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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2019

Eklig, brutal, schockierend! Ungeheuerlicher Fall ab 16 Jahren zu empfehlen!

Der Totschläger (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 5)
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Klappentext:
Fall 5: Ein anonymer Anrufer befiehlt Detective Robert Hunter, eine Website aufzusuchen. Auf der Seite: eine Live-Show. Hunter muss mit ansehen, wie ein Mensch brutal gefoltert und ermordet ...

Klappentext:
Fall 5: Ein anonymer Anrufer befiehlt Detective Robert Hunter, eine Website aufzusuchen. Auf der Seite: eine Live-Show. Hunter muss mit ansehen, wie ein Mensch brutal gefoltert und ermordet wird. Das Gefühl von Hilflosigkeit ist übermächtig. Bevor Hunter und sein Kollege Garcia auch nur ahnen, mit wem sie es zu tun haben, setzt der Unbekannte sein krankes Spiel fort: ein weiterer brutaler Mord vor laufender Kamera. Und dieses Mal hat der Anrufer Hunter und Garcia eine ganz eigene Rolle zugedacht.

Autor:
Der brasilianische Schriftsteller Chris Carter kommt 1965 als Sohn italienischer Einwanderer in Brasília zur Welt. Nach seinem Schulabschluss zieht Carter für ein Studium der forensischen Psychologie in die Vereinigten Staaten nach Michigan. Während seines Studiums übt er diverse Studentenjobs aus, ehe er nach seinem Studienabschluss als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft tätig ist. Aus dieser Zeit stammt auch ein Großteil seiner Inspirationen zu seinen späteren Werken. Ein Umzug nach L.A. bringt auch persönliche Veränderungen mit sich und Carter gibt seinen sicheren Job auf, um eine Gitarristenkarriere, unter anderem für Ricky Martin und Shania Twain, zu starten. Los Angeles stellt auch den Schauplatz seiner Thriller-Serie um Detective Robert Hunter dar, die er, mittlerweile als Vollzeit-Autor, von London aus schreibt, wo ihn seine Musikerkarriere hinverschlagen hat.

Sprecher:
Sein Weg zum Sprecherberuf fand Uve Teschner als Sprecher der Blindenhörbücherei in Leipzig, wo er vom Hörbuch für Kinder, über Thriller bis hin zu Beibackzetteln von Medikamenten und amtlichen Bescheiden Sprachaufnahmen für Sehbeinhinderte sprach. Im Anschluss absolvierte er seine Ausbildung bei namenhaften Sprecherziehern. Neben seiner Tätigkeit im Hörbuchbereich ist Uve Teschners Stimme auch in Hörspielen live oder auf Tonträgern zu hören. Für Radio und Fernsehen spricht er Features, für Letzteres fungiert er auch als Off-Stimme. Zudem leiht er seine Stimme der Werbeindustrie für regionale und nationale Kampagnen. Als Synchronsprecher hat er bereits zahlreiche Rollen in Kinofilmen und Serien gesprochen. „Alles koscher“, „Nichts zu verzollen“ oder „Driver“ stehen exemplarische für sein Wirken im Filmbereich, „CSI – Miami“, „True Blood“ oder „Lie to me“ für das in Sachen TV-Serien.


Bewertung:
Das Cover ist typisch zur Reihe angepasst. Leider passt hier wie bei Band 3 der Titel nicht besonders. Der Verlag sollte wirklich origineller sein. Uve ist einer meiner liebsten Sprecher und nimmt mich immer in die Geschichte mit.

Hunter und Garcia bringen wieder eine Menge Sympathiepunkte mit. Auch ihre Chefin Chef Black ist wieder voll auf Touren und brachte mich mit ihrer sarkastischen Art zum Schmunzeln. Alle drei zusammen sind einfach ein tolles Gespann. Der Fall ist sehr brutal und zum Teil sehr eklig, sodass ich richtig Gänsehaut bekam und mich vor Ekel krümmte. Die Handlungen hat der Sprecher wirklich klasse rübergebracht. Auf mich wirkte jetzt aber nach ein paar Hunter-Fälle die Spezialisierung auf Hunter etwas nervig; er wird hier wieder als sehr einzigartig, fast schon gottähnlich hochgelobt. Das wirkt schon langsam als künstlich überzogen und zu medialisiert. Als ob der Fall alleine nicht genug Hörer bringen würde ... Finde ich ja sehr schade. Die Auflösung des Falles und dessen Beweggründe sind auch hier erneut spannend gehalten und ließen mich rätselraten.


