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Veröffentlicht am 08.11.2019

Simon, der Herr der Drohnen

Herr der Drohnen
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Klappentext: "Simon hat aus seinem Hobby als Drohnenpilot einen einträglichen Beruf gemacht. Doch als er bei einer illegalen Schnüffelaktion einen bestialischen Mord beobachtet, steckt er in der Bredouille. ...

Klappentext: "Simon hat aus seinem Hobby als Drohnenpilot einen einträglichen Beruf gemacht. Doch als er bei einer illegalen Schnüffelaktion einen bestialischen Mord beobachtet, steckt er in der Bredouille. Wird die Polizei ihm Glauben schenken? Nur der Killer selbst weiß, dass Simon nicht lügt – und will den unliebsamen Zeugen ausschalten. Ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, auf den Straßen und über den Dächern Hannovers."

Simon wird regelmäßig von einer Detektei angeheuert, um Fremdgeher mit Hilfe seiner Drohne zu filmen. Kein toller Job, doch Simon kann sich seine Jobs momentan nicht aussuchen. Wieder einmal sitzt er vor einem Hotel, in dem gerade das zu beobachtende Paar verschwunden ist. Er lässt eine Drohne steigen, sucht Zimmer für Zimmer nach den beiden ab, bei "heißen" Szenen riskiert er ein Auge. So wird er unfreiwillig Zeuge eines bestialischen Mordes, seine Drohne stürzt ab und Simon flieht panisch. Denn er konnte dem Mörder direkt in die Augen sehen. Er meldet sich bei der Polizei, doch keiner will ihm glauben, zu abwegig klingt seine Story. Seine Drohne ist abgestürzt, die Kamera ging verloren - keine Beweise. Als sein Freund, der Drohnenbauer umgebracht wird ist klar, dass der Mörder auf der Suche nach Simon ist. Dieser findet Unterschlupf bei Alexa, einer Kollegin mit eigener Detektei. Sie glaubt ihm und will helfen.

Sie Story geht spannend los mit der Schockszene des Mordes, und auch die weitere Handlung bleibt temporeich. Der Schreibstil ist locker flockig, die Seiten lesen sich wie von selbst. Man verfolgt die Story abwechselnd aus Sicht des Killers, Simons und der Polizei, wobei der Großteil der Handlung aus Simons Perspektive abläuft. Die Hauptpersonen Simon und Alexa sind gut angelegt, Simon zwar etwas naiv, aber sympathisch. Die anderen Figuren bleiben etwas blasser. Der Autor baut Spannung auf, am Ende gibt es einen finalen Showdown.

Fazit: Spannender Thriller, mir hat die Story aufgrund der Drohnen-Thematik besonders gut gefallen.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Außergewöhnlich

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Auf dem Anwesen der Familie Hardcastle findet ein Maskenball statt, an dessen Ende Evelyn Hardcastle tot sein wird. Was wie ein Selbstmord aussieht, ist in Wirklichkeit Mord und Aiden Bishop hat die Aufgabe, ...

Auf dem Anwesen der Familie Hardcastle findet ein Maskenball statt, an dessen Ende Evelyn Hardcastle tot sein wird. Was wie ein Selbstmord aussieht, ist in Wirklichkeit Mord und Aiden Bishop hat die Aufgabe, ihn aufzuklären.

Dieser außergewöhnliche Krimi besticht durch eine sehr komplexe Handlung mit sehr vielen Protagonisten. Aiden Bishop erlebt den Tag des Mordes an Evelyn Hardcastle immer wieder neu, seine Aufgabe ist es, den Mörder zu finden und die Hintergründe aufzuklären. Was er anfangs nicht weiß, er ist nicht der Einzige, der mit dieser Aufgabe betraut ist und nicht jeder ist ihm wohlgesonnen. Der Anfang hat mich noch nicht so mitgerissen, aber als klar war, wie Aiden den nächsten Tag erlebt, war mein Interesse geweckt. Die Idee zur Story ist ziemlich genial, durch Aiden lern man viele verschiedene Charaktere kennen, die allesamt sehr gut gezeichnet sind und sich durch bestimmte Eigenheiten auszeichnen. Man sollte das Buch sehr konzentriert lesen, ansonsten besteht die Gefahr, den Überblick zu verlieren. Die Story rollt sich aus der Sicht vieler unterschiedlicher Personen auf, man muss wirklich aufpassen, um nicht ducheinanderzukommen. Der Schreibstil ist in etwas antiquierter Sprache verfasst und passt zu der Zeit, in der die Geschichte spielt.

