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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2016

Verflucht

Imperium der Drachen - Das Blut des Schwarzen Löwen
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Das Land Dyrrach wird von Agathon, dem Schwarzen Löwen, überfallen. Drei Priesterinnen versuchen mit ihren Mitteln zu kämpfen und verfluchen den Iurias Agathon, den König von Cordur. Cassendra, Agathons ...

Das Land Dyrrach wird von Agathon, dem Schwarzen Löwen, überfallen. Drei Priesterinnen versuchen mit ihren Mitteln zu kämpfen und verfluchen den Iurias Agathon, den König von Cordur. Cassendra, Agathons Frau, bekommt nach einiger Zeit einen missgebildeten Sohn. Der Fluch wurde wahr. Der König befiehlt, den Jungen zu töten.
Der Fischer Bourabas nimmt Iolan als Baby von Arastoth an. Dort wächst er normal und zufrieden in der Dorfgemeinschaft auf. Doch dann wird das Dorf von Soldaten überfallen, viele getötet und Iolan und seine Schwester Mirene entführt. Wer hat ein Interesse an Iolan?
Das Buch liest sich sehr flüssig und die Geschichte beginnt schon spannend mit dem Fluch. Aber es geht auch spannend weiter. Es gibt Überfälle, Kämpfe, Verschwörer und Magie. Aus verschiedenen Perspektiven wird uns die Handlung geschildert. Dadurch erhält man einen guten Überblick über Motivation und Pläne der Personen. Die Protagonisten sind toll beschrieben und man konnte sich sehr gut in ihre jeweilige Lage hineinversetzen.
"Imperium der Drachen - Das Blut des Schwarzen Löwen" ist der erste Band einer Fantasy-Reihe. Obgleich das nicht mein Genre ist, hat mich das Buch überzeugt. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie die Geschichte um Iolan, Mirene und Markos weitergeht.
Ein unterhaltsames und spannendes Buch.

Veröffentlicht am 04.11.2016

Etwas Übles kommt des Weges

Roter Ozean
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Meeresbiologe Dr. Alexander Martin ist mit Jean-Luc zum Tauchen im Tyrrhenische Meer. Als sie bei einem Tauchgang einen Knall hören und die Druckwellen spüren, tauchen sie auf und sehen Feuer und einen ...

Meeresbiologe Dr. Alexander Martin ist mit Jean-Luc zum Tauchen im Tyrrhenische Meer. Als sie bei einem Tauchgang einen Knall hören und die Druckwellen spüren, tauchen sie auf und sehen Feuer und einen Verletzten, der aufs entfernte Ufer zu paddelt. Sie können den durch die Explosion des Bootes schwer verletzten Mann auf die Tauchplattform holen und fordern Hilfe an. Sergio, ein Journalist, bittet Alex, seine Tasche von dem Boot zu holen. Eine Kassette soll Sam auf der Escapé in Sardinien übergeben werden. Wenn Alex gewusst hätte, was das für Folgen hat, hätte er garantiert nicht so schnell zugestimmt.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, so dass das Buch im Nu ausgelesen ist. Die Geschichte beginnt mit einem spannenden und grauenvollen Prolog. Aber auch danach bleibt es spannend bis zum atemberaubenden Ende.
Die Figuren sind authentisch gezeichnet. Alex ist ein lebensfroher Mensch, der auch gerne Risiken eingeht. Neben seiner Forschung und dem Tauchen, ist er auch ein begeisterter Motorradfahrer. Er sucht das Abenteuer und wäre mit einem Schreibtischjob bestimmt nicht zufrieden. Aber dem Abenteuer, das mit der Rettungsaktion auf ihn zukommt, wäre er bestimmt gerne ausgewichen. Das Material, das er in die Finger bekommt ist brisant, denn es geht um den Mord an einem Kandidaten für das Präsidentenamt in Italien. Die Leute, die ihre Finger im Spiel hatten, sind mächtig und skrupellos.
Und so sind die Worte aus Macbeth „Etwas Übles kommt des Weges“ mehr als Programm.
Nicht nur das Leben von Alex gerät in Gefahr, sondern auch das Leben aller, die ihm nahestehen. Aber er ist ein Kämpfer, der nicht aufgibt und sich sein Leben zurückerobern will. Ich litt und fühlte mit ihm, denn Alex ist ein sehr sympathischer Mensch, der Gutes tun wollte und in einen Schlamassel hineingerät, der eigentlich nicht seiner ist. Aber auch Sam, die sich als hübsche junge Frau entpuppt, ist sympathisch, selbstbewusst und mutig.
Das Buch hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten, denn es ging rasant und actionreich zur Sache. Das Kopfkino funktioniert wunderbar, nicht nur bei den spannungsgeladenen Teilen, sondern auch in den ruhigeren Momenten auf dem Meer.
Ein sehr empfehlenswerter Thriller.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Alte Rechnungen