Fazit:
Ein spannender Fall, eklig und brutal und absolut nichts für zarte Seelchen! Der Sprecher überzeugte mich hier auch wieder und ich konnte das Hörbuch am Stück durchhören! Die übertriebene Hypeaufmachung zu Hunter hinterlässt bei mir etwas Unmut. Dennoch kann ich den Band weiterempfehlen, allerdings aufgrund der brutalen Passagen erst ab 16 Jahren!

Veröffentlicht am 02.08.2019

Für Jugendliche modern und poppig gestaltet, kurz und kompakt!

100 Frauen, die die Welt verändert haben
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Klappentext:
Bereit für die geballte Frauenpower? In diesem außergewöhnlichen Geschichtsbuch für Kinder stehen die 100 wichtigsten Frauen der Weltgeschichte im Rampenlicht. Portraits von bekannten, weiblichen ...

Klappentext:
Bereit für die geballte Frauenpower? In diesem außergewöhnlichen Geschichtsbuch für Kinder stehen die 100 wichtigsten Frauen der Weltgeschichte im Rampenlicht. Portraits von bekannten, weiblichen Persönlichkeiten bieten einen unkonventionellen und unterhaltsamen Zugang zum Zeitgeschehen – originell illustriert und amüsant betextet.

Weltgeschichte verstehen? Mit diesem innovativen Geschichtsbuch für Kinder kein Problem! Bei jedem Umblättern gibt’s Spannendes zu entdecken. Sprechblasen und Wissenskästen enthüllen Erstaunliches und Kurioses. Die Rubrik Was davor/danach geschah fördert obendrein das Verständnis für Zusammenhänge.

Ob Physikerin Marie Curie, die preisgekrönte Harry-Potter-Autorin J.?K. Rowling oder die erste deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel – alle Frauen in diesem Weltgeschichte-Buch haben Geschichte geschrieben. Sie entdeckten Bahnbrechendes, revolutionierten Denkweisen, veränderten mit Erfindungen und ihren Taten die Welt. Allerhöchste Zeit, sie jetzt einmal besser kennenzulernen!

Autorinnen:
Claire Singer
Stella Caldwell
Andrea Mills
Rona Skene

Beratung:
Philip Parker


Bewertung:
Das Cover ist wunderschön ansprechend für Jugendliche mit einigen Fotos der Frauen. Das Cover ist richtig hipp gestaltet und ein echter Blickfang. Ich habe es für eine Wichtelaktion genutzt. Der Inhalt ist wie folgt aufgesplittet:

Hochbegabte Künstlerinnen
Geniale Wissenschaftlerinnen
Politische Aktivistinnen
Mächtige Führungskräfte
Kühne Unternehmungen
Überfliegerinnen
Register


Für jede Frau sind meistens zwei Seiten anberaumt, einige Frauen haben nur eine Seite, auf denen die wichtigsten Informationen über ihr Leben und ihr Lebenswerk zusammengefasst aufgedruckt sind. Diese sind auch noch sehr schön gestaltet und es macht richtig Lust, durch die Seiten zu blättern und alles in sich aufzusaugen. Die Gestaltung ist insgesamt wie eine/ein Collage/Scratchbooking gehalten. Einige Frauen kannte ich bis dato noch nicht und ich war überrascht, welche Frauen teilweise gewählt wurden für eine Jugendzusammenfassung. Auch fand ich einige Frauen völlig fehl am Platz, wie Angela Merkel. Was hat sie bitte bewirkt, was die Welt verändert hat? Sie wirkt im Ausland als mächtige Frau, ist es aber in Wirklichkeit nicht wirklich - jedenfalls nicht in Deutschland. Und erst recht hat sie nichts bahnbrechendes bewirkt. Das ärgert mich, dass hier ihr Werk aufgeplustert wird. Das Register ist nach den Nachnamen der Frauen gehalten, sodass man schnell auf die Suche gehen kann.


