgesetzten neuen Ideen super gerne (ihr könnte euch hier wirklich auf Knaller gefasst machen), allerdings waren auch deutliche Durststrecken dabei. Viel Hin und Her in Novas Kopf, das für mich hätte deutlich kürzer ausfallen dürfen. Das Dilemma ihres Lebens ist mittlerweile nun wirklich jedem klar.
Im Gegensatz dazu mochte ich Adrian, der sich in diesem Buch wirklich weiterentwickelt hat und auch als Einzelgänger punkten konnte. Allgemein gefiel mir der nähere Blick auf die Renegades, ihre Strukturen und Politik. Sie wirkten deutlich nahbarer als bisher und es wurden wieder interessante neue Fähigkeiten hinzugefügt.

Punkten konnte die Autorin auch mit ihrer offenen Haltung gegenüber den Gruppierungen. Es gibt kein klares gut oder böse, was es von vielen anderen Büchern dieser Art unterscheidet. Hier darf jeder selbst mitdenken und entscheiden. Dafür gibt es ganz klar Pluspunkte. Abzüge gibt es für die unnötigen Längen, die einem leider das Gefühl eines typischen Zwischenbandes vermitteln.

Fazit:
Die Ideen haben mich abgeholt, der innere Kampf nicht. Ich vergebe 3,5 ♥ für den zweiten Band und hoffe so sehr auf mehr Action in Band 3, den ich definitiv lesen werde.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Alte Schule

Dreizehn Gäste
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Bei „Dreizehn Gäste“ handelt es sich um die Neuauflage, eines bereits 1936 erstmals veröffentlichten Krimis. Der Autor Farjeon darf mit mehr als 60 veröffentlichten Krimis/Thrillern dabei durchaus zu den ...

Bei „Dreizehn Gäste“ handelt es sich um die Neuauflage, eines bereits 1936 erstmals veröffentlichten Krimis. Der Autor Farjeon darf mit mehr als 60 veröffentlichten Krimis/Thrillern dabei durchaus zu den großen Vertretern dieses Goldenen Zeitalters der Kriminalromane gezählt werden.
Die Neuauflage bleibt optisch dem Stil der damaligen Zeit treu, was sich so natürlich auch in der Geschichte widerspiegelt. Die Haptik hingegen hebt sich von der Masse ab. Das Buch wirkt im ersten Moment wie ein klassisches Hardcover, ist aber eigentlich ein leinengebundenes „Softcover“. Beim Ersten in die Handnehmen war ich überrascht von der Beweglichkeit, finde die Kombi aus Optik und Haptik aber sehr gelungen.

Die Geschichte im Stile einer Agatha Christie oder eines Arthur Conan Doyle gefiel mir im Ansatz ebenso gut.

Allein die klassische Szenerie eines abgelegenen Herrenhauses, einer Party und einem plötzlichen Mord schickte mich in das Zeitalter zurück.
Sein Übriges tat der Schreibstil dazu, der für mich typisch für dieses Erscheinungsjahr ist. Nicht immer ganz einfach zu lesen, stets gewählt ausgedrückt, manchmal etwas verschroben. Genau wie die Charaktere. Wir treffen auf eine sehr bunte Mischung bei den besagten dreizehn Gästen, die alle auf ihre Art Interesse wecken. Besonders John als stiller Beobachter der Szene, macht den Plot deutlich interessanter, da er viel über sein Gehör arbeitet und sich so manches blind zusammenreimt. Abgesehen davon liebe ich klassische Detektivarbeit, die hier nicht zu kurz kommt.
Selbiges kann man von der Spannung aber leider nicht behaupten. Der Autor lässt den Bogen immer wieder sinken, sodass ein dauerhaftes Gefühl der Neugierde bei mir nicht aufkommt. Dies ist in meinen Augen allerdings in diesem Genre ein zentraler Punkt, der erfüllt sein sollte, weshalb ich am Ende nur bei einer leicht überdurchschnittlichen Wertung lande. Etwas mehr Spannung und die Geschichte hätte ein Volltreffer sein können.

Fazit:
Für Freunde von Hitchcock, Christie, Doyle und Co. auf jeden Fall einen Versucht wert. Mir hat zum Highlight die Spannung gefehlt.