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Veröffentlicht am 14.03.2020

Über Feminismus und Macht

Das weibliche Prinzip
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Wenn mein Literaturkreis nicht dieses Buch als nächste zu besprechende Lektüre ausgewählt hätte, hätte ich es nie in die Liste meiner Wunschbücher aufgenommen. So aber habe ich mich doch bis zum Ende eher ...

Wenn mein Literaturkreis nicht dieses Buch als nächste zu besprechende Lektüre ausgewählt hätte, hätte ich es nie in die Liste meiner Wunschbücher aufgenommen. So aber habe ich mich doch bis zum Ende eher hindurchgequält als das Lesen zu genießen. Das Thema Feminismus liegt mir eher fern und umso mehr, wenn er wie hier in der amerikanischen Gesellschaft angesiedelt ist. Die wesentlichen Romanfiguren fand ich ausnahmslos unsympathisch, vor allem die junge, unsichere Greer, die seit einem sexuellen Übergriff auf sie an ihrem College und der Begegnung mit der Schlüsselfigur der Frauenbewegung, Faith, ihren Lebensweg so gänzlich und fast besessen nach dem ihrer Ikone ausrichtet und ebenfalls nach Gleichberechtigung der Frau strebt. Ganz schlimm zu lesen fand ich, wie Greer und Faith ihre feministischen Ziele zugunsten von Machtstreben fallen lassen. Gestört habe ich mich an recht langwierigen, zu häufigen und sich mir dem Grunde nach nicht erschließenden Rückblicken auf die vergangenen Lebenswege der Romanfiguren.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Zu langatmig

Der unsichtbare Freund
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Mir stand das Buch als Hörbuch zur Verfügung.
Vorleser ist David Nathan, dessen Stimme sehr angenehm zu folgen ist und der die nach Alter und Geschlecht so verschiedenen zahlreichen Figuren gut liest. ...

Mir stand das Buch als Hörbuch zur Verfügung.
Vorleser ist David Nathan, dessen Stimme sehr angenehm zu folgen ist und der die nach Alter und Geschlecht so verschiedenen zahlreichen Figuren gut liest. Allerdings ist eine Gesamtspielzeit von 22 Stunden 45 Minuten, verteilt auf 499 Kapitel von jeweils 2 bis 3 Minuten Dauer eindeutig zu lang. Eine Straffung auf das Wesentliche oder beständige Wiederholungen wäre um vieles besser.
Anfänglich hat mir die Geschichte noch recht gut gefallen, solange es um reale Schilderungen wie die Flucht von Christoper und dessen Mutter Kate vor deren gewalttätigem Freund in ein neues Leben in der Kleinstadt Mill Grove geht. Auch die Begebenheiten rund um Christophers sechstägiges spurloses Verschwinden in den Wald klingen für mich noch nicht gar so weit hergeholt. Dann aber nimmt die Geschichte immer skurrilere, einfach nur unrealistische, wenig nachvollziehbare Formen an – das Hören von Stimmen, zwei nebeneinander existierende Welten, Religiosität. Hier war für mich ein Punkt gekommen, wo ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. Gestört haben mich auch ständige begriffliche Wiederholungen (der nette Mann, die zischende Lady, Briefkastenfiguren, Hirsche, Paracetamol).
Vielleicht gehöre ich einfach nicht zu der Altersgruppe, die etwas mit dem Buch/Fantasygeschichten anfangen kann.

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Veröffentlicht am 11.08.2019

Konnte mich nicht packen

Letzte Rettung: Paris
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Aufgrund der Buchbeschreibung war meine Erwartung, einen satirischen Roman, angefüllt mit absurden Situationen und sarkastischen Elementen zu lesen. Das hat sich leider nicht erfüllt.
Zunächst: Worum ...