Fazit:
Schön kompakt gehalten und wunderschön modern und hip gestaltet. So macht Wissen Spaß! Für mich etwas sehr an Infos abgespeckt und teilweise auch unpassende Frauen für das Buch ausgewählt! Ansonsten hätte ich gerne 5 Sterne vergeben!

Veröffentlicht am 31.07.2019

Kurzweiliger Spaß und eine kesse Geschenkidee!

Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7
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Klappentext:
Wussten Sie, was die Zwanzig nach vier Stellung bedeutet oder dass man mit einer Geschwindigkeit von bis zu 170 km/h niest? Dass man vom Mittelalter bis in die Neuzeit Personen als „Computer“ ...

Klappentext:
Wussten Sie, was die Zwanzig nach vier Stellung bedeutet oder dass man mit einer Geschwindigkeit von bis zu 170 km/h niest? Dass man vom Mittelalter bis in die Neuzeit Personen als „Computer“ bezeichnete, die im Hinterzimmer saßen und langwierige Rechnungen für Mathematiker durchführten? Dass jährlich mehr Menschen durch einen knallenden Schaumweinkorken als durch Giftspinnen sterben? Oder dass die Anordnung von Sonnenblumenkerne in einer Sonnenblumenblüte auf der Fibonacci-Reihe basiert?

Diese und weitere unglaubliche, spannende und skurrile Fakten aus allen Themenbereichen beinhaltet dieses Buch. Zusammengestellt wurden sie auf der großen Facebook-Seite für alle, die von unnützem Wissen nicht genug bekommen können.


Bewertung:
Die Aufmachung des Buches ist einfach und passend zum Thema gehalten. Ich bin jetzt nicht der Facebook-Fan, aber viele verschiedene "Fakten" zu sammeln, ist toll. Hier geht es auch bei mir los ... sind das wirklich alles Fakten? Ich bezweifle das doch ziemlich! Viele Dinge, die hier als Fakten aufgeführt werden, sind faktisch nicht hundert Prozent zu belegen! Das vergessen leider die Leute! Ist also eher; kann stimmen, muss aber nicht stimmen!

Eine reiche Sammlung an unnützem, aber schon interessantem und überraschendem Wissen: Es gibt hier skurriles wie "Jeder zehnte männliche Hamster ist schwul.", interessantes wie "Sämtliche Titelmelodien der Serie CSI stammen von The Who.", witziges wie "Die Müdigkeit, die sich nach dem Essen beim Menschen einstellt, nennt man »Fressnarkose«." und fragwürdiges wie "Kellnerinnen erhalten in der Woche, in der sie ihren Eisprung haben, mehr Trinkgeld als sonst." Für jeden ist ein Thema dabei, was vertreten wird, so wirkt das buch sehr unterhaltsam. Natürlich ist es kein typischer Roman, sondern ein Nachschlagwerk und eine erfrischende Geschenkidee. Zum hin und wieder durchblättern ein toller Langeweile- und Zeitvertreiber, aber mehr auch nicht!


Fazit:
Witzige, skurrile und dämliche Fakten, bei denen ich mich frage, ob es wirklich Fakten sind ... unterhaltsamer Spaß und für jeden etwas dabei! Weitere Bände mit Input sind:

Die Freiheitsstatue hat Schuhgröße 1200
Die neue Dosis unnützes Wissen

Unnützes Bundesligawissen
Alles, was man in der Sportschau nicht erfährt

Veröffentlicht am 31.07.2019

Kurz und knackig das Glück festhalten und immer wieder genießen!

Mein Glück in 100 Listen
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Klappentext:
Jeder wünscht es sich, doch die wenigsten behaupten von sich, es wirklich zu haben: Glück. Dabei ist Glücklichsein oft nur eine Frage der Wahrnehmung, und Glück versteckt sich häufig in den ...