Das Miträtseln macht unheimlich viel Spaß, zu sehen wie Aiden mit jedem Tag neue Erkenntnisse gewinnt und der Auflösung Schritt für Schritt näher kommt. Dabei geht es auch mal blutig und brutal zu. Alles in allem hat mir der Krimi gut gefallen, ich war besonders auf das Ende, was hinter allem steckt, gespannt. Die Auflösung bietet noch eine Wendung, mit der ich nie gerechnet hätte. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2019

der Kampf ums Überleben hat begonnen

Wege in die Hölle
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Klappentext:

»Zuletzt war von einem Virus die Rede gewesen…«

Plötzlich bleibt seine Zellentür geschlossen. Immer weniger Wärter tauchen auf. Nachrichtensperren und Einzelhaft werden verhängt. Von einer ...

Klappentext:

»Zuletzt war von einem Virus die Rede gewesen…«

Plötzlich bleibt seine Zellentür geschlossen. Immer weniger Wärter tauchen auf. Nachrichtensperren und Einzelhaft werden verhängt. Von einer tollwutähnlichen Pandemie und dem völligen Zusammenbruch Europas wird gemunkelt. Die Gerüchte, die von einem Knastfenster zum anderen gelangen, sind katastrophal. Als die ersten Häftlinge erkranken, wird Martin klar, dass es um Leben und Tod geht. Er muss ausbrechen, wenn er seine Familie jemals wiedersehen will. Muss vorbei an der verriegelten Zellentür und den letzten Wärtern. Vorbei an den anderen Insassen, allesamt Schwerverbrecher, die ihre ganz eigenen Pläne verfolgen. Dann bleiben auch noch Strom und Wasser weg. Eine Revolte bahnt sich an. Und die Schreie in der Dunkelheit werden lauter…

Derweil entkommt die Studentin Bianca nur knapp einem Inferno. Die ersten Wochen nach dem Ausbruch der Krankheit hat sie sich in einer kleinen Wohnung versteckt. Jetzt irrt sie schutzlos durch eine Welt, die nicht mehr die alte ist, durch ein zerstörtes Land, in welchem jeder sich selbst der Nächste ist, in dem das Recht des Stärkeren gilt und das geplagt wird von wahnsinnig gewordenen Infizierten, die mit bloßen Händen alles zerreißen, was ihnen in die Quere kommt.

Wege in die Hölle: Untergang ist der zweite Teil der Reihe. Obwohl ich Teil eins nicht gelesen habe, konnte ich problemlos in die Story einsteigen, und die hat es in sich. Auf der einen Seite ist da Martin im Knast, der nicht wirklich weiß, was draußen passiert ist. Nur spärlich gelangen Informationen zu den Gefangenen. Und doch ändert sich das Leben im Knast dann schlagartig. Martin hat nur einen Wunsch: raus aus dem Knast zu seiner Familie zu kommen. Die Gruppe um Bianca kämpft währenddessen draußen ums Überleben.

Mich hat der Strang um Martin etwas mehr fasziniert, was er erlebt wird so eindringlich geschildert dass ich das Gefühl hatte, direkt dabei zu sein. Schockierend ist die Brutalität, der Verfall von allen moralischen Werten, keiner weiß mehr wem er trauen kann. Neben den beiden Hauptsträngen gibt es immer wieder eingeschobene Episoden über andere Personen, so dass man sich eine ungefähre Vorstellung machen kann, was nach dem Ausbruch des Virus in anderen Teilen des Landes vor sich geht.

Der Schreibstil ist schön locker und lässt sich flüssig lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Ich fand die Story total spannend und fesselnd, einzig am Ende bleibt mir etwas zu viel offen. Fragen, auf die ich gerne jetzt schon Antworten gehabt hätte. Jetzt bleibt nur auf den nächsten Teil zu warten, ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 29.07.2019

gefährliche Mutprobe

Blauortsand
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Klappentext: "Eine Landschaft, in der Wasser und Land verschwimmen, rätselhafte Nebelformationen – Marissa hat dem Leben auf der Hallig den Rücken gekehrt und ist nach Italien ausgewandert.
Als sie erfährt, ...

Klappentext: "Eine Landschaft, in der Wasser und Land verschwimmen, rätselhafte Nebelformationen – Marissa hat dem Leben auf der Hallig den Rücken gekehrt und ist nach Italien ausgewandert.
Als sie erfährt, dass ihr Vater nur noch wenige Monate zu leben hat, kehrt sie nach dreißig Jahren in die Heimat zurück, um Abschied zu nehmen. Aber dann verschwindet ihre 12-jährige Halbschwester Mia und Marissa stößt auf eine Mauer des Schweigens.
Ihr wird klar, dass sie sich ihrem größten Trauma stellen muss: Einst haben ihre Freunde sie bei einem Initiationsritus an der Bake Blauortsand festgebunden, um eine Nacht allein bei Flut auf dem Hochsand zu überstehen.
Holt ihre Vergangenheit sie wieder ein?
Sie begreift, dass die Gefahr auch für sie längst nicht gebannt ist."