Aufgrund der Buchbeschreibung war meine Erwartung, einen satirischen Roman, angefüllt mit absurden Situationen und sarkastischen Elementen zu lesen. Das hat sich leider nicht erfüllt.
Zunächst: Worum geht es? Protagonisten sind Mutter Frances und Sohn Malcolm. Sie ist in New York bekannt für ihre Schönheit, ihren Snobismus und aufgrund von Skandalen. Er wird völlig von seiner Mutter dominiert. Nachdem das reiche Erbe des Vaters verprasst ist, flieht Frances vor dem befürchteten Klatsch nach Paris mit Sohn und Kater Kleiner Frank, der für sie die Inkarnation ihres verstorbenen Mannes ist. In Paris verschwindet das Tier und beide begegnen auf seiner Suche einer Reihe skurriler, exzentrischer Personen.
Die Absicht des Autors geht wohl dahin, die High Society anzuprangern und zu zeigen, dass sich mit Geld nicht alles kaufen lässt, insbesondere nicht Manieren und Liebe. Leider plätschert die gesamte Geschichte ohne viel Handlung dahin; es läuft kein roter Faden durch sie. Die geführten Dialoge sind realitätsfremd, ohne Witz und Originalität. Überraschend war lediglich, dass am Ende emotionale Elemente zwischen Mutter und Sohn eingeführt werden, obwohl sie bis dahin sehr distanziert zueinander waren.
Leider hat das Buch nicht meinen Lesegeschmack getroffen.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Warum eigentlich ein Weltbestseller?

Das Tal der Puppen
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Ich frage mich wirklich, warum dieses Buch als ein Weltbestseller gilt. Für mich ähnelt es mehr einem Dreigroschenroman. Immerhin liest es sich recht flott, so dass ich mich nicht durch die immerhin 640 ...

Ich frage mich wirklich, warum dieses Buch als ein Weltbestseller gilt. Für mich ähnelt es mehr einem Dreigroschenroman. Immerhin liest es sich recht flott, so dass ich mich nicht durch die immerhin 640 Seiten quälen musste.
Beim Lesen muss man immer im Hinterkopf haben, dass das Buch erstmals im Jahr 1966 veröffentlicht wurde. Damals muss es eigentlich einen Skandal verursacht haben. Alles dreht sich um im Showbusiness zu großem Erfolg gekommene extrovertierte Frauen, die aufgrund permanenten Drucks zur Sucht führende Appetitzügler, Beruhigungspillen und Schlaftabletten einnehmen. In bleibender Erinnerung sind mir die sich ständig wiederholenden Themen Drogenmissbrauch, häufiger Sex, oberflächliche Freundschaften. Wie die Rollen von Frau und Mann dargestellt werden, ist einfach nur furchtbar. Die Frauen wollen in ihren Jobs im Showbusiness durch ihr Aussehen, ihre Jugend und ihre Körper vorankommen. Sie setzen alles daran, von einem erfolgreichen Mann mit Status geheiratet zu werden. Die Männer dagegen nehmen sich Sex, wann immer sie wollen, und schmücken sich mit Frauen, die sich mit einem Pelz oder einem Collier als Geschenk zufriedengeben. So sieht Emanzipation mitnichten aus.

Nun ja, wer an Showbusiness und seinen Starlets interessiert ist, möge zu dem Buch greifen, zumal es auch noch in die heutige Zeit passt.

Veröffentlicht am 25.11.2019

So verwirrend wie die EU selbst

Die Hauptstadt
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Durch 459 Seiten habe ich mich geradezu gequält, oftmals versucht, das Buch ungelesen abzulegen. Das verbat ich mir aber im Hinblick darauf, dass das Buch doch immerhin den Deutschen Buchpreis erhalten ...

Durch 459 Seiten habe ich mich geradezu gequält, oftmals versucht, das Buch ungelesen abzulegen. Das verbat ich mir aber im Hinblick darauf, dass das Buch doch immerhin den Deutschen Buchpreis erhalten hat und auf dem Buchrückdeckel als großer europäischer Roman angepriesen wird.
Also versuchte ich, mich durch den Dschungel an schwer einzuordnenden Romanfiguren, die in Brüssel arbeiten, wechselnde Schauplätze und eine schwer verständliche Sprache zu navigieren. Den roten Faden habe ich nicht gefunden. Wiedergeben kann ich von dem Roman letztlich nur, dass es um absurde Entscheidungen, Streitigkeiten, Machtgeplänkel von Beamten, Referenten und anderen geht. Warum gar noch ein Mord und ein durch die Stadt laufendes Schwein Eingang in die Geschichte gefunden haben, ist mir schleierhaft. Dem allgemein dahinschwindenden Interesse der Bürger an der EU wird dieses Buch jedenfalls nicht entgegentreten können.