Klappentext:
Jeder wünscht es sich, doch die wenigsten behaupten von sich, es wirklich zu haben: Glück. Dabei ist Glücklichsein oft nur eine Frage der Wahrnehmung, und Glück versteckt sich häufig in den kleinen Dingen.

Mit diesem Buch kannst du in 100 Listen herausfinden, was dich wirklich glücklich macht, Pläne für eine noch glücklichere Zukunft schmieden oder einfach mal über dich schmunzeln. Nimmst du die Listen später wieder zur Hand, kannst du überprüfen, ob du Glück immer noch genauso definierst, deine Zukunftspläne schon in die Tat umgesetzt hast oder wie du dich verändert hast. So wird das Buch zu einem ganz besonderen Erinnerungsstück.


Bewertung:
Die Aufmachung hat mich sofort angesprochen, jedoch für mich ungeeignet. Ich habe es bei einer Wichtelaktion verschenkt, wo es freudig aufgenommen wurde.


Das kleine Büchlein hat 96 Seiten und kommt ohne Inhaltsverzeichnis aus. Ganz typisch nach dem riva Verlag sind diese Seite cool und modern gestaltet. Es macht richtig Laune, durch das Büchlein zu blättern. Viele tolle Listen über den Alltag, Beziehungen und Hobbys warten auf einen, die gefüllt werden möchten. Von witzigen über nachdenkliche bis durchschnittliche Themen können aufgeführt werden. Jeder dieser Listenseiten ist individuell gestaltet und regt zum Nachdenken und Innehalten an.


Fazit:
Viele Listen, die einem helfen können, das kleine Glück in seinem Dasein zu erblicken! Übersichtlich, leicht verständlich und ansprechend gestaltet ... Ein tolles Geschenk! Wer Lust auf mehr bekommt, der Verlag bietet zu diesem Thema weitere Büchlein an:

Mein Leben in 100 Listen
Meine Reise in 100 Listen
Mein Jahr in 100 Listen
Ich in 100 Listen
Was ich mir wünsche in 100 Listen
Wir beide in 100 Listen
Unsere Freundschaft in 100 Listen
FUCK. Der größte Scheiß in 100 Listen

Veröffentlicht am 30.07.2019

Erschreckend, unheimlich, schockierend, einnehmend, lehrend ...

Scythe – Die Hüter des Todes
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Inhaltserzählung:
In den Tagen, als das digitale Netzwerk der Welt noch Cloud genannt wurde, dachten die Menschen, es wäre eine schlechte Idee, einer künstlichen Intelligenz zu viel Macht zu geben. Aber ...

Inhaltserzählung:
In den Tagen, als das digitale Netzwerk der Welt noch Cloud genannt wurde, dachten die Menschen, es wäre eine schlechte Idee, einer künstlichen Intelligenz zu viel Macht zu geben. Aber dann entwickelte sich die Cloud zum Thunderhead und wurde von einem Funken Bewusstsein oder zumindest einem erstaunlichen Faksimile desselben beseelt. Der Thunderhead wusste buchstäblich alles. Er schaffte Jobs, er kleidete die Armen, und er etablierte den Welt-Kodex. Damit war das Gesetz das erste Mal in der Geschichte nicht nur ein Schatten von Gerechtigkeit, es war Gerechtigkeit. Der Thunderhead gab uns eine perfekte Welt. Das Utopia, von dem unsere Vorfahren nur träumen konnten, ist unsere Realität. Nur über eine Sache gab man dem Thunderhead keine Macht. Das Scythetum.

Als entschieden wurde, dass Menschen sterben mussten, um die Welle des Bevölkerungswachstums abzuschwächen, wurde ebenfalls entschieden, dass dies in der Verantwortung der Menschen liegen musste. Brückenreparaturen und Stadtplanung konnten vom Thunderhead geregelt werden, aber ein menschliches Leben zu nehmen war ein Akt des Gewissens und des Bewusstseins. Und da nicht bewiesen werden konnte, dass der Thunderhead über das eine oder andere verfügte, wurde das Scythtum geboren. Ich bedaure diese Entscheidung nicht, doch ich frage mich oft, ob der Thunderhead die Sache besser gemacht hätte.