Der Schreibstil ist schön flüssig, so dass ich super in die Geschichte starten konnte. Wir lernen Marissa kennen, die auf einer Hallig aufgewachsen ist, inzwischen aber dreißig Jahre in Italien lebt. Nach einer Mutprobe, die für die damals 17jährige alles verändert hat, hat Marissa die Hallig Hals über Kopf verlassen und mir ihrer Vergangenheit gebrochen. Sogar mit ihrem Vater hatte sie nie wieder Kontakt. Doch jetzt kommt ein Brief in dem er ihr eröffnet, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist und nicht mehr lange zu leben hat.

Die Kapitel wechseln zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, so dass man hautnah miterlebt, was damals auf der Hallig passiert ist. Als Marissa auf Hullhan eintrifft stellt sie überrascht fest, dass ihr Vater wieder geheiratet hat und sie eine Halbschwester hat. Mia ist erst 12 und sieht Marissa ähnlich, wohl auch deshalb fühlt sich Marissa für sie verantwortlich. Marissa trifft auch auf ihre damaligen Freunde, doch das Wiedersehen ist unterkühlt, sehr distanziert.

Mir hat bei diesem Thriller besonders die Atmosphäre auf der Hallig gefallen, man spürt den Wind, die Wellen und die bedrohliche Wetterlage, als sich ein Sturm anbahnt. Diese Atmosphäre ist sehr gut eingefangen, ich fühlte mich mittendrin. Der Plot war fesselnd, hätte aber noch etwas mehr Spannung vertragen können. Alles in allem hat mir der Thriller gut gefallen.

Veröffentlicht am 17.06.2019

eine emotionale Geschichte die nachdenklich macht

Weil du da bist
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Ein Roman über eine schicksalhafte Begegnung und über die gemeinsame Reise zweier Frauen, die Vergangenheit und Zukunft verbindet.
Klappentext: "Erfolgreich im Beruf, glücklich in ihrer Fernbeziehung – ...

Ein Roman über eine schicksalhafte Begegnung und über die gemeinsame Reise zweier Frauen, die Vergangenheit und Zukunft verbindet.
Klappentext: "Erfolgreich im Beruf, glücklich in ihrer Fernbeziehung – bei der 34-jährigen Pia läuft alles nach Plan. Dann wirft sie ein tragisches Erlebnis aus der Bahn. Daraufhin kündigt sie ihren Job und hinterfragt von einem Tag auf den anderen auch ihre Beziehung.
Die sehbehinderte Regina, eine pensionierte Richterin, die mit ihrer Begleithündin Luna gegenüber wohnt, kennt Pia nur flüchtig. Als bei Regina eingebrochen und das Haus verwüstet wird, bietet Pia ihre Unterstützung an und nimmt Regina vorübergehend bei sich auf. Doch schnell stellt sich die Frage: Wer hilft hier wem? Auf den Spuren der Vergangenheit reisen die beiden Frauen gemeinsam nach Schottland auf die Insel Iona. Schon bald zeigt sich, dass die Reise sie zwar nicht an das geplante Ziel bringt, sie aber ermutigt, neue Wege zu beschreiten."

"Weil du da bist" ist ein Roman über die Freundschaft zweier ungleicher Frauen. Einer tiefen Freundschaft, die sich mehr zufällig ergab. Pia als auch Regina sind als Protagonisten greifbar, man lernt sie gut kennen und verstehen. So ungleich sie auf den ersten Blick erscheinen, zeigt sich dann doch dass sie mehr gemein haben. Die Freundschaft hilft beiden, Pia, den Unfall aufzuarbeiten und Regina, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.

"Weil du das bist" ist eine Geschichte mit melancholischer Grundstimmung, die nachdenklich macht und zu Herzen geht. Aber sie ist auch sehr emotional. Ich konnte Pias Schuldgefühle sehr gut nachvollziehen, zumal die Reaktion der Kollegen nach dem Unfall unterirdisch ist. Bei ihren Kollegen steht die Verdrängung an erster Stelle und möglichst heil aus der Sache herauszukommen, die fatalen Folgen die der Unfall nach sich zog, wird von allen verdrängt. Auch Reginas Schicksal hat mich bewegt, die trotz der Umstände ihr Leben gemeistert hat. Man merkt, wie die Freundschaft der Frauen wächst und wie sie sich gegenseitig Halt geben.

Der Schreibstil ist schön flüssig, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Ich fand den Roman fesselnd, zumal das Thema zum nachdenken anregt.