Der englische Spion
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Die Prinzessin von England ist auch nach der Scheidung beim Volk beliebt. Doch auf der Luxusjacht "Aurora" explodiert eine Bombe und tötet sie. Die britische Regierung will den Täter finden. Gabriel Allon, ...

Die Prinzessin von England ist auch nach der Scheidung beim Volk beliebt. Doch auf der Luxusjacht "Aurora" explodiert eine Bombe und tötet sie. Die britische Regierung will den Täter finden. Gabriel Allon, der legendäre Agent des israelischen Geheimdienstes, wird vom MI6 auf den Fall angesetzt. Mit seinem Freund dem ehemaligen SAS-Offizier Christopher Keller macht er sich auf den Weg, um den Täter zu finden. Aber der scheint den beiden immer einen Schritt voraus zu sein und er kennt keine Skrupel.
Dies ist mein erster Band um den Agenten Gabriel Allon. Auch wenn sich das Buch sehr gut lesen lässt, ohne die Vorgeschichte zu kennen, ist es bestimmt noch interessanter, wenn man die Protagonisten besser kennt.
Das Buch liest sich angenehm flüssig und ist von Anfang an spannend, denn es geht sofort mit dem Mord an der Prinzessin los. Die Jagd führt durch verschiedene europäische Länder und es zeigt sich, dass ein größerer Plan hinter der Geschichte steckt. Doch wer hat den Killer losgeschickt? Es scheint niemanden zu interessieren, wenn unbeteiligte Menschen zu Tode kommen, weil falsche Fährten gelegt werden müssen.
Gabriel und Christopher sind sympathische Männer, obwohl sie einem Handwerk nachgehen, bei dem es blutig und brutal zugeht. Aber beide sind empathisch und beide haben etwas erlebt, das sie nicht loslässt.
Ich finde es immer wieder spannend, wie Geheimdienste zusammenarbeiten, wenn es die Lage erfordert, um kurz darauf wieder gegeneinander anzutreten. Beängstigend ist dabei, welch technische Möglichkeiten verfügbar sind, um jemanden zu überwachen oder zu finden. Doch genauso beängstigend ist es, wie kalt Menschenleben genommen werden.
Trotzdem liebe ich Agententhriller und dieser hier hat mir gut gefallen. Es geht tempo- und actionreich zu und überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man bis zum Schluss von dem Buch gefesselt wird.
Es ist eine komplexe und sehr spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 01.11.2016

Menschenopfer

Mooresschwärze: Thriller
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Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin und kennt sich mit dem Tod aus. Bei den Kollegen ist sie als Eislady bekannt, denn sie ist unnahbar und nichts wirft sie nach außen hin aus der Bahn. Dann wird sie von ...

Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin und kennt sich mit dem Tod aus. Bei den Kollegen ist sie als Eislady bekannt, denn sie ist unnahbar und nichts wirft sie nach außen hin aus der Bahn. Dann wird sie von Kriminalkommissar Florian Kessler zu einem Tatort im Moor gerufen. Es sieht nach einem ganz normalen Fall aus. Am Fundort gibt es keine Spuren. Julia wartet in der Gerichtsmedizin auf die Ankunft der Leiche. Doch sie wartet vergebens. Schon bald gibt es ein weiteres Opfer. Ein eigenartiges Tattoo stellt eine Verbindung zwischen den Opfern da.
Als bei den Ermittlungen der Kult der Mayas auftaucht, die mit Menschopfern ihre Göttern besänftigen wollten, ahnen Julia und Florian, dass ein Serientäter am Werk ist und es ein Wettlauf mit der Zeit wird.
Julia Schwarz und Florian Kessler sind ein sympathisches Team, das sich sehr gut ergänzt. Dass sich Julia für den Beruf als Rechtsmedizinerin entschieden hat, hat private Gründe. Ihr Bruder starb bei einem Gewaltverbrechen und die Familie hat das Ganze immer noch nicht verwunden. Florian ist intelligent und hat ein gutes Gespür für Täter. Ungewöhnlich ist, dass er die Rechtsmedizinerin in die Ermittlungen mit einbezieht. Daneben lernen wir noch die junge Hannah Taubert kennen, die sich in ihren Internetkontakt „Tobi“ verliebt hat und sich auf ein Treffen freut. Man ahnt schon, worauf es hinausläuft und möchte sie am liebsten schütteln.
Der Schreibstil von Catherine Shepherd gefällt mir ausgesprochen gut. Die Geschichte ist spannend und fesselnd. Immer wieder gibt es jemanden, den man verdächtigt, aber auch immer wieder wird man von seinen Vermutungen weggelockt. Es dauert lange bis man auf den Mörder und seine Motive kommt und sich die Geschichte schlüssig klärt.
Ein toller Thriller.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Verschwunden