Wir müssen von Rechts wegen Buch führen über die Unschuldigen, die wir töten. Es beginnt mit dem ersten Tag unserer Lehre - aber offiziell nennen wir das nicht töten. Diese Bezeichnung ist gesellschaftlich und moralisch inkorrekt. Von Anfang an und bis heute heißt es nachlesen, nach der Art, wir die Armen in biblischen Zeiten den Wegen der Weinbauern gefolgt sind, um einzelne Reben aufzulesen. Wir sind angehalten, nicht nur unsere Taten, sondern auch unsere Gefühle aufzuschreiben, weil bekannt sein muss, dass wir Gefühle haben. Bedauern, Reue, Trauer, zu groß, um sie zu ertragen. Denn wir diese Gefühle nicht hätten, was für Monster wären wir?

Aus dem Nachlese-Tagebuch der E. S. Curie
(Seite 9/10 und 69/70/71)


Autor:
In den USA gilt Neil Shusterman längst als einer der Superstars unter den Jugendbuchautoren. Alle Bücher des 1962 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborenen Schriftstellers und Drehbuchautors wurden zu internationalen Bestsellern und sind vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Shusterman den National Book Award for Young People’s Literature. Shusterman studierte an der University of California in Irvine Psychologie und Theaterwissenschaften. Während dieser Zeit schrieb er eine beliebte Humor-Kolumne für die Schulzeitung. Danach arbeitete er als Assistent bei einer Talentagentur in Los Angeles, wo sich ein bekannter Agent seiner annahm. Schon nach kürzester Zeit hatte Shusterman einen ersten Buchvertrag und einen Drehbuchjob.

In Deutschland wurde vor allem seine „Unwind Dystology“ bekannt, eine Sci-Fi-Serie für Jugendliche, die ab 2012 unter dem Titel „Vollendet“ erschien. In dem bedrückend realen Mehrteiler geht es um den 16-jährigen Connor, der „umgewandelt“ werden soll – das heißt, sein Körper wurde von seinen Eltern vollständig zur Organspende freigegeben. Als er Risa trifft, der ein ähnliches Schicksal blüht, müssen sich die beiden entscheiden – Flucht oder Umwandlung? In „Scythe – Die Hüter des Todes“, einer weiteren Sci-Fi-Serie, entwickelt Neil Shusterman die gruselige Vision einer scheinbar perfekten Welt. Aktuell lebt der Autor mit seinen vier Kindern in Südkalifornien.

Übersetzer:
Pauline Kurbasik ist literarische Übersetzerin von Romanen, populärwissenschaftlicher Literatur und Biografien aus dem Englischen und Französischen ins Deutsche.

Kristian Lutze ist in Düsseldorf aufgewachsen. Studium der Amerikanistik, Anglistik und Germanistik in Düsseldorf, Buffalo, N.Y., und Hamburg. Anschließend Tätigkeit als Pressereferent, Autor, freier Journalist und seit Anfang der 1990er hauptberuflich Literaturübersetzer. Lebt heute in Köln und hat inzwischen mehr als hundert Romane und Sachbücher ins Deutsche übertragen.


Bewertung:
Das Cover ist mystisch und unheimlich gehalten - sehr passend zur Geschichte. Der Titel ist allein schon aussagekräftig und muss nciht erklärt werden. Sehr schön finde ich die Tagebuch-Einträge der verschiedenen Scythe, die über ihren Alltag des Nachlesens berichten. Sie bauen auch Spannung auf und machen neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

Die Charaktere finde ich sehr gut dargestellt und ausgeschrieben. Nur einige Nebencharaktere bleiben etwas blass, was hier aber keinen Abbruch leistet. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig bei den Hauptcharakteren wie Scythe Curie, Faraday, Goddard, sowie Anwärter Rowan und Citra. Hier sieht man die Entwicklung sehr schön und kann sich gut reinversetzen.

Die Gebote der Scythe

1. Du sollst töten.
2. Du sollst unvoreingenommen, besonnen und ohne böswillige
Absichten töten.
3. Du sollst der Familie derjenigen, die dein Kommen akzeptieren, ein Jahr Immunität gewähren sowie auch allen anderen, die du als
würdig erachtest.
4. Du sollst die Familien derjenigen töten, die sich widersetzen.
5. Du sollst zeit deines Lebens der Menschheit dienen, und deine Familie soll als Entschädigung zeit deines Lebens Immunität
genießen.
6. Du sollst in Worten und Taten ein vorbildliches Leben führen.
7. Du sollst keine Scythe außer dir selbst töten.
8. Ring und Robe sollen deine einzigen weltlichen Besitztümer sein.
9. Du sollst weder heiraten noch dich fortpflanzen.
10. Du sollst dich allein an diese Gebote halten.

(Seite 85)


Die Geschichtsidee ist richtig spannend und bringt mich zum Nachdenken. Denn so utopisch ist dieser Gedanke ja nicht, dass das Netzwerk alle Aufgaben bis auf das Töten übernimmt und übermächtig wird. Der Autor versteht es hier auch, Zweifel an das Scythesystem zu streuen, das es erlaubt, selbstständig zu entscheiden, wer nachgelesen werden soll. Richtig unheimlich, wenn ich daran denke, dass wir Menschen Gott spielen dürfen. Dass da Probleme mit dem ein oder anderen Menschen aufkommt, versteht sich ja von selbst. Dieses Problem wird hier sehr gut vermittelt, sodass ich wirklich mehrmals den Atem anhalten und den Kopf schütteln musste. Sehr irrwitzig in meinen Augen, erzählt der Autor über das alltägliche Nachlesen, als ob das so natürlich wäre wie Zähne putzen. In der Welt des Scythetums ist dies auch so. Aber ich möchte mich da nicht wiederfinden. Ich musste Alltagsaufgaben wie das Aussuchen der passenden Waffe und die Durchsetzung teilweise unfairer Regeln wie Regel 4 lesen ... geschickt erschafft der Autor eine Welt, die auf absolute Fairness und Gerechtigkeit zielt, aber alles andere als das ist.

Für mich waren an einigen Stellen viel mehr Länge als ich gebraucht hätte, jedoch konnte ich diese ruckig überlesen, da der Schreibstil die Längen gut lesbar macht. Es ist einiges vorhersehbar wie auch unvorhersehbar. Ebenso sind mir einige Passagen zu eng beschrieben, da hätte ich mir mehr Ausschweifung gewünscht. Das Ende ist geschlossen und offen zugleich - mit einem Tagebucheintrag. Es lässt sehr neugierig zurück und neue Fragen aufkommen. Die Fragen aus diesem Band werden bis zum Ende hin so gut wie alle gelöst, sodass ich nicht mit Frustration gepackten Kopf an das nächste Band gehen muss.


Fazit:
Eine unheimlich erschreckende Geschichte über ein System, dass den Menschen über den Kopf zu wachsen droht. Es schockiert, regt zum Nachdenken an und unterhält. Da es für mich nicht durchgehend hervorragend war und mir auch das gewisse Etwas noch fehlt, bekommt das Buch keine fünf, sondern vier Sterne. Empfehlen kann ich es aber alle male! Ich bin ja kein Science-Fiction-Fan, aber mir gefällt es hier, dass es nicht völlig abgedreht und auch nicht abwegig fern jeglicher Zukunft ist.

Ich finde auch, dass es eine gute Lehre über unsere Wertvorstellungen ist, daher sollte jeder über 16 Jahre es einmal gelesen haben. Wer genauer zwischen den Zeilen liest, erkennt, dass die Geschichte uns einiges lehren kann. Es ist ein Buch, das positiv für unsere Gesellschaft genutzt werden kann und sollte!

"Du schaust hinter die Fassaden der Welt, Citra Terranova. Du würdest eine gute Scythe abgeben." Citra wich entsetzt zurück. "Das würde ich nie sein wollen." "Das", sagte er, "ist die wichtigste Voraussetzung." (Seite 21)