Das Mitternachtsversprechen
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Die Journalistin Vera möchte eine Reportage über starke Frauen machen. Ihre Großmutter Teresa ist in ihren Augen ein solch starke Frau. Sie beschließt, ihre Großtante Lidia in Turin zu besuchen, um mehr ...

Die Journalistin Vera möchte eine Reportage über starke Frauen machen. Ihre Großmutter Teresa ist in ihren Augen ein solch starke Frau. Sie beschließt, ihre Großtante Lidia in Turin zu besuchen, um mehr über Teresa zu erfahren. Als sie in alten Unterlagen ihrer Großmutter ein Foto mit drei jungen Frauen, offensichtlich Schwestern, findet, ist sie überrascht. Auch ihre Mutter weiß nur von zwei Schwestern. Was hat es mit der dritten Frau auf sich?
Veras Recherchen führen weit in die Vergangenheit, als die Schwestern 1948 das zerstörte »Caffè Molinari« ihrer Eltern wieder aufgebaut und betrieben haben. Das Caffè ist berühmt für die Gianduja-Pralinen, die nach einem alten Familienrezept hergestellt werden.
Der Autorin gelingt es in ganz besonderer Weise, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Alles ist sehr schön und bildhaft beschrieben, so dass ich mich nach Turin versetzt fühlte.
Vera ist eine sympathische Frau. Doch sie hat das Verschwinden ihrer Zwillingsschwester Viola nie verarbeitet. Überängstlich wacht sie daher über ihren Sohn Finn. Bei ihrem Aufenthalt in Turin lernt sie Mattia kennen, ein Kollege, der ihr bei ihren Recherchen hilft. Veras Großtante Lidia und ihr Sohn Maurizio halten sich in vielem sehr bedeckt. Besonders Lidia will zunächst nicht über Aurora sprechen. Doch so nach und nach ergibt sich aus den Rückblenden in die Vergangenheit ein Bild und ein düsteres Familiengeheimnis tritt zutage.
Die drei Schwestern Teresa, Lidia und Aurora könnten unterschiedlicher nicht sein. Lidia die Älteste hat die Verantwortung für ihre Geschwister übernommen, obwohl sie selbst noch so jung ist. Das Caffè Molinari sorgt für den Lebensunterhalt und ist Lidia so wichtig, dass sie ihm alles unterordnet und das auch von ihren Geschwistern erwartet. Sie wirkt sehr hart. Teresa ist die Besonnene, die tut, was zu tun ist. Die Familie ist ihr wichtig, aber sie hat auch Träume und braucht einen Anstoß, um sie zu verwirklichen. Aurora ist wie ein flatterhafter Schmetterling. Sie sonnt sich in der Bewunderung ihrer Verehrer und ist dabei sehr egoistisch und rücksichtslos. Der kleine Bruder Alessandro bleibt oft auf der Strecke, denn im Caffé ist so viel zu tun. Alle Charaktere sind sehr gut und vielschichtig dargestellt. Auch wenn ich mit vielen Personen nicht warm wurde, konnte ich ihre Gedanken und Beweggründe nachvollziehen.
Ich habe mir alles Mögliche vorgestellt, was mit Aurora geschehen sein könnte. Am Ende war es ganz anders und ich war wirklich überrascht. Was Vera dort in Turin erfährt und erlebt, hat Auswirkungen auf ihr eigenes Leben. Schade finde ich nur, dass das Schicksal von Viola im Dunkeln blieb.
Mir hat diese etwas düstere Familiengeschichte gut gefallen.